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ein weiteres tagebuch
#1
hallo zusammen, ich habe viele der anderen tagebücher gelesen und ich muss sagen, dass diese mir kraft geben. es ist schön zu sehen, dass man mit seinem problem nicht alleine steht und dass es schon so viele leute geschafft haben dieser sucht zu entkommen. auch wenn ich leider noch mitten drin stehe, möchte ich trotzdem meine leidensgeschichte veröffentlichen, teils um darüber sprechen zu können, aber auch um vielleicht anderen zu helfen.
wie bei so vielen anderen auch begann mein konsum in der frühen pubertät mit ungefähr 13. Ich war relativ schnell bei 3 mal täglich masturbation, wobei davon 2x pornokonsum darstellte.
im alter von 16-17, wo glaube ich die meisten ihre ersten sexuellen erfahrungen machen, war bei mir sex schon nicht mehr möglich. das schlimme war allerdings, dass ich diese erektionsstörungen nicht auf mich selbst zurückführte, sondern auf die mädchen, die nicht das machten was ich aus den pornos kannte.
je älter ich wurde, und damit auch die mädchen mit mir, wurde mir allerdings klar, dass etwas mit mir nicht stimmen kann. ich war beim rummachen irgentwie nie ganz da. ich fühlte zwar eine erregung, aber die schien im kopf zu bleiben.
nach meinem abitur mit 18 brach ich dann den kontakt zu meinen bekannten aus der schule ab. ich konnte es nicht ertagen die anderen über ihr tolles sexleben reden zu hören. dies führte zu einer vereinsamung.
in der uni angekommen war ich zu einem stillen einzelgänger geworden. ich fand dort kaum neue kontakte und bestand in zwei jahren studium keine einzige prüfung. ich würde mich eigentlich als sehr extrovertiert beschreiben, deshalb erstaunt mich diese entwicklung im nachhinein auch sehr.
da ich keine erfolge in uni und bei frauen hatte veruschte ich mir auf anderen wegen ein glücksgefühl zu beschaffen. ich kletterte auf häuser, und kräne und ließ mich dann nur an den armen hängend baumeln. später begann ich auch züge zu surfen. nach diesen aktionen verspürte ich immer ein kurzes aber extremes glücksgefühl, dass so schnell wie möglich wieder herbeigeführt werden musste. ich bin zwar kein psychologe aber ich denke, dass diese gleichgültigkeit um das eigene leben ein merkmal einer depression ist.
im dezember 2014 stieß ich dann per zufall auf ein youtube video über pornosucht. dann begann eine odysee aus neustartversuchen. zuerst schaffte ich 12 tage, dann steigerte ich mich auf 18 tage nun möchte ich 1 monat schaffen. für andere mögen diese zeiträume sehr klein erscheinen, aber mir verlangten sie unglaubliche willensstärke ab und ich bin auf jeden tag sehr stolz. ich habe auch schon große fortschritte gemacht, ich bin in zwei sportvereine eingetreten und habe einen teil meiner gesprächsfreudigkeit wieder erlangt. nur mit frauen fällt mir ein gespräch schwer.
ich bin heute 21 und noch immer jungfrau. dies ist für mich ein großes problem, weil nach den vielen negativerfahrungen, die ich mit meiner erektionsstörung hatte, heute große angst vor dem ersten mal habe.
ich wünsche jedem leser, dass er seine eigene sucht möglichst schnell ohne rückfälle überwinden kann. heute ist auch mein 1. tag also wünscht mir viel durchhaltevermögen Smile
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#2
Was für ein ehrlicher und durchaus interessanter Post! Obwohl ich schon schwitzige Hände bekommen habe bei dem "auf Häuser und Kräne klettern" (totale Höhenangst) Wink

Jedenfalls darfst und solltest du auf deine bisherige Entwicklung stolz sein. Selbst kleine Schritte sind ein verdammt großer Erfolg, wenn sie in die richtige Richtung gehen. Und die Sache mit der Jungfräulichkeit wird sich auch noch lösen Wink

And it's hard to dance with the devil on your back so shake it off!
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#3
Viel Erfolg beim Durchhalten!
Der Anfang wird schwer, aber der Erfolg wird sich lohnen.

Besonderen Respekt hab ich übrigens vorder Sache mit der Jungfräulichkeit. Bleib dran, mach dir keinen Kopf und wenn es irgendwann so weit ist, wirst du es richtig genießen können!
[Bild: nfc.php?nfc=507]
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#4
Ich glaube ich hatte einfach nur das Glück viel früher geboren zu sein als du.
Als ich 13 war da war Porno noch etwas an das man sehr schwer heran kam.
Man hatte vielleicht mal eine Videokasette bei seinem älteren Bruder geklaut, oder ein Heftchen gefunden irgendwo....
Wäre ich so früh in diesem heute möglichen Ausmaß an Pornos geraten würde ich wohl die selbe Geschichte zu erzählen wissen wie du.


Heut zu Tage gibt es mit Sicherheit schon Grundschüler die voll im Bilde sind was Sex betrifft, was Pornos betrifft und immer früher wird wogl versucht werden was es bedeutet zu masturbieren.
Ich möchte gar nicht wissen wie viele Männer egal welchen Alters gar nicht erst registrieren woher ihre Probleme kommen.
Ich denke die Porno oder Masturbationssucht ist eine schwerwiegendere Einschränkung bzw Krankheit als man sich das vorstellen mag.
Die Probleme die dadurch entstehen sind so vielfältig und können so viel negatives in Kraft setzen.
Verschleiert bleibt dabei halt oft die Ursache....während man versucht gegen die Auswirkungen zu kämpfen.

90 tage durchhalten.....
Ich dachte mir zu Anfang: Mensch, 90 Tage ist doch nix.
Was soll denn das bringen?
90 Tage sind eine verdammt lange Zeit für jemanden der sich eine solche Gewohnheit zu eigen gemacht hat.
Ich bin jetzt dann mit der dritten Woche durch, und ich hab manchmal buchstäblich das Gefühl zu "platzen". ?
Dann sind da diese Momente da glaube ich mich gar nicht mehr richtig erinnern zu können wie das ist zu onanieren, bzw zu kommen...
Ich wache nachts, oder Morgens auf und würde mir am liebsten kaltes Wasser über den Kopf gießen nur um nicht das harte Ding anzufassen dass da unten wartet.
Jetzt.... Jetzt ist er wieder steinhart. Etwas dass ich bis vor Kurzem gar nicht mehr wirklich kannte.
Da ist ein Prozess in Kraft gesetzt dem man nur einen Namen geben kann: Entzug.

Ich würde dir eines raten: Hab keine Angst ein Mädchen kennen zu lernen.
Versuch es einfach und denk dabei nicht nur daran was dann später im Bett nicht klappen könnte.
Frauen sind einfach mehr als eine Bett Sache. Wenn du alles aber nur daran misst verbaust du alles.
Sinnvoll wäre es, und so hart das jetzt auch klingt, deiner potentiellen Liebschaft reinen Wein einzuschenken.
Mädls haben oft gar kein problem damit wenn es nicht so gut geht. Sie haben nur ein Problem damitnwenn sie das Gefühl bekommen du findest sie nicht erregend.
Ich mach dir aber auch nichts vor: es gibt auch welche die nehmen reißaus wenn sie merken dass du ihnen nicht das geben kannst was sie sich erwartet haben.
Aber was solls? Das tut evtl kurz weh, und dann gehts weiter.
Ich habe beide dieser Fälle erlebt.
Wenn du eine findest die dich wirklich mag dann arbeitet sie auch mit dir an deinen Problemen.
Aber du musst ehrlich sein, und musst etwas was man gern haben kann leben und aufrecht erhalten.
Wenn du dich verschließt und kein Partner sein kannst dann wird auch keine bei dir bleiben.
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#5
Danke für deinen post. Als ich in die Uni kam, habe ich auch nicht gebacken bekommen, also 0%. Ich suchte auch ständig nach etwas, was mir beweisen würde, das ich kein Versager bin. Ich fing an Rubicks Cubes in allen größen und Formen zu lösen. Alter, das ist so ein starker Druck den man sich selber macht. Vorallem wollte ich dass meine Bekannten erfahren wie clever ich doch bin, weil ich diese komplizierten Rätsel lösen kann ...










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#6
hallo leute, vielen dank für eure ganzen antworten, es ist schön über seine sucht reden zu können ohne irgentwelche konsequenzen fürchten zu müssen.
morton ich wünsche dir viel erfolg beim durchhalten, 3 wochen sind schon eine verdammt lange zeit! danke für deine tipps, natürlich hast du recht man sollte so locker wie möglich an die sache rangehen. ich hoffe, dass mich der enzug auch in dieser richtung weiter bringt.
skonline wie sieht es heute mit deinem studium aus? ich habe mein studienfach gewechselt und versuche mich jetzt voll reinzuknien. es zieht einen echt runter wenn man von anderen leuten hörtwas sie schon alles bestanden haben, und man selbst kommt nicht vorwärts. negative gefühle sind bei mir oft ein auslöser für starkes verlangen nach pornos.
du hast völlig recht, es ging bei diesen adrenalin-abenteuern nur darum sich selbst zu beweisen, dass man kein versager ist.



Tag 1 und 2 waren sehr unproblematsich, es gab zwar überall trigger, aber das verlangen war einfach noch nicht so stark. ich habe außerdem probiert die trigger in form von schönen pos auszuschalten, indem ich versucht habe mir zu jeder frau eine geschichte auszudenken. den tipp habe ich hier aus dem forum und es hat echt sehr gut funktioniert!
Der 3. tag war shcon schwieriger, da dort in der uni alles nicht so gut geklappt hat und ich deshalb niedergeschlagen war. Genau in solchen situationen will mein kopf die schlechten gefühle überspielen mit pornos. ich konnte dem gefühl aber nochmal wiederstehen.
heute, am 4. tag war das verlangen morgens im bett unglaublich groß. auch hier konnte ich nochmal wiederstehen.

im endeffekt habe ich am meisten probleme mit morgens und abends im bett liegen. dies ist die einzige zeit, in der ich alleine bin und so mit meinem verlangen konfrontiert werde. habt ihr für diese zeitpunkte tipps oder erfahrungen wie ihr das verlangen ausblenden könnt? ich habe es jetzt ein paarmal mit meditation versucht, was aber nur teilweise funktionert hat.
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#7
heute ist mein 9. tag: ich muss sagen bisher war für mich nicht das verlangen das problem sondern eher eine antriebslosigkeit, die sich in den letzten tagen eingestellt hat, ich versuche mit viel sport engegenzuwirken.
weiterhin versuche ich so gut es geht allen triggern auszuweichen. ich habe mir selbst ein internetverbot erteilt, was ich aber teilweise nicht umsetzten konnte. auf der straße versuche ich frauen so gut es geht auszublenden. erst jetzt wo ich darauf achte fällt mir auf wie ich früher frauen angestarrt habe. ich bin völlig po fixiert durch die straßen gelaufen.
außerdem habe ich zum ersten mal das gefühl, dass ich völlig auf masturbation verzichten kann. für mich wirkten die 90 tage immer als unüberwinbar lange zeit, die ich nur durchstehen muss um "geheilt" zu werden aber jetzt weiß ich dass das schwachsinn ist.
die zeit mit dem größten suchtdruck beginnt waarscheinlich erst jetzt, aber ich denke, dass ich diesmal starkbleiben kann.
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#8
Hey disziplin,

ich sehe das so ähnlich wie du und sicherlich viele andere auch: mit dem Sport, den Verboten und sonstigen Optimierungen im Leben. Aber ich denke, dass man es nicht übertreiben sollte, da man sich am Ende überlastet (von 0 auf 100) und dann Pornoabstinenz als umso anstrengender assoziiert, was einem vielleicht bei einem Neuanfang große Schwierigkeiten bereiten könnte.
Die NoFap Community scheint es irgendwie etwas zu übertreiben mit dem Lebensstilwechsel. Ich finde es ja gut und erstrebenswert, aber man sollte den Arbeitsumfang langsam erhöhen.










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#9
Danke für deinen Post und gratulation zu den 9 Tagen. Weiter so ;-)

Das mit der Uni kenn ich auch. Flog gleich 2mal durch die erste Prüfung und durfte zum Glück noch ein 3. mal ran. Diese habe ich geschafft aber das Studium ist ein ziemlicher Krampf. Ich habe beschlossen, mein Studium um 2 Jahre zu verlängern. Das nahm mir grossen Druck weg (wollte natürlich immer mit den anderen mithalten können) und ich habe etwas mehr Zeit und Energie für die jeweiligen Prüfungen und so. Ich hoffe, dass ich nach den 90 Tagen wieder voll loslegen kann.

Wegen der Jungfräulichkeit. Ich finde das nicht so tragisch. Gehöre auch dazu. Wobei es bei mir eine bewusste Entscheidung ist. Ich glaube nicht, dass dies für Frauen ein Problem ist, wenn dies klar und offen kommuniziert ist. Sie wird sicher gerne mit dir deine Sexualität entdecken ;-)
[Bild: nfc.php?nfc=741]
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#10
mich würden sehr deine gründe für die entscheidung, kein sex zu haben, intressieren. Hast du lust dazu mehr zu schreiben?
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