Pornosucht als Reizthema: Reden oder schweigen?

Stressed and overworked businessman under pressure.

Fast jeder kennt das: wenn irgendwo der Schuh drückt und man etwas auf dem Herzen hat, brennt man gewissermaßen darauf, sich mitzuteilen. Dieses Bedürfnis ist bei manchen Menschen mehr ausgeprägt als bei anderen. Doch irgendwie steht doch fest, dass reden befreit. Nicht umsonst ist es so, dass Gesprächstherapien bei Psychologen und Psychotherapeuten deutliche Verbesserungen erwirken. Viele Patienten fühlen sich dadurch befreit, sich endlich den Frust von der Seele reden zu können.

Doch wie sieht es da mit der Pornosucht aus? Ohne Frage nähern wir uns hier einem gehörigen Reizthema. Pornos sind zwar nicht mehr so tabuisiert wie noch vor ein paar Jahrzehnten, doch völlig schamfrei ist das Thema noch lange nicht. Sicherlich ist es unangenehm, sich zu „outen“. Doch sind enge Freunde nicht dazu da, um auch in solch unangenehmen Lebensphasen Beistand zu leisten? Wer also reden möchte, der sollte dies auch tun. Und praktischerweise sollte man sich den Gesprächspartner im Freundeskreis suchen, wenn man auf professionelle, psychologische Hilfe erst einmal verzichten möchte.

Bin ich ein Freak?

In jungen Jahren ist es oft wichtig, sich zugehörig zu fühlen im Freundeskreis und anderen sozialen Gruppen. Viele fürchten sich davor, als Sonderling zu gelten und gemobbt zu werden. Da ist die Pornosucht wahrscheinlich gerade das Tor zur Hölle, wenn man umringt ist von pubertierenden Jugendlichen. Aus dem ernsten Thema wird schnell ein Werkzeug für Spott und Häme. Wie kann man dem also am Besten entfliehen?

Es is schwer, einzuschätzen, wo man mit seinem eigenen Pornokonsum steht im Vergleich zu den Anderen. Für eine derartige Standortbestimmung kann es helfen, einfach mal bei seinen Freunden nachzufragen. Im männlichen Kreis wird das Thema Sex und Pornografie schließlich oft genug angerissen. Zudem ist davon auszugehen, dass die Meisten noch überhaupt kein Bewusstsein für das Problem der Pornosucht besitzen.

Es ist gar nicht verwerflich, mal nachzufragen, wie oft die Anderen also Pornos konsumieren. Und vielleicht auch, was sie sich so anschauen. Gute Freunde haben oft wenige Hemmungen, um offen darüber zu sprechen. So kann man feststellen, wie weit man von der Norm weg ist. Oder ob man überhaupt großartig davon abweicht. Egal, ob das nun der Fall ist oder nicht. Man sollte sich keinesfalls wie ein Freak oder Sonderling fühlen, nur weil man seinen Pornokonsum gerade nicht unter Kontrolle hat. Ein Neustart ist immer möglich und hilft dabei, von der lästigen Sucht loszukommen.

Informationen austauschen, Tipps geben und annehmen

Wer aufmerksam die Artikel auf unserer Seite verfolgt, der dürfte mittlerweile ein Gespür für das Problem der Pornosucht besitzen. Man kann es als einen wichtigen Auftrag ansehen, seine Mitmenschen darüber zu informieren. Wie bereits gesagt, ist das Bewusstsein für die Pornosucht noch extrem niedrig in den deutschsprachigen Ländern. Es wird Zeit, etwas daran zu verändern.

Jeder kann als „Multiplikator“ agieren und Aufklärungsarbeit leisten. Es können stichhaltige Fakten präsentiert werden und die eigenen Freunde werden schnell merken, dass es sich nicht nur um eine sinnlose Panikmache handelt. Am Ende wird Ihnen der ein oder andere gar dankbar sein, dass sein Fachwissen zum Thema angereichert wurde. Im besten Falle kann man sich schließlich – falls es denn nötig ist – gegenseitig austauschen und Tipps geben, wie man das problematische Verhalten reduzieren oder komplett abstellen kann. So hilft man sich gegenseitig und nebenbei wird die freundschaftliche Beziehung auch noch ungemein gestärkt.