Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Ich versuchs...
#31
1. Versuch, Tag 24. Einen Adventskalender habe ich also schon hinter mir. Eben den bisher stärksten Zug zum Pornoschauen gespürt. Auf der 10erskala eine 5. Woran lag es?

1. Habe ein intensives, schönes, aber auch arbeitsreiches Wochenende hinter mir. Mein Hirn sagt: "Gönn dir doch jetzt mal was Entspannendes!"
2. Irgendwo hier im Forum hat jemand mal einen Zusammenhang mit Zuckerkonsum vermutet. Mehrere Events mit Kuchenbuffets liegen hinter mir. Schreit das Gehirn nach weiterem Dopamin?
3. Routine. Auf dem Weg, den ich jeden Morgen fahre (Kinder zur Schule usw.) gibt es eine Kreuzung, an der in der Vergangenheit immer der "Entschluss" reifte, zu Hause nicht das Homeoffice aufzusuchen, sondern den privat-PC anzuwerfen und einfach mit einem niedlichen sexy onlinegame anzufangen: Ihr kennt das bestimmt: Strippoker oder sowas...

Was tue ich dagegen? Beten, im Moment das hier schreiben, um den inneren Abstand zu gewinnen, Do-Do-Liste für heute erstellen - und dann arbeiten gehen, denn da steht einiges an für heute. Dem Porno die Gelegenheiten klauen. Sollte bei einer "5" noch funktionieren. Die kalte Dusche heb ich mir für die 7-8 auf.

Interessant, dass nach mehreren 0-Tagen so plötzlich eine 5 kommt. Das war dann wohl der Test zum Eingewöhnen. Bin mal gespannt (und wieder mal ein bisschen ängstlich), ob das noch intensiver kommen wird. Bin ja schließlich immer noch im Entzug.

Allen Mitstreitern einen erfolgreichen Tag!
4 Reboots: 210 / 110 / 121 / 139+ Tage pornofrei. Ziel: Freiheit ohne Rückfälle.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8463]
Zitieren
#32
Hallo Tagebuch, hallo Mitstreiter!
Nur eine kurze Meldung heute. Alles ok, bin im ersten Anlauf bei Tag 25. Null Pornodruck. Denke schon gar nicht mehr dran. Ich bin entspannt und habe heute gedacht: "Wo zu Geier hast Du Dir in den letzten Jahren die Zeit für Pornos hergenommen?" In meinem momentanen Tagesablauf passt kein Porno mehr rein. Selbst wenn ich woll.... Ach nee, das will ich lieber nicht ausprobieren :-)
Weiter gehts!
4 Reboots: 210 / 110 / 121 / 139+ Tage pornofrei. Ziel: Freiheit ohne Rückfälle.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8463]
Zitieren
#33
Lieber Thomas!

Mir tut dein angenehmer Schreibstil und deine Offenheit über deine Unsicherheiten gut.
Toll, dass du schon bei 27 Tagen bist!

Alles Gute und viel Kraft!
Vertrauen in sich
Mut zu sich



Zitieren
#34
1. Anlauf, Tag 27.
Eine Flatline, wie andere das beschreiben habe ich (noch?) nicht. Im Gegenteil: Die berühmte morgendliche Erektion ist mir jetzt durchaus häufiger aufgefallen. Vielleicht habe ich aber vorher nie drauf geachtet. Mehr? Weniger? Kann ich nicht sagen.
In der Erinnerung flackert manchmal noch eine pornografische Szene auf, aber eher als Teil meiner Erinnerungen, nicht als Aufforderung oder Trigger. Es wird aber deutlich weniger, je weniger ich diese Gedanken denke - oder ihnen nachgehe - naja, Ihr wisst bestimmt, was ich meine.
Übrigens: Wusstet Ihr, dass das, was wir hier tun, schon jahrtausendealte Tradition hat? Auch wenn es in Mesopotamien vor mehreren Tausend Jahren noch keine Pornofilme gab, wird von einem alten Scheich überliefert: "Ich habe einen Vertrag mit meinen Augen geschlossen, niemals einer Jungfrau lüstern nachzusehen." Das schien damals durchaus zu klappen, und ich finde, das macht Hoffnung...

Ich merke momentan, das ich Grenzen definieren muss. Pornos sind momentan nicht mein Problem, sondern meine Definition von Triggern. Ist ein Ausschnitt einer schönen Frau im TV schon ein Trigger? Ich erwische mich, immer noch einen Augenblick zu lang darauf zu schauen, bevor ich mich dem Rest des Bildes widme. Sogar bei Comics. Blöd, oder? Ich will natürlich nicht in eine unnatürliche "Asexualität" abdriften, das hieße, von der anderen Seite vom Pferd fallen.

Wie macht Ihr das so? Wo sind bei Euch die Grenzen zwischen "normal" und "vorsicht"?
4 Reboots: 210 / 110 / 121 / 139+ Tage pornofrei. Ziel: Freiheit ohne Rückfälle.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8463]
Zitieren
#35
28 Tage! 4 Wochen! 1 Monat ohne Pornos! Uns mir fehlt nichts! Ich meine, mir fehlt wirklich nichts.
Bei aller Euphorie: Ich weiß, ich bin pornosüchtig und immer in einer gewissen Gefahr. Trotzdem nehme ich mir die Freiheit für ein positives Zwischenfazit: Es geht! Ich glaube, dass ich, seit es (in meinem Heim) das Internet gibt, nur ein einziges Mal mehrere Wochen ohne Pornos gelebt habe. Kann ich mich aber nicht mehr so recht dran erinnern.
Leben ändern, das ist der (nicht ganz einfache) Trick. Es wirklich wollen. Die Nachteile bewusst machen. Und die Vorteile, wenn mans nicht tut. Meine Frau hat mir vor einer Stunde gesagt, dass unsere Zweisamkeit im Moment sehr schön findet. Sie weiß nichts von meinem Reboot. Aber sie scheints zu merken.
Freunde, bleibt dran, es lohnt sich!
Karfreitag - nicht jedem sagt der Tag was. Ein Tag der Freiheit. Jemand stirbt, um mich zu retten. Ich bin nicht allein. Es lohnt sich, wenn Lebensänderung nicht nur "von etwas weg", sondern "zu etwas hin" geschieht. Hier finde ich den Sinn, für den es sich zu leben lohnt.

Ich bin weiter dran an der Frage, wo meine "Triggergrenzen" sind. Habe gestern Abend in einem normalen Film mit "leichter Sex-Szene" dabei in einem 2. Ansatz beschlossen, die Augen auf unscharf zu stellen. Bin verblüfft, dass das klappt - und ich trotzdem nichts von der Handlung verpasst habe.

Die nächste Woche kommt eine neue Herausforderung auf mich zu. Ich bin im Urlaub, und dort habe ich Sat-TV für mich allein, vielleicht Langeweile- oder Nichts-TU-Phasen - und vom Ort her hunderte von Porno-Erlebnissen hinter mir. Ein neuer Test also, ein neues "Level" zu erreichen. Ich freu mich richtig drauf, auch hier ein bisschen zu "üben".

Irgendwie liest sich das doof und abgehoben. Das ist nur gerade ein Blick in meine Seele. Liebe Mitstreiter, diese Hoch-Phase wünsche ich Euch auch, ich finde das motiviert.
Ich vergesse nicht, dass ich immer noch im Entzug bin - der nach 25 Jahren Pornos bestimmt nicht nur 90 Tage dauert...

Gruß an alle,
Thomas
4 Reboots: 210 / 110 / 121 / 139+ Tage pornofrei. Ziel: Freiheit ohne Rückfälle.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8463]
Zitieren
#36
Lieber Thomas!

Ich finde deine Beschreibung toll und gratuliere dir zu diesem Erfolg!

Den Unterschied im Verhältniss zu meiner Frau bemerke ich auch sehr stark. Sie kommt von ihr aus viel öfters zu mir und möchte mir nahe sein,
findet mich männlicher als sonst! Schön, dass auch deine Frau jetzt schon so stark davon profitiert!

Ich finde auch sehr stimmig wie du deinen Erfolg gehührend feierst und dir gönnst - damit wird uns an vielen Punkten bewusst, wie viel wir schon erreicht haben.
So eine Bewusstheit gibt automatisch Kraft für weitere Schritte. Und wie du ganz klar und bewusst über diese Sucht schreibst, die natürlich noch nicht aufgehört hat
in dir zu wirken!

WÜnsch dir ein wunderbares Ostern und viel Freude und Erkenntnisse im Urlaub!

SearchingFinder
Vertrauen in sich
Mut zu sich



Zitieren
#37
1. Ansatz, Tag 32.
Ich merke, dass es echt leicht geht. Wenn man will. Wenn man vergisst, dass man gerade auf Entzug ist, dann kommen schnell Gedanken, die das Gehirn gewöhnt war, 25 Jahre lang zu denken. Es geht gar nicht um Kopfkino mit Pornoszenen o.ä., sondern das Ziehen zum PC, zur Fernbedienung usw. Die "Hintertür" sozusagen. Ich habe mir selbst über Jahrzehnte beigebracht, mich auszutricksen. Klein beginnen, ein Mädchenname bei der Bildersuche o.ä. und dann langsame Steigerung in Pornos.

Ich merke aber inzwischen, dass ich mich nicht mehr aktiv auf "Triggersuche" begebe. Weil ich verstanden habe, dass bei mir eine Parfümwerbung im TV schon den Zug ins rollen bringen kann - und da kann ich mich nicht mehr zum Bremsen davorwerfen, das Ding ist dann einfach zu stark. Was tun? Das Gehirn dran hindern, den Motor anzulassen. Ich habe lange behauptet, dass das nicht geht ("Man kann ja nicht mit geschlossenen Augen durch die Welt gehen!") Muss man gar nicht. Man kann aber durchaus Trigger-Situationen meiden. Und je mehr Übung man darin hat, desto stressfreier läufts.

Gruß an alle
Thomas
4 Reboots: 210 / 110 / 121 / 139+ Tage pornofrei. Ziel: Freiheit ohne Rückfälle.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8463]
Zitieren
#38
1. Ansatz, Tag 33.

"Das süchtige Gehirn ist ein Schwein", hat JSO in seinem Tagebuch geschrieben, und es stimmt. Die Hintertüren, die das süchtige Hirn neu entdeckt, um sich ganz unbemerkt einzuschleichen, werden immer nebulöser, aber es gibt sie noch. Die großen Tore habe ich verschlossen. Jetzt kommt fast ein trauriges Gefühl hoch. Die Sucht versucht, mir Trauer einzureden: "Ist doch schade, dass Du die oder die Lieblingsszene nie wieder sehen wirst!" Spannend ist, dass es gar nicht so recht MEINE Trauer ist, sondern eine Trauer, die mir eingeredet werden soll. In den letzten Tagen oder Wochen kommen immer gaanz leise Gedanken an meine "Lieblingsszenen", Darstellerinnen, Stichworte in der Bilder- oder Videosuche. Dabei geht es gar nicht um Sex, sondern um die Gesichter, die Angewohnheiten. Fast wie ein Traum, in dem alles, was so im Hirn gespeichert ist, wahllos durcheinandergeschüttelt wird.
Ich habe kein Verlangen, das zu sehen oder wieder danach zu suchen. Es geilt mich auch nicht auf. Im Moment ist es tatsächlich ein "Goodbye to the life that blinded me - hello to the one who saved me". (Ein Liedtext von Bride, einer Hardrockband...)

Was den ehelichen Sex angeht: Der ist natürlich nicht so häufig, wie ich Pornos konsumiert habe. Ich habe keine Flatline, merke aber, dass ich warten kann, ohne durchzudrehen. Mit Kindern im Haus gehts halt nicht immer, wenn man will :-) Aber wenn es dann soweit ist, kann ich es voll genießen. Inzwischen auch wieder, ohne Pornobilder dabei abzurufen. Das habe ich zum Schluss oft gehabt. Augen zu und gespeicherte Szenen laufen lassen. War das noch echter Sex mit meiner Frau? Ich glaube, kaum...
4 Reboots: 210 / 110 / 121 / 139+ Tage pornofrei. Ziel: Freiheit ohne Rückfälle.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8463]
Zitieren
#39
1. Versuch, Tag 35.

Weiterhin keine großen Suchtmerkmale erkennbar. Mein Leben läuft gut ohne Pornos. Ich könnte mich freuen. Tu ich irgendwie aber nicht, weil ich irgendwo einen versteckten Hammer erwarte. Und wenn es wirklich wahr ist, dass aufhören so leicht ist - was zum Geier hat mich eigentlich die letzten 25 Jahre so geritten? Kenne ich doch noch sehr gut die Gier, das Ausstellen des Hirns, das an Wahnsinn grenzende notgeile Gefühl, den Ärger über jeden Postboten, Nachbarn oder Freund, der während einer Pornosession an der Tür oder am Telefon stört - und die Verzweiflung nach jeder "Tat", dass ich es niemals schaffen werde, damit aufzuhören, weil es ja irgendwie auch "Spaß" macht, "schön" ist, mir irgendwie "gefällt". Dopamin.

Und doch ist es so, dass mir nichts fehlt.
Liebe Mitleidende, wenn Ihr noch mehr am Anfang steht und das lest, nehmt es als Ermutigung. Manche bekommen Entzugserscheinungen, die sich sogar körperlich auswirken. Manche (so wie ich vielleicht) auch gar nicht und wundern sich über ihre jahrzehntelange süchtige Existenz, die man viel früher hätte beenden können - mit dem richtigen Wissen, der richtigen Planung und Lebensveränderung, und dem echten Willen.

Nur Mut, Kollegen! Wir schaffen das!
4 Reboots: 210 / 110 / 121 / 139+ Tage pornofrei. Ziel: Freiheit ohne Rückfälle.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8463]
Zitieren
#40
1. Versuch, Tag 38.

Freunde, es klingt banal, aber es zu wissen ist noch nicht so viel wie es wirklich zu erleben: Es gibt mehr und Wichtigeres als Sex!
Warum schreibe ich das? Ich habe ja in den letzten 25 Jahren einige Versuche hinter mir, mit Pornos aufzuhören. Oft scheiterte es daran, dass mir unmittelbar davor keine Alternative einfiel, obwohl ich gerne eine gehabt hätte. Es war wie ein Zwang! "Es gibt nichts anderes! Dir bleibt nur noch übrig, das Internet anzuwerfen, Pornos zu suchen und lange bis zum Höhepunkt auszuhalten, damit die Stunden einen Sinn ergeben!" So ähnlich wars.

Jetzt kommen mir diese Gedanken wie das Dümmste vor, das ich jemals gehört habe. Aber ich kenne sie.

Aktuell geht es mir weiterhin gut. Gestern beim Fernsehen fiel mir auf, dass ich der knapp angezogenen Schauspielerin nicht auf den Körper, sondern in die Augen gesehen habe. Einfach so. Normalerweise hätte ich sie von oben bis unten mit den Blicken "abgetastet". Jetzt passiert der oben beschriebene Blick schon von ganz allein, ohne dass ich mich dazu überwinden muss. Toll!

Gestern habe ich den Tag über starken Druck gehabt. Eigentlich möchte ich gar nicht von Druck sprechen, denn es hat mich nicht zu Pornos hingezogen, sondern zu meiner Frau, also echtes (!) sexuelles Verlangen. Ja, das Kopfkino ging an, und hat mir durchaus Vorschläge gemacht, was ich mit ihr so anstellen könnte. Unter all diesen Gedanken keine unnatürlichen Sauereien, keine Pornobilder oder -szenen, keine fremden Gesichter. Ungünstig: Diese Woche gehts aus biologischen Gründen nicht :-)
Habe aber kein Verlangen gehabt, für die sexuelle Spannung ein Ventil wie Pornos zu brauchen.

Es wird normal! Ich trainiere also gerade (unbewusst) Frustrationstoleranz.

Je länger der letzte Porno her ist (heute 38 Tage), desto verrückter finde ich es, wie mich das so lange gefangen halten konnte. Der Frühling ist langsam da, die Klamotten der Damen und Mädels da draußen werden weniger, die Hormone melden sich. Ein neues Trainingskapitel fängt an.

Ich bin weiterin viel im Internet, habe auch für bestimmte Recherchen youtube und Bildersuchen angeworfen. Da ich die Stichworte kenne, die man eingeben muss, um seine Trigger-Girls zu sehen, verirrt sich sehr selten ein wirklich erotisches Bild in meine Bildersuchen, und ich kann im wahrsten Sinn des Wortes darüber hinwegsehen. Ich hoffe, das bleibt so.

Soviel zu meinem heutigen Streiflicht.

Bleibt dran!
Gruß an alle,
Thomas
4 Reboots: 210 / 110 / 121 / 139+ Tage pornofrei. Ziel: Freiheit ohne Rückfälle.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8463]
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 4 Gast/Gäste