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Mein Tagebuch: Keine Ausreden mehr
#38
(13.11.2018, 12:53)RedBlob schrieb: Hallo Leute!
Lange ist es her. Das tut mit sehr leid. Zu sehr habe ich mich davor gesträubt, mich mit mir selbst und meinen Gedanken auseinander zu setzen...
Aber damit ist jetzt Schluss!
Die letzten zwei Wochen habe ich sehr von meinem Reboot profitiert. Meine ED ist wieder komplett weg, ich bin aktiver, all die positiven Aspekte des Rebootes stellen sich wieder ein.
Ich bin zwar am 5.11 rückfällig geworden, da ich mi ein Youtube-Video angeguckt habe (nicht masturbiert), aber davon habe ich mich nicht runter ziehen lassen. Durchatmen, Akzeptieren, Weitermachen.

Ich habe mir Gedanken zu meiner Pornosucht gemacht. Was ich mir eigentlich von der Sucht erhoffe.
Mir ist aufgefallen, dass der Hauptgrund ist, wieso ich Pornos gucke, dass sie mich betäuben. Für einen Moment kann man alles vergessen.
Emotionen wie Wut, Trauer, Angst, Nervosität, aber auch übermäßige Freude. Für einen Moment muss man sich nicht mit seinen Emotionen auseinander setzen. Man macht den Kopf frei und geht der Sucht nach. "Für einen Moment"
Und das ist das Heimtückische an der Sucht. All die für einen Moment unterdrückten Emotionen... Wut, Trauer, Angst... kommen wieder. Und zwar viel stärker als zuvor.
Die Pornosucht hat mir ein Leben ermöglicht, in dem ich mich nicht mit Emotionen auseinander setzen musste. Das fing schon in meiner Kindheit an. Ich war traurig? Pornos. Ich war wütend? Pornos. Ich hatte Angst (vor einer Arbeit oder Ähnlichem)? Pornos. Ich war glücklich wegen etwas, aber konnte es mit niemandem teilen? Pornos.
Man hat sich selbst so früh antrainiert, sich nicht mit Gefühlen auseinander zu setzen. Man ist immer den einfachen Weg gegangen.

Aber jetzt muss ich den schwierigen Weg gehen. Ich das habe ich auch schon in jedem meiner Reboots gemerkt.
Ich werde emotionaler. Ich erlebe leichter Wut, Trauer, Angst, Freude. Und all das erlebe ich auch viel intensiver. Ich muss lernen, nicht wieder überfordert mit diesen Emotionen zu sein und sie nicht wieder betäuben zu versuchen.

"Ich bin gerade traurig, weil..." "Ich bin gerade wütend, weil..." "Ich habe Angst vor..." "Ich bin gerade glücklich, weil..."
Wenn ich mir über das "Weil" Gedanken mache, fällt es mir leichter mit meinen Emotionen umzugehen. Mir bewusst zu machen, dass es NORMAL ist, Emotionen zu spühren. Dass man diese nicht betäuben muss. Diese nicht betäuben sollte.

Ich versuche offener mit meiner Freundin darüber zu reden, wie es mir geht. Und wieso es mir so geht. Mir ist aufgefallen, dass, obwohl meine Freundin und ich ein sehr offenes und inniges Verhältnis führen, ich nie wirklich über meine Emotionen mit ihr geredet habe. Mit niemandem habe ich darüber geredet.

Und für die Freude, die ich durch den Reboot verspühre, habe ich ja euch, mit denen ich die Freude teilen kann Big Grin Smile

Das ist jetzt etwas lang geworden Big Grin
Aber ich wollte das einfach alles mal loswerden Smile

Und achja:
Heute ist Tag 8!
In zwei Tagen bin ich dann wieder zweistellig!

RedBlob
Du lernst dich von Kopf bis Fuß neu kennen und die Geschichte mit den Emotionen ist bei mir exakt genauso! An manchen Tagen kannst du gefühlt "Bäume ausreißen" und an anderen bist du sehr dünnhäutig und fühlst dich schnell von allem angegriffen.
Lass dich davon nicht unterkriegen Smile
Gleich hast du die 8 Tage geschafft! Respekt davor und mach weiter so Smile
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=2548]
[url=http://www.spruch-des-tages.org/motivationssprueche/2205-solange-du-nicht-anfaengst-wird-es-nie-zu-ende-sein]Solange du nicht anfängst, wird es nie zu Ende sein.

Don´t give up! Great Things take time.
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RE: Mein Tagebuch: Keine Ausreden mehr - von free123 - 13.11.2018, 23:38



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