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Mein weg zu einem normalen Leben
#51
wie gesagt, ist das meine persönlich Erfahrung. Gibt ja (leider) 1'000 Gründe für Pornographie... Wenn das dein Weg ist, will ich dich nicht davon abhalten. Ich habe einfach irgendwie den Eindruck, du versuchst mit aller Kraft eine Wand einzurennen obwohl es nebenan eine Tür geben würde in den nächsten Raum... Undecided
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#52
(14.06.2015, 23:27)kiju schrieb:
(11.06.2015, 22:33)weg.davon schrieb: Tag 2

Ich bin immer noch krankgeschrieben. Ich fühle mich körperlich eigentlich ganz gut, aber die Stimme macht mir zu schaffen. Darüber hinaus fühle ich mich aber unglaublich antriebslos. Irgendwie scheint mir gerade alles über den Kopf zu wachsen und eine Baustelle nach der anderen aufzutun.

+ die Arbeitszeiten in meinem Job machen mich fertig (Einzelhandel)
+ finanziell ist es momentan echt angespannt, ohne Aussicht auf Besserung
+ ich muss das mit dem Porno-Schrott loswerden
+ es gibt so viele Dinge ich ändern müsste
+ ich bin mit meinem Großteil meines Lebens unzufrieden
+ und überhaupt hasse ich meine Depression

Ich weiß manchmal gar nicht, wo ich anfangen soll. Und wenn man innerlich so unter Druck steht (und ich bin normalerweise ein absolut perfektionistischer Mensch), fällt die Abstinenz richtig schwer. Der Tag heute lief eigentlich ganz gut. Es gab Momente, an denen ich darüber nachgedacht habe. Aber ich konnte mich zusammenreißen.

Also insgesamt ein guter Tag und ich freue mich, dass ich für den Rest der Woche auch genügend Ablenkung habe. Und dann in ich hoffentlich wieder fit für die Arbeit. Und vielleicht vergehen ja die dunklen Wolken in meinem Kopf wieder.

Wow das hört sich nach einer Menge Stress an! Confused  Sag mal, hast du jemand, der dich kompetent begleiten kann? Gerade eine Depression kann etwas ziemlich hartnäckiges sein, wo man alleine nicht so schnell rauskommt Sad

Ich kann von mir erzählen. Ich hatte auch eine Depression. Ich unternahm viele Versuche um aus der Pornographie zu entkommen, da ich innerlich wusste dass es schlecht ist. Ich machte mir da auch einen grossen Druck. Als ich nicht mehr weiter wusste, sah ich ein, dass ich Hilfe brauchte. Ich durfte anschliessend mit einem Seelsorger meine Vergangenheit aufarbeiten. Es gab da 2-3 Ereignise, die dabei zum Vorschein kamen, die ich aufzuarbeiten hatte. Als dieser Prozess abgeschlossen war, hatte ich das erstemal etwas wie Selbstvertrauen. Ich blieb dann dran, lernte viel über mich. Arbeitete an mir (Zusammen mit dem Seelsorger) und lernte zu leben. Anschliessend versuchte ich nochmals einen Ausstieg und der klappt bisher ziemlich gut.

Was ich damit sagen möchte:
- Packe eines nach dem anderen an und nicht alles auf einmal. Fang mit dem an, welches am tiefsten geht. Wo möglicherweise auch ein tiefer Schmerz ist.
- Pornographie ist oft die Kompensation von grösseren Problemen
- Alleine ist das ganze ziemlich schwer - Hilfe kann Goldwert sein!
- Mach dir nicht zu viel Druck. Druck und Stress sind keine guten Faktoren um aus der Sucht zu kommen
--> Vielleicht solltest du das mit der Pornographie mal etwas ruhen lassen und zuerst die anderen Dinge anpacken? Mir hat das viel geholfen.

Danke kiju, deine Tipps sind auch für mich eine Bereicherung. Es ist gut die tieferliegenden Themen anzugehen. Aber ich bin bei weg.davon und würde Pornographie nicht hinten anstellen. Ich glaube, daraus kann dann auch viel Kraft für die großen Themen entspringen.
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#53
Tag 6

Heute wieder nur ein kurzes Update: Ich bin guter Dinge, gut drauf und hatte heute keinerlei Drang, mich meiner Sucht hinzugeben. Obwohl ich die Chance gehabt hätte. Aber ich bin standhaft geblieben.

Ab morgen bin ich wieder arbeiten und habe die Ablenkung, die ich brauche. Ich freue mich auf die nächsten Tage. Und die erste Woche ohne mache ich morgen auch voll. Smile
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#54
Klar machst du morgen die Woche voll, und danach die zweite Woche Big Grin . Freut mich für dich, dass es gut bei dir läuft. Bleib weiter stark und glaub an deine Zukunft ohne Pornos.
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#55
viel erfolg :-) und immer schön dran bleiben und wachsam sein und nicht auf die Ausreden in deinem Kopf eingehen und nicht anfang zu diskutieren sondern aufstehen und dich bewegen und etwas anderes denken!
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#56
Noch 20 Stunden, dann hast du die 7 Tage voll! Das ist schon mal was. Und dann auf in eine neue Woche in deinem neuen Leben...
Gratuliere zum Nein sagen, trotz Möglichkeit! Aber gib gut acht. Grad am Anfang ist es wichtig, die Möglichkeiten so gut wie möglich zu killen. Der Wille und die Gewohnheiten müssen erst geformt werden und wir sind anfällig. Ich lebe zuhause in einer Blocksoftware-Festung und trotzdem bin ich auf der Hut. Zu oft schon hab ich meine eigenen Schutzmauern durchbrochen.
Stay strong brother!
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#57
Tag 7

Ich habe meine erste Woche wieder geschafft. Und heute war ein unglaublich guter Tag! Ich bin zwar erschöpft und freue mich auf mein Kuschelbett, aber er hat mir gutgetan.

Auch sonst habe ich ein paar Dinge seit gestern in Angriff genommen:

+ Ich werde Abends keine Süßigkeiten mehr essen: Klingt zwar lapidar, aber es waren in der Vergangenheit pro Abend mindestens eine 200g-Tafel Schokolade. Ich will den Konsum von Süßigkeiten drastisch senken
+ Ich gehe früher ins Bett: Auch das klingt lapidar, aber auch das ist Sache, die mich lange genervt hat. Wenn man Abends auf der Couch vergammelt und erst zwischen 1 und 2 ins Bett kommt. Auch das muss ein Ende haben!

Ja, ich bin guter Dinge und werde berichten. Auf in die zweite Woche! Smile
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#58
Tag 9

Auch diesen Tag habe ich wieder ohne große Herausforderungen meistern können. Ich bin zwar müde und irgendwie gestresst, weil so unendlich viele Dinge anliegen und die Arbeit mich irgendwie aussaugt, aber ich bin wenigstens beschäftigt. Psychisch geht es mir soweit ganz gut und der Drang, Pornos anzusehen, geht gegen null. Darüber bin ich sehr, sehr glücklich. Am Samstag vormittag ist nach langer zeit mal wieder das Fitnessstudio angesagt.

Ja, mir geht es gut. Und ich denke, dass es auch daran liegt, dass ich ein paar andere Dinge in Angriff genommen habe. Seit drei Tagen esse ich keine Süßigkeiten mehr. Und außerdem habe ich es geschafft, in den letzten Tagen abends um 23 Uhr das Licht auszumachen und zu schlafen. Also Schluss mit dem langen aufbleiben und morgens wie erschossen aufwachen. Ich muss mich noch dran gewöhnen. Aber es einfach mal geschafft zu haben, tut schon gut.
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#59
Daumen hoch von mir Smile .  Genau so weitermachen. Es gibt so viele kleine Dinge, die so leicht zu ändern sind. Bleib weiter stark und jeden Tag nimmt dein neues Leben konkretere Formen an.
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#60
Tag 11

Ich bin glücklich und zufrieden momentan. Gut ausgelastet mit dem, was man gemeinhin als Alltag versteht. Und derzeit ist mein Bedürfnis nach Pornos wirklich gar nicht vorhanden. Jetzt gehe ich hart auf die 14 Tage zu - einem Zeitpunkt, der mir beim letzten Mal das Genick gebrochen hat. Ich bin wirklich wild entschlossen, diese Grenze zu durchbrechen und bin sogar außerordentlich zuversichtlich.

Ich sorge für genügend Bewegung, versuche mich mit allerlei zu beschäftigen, denke über viele Dinge nach - so bleibt kein Platz für die Sucht. Wie lange ich dieses Pensum durchstehe, weiß ich noch nicht. Irgendwann muss ich mal wieder zur Ruhe kommen und dann hoffe ich, dass ich mich so weit distanziert habe, dass ich dann genügend Kraftreserven getankt habe, um auch dann standhaft zu bleiben. Aber nun will ich nicht darüber nachdenken, was sein könnte, sondern mich darüber freuen, dass ich mich jetzt gerade gut unter Kontrolle habe.
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