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meine 90 Tage
#1
Hallo zusammen,

ich habe schon länger mit Pornographie zu tun, quasi schon seit Beginn der Pubertät. Anfangs war dies rückblickend jedoch eher harmlos. Mittlerweile hat es sich allerdings ganz klar zu einer ausgeprägten Sucht entwickelt, gegen die ich schon mehrere Kämpfe geführt und verloren habe. Woran das lag kann ich nicht genau sagen. Ob es mangelnde Ernsthaftigkeit war oder einfach dieses riesige persönliche Manque zu denken, alles alleine schaffen zu können. Auf jeden Fall bin ich froh, diese Seite gefunden zu haben und doch ein wenig geschockt, wie viele daran leiden und wie ähnlich das Suchtbild jedes mal ist, vor allem dann, wenn es zur Abstinenz kommt.

 Ich werde versuchen, den Reboot und die 90 Tage Challenge problemfrei zu überstehen. Das Ziel scheint für mich zum jetzigen Zeitpunkt zwar unerreichbar, da 90 Tage ohne praktisch noch nie auch nur der Rede wert waren, jedoch werde ich mein Äußerstes geben. Nun ist Tag 1. Ich schätze mal bis Tag 7 wird es nicht sonderlich schwer. Von diesem Tag an muss ich aber jedes mal eine Grenze überschreiten. Danach begebe ich mich in so eine Art eines befremdenden Zustandes, in dem sich kopfmäßig alles nur um Entzug dreht.


Über Rat und Anregungen freue ich mich sehr.

Lg und viel Kraft euch allen!
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#2
Herzlich willkommen im Kreise der Gebeutelten :-)
Bin selber noch nicht allzu lange dabei, aber die Zeit bisher hat sich gelohnt. Ich bin nach fast 4 Wochen ausgeglichener, fröhlicher, und meine depressiven Phasen sind deutlich zurückgegangen (oder weg?) Alleine die blöden Selbstvorwürfe haben immer so viel Energie gekostet. Bleib dran, es lohnt sich echt!
Gruß,
Thomas
4 Reboots: 210 / 110 / 121 / 139+ Tage pornofrei. Ziel: Freiheit ohne Rückfälle.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8463]
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#3
So heute haben wir Tag 6 auf dem langen Weg des Reboots erreicht. Heißt: Morgen habe ich mein erstes persönliches Teilziel erreicht. Ohne Zwischenfall und mit größter Motivation.
Mein nächstes Ziel sind nun 14 Tage.Trotz Alkoholkonsum an einem Abend gingen von meiner Stammseite keine Gefahren aus. Das war wohl auch mehr Glück als Verstand und sollte sobald nicht mehr vorkommen. Problematischer war es mehr mit dem nächtlichen Fernsehen. Einmal hat mein Smartphone mich versucht zu verarschen, als es mir einen Tab aus vergangenen Zeiten vor Augen brachte. Ich konnte alles zwar sofort wegschalten, jedoch sollte ich hierauf in der nächsten Woche vermehrt Acht geben. Denn diese Woche wird bedeutend schwerer. Doch ich werde alles geben.. Nein ich bleibe lieber im hier und jetzt - Ich gebe also alles!

Ich wünsche euch alles Beste und maximalen Erfolg bei eurem Kampf!
Lg
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8723]
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#4
Wow, Tag 10.. :-D

Ich hätte nicht gedacht, dass es dieses mal so einfach sein würde.. Aber ich schätze mal es liegt vor allem an der riesigen Motivation, die ich durch diese Seite fassen konnte. Zuvor war mir ja über die Pornosucht nicht sonderlich viel bekannt. Also wie sie entsteht und welche Vorgänge dabei im Gehirn mitspielen.. Das ist schon sehr komplex, hilft mir aber mich selbst besser verstehen und einschätzen zu können.. Ich bin gespannt, wie lange dieser "Motivations-Boom" noch anhalten wird. Und auch gespannt, wie groß das Loch danach sein wird. Doch das Ziel ist klar. Und ich habe mehr Gründe denn je, mein Problem anzugehen und es zu besiegen. Eine riesige Motivationshilfe ist auch mehr und mehr meine Freundin, die mich hierbei sehr unterstützt und ermutigt. Und ich will ihr endlich den Mann darstellen, den sie verdient hat.

Um ein Fazit der ersten Woche zu ziehen, lag der geschätzte Schwierigkeitsgrad (von 1 bis 10) bei durchschnittlich 3, Höchstwert war 5. Allerdings war ich auch stark an meinem Arbeitsplatz involviert und hatte kaum Zeit, der Sucht nachzugeben.

Jetzt bringe ich mein 2. Teilziel von 14 Tagen zu Ende! Mein nächstes Ziel sind dann 30 Tage, der magische Monat :-D

Viel Kraft und Erfolg euch allen. Es ist nur eine Sucht - kein Teil von euch!
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#5
Hallo zusammen,

ohne lange Reden vorweg, es wird grade unfassbar schwer. Nicht nur dieser gewaltige Drang sich ein Filmchen reinzuziehen, nein, es ist auch dieser unheimliche Druck der sich aufbaut. 90 Tage ohne Masturbation, das klingt für mich allein schon nach schweren bleibenden Schäden und bis es geschafft haben werde, wird es für meine Begriffe Utopie bleiben. Es ist allein schon schwierig geworden, an einer Frau überhaupt vorbeizusehen. Schwierig sie nicht als Objekt wahrzunehmen und dann den Gedanken wuchern zu lassen.
Der Entzug hat es schon in sich.. Es ist nicht damit getan, "einfach nein" zu sagen, wie bei Tabak oder Cannabis und sich keinen Nachschub mehr zu holen. Denn dieses Verlangen ist überall und hat sich derart tief im Hirn eingenistet. Für mich gibt es keinen Vergleich. Andauernd wird man getriggert und man muss so sehr kämpfen um sich zu beherrschen. Der Schwierigkeitsgrad der letzten Tage liegt bei geschätzten 8, wenn nicht sogar 9. Ich muss immens an mir arbeiten, damit ich die Intensität der bösen Versuchungen schwächen kann..

Es ist aber auch echt ein schöner Ansporn, überhaupt schon 13 Tage geschafft zu haben. Nicht mehr lange und ich betrete unbekanntes Terrain.. Ich schätze mal so in einer Woche.. Genau weiß ich das gar nicht.

Wünscht mir bitte Glück, denn im Moment kämpfe ich gegen den Teil in mir, der mich bisher immer zum scheitern gebracht hat!

Viel Kraft und Willen euch allen! Für ein zwangloses Leben. Ohne Kompromiss.
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#6
Hey aimtoresist,

was die bleibenden Schäden angeht kann ich dich beruhigen. Man muss nicht an sich rumspielen, um gesund zu bleiben. Wink

Ich kenne diese Versuchung jeder Frau hinterherzugeiern gut. Ich versuche tatsächlich, an Tagen, an denen es mir besonders schwer fällt, mir einzureden, dass in meinem Kopf ein Mönch wohnt, der Keuschheit gelobt hat - Augen auf den Boden, Scheuklappen hoch. Keine Freu anschauen, kein Plakat beachten. Selbst explizite Musik wird weiter geschaltet.
Wenn du das Gefühl hast, dass der körperliche Drang zu groß wird, würde ich versuchen, mich bewusst in eine Situation zu versetzen, in der schwach werden keine Möglichkeit darstellt. Kalt duschen, das Haus verlassen, unter Menschen gehen. Computer aus und Handy zuhause lassen. Oder Sport machen. Alles mögliche.

Ich halte diesen Teil des Reboots für sehr wichtig, da mir im letzten Jahr sehr deutlich klar geworden ist, dass reine Abstinenz nicht reicht. Das Fantasieren muss aufhören, die schlechte Stressbewältigung, etc.

Ich drifte ab. Hoffe ich konnte dir etwas helfen, viel Erfolg in den nächsten Tagen!
Bleib dran, es lohnt sich!
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#7
Hallo tennessy3000,

das mit den Scheuklappen ist eine prima Sache. Ich versuche das auch komplett so umzusetzen, jedoch klappt das an manchen Tagen besser, an anderen eher nicht. Aber ich stimme dir zu, reine Abstinenz ist nicht der richtige Weg und führt wenn überhaupt nur zu kurzen Erfolgen.
Man muss seinen Lebensstil und seine Gewohnheiten genau unter die Lupe nehmen und sie dahingehend filtern, was einen voran bringt. Beziehungsweise was möglichst weit von Suchtverhalten entfernt ist. Alles was man sich bisher so reingezogen hat, hinterließ im Hinterkopf einen biochemischen Pfad, der das Denken bei jedem Trigger beeinflussen kann.

Ich persönlich versuche mich zum wegsehen zu zwingen, da ansonsten meine Motivation zum "stark bleiben" mehr und mehr schwindet. Und das ist ein Teufelskreis der wohl oder übel in einem Rückfall endet wenn man nichts dagegen tut.

Sport halte ich übrigens auch für einen wichtigen Punkt in unserem Kampf. Es fördert die Disziplin, stärkt das Selbstbewusstsein und hilft Ziele anzugehen und umzusetzen.

Und natürlich sollte man es dringend unterlassen, sich in gefährliche Situationen zu bringen. Ein bisschen unbedachtes Surfen zum Beispiel. Und wenn man merkt dass es losgeht sofort die Reisleine ziehen und wie du sagst, eine Situation schaffen, in der schwach werden keine Möglichkeit darstellt. Und daraus lernen.

Eine persönliche Frage an dich.. Verändert sich das Gefühl im laufe des Entzugs? Bzw. wird es einfacher?
Klar, Phasen wird es immer geben, aber das Grundgefühl.. Kann man von sowas wie Besserung sprechen?

Liebe Grüße und bestes Gelingen!

aimtoresist

PS. 2. Teilziel erreicht!!! :-)
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#8
Hey aimtoresist,

ja bei mir klappt das auch mal besser und mal weniger gut. Aber ich denke das mit dem Nicht-Hinterherstarren ist auf jeden Fall eine gute neue Angewohnheit, die man beibehalten kann.

Welches Gefühl meinst du, einfach das Grundgefühl, dieses Verlangen?
Also ich würde durchaus von Besserung reden. Aber ich muss sagen die Pornos sitzen wirklich noch sehr tief im Kopf. Immer wieder kommt einfach so für eine Sekunde ein Verlangens-Schub, oder eine Erinnerung, oder ein Gedanke wenn ich eine Frau sehe. Was mich auch viel nervt zur Zeit, sind Träume. Ich habe immer wieder sehr intensive und sehr pornographische Träume, und das stört mich. Ich hätte deutlich lieber Träume von normalem Sex, ich weiß nicht warum sich das nicht langsam mal ändert. Wink
Aber trotzdem wird es leichter, insofern, dass man sich einfach mit der Zeit sehr an den neuen Lebensstil gewöhnt, und nicht Tag für Tag kämpfen muss. Es wird einfach selbstverständlich: "Ich schaue keine Pornos mehr". Dieser innere Kampf hat bei mir wirklich sehr abgeflacht. Klar, ab und zu ist es schwierig, aber es steht eigentlich kaum noch zur Debatte ob ich das durchziehe oder nicht.

Aber das ist natürlich auch nur im Moment so, es sind schon Leute nach deutlich längerer Zeit rückfällig geworden. Man muss immer wachsam bleiben.

Viele Grüße
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#9
Hallo zusammen,

das war ein grauenhafter Tag. Es fing schon in der Nacht mit den Träumen an. Gleich nach dem Aufwachen nahm dann der Rückfall wie ein eingeübter Automatismus seinen Lauf. Schon am Tag zuvor war es sehr kritisch. Nun ist es passiert und ich bin einigermaßen deprimiert. Erst über aufreizende Bilder, dann wie gewohnt über die berüchtigten Internetseiten.

Das ist aber jetzt nicht weiter schlimm und soll mich auf gar keinen Fall aus der Bahn werfen. Eigentlich war es absehbar, dass der Reboot nicht beim ersten Mal gelingen würde. Doch ich versuche, aus den letzten Tagen zu lernen und die Gefahrenquellen dieses Mal auszuschalten. Mit meinen Zielen knüpfe ich da an wo ich war, nämlich bei 15 Tagen. Auf diese Zeit bin ich schon mächtig stolz. Diese Zeit zu steigern ist nun mein vorrangiges Ziel.

Auch wenn ich echt genervt bin und heute zeitweise auch ein wenig depressiv war, glaube ich, dass es so am Besten ist.
Ich versuche jetzt, mehr innere Stärke aufzubringen und fange damit an, mich erst gar nicht darüber zu ärgern, dass mein Weg wieder von vorne anfängt.

Ich versuche, die Enttäuschung über mich selbst ein wenig zu verbergen. Denn es bringt nichts zu jammern, weil man immer wenn man aufsteht um weiterzulaufen, erneut gegen eine Wand läuft und wieder dort zurückgeschleudert liegen bleibt wie zuvor.
Besser wäre es jetzt sicherlich, mehr Anlauf zu nehmen, auf seine Schritte zu achten um endliche diese Wand zu durchstoßen und zu zerbrechen.

Ich wünsche mir und euch allen viel, viel Kraft und jede Menge Selbstbeherrschung!

Liebe Grüße
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8723]
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#10
Hey,

dein Weg fängt nicht von vorne an! Das ist das Problem mit diesen Countern und dem Festnageln auf 90 Tage. Drei Monate sind keine magische Zahl, und ebenso resettet ein Rückfall nicht zauberhaft alles was man bisher geschafft hat!
Ich finde das ist wirklich ein gefährlicher Teil der Tagezählerei. Ich habe mir schon so oft nach einem Rückfall gedacht "naja, jetzt fangen die 90 Tage eh wieder von vorne an - da kann ich mich auch ruhig noch einen Tag ein bisschen vergnügen und dann geht es weiter" - falsch!
Es ist besser, ein halbes Jahr seinen Konsum von 30 Tage im Monat auf einen Rückfall im Monat zu reduzieren, und daran zu arbeiten, als immer drei Monate durchzuhalten und dann zwei Tage richtig auszurasten. Wink

Das Ziel ist die langfristige Änderung der Lebensgewohnheiten, und davon hält dich ein Rückfall nicht ab, solang du ihn nicht lässt!

Viele Grüße
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