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Was kann ich tun um wieder mehr Sex mit meiner Frau zu haben?
#1
Heart 
Ich bin Mitte Vierzig und seit fast 20 Jahren mit meiner Partnerin zusammen. Wie bei den meisten Partnerschaften hatten wir die ersten beiden Jahre viel Sex. Mit der Zeit drifteten unsere Bedürfnisse allerdings immer weiter auseinander. Während ich es nach wie vor gerne mehrmals die Woche gehabt hätte, reichte es meiner Partnerin vielleicht einmal die Woche. Diese fehlende Balance kompensierte ich dann gerne mal mit PMO. Das war einfacher als Stress und Streit zu provozieren, was durchaus immer wieder vorkam.

Mit den Jahren war das dann alles normal. Trotz regelmäßigen PMO, hat der Sex immer gut geklappt und wir hatten kein Problem deswegen. 

Nach einiger Zeit hat sich durch die Arbeit, mein nebenberufliches Studium und das Elternwerden mehr Streß bei uns breit gemacht als uns lieb war. Der Sex war fast komplett verschwunden. 1x im Monat war das neue Normal und das auch nur in der Nähe ihres Eisprungs. Sie wirkte immer gestresst und der Sex schien ihr nicht mehr wichtig zu sein. PMS war immer die Hölle, nicht nur für sie. 
Dieses Bündel an Problemen und Unzufriedenheiten hat natürlich die Büchse der Pandora aufgemacht (PMO in Dauerschleife) und schon damals vor 10 Jahren hatten sich die ersten ED Probleme breit gemacht. Der Sex wurde fast komplett und ungehemmt durch PMO ersetzt. Verkompliziert wurde das ganze noch durch die Absetzung der Pille und das Benutzen von Kondomen. Ich verlor immer wieder die Konzentration und die Lust. Merkte fast gar keine Penetration durch das Kondom.

Was ebenfalls negativ in die Karten gespielt hat war mein Selbstwertgefühl. Ich wirkte fertig und erschöpft, hatte Übergewicht (ca. 20 Kilo zuviel), war sehr unsportlich und fing an depressiv zu werden.

Wenn wir Sex hatten fühlte ich mich unwohl, dachte sie ekelt sich vor meiner Wampe und so kam es immer wieder vor, dass ich abbrechen musste. 

Ich hatte damals wirklich noch keine Ahnung woher meine Probleme kamen. Auf Pornos wäre ich zu dem Zeitpunkt gar nicht gekommen, zumal diese die Jahre davor auch nicht gestört hatten. 

Der Fokus lag erstmal auf den Kondomen und diese wieder loszuwerden. Also stimmte nach langem hin und her einer Vasektomie zu. Kinder waren keine mehr geplant und es schien ein Ausweg aus der Problematik zu sein.

Anfangs klappte das auch. Zwar nicht so wie früher, aber immerhin wir hatten wieder gemeinsame Höhepunkte. Doch nach relativ kurzer Zeit war leider wieder der Wurm drin und ich verlor regelmäßig die Erektion während des Sex. 
Ich dachte die Depressionen und der Stress wären der Grund. Mit der Zeit stieg der Frust in meiner Partnerin an und die Geduld mit mir ab. Ich hatte immensen Erfolgsdruck, der logischerweise noch zu mehr Versagen führte.
Irgendwann danach bemerkte ich, daß ich nur noch in bestimmten Stellungen kommen konnte und zwar dann wenn ich sie dabei nackig sehen kann. Ähnlich wie bei den Pornos aus einer nicht zu nahen Perspektive. Da kamen mir die ersten Ideen es könnte an meinem Konsum liegen.

Nach einigen weiteren frustrierenden Sexversuchen habe ich das Thema angesprochen und offen mit ihr über meine Gedanken gesprochen. Sie ist anfangs ungehalten gewesen. Hat sich aufgeregt und mir Vorhaltungen gemacht, ihre Ängste und Selbstzweifel an den Kopf geworfen. Ich bat sie sich zu beruhigen und zu bedenken, dass mir das bis vor kurzem auch nicht bewusst war. Diese kruse Mischung aus Selbstzweifeln, Depressionen und den täglichen Stress hat es schwierig gemacht das zu erkennen. Zumal Pornos kein Tabu für uns waren. Sowohl ich als auch sie schauen sie regelmäßig an. Sie zwar eher ganz selten, aber immerhin auch.

Im Frühjahr diesen Jahres habe ich beschlossen, einige Sachen in meinem Leben zu ändern. Mir war klar, dass das auf Dauer nicht gut gehen kann, wenn ich/wir so weitermachen. Ich fing an zu recherchieren und habe mich für einen Pornoblocker entschieden. Das funktionierte nur bedingt. 2 Laptops, 1 Tablet und 2 Smart TV's bietet mehr als genügend Schlupflöcher.
Ich habe trotzdem recht lange den Blocker draufgelassen und so zumindest die Gelegenheiten reduziert. Bald merkte ich aber, dass ich keine Gelegenheit auslasse wieder PMO zu betreiben.

Also Blocker runter und mir dieses Forum gesucht um zu verstehen, wie man davon wieder runterkommt. Der Blocker war leider auf Schlüsselwörtern aufgebaut, so daß Foren davor nicht erreichbar waren. 

Mittlerweile habe ich den Reboot angefangen. Ich bin allerdings noch nicht wirklich weit. Habe am Anfang Oktober angefangen PMO wegzulassen ohne den "Reboot" zu kennen. Seit ein Paar Tagen weiß ich Bescheid worauf ich mich einlasse. Es gab aber 2 Rückfälle im Oktober. Einer am Anfang bevor ich wusste was wichtig dabei ist und einer nach einem erfolglosem Sexversuch vor einer Woche. 

Ich merke immer wieder den Druck, aber die Berichte von den betroffenen Partnerinnen erden mich wieder. Es ist furchtbar zu lesen was das mit den Frauen macht. Welches Leid dadurch entsteht. Durch das geringere Verlangen meiner Partnerin ist das bei uns nicht so extrem gewesen, aber ich habe sie auch verunsichert und sicherlich gekränkt.

Seit dem Frühjahr mache ich eine Therapie die mir hilft meine Probleme zu bewältigen. Dort spreche ich auch über die Sucht und den Sex. Wobei das definitiv kein Sucht oder Sexualtherapeut ist, sodass ich dafür nur bedingt Hilfe bekomme.

Zeitgleich damit habe ich wieder mit dem Sport angefangen und die ersten Erfolge kommen auch. Meine Partnerin scheint wieder empfänglicher für mich zu sein. Sie findet mich attraktiver und sagt das auch regelmäßig. Fast scheint sie verunsichert zu sein von meinem Ehrgeiz mich zum Besseren verändern zu wollen.

Sie weiß auch von meinem Reboot und den Druck der damit einhergeht. Ich hatte sie um Unterstützung gebeten und spreche offen über das Erlebte. Das alles scheint ihr Bild von mir definitiv ins positive zu bringen. 

Was mir aber immer noch fehlt ist die Bereitschaft für Sex ihrerseits. Ich denke sehr oft daran, dass diese Fehlversuche etwas in ihr kaputt gemacht haben. Ich würde das gerne reparieren. Dafür betreibe ich auch gerne jeglichen Aufwand. Aber ich weiß nicht was noch... Ich weiß auch nicht ob das Überhaupt wieder so unbefangen sein kann wie es Mal war und wir zumindest auf 1x die Woche Sex miteinander haben können. 

Ich liebe sie sehr und begehre sie total. Auch nach der langen Zeit von 20 Jahren. Ich möchte das reparieren und will sie für mich wieder begeistern.
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Was kann ich tun um wieder mehr Sex mit meiner Frau zu haben? - von Benutzer5090 - 04.11.2022, 00:30



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