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Meine Gedanken sind endlich FREI!!!
#1
Hallo zusammen, ich bin nun schon Paar Tage dabei und es war von Anfang an von euch mir empfolen worden ein persönliches Tagebuch zu führen.
Nachdem ich die ersten Tage eher hier im Forum mir Inspirationen geholt habe ist nun mein Tagebuch auch dran.

Hier sind die Anfänge die ich schon mal eingetippt habe, der Rest ist noch in Schriftform und wird folgen.

 Tag 1-9
1.      Hatte gestern wieder mal einen Rückfall der mich sehr traurig gemacht hat, da ich davor endlich mal 10 Tage am Stück durchgehalten hatte und sehr stolz auf mich war, war das eine riesen Enttäuschung.

Das war das Zeichen das mir zeigte allein schaffe ich es nicht. 1 Jahr bemühe ich mich, mit eher mäßigem Erfolg. Klar wenn man es so sieht so wenig wie in diesem Jahr habe ich an mir in der Vergangenheit innerhalb von einem Monat gespielt, aber damals war ich auch nicht der Meinung dass ich Süchtig bin und jetzt weiß ich es. Doch statt mich damit auseinander zu setzen entdecke ich immer neue Methoden meine Sucht heimlich vor meiner Frau zu bedienen. Klar machen mich das Lügen und das Verheimlichen danach immer total fertig, aber das bin ja auch nicht Ich der das macht, das ist der Böse Zwilling. Der Dämon der Wohllust. Er übernimmt die Kontrolle und hat seinen Spaß, dann geht er und ich stehe vor dem Scherbenhaufen meiner Seele. Der Spruch Gewissensbisse ist mir jetzt in Vollem Umfang bekannt. Man wird regelrecht von seinem Gewissen aufgefressen, in Stücke gebissen, durchgekaut und ausgespuckt.
Da ich es scheinbar alleine nicht packe suche ich Hilfe im Netz. Und da komme ich auf dieser Seite an und wage mich ins Forum. Meine Frau hatte mich schon Paar mal dazu ermutigt hier Hilfe zu suchen, aber ich habe immer abgewuncken, hab gemeint jeder hat seine eigene Entwicklung in dieser Sache und man kann bestimmt nicht von anderen auf mich etwas übertragen.
Dann war ich im Forum und ich war Geschockt. Fast Jeder Beitrag hatte irgendwelche Parallelen zu meinem Leben. Und andere Beiträge haben genauestens beschrieben wie meine Frau wegen meiner Sucht leidet.
Und da war es mir klar, hier bin ich richtig.
 
2.      Habe keinen Bedarf an Pornos und SB. Vertiefe mich stattdessen im Forum.
Jeder Beitrag bringt immer mehr Klarheit. Jeder Satz weckt immer mehr den Willen in mir.
Vor allem die Beiträge der Frauen waren ein Augenöffner. Das alles macht meine Frau und meine Familie gerade auch mit mir durch. Wie kann ich sowas verantworten!?
 
3.      Die Motivation ist riesig die Inspiration noch größer. Mache mir zum ersten Mal Gedanken über den Verlauf meiner Sucht. Welche Ursachen diese hat und welche Umstände dazu geführt haben. Werde das Ganze später noch aufarbeiten. Fakt ist allein die Gedanken dran bringen mich schon sehr durcheinander.
4.  + 5.      Sind Wochenenden. Da habe ich sehr viel Zeit mit der Familie verbracht und nur Paarmal an alte Gewohnheiten gedacht, die ich in der einen, oder anderen Situation genutzt habe, jetzt aber aktiv vermieden habe. Kein Druck kein Verlangen.
 
6.      Also Tag 6 läuft. Und es ist hart. Ich muss aktiv dagegen ankämpfen um nicht rückfällig zu werden. Mein Mantra „ich bin Stark, ich bin Souverän, ich bin Ruhig“ hilft sehr. Auch das Forum und die Beiträge dort sind inspirierend und erschreckend zugleich. Ich habe den ersten Schritt getan und bin sehr stolz auf mich, doch das ist noch nicht mal der Anfang. Über 20 Jahre sich gehen lassen und nun der Kat. Das wird noch sehr schwer, 90 Tage Challenge ist gerade mal der Anfang.  Danach beginnt der eigentliche Kampf. Oder das Leben? Ich hoffe das zweite.
 
Meine Frau ist unglaublich. Wie konnte sie so lange so geduldig sein? Ich liebe sie sehr. Unsere Kinder sind die größten Geschenke. Ich bin gesegnet und gefährde das immer wieder aufs Neue. Es ist Schluss mit Allem. Ich möchte ein neues Kapitel in meinem Leben beginnen, mit anderer Perspektive, mit Vertrauen, Aufrichtigkeit und Liebe. Es wird noch sehr lange dauern bis meine Frau mir wieder vertrauen kann, aber ich werde alles dafür tun damit das geschieht.
Über 20 Jahre hat ein Dämon immer wieder die Kontrolle über meinen Körper erlangt und wenn er damit fertig war stand ich geschockt vor dem Scherbenhaufen meiner Seele. Über 20 Jahre habe ich das getan was ich am besten kann, es verdrängt, es verharmlost, es heruntergespielt.
Dass es eine Krankheit sei würde mir nie in den Sinn kommen. Wenn dann sind ja alle krank. Macht doch jeder. Ich gehe ja nicht fremd. Ich belaste dich ja nicht damit. Usw.…
 
7.      Bisher nichts Schlimmes passiert. Ich kann mich gut ablenken und auf anderem Kurs halten. Der Kontrollverlust kann immer wieder verhindert werden. Ich denke es liegt daran dass ich jetzt weiß worauf ich achten muss und so kann ich rechtzeitig die Kontrolle wahren. Arbeit macht gerade Spaß daher kommt hier schon mal kein Druck. Zuhause sowieso. Meine Familie ist Klasse. In der Pandemie sind wir noch enger zusammengerückt. Das ist sehr angenehm.
Das Forum ist mein neuer Fluchtort. Dort sehe ich gleichleidende und bekomme Feedback. Kann auch anderen Mut machen und sie auf ihrem Weg begleiten.
Das Beste ist das Schreiben. Ich habe schon so lange nicht geschrieben, dass es eine Therapeutische Wirkung hat.. Bis der Krampf in der Hand einsetzt. Es ist schön sich bewusst mit seinen Gedanken, Gefühlen und Träumen auseinander zu setzen.
Habe das Gefühl ich war 20 Jahre weg und jetzt bin ich wieder da und habe so viel zu erzählen.
Ich würde gern wieder Texte schreiben. HIP HOP war mal alles für mich, daher sollte ich mich damit mal beschäftigen. Was steht an, was bewegt, wo soll es hin? Usw.
Ich muss mir auch gute Escape-Pläne überlegen die ich immer anwenden kann. Auch Ziele sowie Etappenziele mit Belohnungen wären hilfreich.
Beruflich bin ich momentan  auf Dienst nach Vorschrift. Solange die Nachwirkungen vom letzten Gewaltmarsch noch nicht weg sind, bleibt das auch so. Privat sind wir auf Kuschelkurs, aber wichtige und strittige Themen werden momentan ausgelassen. Wünsche mir dass wir es schaffen. Therapie wird angepackt sobald Krankenkasse das Go gibt. Kinder sind derzeit etwas problematisch, da ich Angst habe dass ich zu viel Druck machen könnte, daher bleibe ich der Spaß Daddy!!!
Sucht meldet sich sporadisch aber noch verhalten, daher sind bisherige Tage eher Gut verlaufen. Möchte hoffen dass es so bleibt.
Da ist es wieder das Nachmittag Tief. Für gewöhnlich um mit sich rumzuspielen. Das entspannt und vertreibt die Zeit, danach kommt das hoch und man fühlt sich gut. Aber in letzter Zeit nicht mehr. Immer wieder ist das wie Kontrollverlust. Ein anderer nimmt meinen Körper ein und macht damit Sachen die ich nicht machen möchte. Es ist furchtbar und dann fühle ich mich so mies. Ich habe Angst dass ich es nicht schaffe, doch ich möchte es so sehr. Die Gedanken an das Schlechte Gefühl danach helfen.
ESCAPE PLÄNE
·        Sport (Liegestützen, Kniebeugen, Situps)
·        Schreiben ( Alles was einfällt, die Gedanken festhalten)
·        Texten (Reime schreiben)
·        Englisch (Grammatik/Vokabeln)
·        Telefonieren (Frau, Bruder, Elis)
·        Arbeit/Beschäftigung suchen
·        Zocken (Abends/Wochenende)
·        Serien/Filme (Abends/Wochenende)
·        Figuren bemalen (Wochenende/Urlaub)
·        Musik machen lernen (Gitarre, Musikmaker)
·        Tagebuch schreiben.
8.      Alles gut. Fühle mich gut. Kann es kontrollieren. Werde an den Escape-Plänen arbeiten. Muss mir eine Belohnung für Tag 10 überlegen. Die Reize sind etwas problematisch. Die sind überall und die Gewohnheit denen nachzugehen ist noch sehr stark. Zum Glück führen diese noch nicht zu Rückfällen, aber denke auf lange Sicht könnte es ein Problem werden.
Ich würde gern mit jemanden darüber reden, aber ich habe Angst. Ich kann ja selber die Abgründe die da sind nicht fassen, und eine andere Person???
Das Forum ist erstmal meine Kommunikation in der Sache.
 
Jetzt hat meine Frau auch noch ihre Tage. Das wird damit noch etwas schwerer, aber der Wille ist stark und das Gefühl der Kontrolle ist mächtig. Ich kann endlich ohne Gewissensbisse durchs Leben gehen. Jetzt verstehe ich endlich warum das so heißt. Man wird buchstäblich aufgefressen von seinem Gewissen. Es ist ein furchtbares Gefühl und ich bin froh dass ich es schon im Voraus abrufen kann um mich zu erinnern was sein wird.
 
Jetzt meldet sich das Morgenritual. Der Körper schreit nach der Gewohnten Entspannung, aber ich bleibe Stark, Souverän und Ruhig. Die Reize sind da das Verlangen auch aber der Wille ist stärker. Das Vorabwissen was danach kommt ist hilfreich. Das gute Gefühl der Kontrolle ist angenehm. Muss dieses Gefühl noch verstärken. Dopamin Quelle fehlt. Muss dringend etwas findet das wenigstens Paar Tropfen davon ausschüttet. Auf Dauer ohne wird hart. Heute Abend will meine Frau dafür sorgen, da bin ich mal gespannt!
Wochenende muss ich mir was Cooles überlegen.
 
Meine Motivation ist meine Familie. Meine Frau ist ein Engel. Sie glaubt so sehr an mich und hält so eisern an unserer Zukunft. Ich bin eher undankbar ihr gegenüber. Ich sehe ständig ihr einmischen und ihren Kontrollzwang statt Anteilnahme und Unterstützung. Sie sieht dass ich Probleme habe und versucht mir zu helfen indem sie diese analysiert und offen anspricht. Ich bin davon nur genervt da ich denke dass sie mir meine Fehler vor die Nase halten will um mich damit zu belasten.
 
Wut, Angst, Sucht und Zugehörigkeit sind die Probleme die ich angehen muss.
Wut und Angst werde ich in der Therapie angehen, weil ich denke hier kann man viel mit Methodik erreichen. Bei Such sind starker Wille und die absolute Bereitschaft nötig. Die ersten Schritte sind getan und ich fühle mich super.
Zugehörigkeit ist ein komplexes Thema, ich denke in der Paartherapie zu besprechen wie wir dieses angehen können ist hilfreich.
 
DER BÖSE ZWILING
Er macht Sachen die mir nicht gefallen. Er hat sehr verstörende Gedanken die ich so nie gutheißen würde. Er verspürt sehr niederträchtige Gefühle. Er lässt alles Schlechte in mir rauskommen und verzieht sich dann. Ich fühle mich Machtlos und Unterlegen. Er kommt plötzlich und unerwartet. Immer dann wenn es überhaupt nicht passt und wenn er am meisten Schaden kann. Er interessiert sich nur für sich selbst und schert sich ein Dreck um andere und um mich. Ich muss seine Taten dann ausbade und kann ja schlecht sagen dass in dem Moment ich nicht ich war.
Neid, Missgunst, Eifersucht, Wut, Angst, Hochmut, Verlangen, Gier, Faulheit, Unehrlichkeit, Arroganz, Intoleranz und noch viele andere Gefühle die der BÖSE ZWILING rauslässt.
Ich muss diese umkehren.
Neid > Genügsamkeit
Missgunst> Empathie
Eifersucht> Ehe Liebe
Wut> Entspannung
Angst>Wagnis
Hochmut>Loyalität
Verlangen>Treue
Gier> Selbstlosigkeit
Faulheit>Vitalität
Unehrlichkeit>Offenheit
Arroganz>Demut
Intoleranz>Anteilnahme.
Meine Dämonen betäuben meine Vernunft, so dass ich in schwierigen Situationen keinen Zugriff auf meinen Intellekt habe und nur noch als Tier agiere. Diese Tiere im Zaum zu halten wird die Aufgabe der Zukunft. Ich bin froh dass ich diesen Weg nun begonnen habe und das mein Leben komplett im neuen Licht vor mir strahlt.
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#2
Lieber GEMINI,

schön, dass Du da bist und mit uns Deine Gedanken teilst. 
Ich bin auch eine betroffene Ehefrau und bin fast in der selben Situation wie Deine Frau.

Hast Du ihr Deine Gefühle auch so beschreiben können wie Du sie aufschreiben kannst?
Redet ihr über Deine Ängste und Sorgen, besonders zum Thema Sucht?
Mir persönlich hilft es sehr, wenn mich mein Mann teilhaben lässt an seinen Gedanken.

Es ist fast typisch, wie Du das "Kümmern" Deiner Frau auffasst. Sie meint es gut, möchte Dir helfen und Du denkst, sie kontrolliert und maßregelt Dich.
Wahrscheinlich macht sie es auch, vielleicht auch unbewusst - aber bestimmt nicht böswillig. 
Es ist ihre Ohnmacht, sich überhaupt richtig zu verhalten, ohne nicht wieder enttäuscht zu werden.  
Sie hat gerade nur ihre eigenen Sinne, denen sie vertrauen kann.
Dir gibt sie momentan nur einen kleinen Vorschuß an Vertrauen. Das ist die vielleicht letzte Chance für Dich, dass Du ihr Vertrauen wieder aufbauen kannst. 
Nutze sie!
Sei bitte offen und ehrlich und beantworte ihre Fragen.
Und redet nicht vor den Kindern über dieses Thema. 
Geht z.B. spaziern - da lässt es sich viel leichter reden. 
Wieviel Wahrheit sie verträgt, weiß ich zwar nicht, aber so wie Du sie beschreibst, wohl schon eine ganze Menge.

Toll, dass ihr auch eine Paartherapie ansteuert.

Ich kann Deine Frau so gut verstehen.
Sie ist eine starke Persönlichkeit - sag ihr das so, wie Du es auch in deinem Tagebuch geschrieben hast.

"Zu zweit seid ihr in der Überzahl gegen Porno! "
Ich mag diesen Satz von Mosaikstein.
Es steckt soviel Wahrheit darin.
Deine Frau reicht Dir gerade ihre Hand. 
Du musst sie nur greifen und ihre Unterstützung annehmen.

Bestimmt hat sie in vielen Dingen Recht...
... aber das haben Frauen ja oft!  Cool  
Sie kennt Dich eben sehr gut!

Ich wünsch Dir weiterhin einen starken Willen!
Du kannst es schaffen!

Falls Du doch mal hinfallen solltest, redet miteinander. Verschweig es ihr nicht.
Das ist ein schwieriger - aber so wichtiger Schritt!
 
Liebe Grüße
Susan
Blush
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#3
Hallo Susan,

danke für deine Unterstützung. Ich werde deine Worte beherzigen und das Gespräch mit meiner Frau suchen. Das ist definitiv nun fällig. Ich war mir Anfangs nicht sicher, vorallem weil ich nicht weiß wie sie reagieren wird, da es ja gerademal der Start des Weges ist, aber ich fühle mich super und möchte sie an diesem Weg teilhaben lassen, da es zum großen Teil ihr zu verdanken ist dass ich mich auf diesen Pfad begeben habe.
In meinem Tagebuch (spoiler) habe ich sehr viele meiner Charakterlichen Aspekte neu bewertet und habe festgestellt dass die Porno-Sucht meine Flucht vor Realität war. Bin ich wütend, sauer, traurig, geil, frustriert, hilflos, müde und so weiter, dann war Porno mein Universum. Ich hatte keine Probleme mehr und auch keine Gefühle, das schlimme ist, es war ja nicht so. Wie auch beim Alkohol oder anderen Drogen sind die Probleme nicht weg, die werden meist sogar noch größer.
Ich weiß nicht wie meine Frau es geschafft hat bei mir zu bleiben, aber ich weiß dass ich ihr unendlich dankbar bin und ich werde sie nicht enttäuschen, und mich auch nicht.

Gruß GEMINI
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#4
So hier die Nächsten Tage.

9. Bin etwas frustriert. Hatte gestern Streit mit meiner Frau und konnte mich wieder nicht ohne Ausflippen unterhalten. Die Wutausbrüche sind echt nervig. Bin zwar mit ihrer Meinung nicht einverstanden, würde aber gerne trotzdem ruhig und sachlich argumentieren können. Immer nur ausrasten bringt nichts.
Die Suchtbekämpfung läuft ohne Probleme, auch trotz des Frustmoments entsteht kein Druck. Die Kontrolle der Situation ist angenehm und macht Mut.
Ich muss mich mit der Ursache des Problems befasse, aber ich habe Schiss davor. Auch sonst sind die Angstzustände ständiger Begleiter. Wie mein Therapeut sagte, das ständige Schauen in die Zukunft verursacht Ängste. Ich mache mir immer zu viel Kopf. Ich sollte einfach machen und dann auf die Situation reagieren und nicht vorher Tage lang grübeln.
Brauche irgendwas schönes zu tun. Etwas das ich liebe. Zocken, B-Ball, Fitness, Filme, Fahrrad, Football, Baden, Sauna, Sonne, Segeln, Ruhe, Frische Luft, Tabletop, Wandern, Freunde treffen, Essen gehen, Freizeit Park, Zoo, Kino, Shoppen. Die Pandemie-Beschränkungen machen jetzt doch sehr müde. Muss irgendwas neues Machen außer Arbeit und Zuhause. Leider bin ich finanziell gerade auch limitiert. Ich muss irgendwie raus. Wo kann ich nur hin? Wetter ist übrigens auch Mist. Bin gerade sehr depri.

10. Kein Verlangen, kein Druck, keine Probleme. Kann die Kontrolle halten. Habe auf Arbeit viel zu tun und dann kommt Wochenende. Das ist normalerweise ein kritischer Moment, aber dieses Mal bekommen wir Besuch und da ist der Fokus anders.

11. +12. Wie gesagt das Wochenende war sehr entspannt und ich verspürte kein Verlangen nach Pornokonsum. Unsere Freunde waren zu Besuch und die Mädels haben sich ordentlich dem Wein hingegeben. Meine Frau ging dann deutlich früher als ich ins Bett und normalerweise würde ich jetzt mich in der Bunten Welt der Pornos verlieren, aber ich habe stattdessen gezockt und hatte kein Verlangen.

13. Ich glaube so lange habe ich in den 20 Jahren noch nie durchgehalten. Das schöne ist ich verspüre kaum Druck. Klar ab und an meldet sich das Verlangen, aber mehr aus Gewohnheit. Ich versuche aktiv alte Gewohnheiten abzulegen. In den meisten Fällen klappt das ganz gut. Das schwierigste momentan ist es den Reizen zu widerstehen. Mädels in meinem Umfeld faszinieren mich sehr. Ich beobachte sie sehr gern, unterhalte mich höflich und interessiert, aber auch das nachglotzen und das Phantasie spielenlasse kommt sehr oft durch.
Ich denke für die 90 Tage Challenge muss ich auf Abstand gehen und auch aktiv den Kontakt und das Nachglotzen vermeiden. Die Reize und Triebe die jedes Mal geweckt werden können sehr schädlich und erschwerend werden. Ich denke da der Kontakt eh einseitig von mir gesucht wurde, wird es der Kollegialen Zusammenarbeit nicht schaden.
Die Zwischenmenschlichen Beziehungen sollte ich reduzieren oder besser ganz sein lassen, da diese schon Mal zu einer Ehekriese führten. Ich brauch jetzt nicht noch mehr Baustellen in dieser auch so schon schweren Zeit.
Auch die Reize von Fremden Frauen und den Medien sollte ich aktiv bekämpfen. Nicht hinterher schauen, weg drehen, umschalten Augen zu machen, Meditieren. Diese Alltäglichen Reize werden nicht sehr hilfreich sein auf meinem Weg zur Befreiung. Die Triebe und das Verlangen werden durch kleine Reize angefacht. Je mehr davon kommen und von mir aufgenommen werden umso mehr steigert sich das Verlangen und der Druck. Ich muss aktiv alle Reize vermeiden, die einzige sexuelle Erregung soll meine Frau sein.

Also ich mache mal eine 13 Tage Zwischenbilanz.
Die Kontrolle über mich selber ist das Größte. Ich kann den Druck und das Verlangen sehr gut abfedern und kontrollieren. Einige Gewohnheiten muss ich noch ablegen, einige habe ich schon mit Erfolg abgelegt. Das Schreiben ist ein unglaubliches Ventil. Ich habe so viele Gedanken und Gefühle in mir entdeckt wie schon seit Jahren nicht mehr.
Die ersten Schritte sind getan und meine Gedanken führen mich raus aus der Dunkelheit zurück ins Licht.
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#5
Tag14.
Also 2 Wochen sind rum und ich bin noch am Start.Das macht Mut und Motiviert. Das beste ist die Macht zu spüren. Die Macht Kontrolle zu behalten. Jedesmal wenn sich auch nur ein Hauch an Kontrollverlust ankündigt, gehen die Alarmglocken los und die Intervention beginnt. Und jedesmal wenn es gelingt, ist es ein großer Sieg und nicht weniger befriedigend als die Befriedigung selbst.Zu wissen daß man sein Leben jetzt selbst in der Hand hat ist ein unglaubliches Gefühl. Jedesmal wenn man sich beim abschweifen der Gedanken erwischt und diese auf Kurs bringt, ist es eine innere Erleuchtung und Bestätigung der eigenen Stärke.
Ich denke auf Dauer wird die Freude über das behalten der Kontrolle nicht reichen. Deshalb muß ich auch andere positive Aspekte im Verzicht erkennen.
Zum einen wäre da das reine Gewissen. Es ist sehr angenehm sich mit Leuten zu unterhalten und wissen daß man vorher nichts schmutziges gemacht hat. Vor allem mit meiner Frau. Es ist so belastend früher gewesen. Man hatte immer das Gefühl sie weiß es. Man mußte sie trotzdem anlügen, da es unmöglich war das sie es weiß, aber sie konnte es sich denken, oder fühlen wenn man log. Und so war man wieder in einer Negativspirale gefangen.
Dann kommt noch die Sichtweise auf die Sexualisierung der Frau dazu. Immer mehr fällt mir auf das das unsere Gesellschaft Sexistisch ist. Frau muß Sexy und Feminin sein. Alle Trends und Ausrichtungen zielen auf die Weiblichkeit der Frau. Schön, Sexy, Elegant, Modern und trotzdem Mutter, Hausfrau und Geschäftsfrau muß sie sein. Wir Kerle haben da deutlich weniger Druck. In jedem Teil unseres Lebens können wir es schleifen lassen, ohne daß die Gesellschaft uns dafür verurteilt. Am schlimmsten sind die Medien. Leider muß ich zugeben das ich sehr lange Zeit ein teil dieser Sexistischen Gesellschaft war. Frauen waren für mich Sexobjekte. Auch wenn ich mich immer höflich und zuvorkommend Frauen gegenüber verhalten habe, waren meine Gedanken doch immer sehr Schmutzig und je attraktiver die Frau um so schmutziger die Gedanken.
Ich muß definitiv aktiv mein Frauenbild ändern. Das Nachglotzen und das Umschmeicheln müssen sofort aufhören. Keine Vorurteile, keine Diskriminierung und keine Sexualisierung der Frauen mehr.

Tag 15.
Alles läuft soweit gut. Ich verspüre kaum Druck und kann die wenigen Momente der Schwäche schnell erkennen und abwenden. Die Macht die Kontrolle zu haben beflügelt jedes Mal aufs Neue. Dieses tolle Gefühl der Selbstbestimmung ist Großartig. Ich möchte nie wieder zurück.
Rückblickend sehe ich daß ich selbst die Zügel immer weggegeben habe und war gespannt was dann passiert. Hinterher perplex festzustellen es war zu heftig, ändert nichts.
Jetzt habe ich den Willen die Kontrolle zu behalten und meinen Ausschweifungen keinen Raum mehr in meinem Leben zu geben.
Es reicht. Ich will kämpfen und gewinnen.
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