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Die (Leidens-)Geschichte ist ja bei Allen annhähernd gleich, daher hier nur etwas zur aktuellen Lage.
Ich bin jetzt Anfang dreißig und geschieden. Seit der Trennung kannte mein Konsum keine Grenzen. Es störte ja keinen und das Gefühl ist ja schon toll. Mit der Zeit erkannte ich aber immer mehr, dass die negativen Folgen überhand nehmen.
Ich arbeite in einem Beruf bei dem regelmäßig auch Home-Office dazu gehört. Da war der Konsum quasi vorprogrammiert. Und nachdem ich fertig war ging für den Rest des Tages nichts mehr. Ich will gar nicht wissen wie viel Arbeitszeit und Geld ich dadurch schon verloren habe...
Noch schlimmer ist aber die Tatsache, dass es mir jetzt dreimal (von dreimal -.-) passiert ist, dass ich beim echten Sex keinen mehr hoch bekommen habe (Trotz kurzer Abstinenz vorher). Natürlich nur aus Angst wegen dem Pornokonsum keinen mehr hochzubekommen. Das ist nicht gerade förderlich für das Selbstwertgefühl... Also stürzt man sich wieder auf die Pornos. Doofer Teufelskreis!
Ich habe ein paar mal versucht längere Zeit darauf zu verzichten. Das klappt hervorragend wenn ich im Urlaub bin. Ansonsten habe ich es zweimal auf 10 Tage gebracht. Aber ab dann war ich sofort wieder in der täglichen oder mehrmals täglichen Phase drin, nachdem ich mir einen Porno als Belohnung gegönnt habe... (Blöde Idee!)
Nachdem ich jetzt auch noch gelesen habe, dass mangelnder Antrieb und soziale Phobien als Folge auftreten können (beides zurzeit akut bei mir) muss ich einfach einen Schlussstrich ziehen. Ich habe nächstes Jahr ein großes berufliches Vorhaben wofür ich alle Kraft und Zeit (auch Freizeit) brauche. Auch würde ich gerne wieder einen lieben Menschen an meiner Seite haben. Aber Frauen ansprechen war noch nie meine Stärke.
Also jetzt alles auf ein Karte! Ich erkenne hiermit an, dass ich an einer Sucht leide! Ich nutze Pornos zur Realitätsflucht! Ich habe keine Lust mehr unter den negativen Konsequenzen zu leiden! Ich will mein Leben wieder aktiver gestalten! Ich habe schon Angst vor den Entzugserscheinungen, aber ich will mich Ihnen stellen! In diesem Sinne - Los gehts!
Ziel: 90 Tage NoFab
Aufgaben für die nächsten Tage:
- Alternativhandlung(en) auswählen
- Trigger identifizieren
- Umfangreiche ToDo-Liste erstellen zum ausfüllen leerer Zeit
- Browser sichern
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Hey kondel,
das klingt doch gut! Wir lesen mit! Alles Gute und bleib dran!
Thomas
4 Reboots: 210 / 110 / 121 / 139+ Tage pornofrei. Ziel: Freiheit ohne Rückfälle.
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7 Tage hinter mir ohne irgendein Bedürfnis einen Porno zu konsumieren. Dann ist der Rest ja ein Klaks, dachte ich mir. Pustekuchen.
Gestern lange Weihnachtsfeier gehabt und heute erst gegen Mittag aufgestanden und bis heute Abend keine festen Pläne. Also räkelt man sich im Bett noch im Halbschlaf rum und dann kommt die Phantasie ins Rollen. Das Bedürfnis nach visuellen Reizen war dann so groß, dass ich mir zwar immerhin keinen Porno angeschaut habe, aber Fotos nackter Frauen. Ich habe dann auch angefangen an mir rumzuspielen.
Gott sei dank hab ich irgendwann die Kurve bekommen und konnte noch rechtzeitig aufhören. Ich interpretiere das für mich jetzt als gelbe Karte und setzte den Counter nicht zurück. (Wobei es auch ein klein wenig motivierend ist zu wissen, dass ich stoppen konnte)
Ich hatte am Donnerstag Home-Office und bin sehr stolz darauf nicht einen Gedanken an Pornos verschwendet zu haben. Ich wüsste nicht, dass es das schonmal gab.
Was mir sonst noch auffällt:
- Nach der Hochkonzentiert-Phase konnte ich mich Do. und Fr. nur schlecht konzentrieren. Ich sehe das aber mal als Folge meiner Einschlafprobleme. Und daran ist meine Ex-Frau schuld und meine unregelmäßigen Schlafenszeiten. Sollte es länger andauern vielleicht doch die Challange.
- Es kann Einbildung sein weil man es hier so oft liest aber ich glaube, dass ich die letzten Tage auch öfter intensiveren Blickkontakt mit Frauen hatte
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Hey kondel,
halte Stand. Hast gute Chancen alles in den Griff zu bekommen.
Es ist diesen Kampf wert!
…
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Mehrfacher Rückfall -.-
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Hallo. Ich kenne das gut, wenn man nach einem Lauf einen Rückfall hat und danach sich irgendwie nicht mehr richtig aufraffen kann wieder ernsthaft dranzubleiben. Das hatte ich vor 3 Monaten.. Aber ganz wichtig ist, nicht das Aufhören Wollen an sich aufzugeben sondern es immer wieder zu versuchen. Das hat z.b. erst dieses Forum bei mir bewirkt.
Mittlerweile sehe ich aber auch, dass es wohl nicht diese 90 Tage sind, die die Heilung bringen, sondern das der Prozess sich tatsächlich über Jahre hinziehen wird. Aber dieser Counter setzt sich nicht nach einem Rückfall zurück, sonder der läuft immer weiter - solange du nicht in die totale Resignation verfällst. Von daher also weiterhin viel Erfolg!
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22.04.2017, 23:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.04.2017, 23:10 von kondel.)
Hallo Corrado,
dein letzter Beitrag in deinem Tagebuch hatte mich dazu animiert in den letzten Tagen auch mal die biologischen/chemischen Hintergründe anzuschauen. In den Einführungsvideos und -texten wird das nur relativ oberflächlich angesprochen. Zumal dann in den Foren auch vermeintlich gegenteilige Aussagen anzutreffen sind oder falsche Schlussfolgerungen gezogen werden.
Ich danke dir sehr für diesen Anreiz, denn mir sind jetzt einige Dinge klar geworden.
1) Es gibt einen nicht zu verachtenden Unterschied zwischen NoFab und NoPorn
Ja logisch werden jetzt einige Denken. Aber für mich war das gedanklich eins. Wenn ich wichse, dann soll es sich auch lohnen und ich schaue einen geilen Porno dazu. Und Porno schauen ohne SB macht keinen Sinn. Im Umkehrschluss hieß meine erste Erkenntnis wenn ich aufhöre, dann natürlich mit beidem. Der Softmode war meiner Ansicht nach was für die Warmduscher, die "Ich probiere mal Aufzuhören" Fraktion. (Ich hab das nur für mich gedacht und das Niemanden angelastet!)
2) Beides zielt auf andere Ergebnisse.
NoPorn = Regulierung des Dopaminhaushalts
NoFab = Regulierung des Testosteronhaushalts
Dopamin => Antrieb, Freude, Soziale Fähigkeiten, Libido (Reizschwelle)
Testosteron => Haut/Muskeln/Haltung/Stimme, generell Männlichkeit
3) Mein Problem ist der Porno
Bisher dachte ich die SB ist das Problem (der Porno gehört "natürlich" dazu). Daher gönnte ich mir gelegentlich das Anschauen von Pornos ohne mir dabei einen runter zu holen. Und dann war ich auch noch stolz drauf. Mein gedanklicher Fokus lag beim tracken der NoFab Tage. Und immer wenn ich dann doch mal masturbiere verband ich damit das Problem und die negativen Gedanken. Dadurch mache ich ja eigentlich nur mich selbst und meine Triebe nieder, was wiederum auf das Selbstbewusstsein schlägt.
Nach meiner Recherche hab ich das Hauptproblem mit meinem Dopaminhaushalt. Und dieses Problem resultiert aus dem Pornokonsum. Warum bin ich der Meinung?
a) Die ED liegt am Coolidge-Effekt und am permanent hohem CREB-Level.
b) Seit Januar verfolge ich wieder meine Jeden-Tag-Sport Regel. Mir ist auch im März und April aufgefallen, dass ich wieder mehr Verlangen nach Schokolade habe. Beides korreliert mit meiner NoFab Statistik aus dem letzten Beitrag. Seit ich regelmäßig Sport mache ist es einfacher auf SB zu verzichten. Da durch den Sport auch Dopamin ausgeschüttet wird ist das Verlangen nach dem Dopaminhigh nicht so schlimm. Da aber der Pornokonsum höhere Dosen freisetzt muss noch mehr Dopamin rangeschafft werden. Das erklärt den Heißhunger auf Schoki.
c) Für mich erklärt sich auch warum ich im Urlaub einfacher NoFab durchziehen kann. Nicht etwa weil ich abgelenkt bin (das bin ich ja bei langen Arbeitstagen auch), sondern aufgrund der vielen neuen Eindrücke und Erfahrungen, die auch eine Dopaminausschüttung hervorrufen.
d) Ich leide seit einigen Jahren unter zittigen Händen. Auch früher hätte ich kein Uhrmacher werden können, aber vor ein paar Jahren hat sich das verstärkt, aber nicht so schlimm dass man damit zum Arzt müsste. Immer wenn das jemand bemerkte sagte ich scherzhaft scheinbar hab ich Parkinson und tat das schnell ab weil es mir unangenehm war. Und worauf stieß ich bei meinen Recherchen? Parkinson hat seine Ursache in einer mangelnden Dopaminproduktion. Beim exzessiven Pornokonsum wird die Dopaminproduktion unterdrückt. D.h. die Ursache ist eine andere, aber die Wirkung die gleiche nämlich ein geringerer Dopaminspiegel. Das klingt für mich einleuchtend, ist aber nur eine These von mir. Trotzdem bin ich mir sicher, dass sich dieses Symptom am Ende meiner Challange bessert!
Warum bin ich froh über diese Erkenntnisse?
Wie gesagt ich habe NoPorn und NoFab immer als Einheit gesehen. Einmal SB = Rückfall. (SB ohne Porno gabs nicht)
Rückfall = Kein Erreichen der angestrebten Verbesserungen. Mit dem jetzigen Wissen kann ich die für mich primär wichtigen Ziele auch mit gelegentlicher SB (ohne Fantasien! mal sehen ob das geht) erreichen. Die Effekte des gesteigerten Testosteronspiegels sind mir nur sekundär wichtig. (Zumal es ja angeblich auch Studien gibt die sagen langfristiger Verzicht verringert wieder den T-Spiegel)
Der Begriff Softmode ist jetzt in meinen Augen völlig falsch. Das klingt nämlich so als wäre der Hardmode die fortgeschrittenere Version. Das stimmt aber nicht, denn auch mit SB kann man das Ziel eines normaliserten Dopaminhaushalts und die damit verbundenen Verbesserungen erreichen!
Wie schaut mein neuer Plan aus?
90 Tage NoPorn als Challange, nur ums abzuhaken. Danach möchte ich gar keine Pornos (nicht-natürlichen Anreize) mehr schauen wollen und das dauert so lange wie es dauert. (Ich hoffe meine langjährige deltaFosB Ausschüttung hat keine irreparablen Schäden angerichtet) Also eigentliches Ziel ∞ Tage NoPorn.
30 Tage NoFab am Anfang. Danach habe ich kein Problem mit einer wöchentlichen nicht extern-stimulierten SB.
Ich versuche zum Überstehen der Flatline möglichst viele natürliche Dopaminquellen anzuzapfen. Und darüberhinaus alle weiteren Künstlichen zu vermeiden um keine Ersatzgewohnheit zu erzeugen => Kein Alkohol, weniger Kaffe, möglichst wenig Zucker (Rauchen tue ich nicht)
PS: Und es ist immer wieder erstaunlich und faszinierend was unser Körper doch für ein Meisterwerk ist. Dermaßen komplex und mit so vielen Schutz- und Selbstheilungsmechanismen ausgestattet.