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wie gelangt man zur Einsicht?
#1
Guten Morgen.

Bin mir unsicher, wo ich fragen oder posten soll, deshalb setz ich das hier rein.

Ich war in einer beziehung mit einem Pornosüchtigen und habe das fast 12 Jahre "mitgemacht". Die Beziehung an sich dauerte wesentlich länger, kennen tun wir uns seit fast 20 Jahren, aber die Pornosucht meines Partnr wurde in den letzten 6 Jahren dann so extrem, daß ich irgendwann gegangen bin.

Seit 10 Monaten sind wir getrennt, aber ich vermisse ihn noch sehr. Was mich immer wieder umtreibt und nicht loslässt: WIE hätte ich ihm helfen können? Hab ich auch alles versucht? Hätte ich überhaupt etwas tun können. Hätte es einen Weg gegeben, den ich hätte aufzeigen können.

Durch das lesen von einschlägigen Seiten kam ich eigentlich dazu, nein zu sagen, denn er muß es selbst sehen und vor allem auch wollen. Gespräche waren für die Katz, auch im Nachhinein noch. Er verharmlost seine Zeit (bisweilen am Wochenende von Morgends bis Abends, unter der Woche 6 Stunden von denen ich weiß) am PC. Er redet sich ein, das wäre normal und das bei uns nichts mehr "lief" läge an mir, ich wäre "lustlos" (lol).

Was muß passieren, damit ein Umdenken, bzw ein erkennen der eigenen Situation eintritt? Hätte es für mich als Partner überhaupt eine Möglichkeit gegeben, da helfend einzuwirken? Wie gesagt, Gespräche (jetzt nach der Beziehung volllkommen wertungsfrei und auch ohne die extreme Verletztheit, die ich während der Jahre empfunden habe) nutzen nichts. Genausowenig das hinlegen oder vorschlagen von Links zu zum Beispiel diesem Forum war auch für die Katz (damals war ich hier noch nciht angemeldet).

Ich frage das jetzt nicht für meinen Blog, sondern für mich selbst. Ich habe wieder eine schlaflose Nacht hinter mir, in der mich dieses Thema quält. Er hat mittlerweile die 2. Abmahnung (wegen surfens am Arbeitsplatz und "verlängerter Bürostunden" mit Pornoseiten) erhalten udn wird wohl in absehbarer Zeit seinen Job verlieren. Mir tut sein Zustand einfach in der Seele weh. Und nein, ich will ihn nicht zurück, aber ich kann ihn nach all den Jahren auch nicht einfach aus meinem Leben streichen und denken: ist mir doch egal, was aus dir wird.

Danke fürs Zeit nehmen und den konfusen Post lesen. mein Kopf ist einfach voll und mein herz schwer.

Sonja
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#2
Hallo Sonja,

da sich hier nur Männer tummeln, die ihr Problem erkannt haben, ist es schwierig eine Antwort darauf zu geben. Die meisten, mich eingeschlossen, brauchten Jahre, viele Jahre, bis sie endlich anfingen, das Problem anzugehen. Der Test auf dieser Seite hat mir sehr geholfen und meine Augen geöffnet. Vielleicht wäre das ja ein Anfang.

Wolle


Immer weiter... Smile

[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=9113]
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#3
hi, sonja.


aus erfahrung denke ich, dass man auf suchtverhalten von aussen eher schwer einwirken kann. da ist vor allem ein innerer prozess wichtig, der in gang treten muss.



deine gedankengaenge sind trotzdem nachvollziehbar. 
mir ist mal gesagt worden, man kann leute nicht retten. helfen ja, aber eben NICHT retten.
das ist für nahestehende eine schwierige, aber wichtige erkenntnis.

selbst sanitäter/therapeuten retten die leute mit alkoholsucht ja nicht, sie leisten im falle nur hilfe. 
der alkoholiker landet im zweifel schnell und ganz von alleine wieder da, wo er zuvor schon war. rettung von außen existiert so nicht.
ein schlechtest gewissen deinerseits ist also ein "denk/fühlfehler".


verlange bitte nicht unmögliches von dir. 

UNTERSTÜTZEN (wenn er denn von sich aus zu dir kommen sollte und du das dann auch möchtest, nach allem, was vorgefallen ist) - damit tätest du ihm vielleicht gutes
RETTEN kannst du ihn NICHT!

alles gute!
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=7826]
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#4
(03.07.2016, 09:15)Sonja schrieb: Guten Morgen.

Bin mir unsicher, wo ich fragen oder posten soll, deshalb setz ich das hier rein.

Ich war in einer beziehung mit einem Pornosüchtigen und habe das fast 12 Jahre "mitgemacht". Die Beziehung an sich dauerte wesentlich länger, kennen tun wir uns seit fast 20 Jahren, aber die Pornosucht meines Partnr wurde in den letzten 6 Jahren dann so extrem, daß ich irgendwann gegangen bin.

Seit 10 Monaten sind wir getrennt, aber ich vermisse ihn noch sehr. Was mich immer wieder umtreibt und nicht loslässt: WIE hätte ich ihm helfen können? Hab ich auch alles versucht? Hätte ich überhaupt etwas tun können. Hätte es einen Weg gegeben, den ich hätte aufzeigen können.

Durch das lesen von einschlägigen Seiten kam ich eigentlich dazu, nein zu sagen, denn er muß es selbst sehen und vor allem auch wollen. Gespräche waren für die Katz, auch im Nachhinein noch. Er verharmlost seine Zeit (bisweilen am Wochenende von Morgends bis Abends, unter der Woche 6 Stunden von denen ich weiß) am PC. Er redet sich ein, das wäre normal und das bei uns nichts mehr "lief" läge an mir, ich wäre "lustlos" (lol).

Was muß passieren, damit ein Umdenken, bzw ein erkennen der eigenen Situation eintritt? Hätte es für mich als Partner überhaupt eine Möglichkeit gegeben, da helfend einzuwirken? Wie gesagt, Gespräche (jetzt nach der Beziehung volllkommen wertungsfrei und auch ohne die extreme Verletztheit, die ich während der Jahre empfunden habe) nutzen nichts. Genausowenig das hinlegen oder vorschlagen von Links zu zum Beispiel diesem Forum war auch für die Katz (damals war ich hier noch nciht angemeldet).

Ich frage das jetzt nicht für meinen Blog, sondern für mich selbst. Ich habe wieder eine schlaflose Nacht hinter mir, in der mich dieses Thema quält. Er hat mittlerweile die 2. Abmahnung (wegen surfens am Arbeitsplatz und "verlängerter Bürostunden" mit Pornoseiten) erhalten udn wird wohl in absehbarer Zeit seinen Job verlieren. Mir tut sein Zustand einfach in der Seele weh. Und nein, ich will ihn nicht zurück, aber ich kann ihn nach all den Jahren auch nicht einfach aus meinem Leben streichen und denken: ist mir doch egal, was aus dir wird.

Danke fürs Zeit nehmen und den konfusen Post lesen. mein Kopf ist einfach voll und mein herz schwer.

Sonja
Hallo Sonja,

tja, die Sache ist sehr , sehr eindeutig.

DU konntest gar nichts tun. Wenn dieser Mann Pornofilme dem Sex mit einer echten Frau vorzog, mit der er zusammenlebte (ich schliesse mal darauf, da Du geschrieben hast, dass Du gegangen bist) dann hattest Du keine Chance diesen Mann zu retten.

Warum Du mit ihm so lange zusammen warst, wenn er ständig pornieren musste und es nicht sein lassen wollte, das ist Deine Sache und kann hier mit den Informationen die Du gegeben hast von niemandem bewertet werden.

Zu einer Beziehung zwischen Mann und Frau gehört gegenseitige Liebe und Anziehung. Wenn das nicht mehr der Fall war , existierte die Beziehung eigentlich nicht mehr. Porno gut oder schlecht. Wenn der Mann nichts mehr von Dir wollte , dann war es das ab diesem Zeitpunkt.

Schuld - ja... wer Schuld hatte - wenn überhaupt - können Aussenstehende nicht sagen.

Wenn Du immer noch unter der Trennung leidest ... mein Ratschlag: Psychater/in. Die können am besten Ratschläge geben. Es kann nicht sein, das Du Dir Dein Leben nun sauer machst, weil dieser Pornofreak nicht mehr da ist.

Wie man so die Kontrolle über sich verlieren kann und auf der Arbeit Pornos guckt, das ist mir ein absolutes Rätsel. Hier scheint wohl ein völlig anderes Problem hinter dem anscheinenden Pornoproblem zu liegen. Eine generelle Problematik der Affekt- und / bzw. Triebkontrolle.

Pornosucht ist nicht wirklich vergleichbar mit der Sucht nach Alkohol und Rauschmitteln wie Koks oder Heroin. Pornosucht macht keine körperlichen Entzugserscheinungen und vieles andere auch nicht ,was für stoffgebundene Abhängigkeiten gilt.

Von meiner Seite aus kann ich sagen: Porno hat mich in allen Zeiten mit Partnerin nie gejuckt.

Patnerschaftsprobleme kamen nie auf, weil ich immer alles angesprochen habe. Reden schafft in Beziehungen klare Verhältnisse.
Wenn Beziehungen zu Ende gingen, war es meistens so, das wir auseinandergingen um in anderen Ländern zu arbeiten. Das war berufsbedingt.
Einmal macht ich Schluss, weil eine Frau im Bett zu mir sagte: Wenn ich von Dir ein Kind bekomme , dann lass ichs wegmachen.
Das war mir zuviel an Direktheit. Raus und zwar sofort. Muss ich mir nicht geben , so eine Art und Weise.

Du hättest sicher aus Gründen des Selbstschutzes viel früher gehen sollen.

Wer seine Sucht nicht einsieht, dem kann kein anderer Mensch helfen.

Vielleicht war der Pornokonsum für Deinen Partner gar kein Problem ? Vielleicht möchte dieser Mensch auch so leben ?

Vielleicht konnte er ja auch immer noch nebenbei Sex haben, mit wem auch immer, aber Du hast darüber ja nichts geschrieben.

Wenn er gewollt hätte, so hätte er es sicher ja auch versucht. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Huh Ich weiss es nicht , aber vielleicht gibt es haufenweise Männer, die aufgrund von Pornofilmen gar keinen Sex mehr mit Frauen wollen ?

Weshalb sollten diese Männer sich auch hier anmelden ? Dodgy

Wer kein Problem empfindet , der hat vielleicht gar keins ? Rolleyes

Marius
Echte Frauen haben das, was ich im Porno nicht bekommen habe. Smile

[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=9464]

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#5
hm, liestz sich bei Dir, Marius, zum Teil so: beziehung war eh am Ende, darum der vermehrte Pornokonsum.... (vielleicht versteh ich das auch gerade falsch.
Und ja, für mich habe ich eine Therapie gemacht, auch damit ich diese gefühle von ich bin schuld, minderwertig, unattraktiv usw los werden.
Dennoch ist mir dieser Mensch nicht egal. Liegt aber vielleicht auch an meinem Alter und meinem Verständnis von Partnerschaft.

Ich danke allen für die Antworten
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#6
Kann ja nicht so richtig gewesen sein, von diesem Mann, sich dem Porno in dem von Dir geschilderten Masse hinzugeben, wenn da eine Frau ist , die man liebt.

Irgendwo hat dieser Mensch doch wohl die Beziehung abgebrochen, oder schilder doch mal, wie liebevoll der trotz seines Dauerkonsums mit Dir umgegangen ist ?

Was hat der Kerl denn für Dich getan ??? Was ?

Marius
Echte Frauen haben das, was ich im Porno nicht bekommen habe. Smile

[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=9464]

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#7
Hallo Sonja,
ich kann die Situation verstehen. Habe auch über 15 Jahre Ehe mit Pornos verbracht. Meine Frau wusste davon, wusste auch, dass ich darunter leide und es nicht loswerde. Sie konnte mir nicht helfen und hat jeden Versuch aufzuhören, unterstützt. Und sich jedesmal gefreut, dass sie mir so wichtig ist, dass ich aufhören will. Allerdings kannte sie nie die Details.
Ich liebe meine Frau. So richtig. Und das war zu Pornozeiten auch nicht weniger. Nur, dass da diese andere, dunkle Seite in mir war, die immer den eigenen Kick höher gewertet hat als die Liebe.
Ich kann nicht sagen, wie ich reagiert hätte, wenn meine Frau mich in flagranti erwischt hätte oder mir ein Ultimatum gestellt hätte. So, wie ich mich kenne und die Situation einschätze, würde ich aber sagen:
Ein Ultimatum mit ggf. Trennungsdrohung hätte mich dazu gebracht, ERNSTHAFT Hilfe zu suchen, ggf. mit psychologischer Beratung, die auch Geld kostet. Ein loser Hinweis: "Du weißt ja, dass ich das nicht so gut finde" brachte leider gar nichts, außer ein bisschen schlechtes Gewissen.
Nein, retten kannst Du da nichts. Ihn hinweisen, dass es Hilfe gibt, das könntest Du vielleicht. Aber wollen muss er selber. Und wenn er durch die Trennung und Jobverlust nicht verzweifelt genug ist, dann ist es wohl das Beste für Dich, ihn wirklich loszulassen.
(Das sehen hier viele unterschiedlich, aber ich glaube, dass es hilft, wenn Du für ihn betest.)

Gruß,
Thomas
4 Reboots: 210 / 110 / 121 / 139+ Tage pornofrei. Ziel: Freiheit ohne Rückfälle.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8463]
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#8
Hi Thomas, ich halte es für das Beste, wenn sie christliche Selbstliebe praktiziert und den Mann vergisst. Nach den Schilderungen hat er einfach das Recht auf Mitleid verwirkt. Alles hat seine Grenzen.

Wer nicht will, muss mit den Auswirkungen selbst klar kommen. Ab einem gewissen Level schaden Suchtkranke ihren Angehörigen so dermassen, dass eine Trennung für die Angehörigen sein muss. Man kann nicht helfen, wenn der Süchtige nicht will.

Das macht am Ende nur noch kaputte Leben. Ein kaputtes Leben reicht schon . Wenn er nicht will und Gott nicht hören will, dann muss er damit leben. Gott lässt zwar keinen fallen, aber alles hat Grenzen.

MfG Marius
Echte Frauen haben das, was ich im Porno nicht bekommen habe. Smile

[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=9464]

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