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Depression?Langeweile?Mangel?
#1
Wie in meinem Tagebuch erwähnt durchlaufe ich häufig absolute Tiefs was meine Gedanken und Gefühlswelt betrifft.
Ich würde das jetzt nicht leichtfertig Depression nennen, denn das Wort ist derartig in Mode gekommen wie kaum ein zweites. naja, vielleicht Burnout noch....

Jedenfalls ist es meist der selbe Ablauf.
Ich wache morgens auf und werde von einer wahrlichen Gedankenflut überwältigt.
Das ermöglicht mich auch kaum lange zu schlafen. Mir fehlt dazu irgendwie die Ruhe....sobald ich wach bin fängt mein Hirn an zu rattern.
Ich fühle mich dann sehr kraftlos, und verspühre Angesichts der vielen Aufgaben und Sorgen die ich vor mir sehe keinerlei Motivation.
Nun könnte man sagen dass es ca 75.000.000 Menschen in Deutschland so geht nach dem Aufstehen, den Arbeitstag im Angesicht.
Das stimmt sicher auch, so weit. Doch ich glaube bei mir ist da was anderes im Spiel als einfache Unlust.

Es verhält sich nämlich so dass ich bis Mittag rum ein absolutes Tief mit mir ziehe.
Dieses löst sich dann meist gegen 13 - 14 Uhr auf..... Dann sehe ich alles wieder locker und optimistischer.
Gegen Abend dann frage ich mich dann oft was mich am Vormittag geritten hat.
Geradezu lächerlich finde ich oft worüber ich mir Sorgen machte.
Jetzt könnte man immer noch sagen: Ja das ist halt Arbeits Alltagsfrust....
Jein! Denn ich hab das auch im Urlaub oder an freien Tagen.
Kurios ist dass ich mich schon etwas mit diesen Phasen arrangiert habe.
Ich sag mir dann oft, dass ich einfach noch ein paar Stunden durchhalten müsse.
Dann verschwinden die dunklen Wolken schon.


Nun forsche ich schon eine Weile und frage mich ob das evtl etwas physisches sein könnte das mich plagt.
Vitamin oder Schlafmangel?
Kreislaufprobleme?
Ist mir vielleicht einfach nur langweilig..bzw langweilt mich das was ich tue, und ich hab nur irgendwie verlernt das Gefühl,richtig zu deuten?

Langeweile ist ja generell ein Problem. Es treibt einen zu Dingen die man evtl gar nicht möchte....

Ich werde das mal hier los weil es bei mir auch irgendwie zum Gesamtbild gehört, und ihr euch vorstellen könnt das so ein Entzug nicht leicht ist wenn man jeden zweiten Tag mit Hoffnungslosigkeit kämpft..

Kennt irgendwer so ein ähnliches Problem?
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=377]
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#2
Ich lese momentan ein Buch zum Thema Sexsucht und habe vielleicht ein paar nützliche Ideen für dich.

Wie du dir sicherlich schon denken kannst, reagieren viele Menschen unterschiedlich auf den Entzug. Die einen fühlen sich müde und schwach (geht mir ähnlich) und die anderen eher andersherum, also stark und aufgepuscht. Das kann die unterschiedlichsten Gründe haben, aber wichtig ist, dass jeder aus unterschiedlichem Grund pornosüchtig ist. Oftmals versuchen wir aber uns unangenehmen Gedanken oder Aufgaben zu entziehen und schieben auf oder nutzen den Rausch des Pornokonsums als Mittel zum Vergessen und (wenn auch nur kurzzeitigem) wohlfühlen. Stellen wir nun den Konsum ein, haben wir womöglich nicht mehr diesen Fluchtort und müssen mit erhöhtem Stress rechnen, weil wir nun mit den Sachen konfrontiert sind, vor denen wir am meisten Angst haben. So große Angst, dass wir ständig vor ihnen geflüchtet sind. Gibt schlimme Fälle wo es sich vielleicht um Traumata aus der Kindheit handelt oder trivialere Sachen.
Ich glaube, dass dies die schlimmste Zeit für jeden werden wird. Aber wenn du dich da durchkämpfst, bin ich sicher, dass du nie wieder Pornos brauchen wirst.

Bei mir gibt es eine gemütliche Seit, die mir immer einen guten Grund findet. Sie sagt immer das Richtige, um einen zum Rückfall zu überreden. Ich denke manchmal, dass es vielleicht hoffnungslos ist: das mein Leben verkorkst ist, man kann es nicht mehr retten ... Aber was bedeutet das? Dies ist einfach wieder ein Versuch eine Ausrede zu finden, um wieder Rückfällig werden zu dürfen. Wie gesagt: ich denke das geht vorbei Smile










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#3
Ich fühle nur noch sehr wenig, ich denke auch das dies mit den Pornos sehr stark zusammen hängt.
Tagsüber bin ich Lustlos, Antriebslos, häufig müde und erschöpft, ich muss mich zu Dingen durchringen die ich früher einfach so gemacht habe, ich habe viele Hobbys aufgegeben und neu angefangen, ich scanne Dinge nur noch, ziehe kurz etwas aus ihnen und ziehe dann weiter.
Das größte Problem ist einfach das mir fast nichts mehr Spaß macht, ich Lache zwar, aber da ist immer dieses taube/dumpfe Gefühl im Hintergrund.
[Bild: nfc.php?nfc=273]
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#4
Diese Phasen kenne ich ich auch. Früh hat mich immer der riesige Berg an all den Sachen, die ich schaffen, besser machen, erreichen wollte, überwältigt und zu dieser Motivationslosigkeit geführt. Umso mehr ich dann den Tag über geschafft hatte, desto besser wurde es, bis ich abends auch nur wieder drüber lachen konnte.

Geholfen hat mir ein einfacher Trick. Abends vor dem Schlafen schreibe ich mir eine Art Liste, in der ich alles aufschreibe, was ich am nächsten Tag machen will, an was ich denken muss, etc. und das in die zeitlich passende Reihenfolge bringe. Dann kann ich die Nacht über komplett abschalten, weil ich an nichts mehr denken muss, sondern weiß, dass alles vorbereitet ist und arbeite am nächsten Tag einfach meine Liste der Reihe nach ab. Seitdem schlafe ich wesentlich besser und gehe den Tag wesentlich motivierter und effizienter an. Vielleicht hilft dir das ja auch weiter.
[Bild: nfc.php?nfc=507]
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#5
Das klingt gut. Und so ungefähr mache ich es ja sogar schon.
Fraglich ist nur ob dieses akribische herangehen nicht auch schon ein Ausläufer davon ist womit man nicht zurecht kommt.
Ist das lockerer sein?
Ich würde mir mal wünschen einfach sagen zu können: Mir alles egal.... Oder : Ach wird schon werden irgendwie.
Aber nein, bei mir ist alles durchgeplant, und ich kenne das Gefühl sehr gut dass man sich immer besser fühlt um so mehr man geschafft hat.

Reden wir hier über eine weitere Sucht?
Workaholic?
Könnte gut sein..... Denn wenn ich alles von meiner Liste abgearbeitet habe dann läuft meine Maschine oft unter Volldampf weiter, aber es gibt keinen Abnehmer mehr für die Kraft.

Und ich hab mich glaub ich nicht ganz exakt ausgedrückt.
Ich hatte diese Depri Phasen auch schon vor dem Porno Entzug.....
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=377]
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#6
(28.04.2015, 22:05)Morton schrieb: Reden wir hier über eine weitere Sucht?
Workaholic?
Könnte gut sein..... Denn wenn ich alles von meiner Liste abgearbeitet habe dann läuft meine Maschine oft unter Volldampf weiter, aber es gibt keinen Abnehmer mehr für die Kraft.

Ich denke eher das ist eine Frage von mangelndem Ausgleich. Wenn man sich den ganzen Tag nur über das definiert, was man erreicht hat, kommt man schnell in dieses "ich muss/kann noch mehr schaffen!" hinen, wo jegliche Entspannung fehlt. Wenn also die Liste abgearbeitet ist, hilft es, einfach mal bei einem Hobby zu entspannen, viel Ausdauersport (wegen den Endorphinen) und ggf auch diverse Entspannungstechniken. Das hilft dann zwar auch nicht von einem Tag auf den anderen, aber man lernt, sich einfach mal eine Pause vom selbst auferlegten Leistungsdruck zu machen.

Das mit der Liste ist natürlich nicht sofort lockerer sein, aber verschafft zumindest erstmal einen gewissen Freiraum, den man nutzen kann. Ob man das dann langfristig so weiternutzen will, ist eine Frage, die man wohl nicht pauschal beantworten kann. Am Ende muss jeder für sich individuell herausfinden, was am besten hilft.
[Bild: nfc.php?nfc=507]
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#7
Ich schliesse mich Skonline90 an. Aus meiner Sicht hört sich das sehr stark danach an, dass du Pornographie und auch die Arbeit dazu brauchst, um dein eigentliches Problem zu überdecken. Vlt Einsamkeit? Vlt irgendwelche Erlebnisse aus der Kindheit?

Ich kann nur von mir erzählen. Ich bin jetzt 24 und hatte lange mit depressiven Verstimmung und Minderwert zu kämpfen. Unter diesen Umständen gelang es mir nie aus der Pornosucht zu kommen. Stück für Stück wurden mir dann Dinge bewusst, die in meiner Kindheit passiert sind und dass ich tiefen seelischen Schmerz in mir hatte, wovon auch die Verstimmungen, Minderwert und noch einiges anderes kam. Ich fing also an mich zuerst damit auseinander zu setzen und nahm auch externe Hilfe um gewisse Dinge aufzuarbeiten. Z.B. war ein Punkt, dass mein Vater nie Zeit hatte für mich. Als Kind wird einem da vermittelt dass du nicht wichtig bist. Entweder zieht man sich dann zurück (es entsteht Minderwert) und vereinsamt oder man sucht die Anerkennung des Vater und fällt in einen Leistungsdruck und Workoholiczustand [--> Ein Vater ist dringend nötig für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung!]. Oder als jüngster von 4 Brüder kam ziemlich unter die Räder... Um mit diesem Schmerz umzugehen, habe ich mir (unbewusst) angefangen einzureden, dass es wohl meine Schuld ist. Jeglicher Selbstwert war zerstört... Noch heute weiche ich jeglichem Konflikt aus und wenn es trotzdem dazu kommt, nehme ich alle Schuld auf mich um ihn möglichst schnell zu beenden. Das ist natürlich völlig ungesund. 1 Wort kann genügte oft und ich mein Selbstwert war auf 0 und fühlte mich nur noch schlecht und alleine. Pornographie halft da mich etwas "aufzupeppen".
Je mehr ich frei werde von diesen Dingen und diese aufarbeiten kann, desto mehr verschwinden meine Verstimmungen, mein Selbstwert steigt, Freude kommt in mein Leben und ja mein Leben wird lebenswert. Und mir fällt es auch deutlich einfach der Pornographie nein zu sagen, weil ich sie nicht mehr brauche um all diese Dinge zu kompensieren :-)

Ich empfehle dir also sehr mal deine gesammtes Leben unter die Lupe zu nehmen. Ich glaube nicht, dass hier die Pornographie das einzige Problem ist sondern nur ein Symptom. Symptombekämpfung wird da wohl nur beschränkten Erfolg bringen...
[Bild: nfc.php?nfc=741]
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#8
Ich habe ein ähnliches Problem in letzter Zeit, ich bin jetzt bei Tag 12 ohne Porno und ich bin Motivationslos, Soziale Phobie und all das.
Bei Tag 7 hatte ich einen kleinen Motivations Schub.
Ka an was das liegt und ich hoffe es geht bald vorbei.
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