Neue Studie – neue Fakten : Niederländer finden neue Erkenntnisse zur Pornosucht

Gerade in der letzten Zeit gibt es immer mehr Studien, die sich mit unserem Leitthema – der Pornosucht – auseinandersetzen. Empiriker sollten sich immer auf Fakten berufen und gerade deswegen ist es wohl so, dass gerade ein so relativ neues Problem wie die Pornosucht besonderen Bedarf an fundierten Erkenntnissen hat.

Genau das dachten sich wohl auch Suzan Doornwaard und ihr Team, als sie ihre Studie anfertigten, die nun gerade in einem wichtigen und wisschenschaftlich anspruchsvollen Gesundheitsmagazin erschien. Darin probierten sie herauszufinden, welche verschiedenen menschlichen Beschaffenheiten als mögliche Einflüsse für die Entwicklung einer Pornosucht in Frage kommen. Genauer gesagt waren es die Faktoren „Psychologisches Wohlbefinden“, „Sexuelles Interesse/Verhalten“ und „Impulsive Persönlichkeit“ (also die allgemeine Fähigkeit, seine Begierden im Griff zu behalten).

Junge Niederländer im Test

PornosuchtUm diese Zusammenhänge zu erschließen, rekrutierten die Forscher also 331 Testpersonen aus Holland. Die Alterspanne lag zwischen 11 und 17 Jahren und das Durschnittsalter betrug 15,6 Jahre. Alle Teilnehmer gaben vorher an, regelmäßig sexuell explizite Inhalte im Internet zu konsumieren. Das war die Voraussetzung zur Teilnahme. Etwa 10% hatten einen nicht-westlichen Hintergrund, der Rest stammte gebürtig aus den Niederlanden oder einem anderen westlichen Kulturkreis.

Um nun die gewünschten Zusammenhänge aufzustellen, wurden verschiedene Tests durchgeführt. Zuerst einmal wurde natürlich danach geschaut, wie extrem die Pornos den Alltag der Teilnehmer bestimmen. Dafür wurde eine angepasste Version des Fragebogens „Compulsive Internet Use Scale“ benutzt, welcher sich hier dann ausschließlich mit Pornokonsum beschäftigte – in anderen Studien misste er lediglich den Internetkonsum an sich. Des Weiteren wurden jeweils Fragebögen zum Wohlbefinden (u.a. Depression oder Selbstbewusstsein), zum sexuellen Interesse und Vorlieben, sowie zur allgemeinen Persönlichkeit abgenommen.

Interessante Erkenntnisse

Nach der Durchführung aller angesetzten Tests kamen aufschlussreiche Ergebnisse ans Tageslicht. Generell konnte man feststellen, dass ein hohes Interesse an exzessivem Sexualverhalten die Pornosucht befeuert. Dies ist leicht nachvollziehbar, da Menschen, die weniger sexuelles Interesse im Allgemeinen haben, logischerweise auch seltener Pornos konsumieren. Gleichzeitig wurde aber auch deutlich, dass erhöhter Pornokonsum mit einer vermindertem Selbstbewusstsein und ebenso mit depressiven Gefühlen einher geht. Zusammenfassend ziehen die Autoren das Fazit, dass ein niedriger Wert an psychologischem Wohlbefinden eher zu exzessivem Pornokonsum führt, als wenn es einem mental wirklich gut geht.

Es bleibt aber dennoch die Frage der Kausalität im Raume stehen. Führt ein schlechterer psychischer Zustand zu dem Konsum von Pornos oder ist es eher umgekehrt? Auch wenn Fragen wie diese immer wieder in der Wisschenschaft auftauchen, kann man schon sagen, dass beides irgendwie der Fall ist. Wir haben schon eine Menge Berichte und Studien präsentiert, in denen Betroffene beschreiben, wie signifikant sich ihr allgemeines Lebensgefühl in der Pornosucht verschlechtert hat. Auf der anderen Seite ist es aber sicherlich auch so, dass instabile Menschen oder jene, die ein vermindertes Selbstbewusstsein haben, wohl tendenziell eher zu Pornos greifen als jene, die beispielsweise den Mut haben, um ständig fremde Frauen selbstsicher anzusprechen.

Was sagen uns die Resultate?

Diese Studie aus den Niederlanden unterstreicht ein weiteres Mal den Einfluss, den die Pornos auf unseren Kopf ausüben können. Außerdem wird wieder mal klar, wie teuflisch diese Droge namens Porno ist. Denn hier erfahren wir, dass die Menschen, denen es sowieso schon nicht optimal geht, schnell in einen Teufelskreis geraten. Die Pornos bringen kurzfristig Spaß, aber haben langfristig sehr unangenehme Konsequenzen für die sowieso schon angeschlagene Psyche.

Ähnlich fies ist es für Menschen, die ein erhöhtes sexuelles Interesse haben. Denn das ist an und für sich ja nichts Verwerfliches oder Krankes. Wie die Pornoindustrie dieses Interesse allerdings ausbeutet, ist bedenklich. Schließlich wissen wir ja mittlerweile, wie manipulativ die Sexfilme wirken und dass sie im Endeffekt eher zu Lustlosigkeit führen, als zu einer gesteigerten Potenz.

Dank Studien wie dieser von Doornwaard und ihren Kollegen finden wir immer mehr Unterstützung für den Kampf gegen die Pornosucht. Es ist wichtig, dass die Leute auch von Fachleuten gewarnt und aufgeklärt werden. Für jede brauchbare Studie sind wir jedenfalls dankbar und werden euch weiterhin mit Artikeln über diese Forschungsarbeiten informieren.