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Wie gehe ich mit meinem Freund um?
#1
Hallo,
ich wollte mich nur kurz an dieser Stelle vorstellen. Ich bin eine Frau (32) und mein Freund (29) hat mir vor kurzem gestanden, dass er ein Problem mit Pornographie hat. Er sagte, dass er Pornosüchtig ist. Ich möchte an dieser Stelle kein Mitleid. Ich brauche Unterstützung im Umgang mit diesem Problem - es war zunächst schokierend, doch ich wollte ihn für seine Ehrlichkeit nicht noch mit einem emotionalen "Anfall" strafen! So hörte ich mir alles an und sagte ihm meine Unterstützung zu. Ich verurteile sein Verhalten nicht und versuche es möglichst sachlich zu betrachten - ohne es auf meine Person zu sehr zu beziehen... Auch wenn es schmerzhaft und demütigend ist. Ich nehme seine Sucht ernst und möchte ihm zur Seite stehen. Doch bin ich mir nicht sicher, wie ich mich ihm gegenüber richtig verhalten soll. Es Stellen sich mir folgende Frage :
- es gibt Tage, an denen er sich seines Problems bewusst ist und das auch klar sagt. Er sagt mir, wenn er einen schlechten Tag hat. Wie soll ich darauf reagieren? Ich versuche es mit Verständis und einem offenen Ohr
- manchmal sagt er, dass es eigentlich gar nicht so schlimm ist. Er bekommt das schon hin....ich habe das Gefühl, dass er sich selbst belügt. Soll ich ihm das spiegeln?
- wie schaut es mit Sex zwischen uns aus? Ist ein reboot an totale Enthaltsamkeit geknüpft?
... Und so weiter ...wo sind also Punkte, an denen ich ihn unterstützen kann/sollte und Bereiche, aus denen ich mich raushalten sollte....?!

Danke im Voraus.
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#2
Hallo,

zunächst möcht ich Dir sagen, dass du mein ehrliches Mitgefühl hast. Ich kann ungefähr nachempfinden, dass Dich ne Menge Fragen beschäftigen.

Es ist nach meiner Erfahrung wichtig,
- dass Du für Dich rausfindest, was Du willst. Letztlich bist Du für Dein Leben verantwortlich, dafür, dass Du Dir in den Spiegel schauen kannst, dafür dass Du Dich wohl fühlst in Deiner Haut.
- dass Du Deinem Gefühl vertraust. Und wenn Du das Gefühl hast, dass er sich selbst betrügt, dass ist das so. Süchtige können das wunderbar. Sie müssen das tun, um es mit sich selber noch aushalten zu können.
- dass Dein ehrliches Bemühen, Deinem Freund zu helfen, nicht zu einem sucht-erhaltenden System führt. Das heisst: Er hat alles, was er braucht: Er hat Dich und er hat die Sucht. Er hat keinen Grund, sich zu ändern!!
- dass er für sich was tut und nicht für Dich. Solange er an diesem Punkt nicht ist, hast Du keine Chance.
- dass sich Eure Beziehung nicht wandelt von einer Mann-Frau-Beziehung zu einer Problemfall-Helferin/Leiderin-Beziehung. Ich habe den Eindruck, an diesem Scheideweg seid ihr bereits.
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