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JETZT ERST RECHT
#21
Ich bin zwar grade erst wieder bei einer Woche ohne Pornos, sehe das mit dem Sex aber ähnlich. Hatte die letzten Tage viel Sex und glaube, obwohl ich dabei teilweise Gedanken habe, die ich lieber nicht hätte, dass es grundsätzlich hilft, und den Reboot nicht bremst. Und selbst wenn es ein wenig bremst, das ist es mir wert.

Also, weitermachen. Wink
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#22
Tag 33

Hallo Liebes Tagebuch,

nach zweiwöchiger Abwesenheit hier im Forum melde ich mich zurück mit Tag 33 im Hardmode. Meine Abwesenheit ist allein dem Umstand geschuldet dass ich die letzten zwei Wochen im beruflichen Mega-Stress und dauernd unterwegs war. Das ist für den ganzen Reboot wahrscheinlich gar nicht so schlecht und ich merke wie ich mir andere Ventile suche um den Stress abzubauen. Ich mache z.B öfters Sport und merke wie gut es mir geht. Früher habe ich in stressigen Phasen meinen Pornokonsum als Ventil benutzt aber mittlerweile ist das wirklich anders. Ich lerne langsam das es keine Pornos braucht um sich nach einem stressigen Tag zu entspannen.

Dies ist ja mein zweiter Versuch da ich beim ersten Versuch nach 33 Tagen Rückfällig geworden war. Heute kann ich sagen dass die zweiten 33 Tage viel viel besser gelaufen sind und ich scheinbar sehr gute Fortschritte mache. Ich komme schon von Zeit zu zeit auf den Gedanken Pornos zu konsumieren und finde die Vorstellung dann auch verlockend aber nach kurzem nachdenken stellt sich sofort die Einstellung ein dass es purer Betrug an mir selbst wäre und ich aus gutem Grund gesagt habe: Nie wieder! Danach ist es auch in der Regel gar kein Problem meine Gedanken davon zu befreien und mein Leben auf andere Weise zu genießen.

Dazu kommt dass ich auch regelmäßig Sex habe und ich einfach merke dass ich potenter bin als früher und den Sex anders wahrnehme. Ich bin schneller erregt und meine Lust flacht nicht so schnell ab wie es früher manchmal der Fall war. meine Erektion ist wirklich spürbar besser als vorher und das macht großen Spaß und gibt einfach auch nochmal extra Selbstvertrauen und Bestätigung dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Wie tennesey 3000 kann ich dem Sex während des Reboots nur positives abgewinne, selbst auf die Gefahr hin dass er meinen Reboot etwas verlängert. Ich weiß nicht ob ich die 33 Tage so locker oder überhaupt im hardmode geschafft hätte ohne die Möglichkeit meine Sexualität auch einfach mal auszuleben und Sie nicht dauernd zu unterdrücken.


Ich hoffe allen anderen hier geht es ähnlich positiv wie mir zur Zeit. Ich bleibe trotzdem auf der Hut vor der Porno Falle und werde meinen Weg weitergehen.

Ich bleib stabil!

Liebe Grüße, jkov
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ICH BLEIB STABIL.
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#23
Tag 38

Liebe Mitstreiter,

da hab ich vor 5 Tagen noch rumgetönt wie easy der Reboot doch verläuft und dann schrappt man knapp an einem Rückfall vorbei.

Ich hatte gestern frei und habe am Vorabend mit einem Kumpel ein paar Bier getrunken zu denen dann schnell noch ein paar Bier und ein paar Kurze dazu kamen. Wie das so ist wenn man sich länger nicht gesehen hat, hat man auch viel zu erzählen. Auf jeden Fall ging es mir gestern dementsprechend mies und ich lag mit Kater im Bett.

Ab Mittag kam dann ein extrem starkes Bedürfnis den Rechner ins Bett zu holen und Pornos zu schauen. Ich habe gleich angefangen den Gedanken abzuschütteln aber er war sehr hartnäckig und es kam ein entsprechendes Kopfkino dazu in dem ich mir ausmalte was es so alles neues im Netzt geben würde an Material. Ich kämpfte den ganzen Nachmittag damit und hätte zweimal fast meinem Wunsch stattgegeben.

Dann aber wurde mir immer klarer dass ich den Grund für den plötzlichen Heißhunger auf Pornos suchen sollte um ihn zu verstehen und ihm so seine Macht über mich zu rauben. Ich kam ziemlich schnell zu der Theorie dass immer wenn ich mich nicht wohl fühle, sei es wegen körperlicher oder auch seelischer Defizite, ich dazu neige Rückfall Gedanken zu haben. Diese Defizite, wie gestern das körperliche Unwohlsein durch den Alkohol am Vorabend, möchte ich intuitiv überspielen indem ich mir temporäre Glücks-Schübe verpasse, die mich meine missliche und leidvolle Lage vergessen lassen. Da ich jahrelang diese Glücks Zustände durch Pornos herbeigeführt habe, neige ich dazu rückfällig zu werden und die Dopaminpumpe mit den Pornos anzuschmeißen wenn es mir mal nicht so gut geht.

Ich möchte mich unbewusst aus dem Unwohlsein heraus stehlen und es durch Dopamin ersetzen damit ich mich direkt wieder gut fühle. Das ist aber nicht wahre Ursachenbekämpfung des eigentlichen Problems sondern bloß ein Schmerzmittel nach dessen Wirkung sich nichts an meiner Situation ändert. Der Kater ist nur ein relative unbedeutendes Beispiel für ein Defizit oder Problem aber die Theorie lässt sich auf andere Probleme in meinem Leben generell übertragen.

Ich muss die Ursachen meiner Probleme bekämpfen und nicht nur die Symptome temporär durch Porno-Dopamin lindern.

So, ich hatte nach dieser Erkenntnis auch wieder die Kontrolle erlangt gestern und habe meinen Kater auch ohne Pornos gut überstanden.

Bin heute um so froher und stärker weil ich nicht nachgegeben habe.

Lg jkov

Ich bleib stabil.
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ICH BLEIB STABIL.
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#24
Hi jkov,

das sind gute Neuigkeiten! Gratuliere zum durchhalten und zur scharfen Analyse deiner Situation! Ich finde toll, dass du in der Versuchung noch klar analysieren konntest. Bei mir setzt bei solchen Pornoschüben meistens das analytische Gehirn aus. Auf diesen bestandenen Kampf kannst du aufbauen. Es werden noch viele ähnliche Situationen kommen. Mit jeder bestandenen wirst du stärker, bis es zur neuen Normalität wird und du ein neues freies und starkes Leben führen kannst.
Viel Kraft weiterhin!

Lg, eleasar
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#25
Tag 47

ich habe nun schon mehr als die Hälfte meines Reboots im Hardmode geschafft und bin stolz dass ich soweit gekommen bin. Danke an eleasar für die Mut machenden Worte. Ich widerstehe den Verlangens-Schüben die mich alle paar Tage heimsuchen immer souveräner und lerne weiterhin mehr über mich, mein Gehirn und die Sucht. Ich werde euch auch bald ausführlicher an meinen Erkenntnissen Teilhaben lassen. Aus zeit Gründen will ich nur kurz klar machen dass ich auf dem richtigen Weg bin aber eigentlich noch intensiver an mir arbeiten möchte. Punkte die ich gerne in mein Leben integrieren will sind zum Beispiel mehr innere Ausgeglichenheit, meditieren und weniger Alkohol. Es gibt also weiterhin viel zu tun was sich mit dem Reeboot gut verbinden lassen würde.

Ich wünsche allen eine erfolgreiche Zeit. Bleibt stabil.

Lg jkov

Ich bleib stabil
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#26
Tag 60

Liebes No-Fap Tagebuch,

Zunächst muss ich mal anmerken dass ich stolz bin auf 60 Tage hard-mode. 60 Tage sind es nun in denen ich meinem Gehirn eine Pause von Dopamin Feuerwerken durch Pornos gönne. Es tut mir gut, mich von dem oberflächlichen und überflüssigen Gewichse vorm Bildschirm fern zu halten und ich merke wie ich Stück für Stück eine normale Sexualität zurück gewinne. Ich will unbedingt weiter machen und auch über die 90 Tage hinaus diese Sucht bekämpfen.

Ich merke in den letzten Tagen ein starkes Verlangen Pornos zu sehen. Es ist vergleichbar mit den Cravings in den ersten Wochen und ich hätte fast nicht geglaubt dass diese Sucht noch so stark ist. Es hat wahrscheinlich auch damit zu tun dass ich diese Woche Urlaub habe und viel Zeit alleine zu Hause verbringe. Die letzten Wochen war ich immer durchweg sehr mit der Arbeit beschäftigt und es scheint als hätte mir das geholfen auf Pornos zu verzichten. Jetzt im Urlaub habe ich das Gefühl ich könnte mich schon mal wieder für die Gute Arbeit und auch den 60 tägigen Verzicht auf Pornos, belohnen und mal wieder ne Session machen. Der Gedanke an all die neuen Videos und Bilder ist super verlockend und ich muss echt kämpfen um dem Stand zu halten. Gestern war ich kurz davor aber ich habe bis zum Abend durchgehalten und dann meine derzeitige Affäre angerufen und wir haben einen netten Abend miteinander gehabt. Das hat den Druck etwas verringert. Ich weiß weiterhin nicht ob ich das ganze ohne regelmäßigen Sex überhaupt packen würde.

Ich muss weiter an meiner Strategie arbeiten. Wie ich schon in früheren Posts geschrieben habe, ist mein Ziel, weitere positive Gewohnheiten und Aspekte in mein Leben zu integrieren und schädliche zu verlieren. Im folgenden will ich diese kurz nennen:

-weniger Alkohol trinken
-meine beruflichen Ziele verwirklichen
-regelmäßig meditieren
-an freien Tagen weniger zu Hause rumhängen sondern mehr unternehmen
-einer bestimmten Person aus meinem Bekanntenkreis näher kommen
-wieder Sportler werden

Ich fühle mich gerade als würde ich mich freiwillig an einen Abgrund stellen. Ich könnte einfach ein paar Schritte zurücktreten oder mich umdrehen und in die entgegengesetzte Richtung ins sichere Land gehen aber ich bleibe am Abgrund stehen weil er etwas magisches und verführerisches hat.

Es ist krass wie mein Unterbewusstsein mich an diesem Scheideweg hält obwohl ich genau weiß welche Entscheidung und welcher Weg der Richtige ist und was ich zu tun habe.

Ich werde weiter gegen diesen Dämon kämpfen und ihn besiegen. Vielleicht ist es gut dass ich ihn gerade nah an mich heran lasse. Ich denke ich kann die Sucht nur besiegen wenn ich sie mir auch ganz bewusst mache. Dazu gehört das ich mir immer wenn ich dieses Verlangen habe, klar mache, dass es ein Mechanismus ist den ich meinem Gehirn jahrelang antrainiert habe. In einer Entspannungssituation wie jetzt mein Urlaub habe ich früher mein Belohnungszentrum im Gehirn mit Porno-Dopamin geflutet und der Stress der letzten Tage war in diesen Momenten bzw. Sessions komplett ausgeblendet. Totale Zufriedenheit und Glück stellten sich ein. Nun, da ich auf diesen Mechanismus verzichte, kommt mein Geist nicht richtig runter und der Stress ist selbst bei einem freien Tag zu Hause, präsent. Daher muss ich unbedingt andere Wege finden meinen geist zu entspanne. Sport und Mediation sollen da von nun an meine Ersatzbefriedigungen sein. ich sollte dieses Tagebuch auch wieder mehr nutzen um meine Gedanken festzuhalten und sie dadurch später nutzen zu können.

Lg jkov

Ich bleib stabil
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ICH BLEIB STABIL.
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#27
Tag 66

Hallo Liebe Mitstreiter,

ich hatte ja schon in meinem letzten Post angedeutet dass ich letzte Woche sehr starkes Verlangen verspürte und kurz vor einem Rückfall war. Nun, habe ich einen gehabt? Bin ich schwach geworden und habe aufgegeben in den Stunden der Wahrheit? Es ist immer leicht wenn es gut läuft aber in den harten Zeiten zeigt sich die wahre Stärke des Geistes. Ist mein Geist stark und kann sich selbst heilen oder ist er ein Spielball und Opfer des Unterbewusstseins? Was habe ich getan in diesen harten Stunden und wie konnte die Sucht mich überhaupt nach so langer Zeit wieder so stark bekämpfen? Dazu habe ich folgendes zu sagen:

Zunächst einmal, ICH BIN STABIL GEBLIEBEN und mein Geist hat sich mit allem was er hatte gewehrt und hat den Kampf gewonnen.

Mehr zu der Situation der letzten Woche folgt im nächsten Post.

Tag 66

Da bin ich wieder,

Also, in meiner Urlaubswoche hatte ich für ca 4 Tage wirklich heftigste cravings. Ich habe mehrmals den namen meiner Lieblingsseiten in die Suchbegriffleiste eingegeben aber habe sie kein einziges mal geöffnet. Woher kamen diese plötzlichen, starken cravings? Ich wurde getriggert. Der erste trigger war auf Facebook. in der Timeline hat ein Bekannter ein Video gepostet dass einen Vorspann eines Pornos zeigte. Die Frau war super sexy und trank auf dem Boden kniend aus einer Schale Milch. Dabei trug sie ein Halsband mit Leine dran und war wie ein Tiger bemalt. Der Bekannte postete: "Hat jemand meine entlaufene Katze gesehen? Wink" Das Video lief in Slow Motion und hat mich hart getriggert. Das man sowas auf Facebook sieht ist echt unwirklich. Porno ist gesellschaftsfähig und ich weiß nicht wie ich vor meinem Reboot auf das Video reagiert hätte. Wahrscheinlich wäre es mir gar nicht groß aufgefallen weil mein Hirn sowieso Porno war und dieses Video so gut wie kein verlangen ausgelöst hätte. Damals (vor gut 2 Monaten) hätte ich schon was härteres gebraucht um mich zu elektrisieren. Das ist nun vollkommen anders. Mich erregen anscheinend schon sehr harmlose Sachen wieder. Sehr gut.

Okay meine Gedanken kreisten also seitdem stärker um Pornos als vorher und ich hatte viele Szenen im Kopf. Am nächsten Tag traf ich meine Affäre und wir haben uns ausgetobt. Sie erzählte mir eher nebensächlich von einer Website in der sich Leute mit dem selben Fetisch kennen lernen können. Sie hatte dort mal rein geschaut und fand es ganz interessant. Ich poste den Namen der Seite hier nicht, weil sie mir als weiterer Trigger den Reboot verkompliziert hat und ich nicht will dass es anderen Neugierigen hier ebenfalls passiert.
Wie auch immer, ich bin am Abend dann per Handy auf diese Seite gegangen und habe mich auch angemeldet um zu sehen ob es in meiner Umgebung Leute gibt, die den selben Fetisch haben wie ich. Ich habe mir Profile von Frauen angesehen und deren Beschreibungen. Sie schrieben was Sie gerne machen oder machen würden und auch in meiner Fetisch Kategorie gab es einiges zu lesen und auch Bilder von Frauen zu sehen von denen einige Pornographisch waren. Ich war die ganze Zeit stark erregt und mir wurde nach einer Weile bewusst dass es Gift für meinen Reboot ist, mich mit dem Thema und dieser Seite auseinander zu setzen. Ich schloss das Portal.

Dennoch war ich seit diesem Erlebnis extrem stark im Pornomodus. Mein Hirn konnte quasi an nichts anderes mehr denken und ich bin mehrmals bereit gewesen die entsprechenden Pornoseiten aufzurufen um zu sehen was es in meiner Fetisch Kategorie neues gibt. Ich hatte wieder diese starke innerliche Zerrissenheit, die ich schon vor meinem ersten Rückfall hatte (allererster Post dieses Tagebuches). Stunden des inneren Kampfes vergingen und ich war kurz vor dem Rückfall. In meinem Gedankenspiel ging es nicht um Pornos allgemein sondern um die potentiellen neuen Videos explizit für meinen Fetisch. Das war interessant denn ich weiß zwar um meinen Fetisch aber ich muss ihn nicht ausleben im meinem Sexleben. Ich habe es mal gemacht und es war auch für den Moment gut, aber es hat mich nicht so gereizt dass ich es nur noch so haben wollte. Im Gegenteil, während meines Reboots habe ich gemerkt dass ich mit ganz normalem Sex sehr, sehr zufrieden bin und gar nicht großartig extreme oder verbotene Phantasien auszuleben brauche um befriedigt zu sein.

Der Fetisch ist antrainiert durch jahrelangen Pornokonsum. Sein Ursprung liegt zwar ganz klar in mir und hat was mit meinem natürlichen Bedürfnis nach Liebe, Zugehörigkeit und Vertrautheit zu tun aber erst durch Pornos und sich immer steigernde Inhalte des Obszönen und Verbotenen bin ich auf Material gestoßen dass meine inneren Bedürfnisse in meiner Phantasie befriedigt . Ich habe diese Bedürfnisse im echten Leben evtl als Defizite wahrgenommen und sie mir durch entsprechende Videos künstlich in meiner Phantasie befriedigt. Das hat mich immer für den Moment sehr glücklich gemacht. Wenn Grundbedürfnisse befriedigt werden führt das nun mal zu Dopamin-Ausschüttung und somit zu einem Glücksgefühl. Ich habe mir diesen Mechanismus antrainiert und immer wenn es mir schlecht ging habe ich Pornos geschaut was mich glücklich gemacht hat. In den Stunden der harten Cravings war mir das alles nicht bewusst. Ich wurde weitestgehend von meinem Unterbewusstsein gesteuert dass nach Dopamin Glück geschrien hat weil es getriggert wurde und sich erinnert hat wie befriedigend es ist diese Filme zu sehen.

Allerdings konnte ich mich an einem Punkt befreien. Ich weiß nicht was ihn ausgelöst hat aber als ich mal wieder vor meinem Rechner saß, mit dem Ziel jetzt einfach drauf zu scheißen und die Seiten aufzurufen, habe ich aus Instinkt den Stecker gezogen, das Akku aus dem Laptop genommen und ihn in ein anderes Zimmer gebracht und mich dann ins Bett gelegt. Ich begann cooler mit der Situation umzugehen und wieder klarer zu denken. Nach einer Weile begann ich die Situation zu analysieren. Mir war klar was mich so getriggert hatte. Mein Fetisch, den ich in dem Portal erweckt hatte und der von da an meine Phantasie beanspruchte. ich begann zu ergründen woher er kommt. Was sind die ihm zu Grunde liegenden inneren Wünsche, Sehnsüchte und unbefriedigten Bedürfnisse? Ich fand heraus dass diese real sind aber teilweise weit in der Vergangenheit liegen und irrational sind. Ich fand heraus dass ich diesen Bedürfnissen die Macht entziehen kann wenn ich über sie nachdenke. Sie basieren nicht auf Vernunft sondern auf Ängsten die nicht real sind und die ich bewusst beeinflussen kann wenn ich sie mir bewusst mache. Das alles tat ich. Ich dachte viel. Schlief ein. Am nächsten Morgen war der Spuk vorbei. Die Cravings waren verschwunden. Ich hatte meine Sucht verstanden. Ich wusste warum ich explizit diese Videos sehen wollte. Mir war Bewusst welche tiefen Gefühle und Bedürfnisse sie in mir befriedigen.

Ich weiß dass, das alles was ich schreibe recht spezifisch für meinen Fall ist und ich hab keine Ahnung ob das nachvollziehbar für andere hier ist aber ich muss dieses Erlebnis für mich festhalten. mein Fetisch wird mein Unterbewusstsein auch in Zukunft wieder mal entern und ich will lernen ihn zu verstehen. Mich zu verstehen. Mir die Triebfedern hinter dem Verlangen ins Bewusstsein rufen, um dem ganzen nicht unterbewusst ausgeliefert zu sein.

Ich war so stolz dass ich in diesen Stunden einen Weg gefunden habe meine Sucht zu bekämpfen. Ich merke mehr und mehr dass man eigentlich nicht 'bekämpfen' sagen sollte. Gegen eine Sucht kämpfen bedeutet gegen sich selbst zu kämpfen. Wenn man gegen sich selbst kämpft oder zumindest gegen einen Teil von sich, kann dass zu Verletzungen führen. Man kann sich seelisch verletzen. Im einzelnen kann dass dazu führen dass man sich nicht mehr schätzt, als schwach empfindet oder als dumm. man ist in jedem Fall nicht mit sich im reinen wenn man gegen etwas in sich kämpft. Ich denke man sollte anstatt "bekämpfen" viel mehr sagen, dass man seine Sucht verstehen lernt. Sie ist ein Teil des Ichs und spielt sich meist im Unterbewusstsein ab. Wenn man sie jedoch bekämpfen möchte heißt das nichts anderes als dass man sich die Sucht ins Bewusstsein rufen muss. Man bewirkt damit dass man rational einzelne Grundlagen und Aspekte der Sucht untersuchen kann und sie dadurch versteht. Ich muss sie nicht bekämpfen wenn ich begreife dass sie eben kein Teil meines Kerns ist sondern lediglich ein Ausdruck der Wünsche und Bedürfnisse meines inneren Kerns. Wenn ich diese kenne, verstehe ich meine Sucht und kann sie als Teil von mir akzeptieren. Ich denke dass ist mein Weg.

Ich würde mich sehr über jegliche Art von Feedback freuen. Auch über kurze Zweizeiler.
Ich hoffe es geht allen hier gut und jeder ist mit sich im Reinen.
Ich wünsche euch viel Kraft.
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#28
Tag 82

Hallo Freunde,

ich bin nun bei Tag 82 ohne Pornos und ohne Masturbation angelangt und bin ziemlich stolz auf diese Leistung. Ich fühle mich gut und werde ein Fazit nach 90 Tagen geben.
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#29
Hallo jkov,

wow, ich bin total begeistert von allen deinen Einträgen! Eine solche Selbstreflektion in dieser Schärfe und Klarheit gegenüber sich selbst zu haben finde ich sensationell! In vielen Gedanken konnte ich mich wiederfinden und viele Gedanken haben mich inspiriert.
Ich bin von diesem Forum in den Menschen total begeistert, weil sich ein Geist der gegenseitigen Ermutigung durchzieht, den ich schon außergewöhnlich finde. Ich bin nicht oft in Foren unterwegs, aber wenn, dann hat man den Eindruck, dass bei kleinsten Meinungsverschiedenheiten gleich alles eskaliert und der Respekt sofort weg ist. Hier ist alles anders! Wow!

Ich kenne dich nicht, möchte Dir aber Mut machen, die letzten Tage bis zur 90 Tages Grenze nochmal besonders wachsam zu sein! Es wäre total doof, wenn Weihnachten als Fest Dir in deiner Argumentation irgendwelche Ausreden bieten würde. Also: sei nüchtern, konzentriert und laufe souverän und mit Demut am 90. Tag durchs Ziel!
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=7111]
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#30
Unglaublich aber wahr. Nach 90 Tagen hardmode hatte ich ich einen RÜCKFALL!!
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=5252]

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