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Und schon der erste Rückfall...
#1
Hallo,
Ich war eigentlich auf einem relativ guten Weg. Es war sehr schwer. Ich habe zwar onaniert, aber die ganze Zeit kein pornographischen Bilder konsumiert. Der Sex mit meiner Freundin wurde besser und häufiger und ich fühlte mich insgesamt wohler, auch wenn ich manchmal die Wände hochgegangen bin.
Jetzt war ich ein Wochenende über alleine. Und der Grund meine Rückfalls ist so einfach wie wirksam: Einsamkeit. Wenigstens habe ich mich mal mit harten Erkenntnissen konfrontieren müssen. Pornosucht ist zwar eine Sucht, und braucht deshalb kaum Gründe um sich .... . Dennoch kann ich die Gründe bei mir sehr deutlich erkennen.

a) Einsamkeit: Gerade P.O.V. und dirty talk Videos wenden sich mir zu. Und es wird immerhin mit mir geredet.
b) Trauer: Fap the pain away. Danach fühlt man gar nichts. Ich muss lernen meine Trauer auszuhalten. Das ist nicht immer leicht.
c) Wut: Darüber spricht niemand, aber ich bin unheimlich wütend und diese Wut trägt sich in die Pornos, wo der Zuschauer ( in diesem Fall ich) eine unheimliche Allmacht hat. Im Prinzip also fast jeder Porno.

Ich bin geschockt, welche macht diese profanen Gründe entfalten können.

Ich habe an diesem Wochenende Nymphomaniac von Lars von Trier gesehen. Der Film hat mir geholfen einen Begriff dafür zu finden, was ich will.
Ich will das meine Sexualität mir gehört. Meine Sexualität soll nicht den Pornos gehören. Es soll darum gehen, was ich mit echten Menschen mache und nicht darum, in welche Phantasien ich mich vor dem Bildschirm hineinsteigere. Ich will auch, dass meine Sexualität mir gehört und nicht ich meiner Sexualität. Das wäre dann der Fall bei Nymphomanie, aber auch bei sehr starker Pornosucht.
Sexualität ist ein Teil von uns. Und mit diesen Teilen muss man in Kontakt treten. Das heißt aber nicht das alles an diesem Teil gut ist. Uns wird das bewusst, wenn wir Pornos mit Inhalten schauen, die wir eigentlich nicht mögen und wollen. Bei Nymphomanie wird es ähnliche Erlebnisse geben.
Ich möchte meine Sexualität leben. Aber es muss auch eine sein, die mich nicht zerreißt. Sie ist eine wunderbare Kraft, wie die Liebe. Diese Kraft muss man rufen, sonst fällt einem etwas. Aber man muss aufpassen, dass sie einen nicht zerreißt.
Nebenbei, schaut dem Film, wenn ihr einen guten Magen habt, und nicht sehr leicht zu triggern seid.

Es war ein hässliches Wochenende. Ich bin enttäuscht von mir. Es hat keinen wirklichen Spaß gemacht. Aber wenigstens weiß ich jetzt mehr über mich.
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#2
Also Arichm, ich hatte zwar noch keinen Rückfall, aber ich verstehe sehr gut was du damit meinst! Ich verspüre auch diesen Druck allerdings kanalisiere ich ihn. In z. B. Sport oder Bildung... Das ist zwar kein Patentrezept aber mir hilft es...

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#3
Hallo Archimedes.. du sprichst mir aus der Seele.
Auch mir simd meine Auslöser oder was ich mit meinem Pornokonsum kompensieren möchte ziemlich bewusst. Momentan hab ich aber keine richtige Strategie dagegen anzukämpfen und versuche mich gerade aus einer regelrechten Rückfallserie wieder aufzuraffen.

[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=10738]
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#4
(08.11.2016, 19:52)Corrado schrieb: Hallo Archimedes.. du sprichst mir aus der Seele.
Auch mir simd meine Auslöser oder was ich mit meinem Pornokonsum kompensieren möchte ziemlich bewusst. Momentan hab ich aber keine richtige Strategie dagegen anzukämpfen und versuche mich gerade aus einer regelrechten Rückfallserie wieder aufzuraffen.
Danke für deine Antwort. Jede Serie kann auch zu Ende gehen.
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#5
Nach meinem Rückfall, muss ich einer unangenehmen Tatsache ins Auge sehen. Alkoholiker müssen Kneipen ganz mechanisch meiden. Und das ist sauschwer, denn unser Sozialleben ist um "Alkohol-Orte" herum zentriert. Und ich darf nicht allein und unbeobachtet mit einem Rechner sein. Sonst funktioniert das nicht. Das ist nicht so leicht zu organisieren. Ich bin geschockt von mir, dass ich auf so einem Level bin, dass ich so mechanisch agieren MUSS.
Danke fürs zuhören/zulesen.
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#6
Der gestrige Tag war zwar schwer und ich musste gegen den Druck schon sehr ankämpfen. Auch merkte ich, dass ich etwas aggressiver war als sonst.
Komischerweise war das positiv. Ich ging nicht so gedrückt wie sonst herum. Irgendwie fühlte ich mich vitaler und eben auch wehrhafter. Ich denke es ist normal, das positive Folgen und negative Begleiterscheinungen Hand in Hand gehen.
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