Porno-Sucht.com Forum: Nofap, Erektile Dysfunktion und mehr.
Selbstfindung durch Verzicht - Druckversion

+- Porno-Sucht.com Forum: Nofap, Erektile Dysfunktion und mehr. (https://www.porno-sucht.com/forum)
+-- Forum: Tagebücher (https://www.porno-sucht.com/forum/forumdisplay.php?fid=3)
+--- Forum: 22-29 Jahre alt (https://www.porno-sucht.com/forum/forumdisplay.php?fid=12)
+--- Thema: Selbstfindung durch Verzicht (/showthread.php?tid=2128)

Seiten: 1 2 3 4 5


RE: Selbstfindung durch Verzicht - Rüdiger96 - 22.02.2020

Nabend,
letzten Sonntag hatte ich einen "Ausrutscher". Habe auf Youtube gesucht und auch ein "pornografisches" Video dort angeschaut. Nach Bildern habe ich auch gesucht. Ging etwa 10 Minuten so, war aber kein "richtiges hardcore" Porno Zeug und doch hat es mich die Tage drauf aufgekratzt. (Mit nicht Hardcore meine ich, dass die Bikinizonen abgedeckt waren) Also ich fing mich wieder und bin stolz drauf. Habe mich dabei auch nicht angefasst. Ich habe das Suchen abgebrochen. Merkte aber, wie ich wieder in diesen Rauschzustand rutschte und ich immer mehr sehen wollte. Die Zeit die darauf folgte war unschön. Musste gegen den Drang ankämpfen, wieder zu suchen und der war echt stark.
Ich hatte auch wieder mit gewissen Entzugssymptomen zu tun wie innere Anspannung, Scham und Unwohlsein in sozialen Situationen. Das ging etwa 3 Tage so. Jedenfalls bin ich wieder in der Spur und habe nicht wieder gesucht.


RE: Selbstfindung durch Verzicht - porndestruction - 23.02.2020

Hey Rüdiger,

klasse, dass du stark geblieben bist und dem starken Suchtdruck widerstanden hast. Du kannst stolz auf dich sein. Jeder gewonnene Kampf führt dazu, dass wir einfacher "Nein" sagen und dem Druck widerstehen können. Dir viel Erfolg weiterhin. Bleib dran!

Liebe Grüße


RE: Selbstfindung durch Verzicht - RedBlob - 24.02.2020

Hey Rüdiger!

Diese Phasen kenne ich auch sehr gut. Es ist wirklich extrem schwer dann wieder seine Grenzen zu setzen.

Mir hilft es mir wirklich bewusst zu machen, dass "Anspannung, Scham und Unwohlsein in sozialen Situationen" nicht durch die Pornos geheilt werden, sondern dardurch VERURSACHT WERDEN.
Ich meine oft ist es ja so, dass man dann extrem angespannt zuhause sitzt und die ganze Zeit denkt "Pornos würden jetzt gegen die Anspannung helfen". "Damit könnte man sich jetzt entspannen."

Aber genau das GEGENTEIL ist der Fall. Pornos lösen diese Anspannung aus!

RedBlob


RE: Selbstfindung durch Verzicht - Rüdiger96 - 29.02.2020

Hey Leute,
danke erstmal für eure Beträge. Ich denke, dass Anspannung, Scham und Unwohlsein in meinem Fall zu einem großen Teil aus dem gucken von Pornos resultieren aber eben nicht nur. Scham und soziale Ängste sind bei mir wohl der Nährboden für die Pornosucht. Angst davor, Nähe und Vertrauen zu anderen Menschen zuzulassen. Angst davor, mich mit meinen schwachen und wunden Seiten zu zeigen.
Ich habe die 90 Tage geknackt und befinde mich immernoch im hardmode.
Also ich möchte vieles ändern und muss mich jetzt darauf konzentrieren, das wichtigste zu erst in Angriff zu nehmen. Mir gesunde Gewohnheiten in den Tag einzubauen. Ein Freund gab mir den Tipp, anstatt gleich eine halbe Stunde am Tag ein Buch lesen zu wollen nur 10 Minuten vorzunehmen. Ich werde das mal versuchen. Derzeit habe ich zwar auch schon gesunde Tagesabläufe aber es fehlt mir an Übersicht und Kontinuität.
Um meine Pläne zu managen, möchte ich jetzt ein strukturiertes Journal umsetzen.
Aber ich bin zufrieden. In Zeiten in denen ich regelmäßig Pornos schaute, plätscherte mein Leben vor sich hin. Nichts ändere sich. Jetzt ändert sich was bei mir.
Nun habe ich schon seit über 90 Tagen nicht ejakuliert und muss sagen, es fühlt sich ganz gesund an. Soll ja Menschen geben, welche behaupten, dass man den Samen nicht "verschleudern" soll und das innebehalten für Vitalität sorge. Ich habe diesbezüglich Blut geleckt und möchte mich demnächt mal mit Karezza und Tantra beschäfitgen.
Nun stehen größere Änderungen, Entscheidungen und Herausvorderungen an und damit steigt auch die Gefahr, rückfällig zu werden. Ich bleibe achtsam.


RE: Selbstfindung durch Verzicht - Benutzer 1244 - 01.03.2020

Wow, ich finde es immer wieder toll auch von anderen Mitglieder zu lesen, welche Benefits der Verzicht auf PMO hat.
Ich selbst habe auch schon die neunzig Tage geschafft, hatte aber noch zu wenig persönliches in den Griff bekommen um wirklich Alternativen zur Sucht zu haben. Ich glaube das ist mit das wichtigste und aber eben auch die Erkenntnis, dass uns durch den Verzicht auf PMO oder zumindest P nie etwas im Leben fehlen wird.
Wenn wir uns leer fühlen und deshalb Pornos schauen wollen, sollten wir uns immer bewusst darüber sein, dass diese Sucht überhaupt erst maßgeblich zu diesem Gefühl der Leere beigetragen hat. (So wird es auch in der Buch Empfehlung von Red Blob beschrieben)

Vielleicht kannst du dir diesen Gedanken auch im Hinterkopf behalten, falls eine der schwierigeren Phasen kommt.

Jedenfalls noch alles Gute, ich freue mich für deine Fortschritte und ziehe da selbst Motivation raus Smile


RE: Selbstfindung durch Verzicht - Rüdiger96 - 06.03.2020

Hallo,
es war wieder soweit. Ich habe wieder gesucht und diesmal länger und auch etwas härteres Material. Gestern Abend angefangen und heute Nachmittag immer mal wieder. Habe nicht Mastrubiert und keine "richtigen" Pornos geguckt. Mit diesem Mitteilenen möchte ich mich zu diesem Rückfall abgrenzen und wieder clean weitermachen. Was führte zum Rückfall? Ein Kontakt, der mir nicht gut tat und mich runterzog. Ich ließ mich runterziehen, trank ein Bier, was meine negativen Emotionen verstärkte und dann...
Ich muss mir jetzt aber auch dringen vernünftige Alternativen zu Pornos suchen. Sportverein beitreten habe ich mir vorgenommen und mal endlich auf Frauen zugehen. Ich hätte sogar gerne wieder ne feste Freundin. Bisher ließ ich mich eher von den Frauen auswählen oder ich war voll und ging auf Frauen zu. Aber nüchtern auf eine Frau zuzugehen, eine die mir wirklich gefällt... Ich meine die Stadt ist voll von hübschen Frauen aber nur etwa 2 Prozent von denen haben das gewisse etwas. Angst vor zurückweisung von einer Frau ist voll mein Thema. Aber irgendwie kommt es mir so vor, als hätte ich vieles von dem, hier schonmal so ähnlich reingeschrieben. Ich fange mich irgendwie an im Kreis zu drehen und bin noch zu wenig in Aktion getreten.
Danke für deine Worte Steffus. Ich muss zusehen, dass ich das Loch mit gesunden Kontakten und Beschäftigungen fülle was leichter geagt als getan ist. Für mich zumindest.


RE: Selbstfindung durch Verzicht - Rüdiger96 - 08.03.2020

Hallo,
jetzt bin ich richtig rückfällig geworden. Das waren um die 100 Tage, die ich nicht ausagiert habe und mein persönlicher Rekord. Jetzt stehe ich wieder auf und hoffe, dass ich nicht erneut stärkere Entzugserscheinungen durchmachen muss. Worauf möchte ich jetzt wieder mehr acht geben? Das Internet nur zu bestimmten, vorher notierten Zwecken nutzen. Ansonsten habe ich natürlich noch weitere Baustellen aber auf die möchte ich jetzt nicht eingehen.


RE: Selbstfindung durch Verzicht - Rüdiger96 - 15.03.2020

Moin,
ich bin wieder rückfällig geworden. Also ich bin derzeit einfach zu viel vor dem Rechner. Habe gesunde Gewohnheiten, allerdings bin ich im großen und ganzen noch zu passiv unterwegs. In Konsumhaltung sozusagen. Mach Sport, meditiere und lese, allerdings bringe ich derzeit keine sichtbaren kreativ erzeugten Ergebnisse zustande. Ich möchte wieder anfangen, regelmäßig zu zeichnen. Außerdem mehr in Gemeinschaft machen.
Aus dem Forum möchte ich mich jetzt erstmal zurückziehen. Generell möchte ich mich nicht mehr so viel im Internet aufhalten. In meinem Fall macht es einfach keinen Sinn mehr, mich explizt mit Pornosucht auseinanderzusetzen. Ich weiß genug. Ich suche teilweise im Internet nach Informationen, genauso wie ich nach Pornos suche.
Ich beschäftige mich derzeit mit der Emotion Scham. Ich denke, dass Scham häufig im Zentrum einer Sucht steckt. Nicht nur die Gewissensscham, sondern eine tiefer und schon in der frühen Kindheit entstandenen Scham. Eine Scham, die mich womöglich daran hindert, aktiv meinen Interessen nachzugehen und mich in bspw. dem Ausleben meiner Kreativität hemmt. Denn wenn ich bspw. Zeichne und ein Ergebnis zustande bringe, könnte ich eine negative Rückmeldung von anderen bekommen, welche mein noch unstabilen Selbstwert ins schwanken bringen kann. Es fühlt sich manchmal so an, als würde ich gegen mich selber arbeiten. Als würde ich mich selbst unterdrücken. Das, worauf ich wirklich Lust habe unterdrücke ich, aus Angst vor Beschämung.
Villeicht hat es einfach diese Rückfälle nach einer solch langen Abstinenz gebraucht um wirklich zu checken, dass Passivität meine Unzufriedenheit und meine Sucht erhällt. Also, alle Anfang ist schwer.
Ich werde wieder Aktiv werden.
Alle Liebe,
Rüdiger


RE: Selbstfindung durch Verzicht - Rüdiger96 - 18.04.2020

Hallo,
seit dem 06.03 bin ich immer mal wieder Rückfällig geworden. Gestern Abend und Heute schon wieder. Ich halte die Rückfälle zwar auch in meinem privatem Tagebuch fest, doch es scheint mir zu helfen, wenn ich diese hier im Forum öffentlich festhalte. Ich bin jedenfalls nach langer Zeit der Trockenheit wieder ins Pornoloch gefallen.
Wenn ich rückfällig werde, werde ich ehrlich zu euch und mir selbst sein und es hier festhalten.
LG Rüdiger


RE: Selbstfindung durch Verzicht - Rüdiger96 - 03.05.2020

Moin,

lief gut (zumindest ohne Pornos) bis Gestern. Meine Umstände sind derzeit auch nicht die einfachsten und doch gibt es immer besser Alternativen, als das ich mir Pornos reinziehe. Die Ursache meines Rückfalles sehe ich in meinem Frust, mit echten Frauen keine Beziehungen zu führen. Durch die Arbeit komme ich in Kontakt mit einer Frau, welche mir gut gefällt und so wie ich die Zeichen deute, geht es ihr mit mir auch so. Doch ich krieg es nicht gebacken, über ein flüchtiges Hallo und Tschüss hinauszugehen. Verstecke mich hinter netten Floskeln.
Ich treibe Sport, bin viel draußen und ernähre mich gesund doch es mangelt mir an tiefen Beziehungen zu anderen Menschen. Im Grunde bin ich sozial unsicher und habe Bindungsängste, was mir nur wenige ansehen.

Ich muss meine Kopfortzone verlassen, ist ja klar.

Was möchte ich nach diesem Rückfall anders machen?

1. Tage strukturieren
1.1 Kommenden Tag am Abend planen.
1.2 Am Abend erledigtes abhaken.

2. Internet nicht zur Unterhaltung nutzen.

3. Versuchen, Beziehungen aufzubauen.

4. Täglich meditieren

5. Lesen statt Internet