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Wasted Years
#1
Tag 4

Hallo Gemeinde,

mit meinen mittlerweile 42 Jahren habe ich eine sehr lange Erfahrung mit Pornographie.
Waren es zu Beginn die sogenannten Schmuddelheftchen wie "Wochenend und Praline" die ich meinem Onkel stibitzt habe, kamen mit der Volljährigkeit Pornohefte aus dem Sexshop und heimlich getauschte Videos dazu, landete ich zum Schluss im Internet mit seiner mannigfaltigen Vielfalt an allem was das Sucht-Herz begehrt.

Gedanken über meine Persönlichkeit und dessen Entwicklung (Privat wie Beruflich) mache ich mir schon längere Zeit.
Ich habe vor 10 Jahren das Rauchen aufgehört, eine Psychotherapie angefangen, mich mehr an der frischen Luft bewegt, weniger zu trinken und bewusster mit Alkohol umzugehen, sowie auch sonst versucht ein besserer Mensch zu werden.

Die Hemmschwelle mir selbst gegenüber zuzugeben, dass ich ein Problem mit Pornographie habe, war sehr hoch.
Meine Libido war immens und durfte oder konnte ich einmal nicht mit einer Frau schlafen, habe ich es mir einfach (Die Betonung liegt auf einfach) selbst gemacht.
Leider hat sich dadurch meine Lust immer weiter verflüchtigt und ich habe mittlerweile erhebliche Erektionsprobleme.

Nach Monatelanger Überwindungsversuche und großer Scham, habe ich mich endlich dazu entschlossen meinem Hausarzt darüber zu berichten, welcher mich sogleich an einen Urologen überwiesen hat.
Nun ratet mal was dabei rauskam?
Richtig!
Nichts!
Körperlich sei alles in bester Ordnung.

Nachdem der Urologe mir trotzdem Taldalfil (Cialis) verschrieben hatte, weil er meinte, es würde gewisse Blockaden im Kopf brechen (Versagensängste) blieb meine Erektion trotzdem aus.
Die Erektion blieb jedoch nur bei meiner damaligen Freundin aus, nicht so beim Konsum von Pornographie.
Ist das nicht pervers?
Ich hatte keine hässliche Freundin, das könnt ihr mir glauben.

Hier begann ich langsam zu registrieren, dass das Problem bei den Pornos liegen muss.
Nun versuche ich ernsthaft seit Beginn des Jahres damit aufzuhören.
Mein Rekord liegt bei 42 Tagen.

Leider haben mich die Dämonen immer wieder an den Computer zurückgeholt und ich bin mehrmals Rückfällig geworden.
Seit Montag, den 11.05.15 versuche ich nun auch auf das onanieren ohne Pornos zu verzichten.
Mein Problem dabei ist nicht eine gesteigerte Libido, sondern ein sehr unangenehmes Gefühl in den Hoden.
Diese fühlen sich fast schon schmerzhaft prall an und ich habe das starke Gefühl und Verlangen, diesen Druck abzulassen.
Wer kennt dieses Gefühl und kann mir sagen, was dagegen zu tun ist oder wie Ihr damit umgeht?
Über Tipps und Tricks würde ich mich sehr freuen.

Habt einen schöne Tag und eine gute Zeit!

Ich werde in unregelmäßigen Abständen posten wie es mir geht und was mir geholfen hat, dieser Sucht zu entkommen.
 
PS: Wir schaffen das!
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=1105]






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#2
Danke für deinen Mut und dein Vertrauen hier zu schreiben!

Den Druck im Hoden den du beschreibst kenn ist. Es klingt doof, aber mir half es zu wissen, dass der Hoden nicht platzen wird sondern dass sich die Spermien reproduzieren (Sie werden abgebaut um neue zu bilden). Da kann also nix passieren. Der Druck beunruhigt mich daher nicht mehr und nimm ihn garnicht mehr war.
Für den anderen Druck, dass man PMO machen will hilft dieser Link.
http://www.porno-sucht.com/10-strategien...bekampfen/
[Bild: nfc.php?nfc=741]
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#3
@kiju

Vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Ich finde nicht, dass es blöd klingt.
Du hast Recht!
Was soll passieren? Das der Hoden platzt?
Wenn sich Spermien reproduzieren ist das ein völlig natürlicher Vorgang.
Vielleicht ist es "nur" ein neues und ungewohntes Gefühl, an das ich mich erst gewöhnen muss.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=1105]






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#4
Tag 6

Sechs Tage ohne Ejakulation.
Das hatte ich seit meinem 12. Lebensjahr nicht mehr.
Manchmal habe ich das Gefühl, mir zerreist es gleich die Hoden.
In Gedanken bin ich sehr oft am Rechner und auf gewissen Seiten.
Gott sei Dank muss/darf ich viel Arbeiten.
Schwer werden erst meine freien Tage. Habe mir dehalb einiges vorgenommen und treffe mich auch mit ner "echten" Frau.
Weiß auch gar nicht was mit mir los ist, ich war schon immer ein geselliger Mensch und habe kaum Probleme mit Frauen ins Gespräch zu kommen,
im Moment labere ich aber fast jeden Menschen an, dem ich begegne und flirte ständig mit den Frauen in meinem Alltag.
Das ist ein geiles Gefühl - Ich fühle mich unglaublich frei und glücklich.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=1105]






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#5
schön zu hören Smile
Der Hoden wird es überleben Big Grin

Es ist wichtig die freien Tage zu verplanen. Es gibt nichts schlimmeres für den Entzug als einfach zu Hause herum zu hangen...
haha. Die positiven Seiten des Entzug machen sich bereits bemerkbar Wink Merke dir unbedingt das tolle Gefühl! Der Gedanke daran, kann dir Kraft geben um dran zu bleiben.
[Bild: nfc.php?nfc=741]
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#6
(16.05.2015, 20:42)cancer schrieb: Sechs Tage ohne Ejakulation.
Das hatte ich seit meinem 12. Lebensjahr nicht mehr.

Das ist toll! Fast eine Woche!
Ich habe meinen zweiten Tag hinter mich gebracht. Im Moment durchfließt mich ein wenig Adrenalin, weil ich gerade das Gefühl habe, es wirklich zu schaffen. Ich weiß, dieses Gefühl ist gefährlich, weil man dann auch gerne mal leichtsinnig wird. Aber durch diese Gemeinschaft hier, die einen versteht, ist der Ansporn recht groß.

Dann: auf die nächsten sechs Tage, mein Lieber! Smile

LG
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=1118]
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#7
Tag 8

Vielen Dank für eure Unterstützung!

Ich freue mich und bin unglaublich dankbar dieses Forum und euch als Mitstreiter gefunden zu haben.

Heute ist mein erster freier Tag.
Ich habe bisher schon einige Dinge erledigt.
Habe die Bude gesaugt, mit meiner Versicherung telefoniert (Hagelschaden am Auto), ein bisschen gebügelt, Geschirr gewaschen und sonstige männliche Tätigkeiten erfüllt.  Big Grin
Bevor ich mich jetzt mit einem Buch auf die Couch lege und faulenze um meinen Akku etwas aufzuladen, wollte ich euch kurz berichten, wie es mir geht.

Ich war schon immer ein sehr gefühlsbetonter Mensch.
Zurzeit erlebe ich aber Gefühlsschwankungen extremer Art.
Mal himmelhoch jauchzend und dann wieder zu Tode betrübt.
Nicht das mich das stören würde, im Gegenteil, ich genieße diese Gefühle.
Es ist wie das "wahre" Leben zu spüren,
wie das erste Mal vom 10 Meter Turm zu springen. Sich trauen, das Leben zunehmen wie es ist.
Ohne Ausflüchte, ohne kneifen, ohne Schiss und ohne die trügerische Komfortzone die mich Jahrelang gefangen hielt.
Das Leben ist zu kurz um es nicht zu leben!

PS: Vielen Dank nochmal an alle die hier schreiben und den Mut haben ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und nicht nur Ihren Schwanz. Besonderen Dank an kiju und weg.davon.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=1105]






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#8
Den Druck in den Hoden habe ich immer so ca ab einer Woche ( ohne Ejakulation). Der Schmerz hört auf jeden fall auf und
ist nur für ein paar Stunden da. Nach ein paar Tagen, wenn du durchhälst, ist er komplett weg. Ich denke, es ist wie Kiju sagt,
die Samen werden abgebaut...
Stell dir vor, das Gefühl ist ein Teil deines Genesungsprozesses!
NoFap + NoPorn since 02.01.2015 ( längster Rekord  ) ( Jaja ich weiß, direkt nach Neujahr nen Relapse ;-) )   Angel

Davor: 120 Tage NoFap&NoPorn
Davor: 22 Tage  NoFap&NoPorn
Davor: 18 Tage NoFap&NoPorn
Davor: 13 Tage NoFap&NoPorn
Davor: 5 Tage  NoFap&NoPorn
... ;-) 
Step by step! Cool
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#9
(18.05.2015, 10:15)cancer schrieb: Ich war schon immer ein sehr gefühlsbetonter Mensch.
Zurzeit erlebe ich aber Gefühlsschwankungen extremer Art.
Mal himmelhoch jauchzend und dann wieder zu Tode betrübt.

...

PS: Vielen Dank nochmal an alle die hier schreiben und den Mut haben ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und nicht nur Ihren Schwanz. Besonderen Dank an kiju und weg.davon.

Mit den Gefühlsschwankungen werde ich wahrscheinlich keine großen Probleme haben, denn an die bin ich seit einigen Jahren schon gewohnt. Die sind aber Teil einer Depression, die ich mit mir herumtrage und die mal weniger, manchmal mehr zu Tage tritt. Ist meiner Meinung nach auch eine Auswirkung meiner Pornosucht. So viele Jahre mit einem Geheimnis herumlaufen, und dann noch eines, dass einen belastet, das kann keine Psyche auf Dauer so locker verarbeiten.

Ist aber interessant, dass Du das derzeit sogar als angenehm empfindest. Sage Dir jetzt einfach, dass die Abstinenz einfach dazu beiträgt, dass du wieder "normal" empfinden kannst oder überhaupt wieder intensiver leben kannst. Finde ich gut, dass du aus "Nebenwirkungen" das Gute für Dich herausziehst. Mal sehen, wie mir das gelingen wird, wenn es soweit ist. Wink

Ach ja, und Danke für deine lieben Worte. Freut mich, dass wir uns hier gegenseitig unter die Arme greifen können. Alleine wäre das unglaublich schwerer!
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=1118]
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#10
Das mit dem geniessen der Gefühlsschwankungen ist ein toller Gedanke! Ich habe seit ein paar Jahren entdeckt, dass ich auch sehr gefühlsbetont bin. Ich versuchte jedoch (und auch heute noch) diese irgendwie auszugleichen, damit es mich nicht ständig aus der Bahn wirft. Habe entsprechend auch sehr mühe um Emotionen zu zeigen oder zu sagen wie es mir wirklich geht. Ich werde das jetzt auch mal ausprobieren. Einfach die Gefühle nehmen wie sie sind Smile Danke!
[Bild: nfc.php?nfc=741]
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