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Kompletter Neustart
#1
Hallo Zusammen!

Ich habe mich heute hier angemeldet weil ich glaube dass mein Vorhaben einfacher umzusetzen ist wenn ich darüber schreiben kann und mit Gleichgesinnten in Kontakt komme denen es ähnlich geht.

Ich bin Ende 30 und habe eine klassische Karriere hinter mir im Bezug auf porno-sucht!

Angefangen mit VHS Videos in meiner Jugend, dann folgte der Beginn des Internet-Zeitalters und den damit verbundenen Möglichkeiten.
Parallel dazu war ich als Jugendlicher und junger Erwachsener sehr unerfolgreich was Beziehungen und Mädels anging, ab und an ein one-Night-stand, aber meistens bin ich doch zu prostituierten gegangen, ich hatte immer Probleme Nähe in Beziehungen.
Und ich könnte nie die Finger von pornos lassen und damit auch nicht von Masturbationsorgien. Das ganze hat sich sich nicht geändert als ich mich in meine Frau verliebt habe. Wir haben geheiratet und inzwischen mehrere Kinder.
Ich will nicht mehr das Gefühl haben von etwas fremden gesteuert zu sein über das ich keine Macht habe. Ich will mich nicht mehr ständig selbst befriedigen - auch wenn nach längerer Beziehung und Kindern die Luft sexuell gesehen etwas raus ist.
Kennt jemand diese Situation?
Was macht ihr wenn der "Druck" zu groß wird?

Ich habe ähnliches mit den Themen rauchen und trinken erlebt, von beidem bin weg und schaffe das auch nicht wieder damit anzufangen.

Es scheint mir als wäre das im Bezug auf die porno/sex-sucht ähnlich?!

Danke für eure Gedanken!

Van Braaken


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#2
Hallo van Braaken,

was am Besten hilft, wenn der "Druck" zu groß wird, ist sicherlich sehr individuell und situationsabhängig, aber ich schreibe dir gerne, was bei mir hilft. Bei mir war es bisher niemals so, dass ich einen direkten, sexuellen Druckaus dem Nichts heraus hatte. Zuerst gab es immer die Gedanken an Pornos oder erotische Bilder und erst danach den direkten sexuellen Druck.

Ich hab folgende Sofortmaßnahmen, wenn die Sucht sich meldet:
1. Weg von Rechner und Handy: Bei mir ist die Sucht ganz klar mit dem Rechner und dem Internet verbunden, drum versuche ich in diesen Situationen vom Rechner weg zu kommen. Es reicht meist einfach ein paar Minuten in einen anderen Raum zu gehen und sich seiner Gedanken bewußt zu werden.
2. Metal: Das ist ein Tipp den ich aus einem Youtube-Video zu NoFap. Harte Musik (die ich sehr mag) ist wirklich zutiefst unerotisch und absolut brachial mänlich. Scheinbar bedient es einen anderen Trieb und lässt den sexuellen Trieb verblassen. Mir helfen 10 Minuten Luftguitarre und Headbanging ungemein. Smile Danach sind alle Gedanken an Pornos weggeblasen.
3. Rausgehen: Das ist die gesteigerte Form von Punkt 1. Wenn ich die Zeit haben, geh ich raus in die Natur. Frische Luft und Bewegung und Beobachtung der Natur helfen mir sehr meine Gedanken auf anderes zu lenken.

Neben diesen Sofortmaßnahmen, habe ich ein paar neue tägliche Routinen entwickelt, die ich als Langzeitmaßnahmen gegen die Sucht ansehe:
1. Meditation: Meditation ist ein starkes Mittel im Kampf gegen Süchte, wie schon viele Studien bewiesen haben. Such einfach mal im Netz nach Informationen zum Nutzen der Meditation. Du wirst überrascht sein, wie wenig esoterisches Geschätz da kommt. Ich kann wirklich jedem Meditation ans Herz legen, denn es hilft dir nicht nur beim Kampf gegen die Sucht, sondern hilft gegen Depressionen, macht die glücklicher, zielstrebiger und selbstbewusster. Nachteil: Es dauert. Erste positive Effekte solle es erst nach ca. einem Monat geben, aber auch das ist unterschiedlich. Vorteil: Es ist super einfach durchzuführen. Ich mache 15 Minuten täglich Atemmeditation in meine Wohnzimmer oder Büro.
2. Gedankenhygiene: Ich versuche mir in negativen Situationen und Suchtmomenten meiner Gedanken absolut bewußt zu werden. Betrachte sie unvoreingenommen und versuche sie nicht zu unterdrücken. Dann schiebe ich sie beiseite und denke an etwas Positives. Auch da gibt es verschieden Techniken und Tipps. Ich halte es einfach und sage mir einfach ganz bewußt positive Dinge und erinnere mich bewußt ein positive Momente, die ich hatte. Das ist fast ein bewußtes Umprogrammieren der Gedankengänge, um depressive Spiralen zu vermeiden, die mich immer weiter runterziehen und früher oft zu Pornos und Selbstbefriedigung.
3. Informationen zur Sucht: Ich hab viel zum Thema Pornosucht gelesen. Nicht nur deutsche, sondern auch englische Quellen. Zum Teil war das ein Augenöffner, wie z.B. der Zusammenhang zwischen Dopamin und Pornos. Das hilft sehr sich seiner Situation bewußt zu werden und sich selbst besser zu verstehen.
4. Wasser trinken: Keine Ahnung, ob das Auswirkung auf die Sucht hat. Aber seit ich mit NoFap angefangen habe, versuche ich 2 Liter reines Wasser am Tag zu trinken. Es soll dabei helfen den Körper und den Geist über den Tag fit zu halten und hilft beim Abnehmen und Entgiften, was wiederum zu einem besseren Selbstwertgefühl führt.

Naja, das sind die Dinge, die ich mache und die mir helfen. Vielleicht ist etwas für dich dabei.
Viel Erfolg auf deinem Weg!
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=11895]
1. Versuch: 27 Tage
2. Versuch: läuft seit 15.05.
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#3
(27.01.2017, 09:20)NorskRidder schrieb: Zuerst gab es immer die Gedanken an Pornos oder erotische Bilder und erst danach den direkten sexuellen Druck.

Das finde ich eine wahnsinnig wichtige Aussage, über die auch ich ein wenig in den nächsten Tagen mal nachdenken will.
[img=0x60]http://porno-sucht.com/forum/nfc.php?da=nu&nfc=11804[/img]

Seit 07.09.2016 ohne Pornos (275 Tage + Countertage)
Seit 09.06.2017 "Aufräumen" (Countertage)
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