Pornosucht genauer hinterfragt: Wonach sehnen wir uns da?

Über kaum etwas wird so viel gerätselt, wie über menschliche Laster. Das Verhalten der Spezies Mensch ist faszinierend, wie auch manchmal schwer nachzuvollziehen. Mittlerweile ist die Forschung so weit und wir wissen in etwa, was gut und was schlecht für uns ist. Trotzdem beginnen die Menschen zu rauchen, nehmen Drogen, essen ungesund – und schauen Pornos. Was genau ist das Motiv dafür, dass wir uns bewusst selbst schaden, obwohl wir es eigentlich besser wissen müssten.

Das kleine Wort „eigentlich“ ist hier ganz entscheidend. Denn vollkommene Rationalität ist trotz der hohen Intelligenz des Homo Sapiens keinesfalls an der Tagesordnung. Oft genug sind wir auch fehlerhaft, folgen niederen Trieben und begehen Dummheiten, die wir eher Tieren zumuten würden. So ganz können wir uns trotz der Erkenntnisse also nicht lösen vom Tier im Manne. Die Pornosucht ist oft ein Resultat aus vielen kleinen Dummheiten, die wir automatisch begehen. Es wird dem Impuls gefolgt, Sexfilme anzuschauen. Die Aufreihung jener Impulse führt schließlich zur Sucht und auf einmal finden wir uns in einem gehörigen Schlamassel wieder.

Was will ich? Und wenn ja – wieviel?

Waage, abwägenNun, es ist gar nicht unbedingt so verwerflich, sich auch mal gehen zu lassen. Der schlaue Kopf muss nicht imer entscheiden. Ab und zu sollten wir uns auch mal etwas gönnen dürfen. Wer bei jeder Entscheidung stundenlang hadert, der tut sich selbst auch keinen Gefallen. Mann sollte aber durchaus unterscheiden zwischen gelegentlichen Situationen, in denen man Schwäche zeigt und einem ganzen Leben und Alltag, der von schwach werden bestimmt wird. Genau das passiert nämlich in der Pornosucht.

Viele Süchtige – nicht nur die, die der Pornosucht verfallen sind – berichten darüber, wie sie sich nach einiger Zeit der Abhängigkeit „selbst nicht mehr erkennen“. Es liegt auf der Hand, woran das liegt. Es dürfte nicht gerade zum typischen Lebenskonzept gehören, den lieben langen Tag – oder viele Momente davon – mit dem Anschauen von Pornos zu füllen. Irgendwie passt da etwas nicht zusammen. Wir haben alle gewisse Werte in uns und probieren ja, nach Ihnen zu leben. Die Abhängigkeit aber macht uns dabei einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Das führt dazu, dass wir uns selbst irgendwie fremd werden.

Was kann man gegen diesen Zustand tun? Klar, aufhören und den Neustart wagen! Sehr leicht gesagt, aber umso schwerer getan. Was diesen Weg aber erleichtern kann, ist ein Prozess der Selbstreflexion. Die Frage „was will ich eigentlich?“ muss sich nicht nur in Beziehungs- und Jobfragen auftun. Nein, sie kann sich jeden Tag gestellt werden. Denn so bleibt man zielstrebig und ist weniger geneigt, seinen gewünschten Lebensweg zu verlassen. Und dieser wird sicherlich nicht begleitet von Pornofilmen.

Liebe, Sex und Pornosucht

Es ist wichtig, sich im Klaren darüber zu sein, was man im Leben eigentlich will. Jeder Mensch hat Bedürfnisse, die befriedigt werden wollen. Der Wissenschaftler Pawlow stellte einst eine berühmte „Bedürfnispyramide“ auf, die aufzeigt, wonach wir uns sehnen. Und du den Grundbedürfnissen ganz unten in dieser Pyramide stehen Dinge wie Essen, aber auch Sex. Und genau dieses Bedürfnis bedienen die Pornos. Dass dies aber in keinem Fall auf eine gesunde Weise passiert, ist mittlerweile hinreichend bekannt.

Was uns wirklich gut tut und für einen nachhaltigen, mentalen Ausgleich sorgt, ist echte Liebe. Echter Sex. Echte Zuneigung. Im Gegensatz dazu sind die Pornos nur ein erbärmliches Mittel zum Zweck, das unsere Emotionen gehörig abstumpft. Bei einer realen Partnerschaft kommen so viele Komponenten hinzu, die die Lebensqualität erhöhen. Haben Sie schon einmal mitbekommen, dass ein Mensch von Sexfilmen „Schmetterlinge im Bauch“ hatte? Nein? Wir auch nicht. Über plumpe Schwärmerei für das ein oder andere Pornosternchen geht diese Art von „Liebe“ nämlich nicht hinaus.

Die Aussage sollte also klar sein: Ziehen Sie das echte dem Falschen vor. Genießen Sie realen Sex und reale Zärtlichkeit. Dieser Weg entspricht Ihren Werten und wird dafür sorgen, ohne die Belastung der Pornosucht in ein neues, vielversprechendes Leben zu starten.