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Mein Weg aus der Sucht (hoffentlich)
#41
@Kababan
Ja fühlt sich gut an. Selbstwertgefühl und -bewusstsein fühlen sich auch gesteigert an!
Interessanter Vergleich. Aber steckt was Wahres drin.

Tagebucheintrag 24

Pornoentzug: Tag 5
Masturbationsentzug: Tag 5

Heute war wieder ein eher voller Tag. Zwischendurch kamen wieder unvermittelt Gedanken und Fantasien. Konnte ich aber immer direkt abschütteln indem ich mich auf andere Sachen konzentriere. Hab auch gemerkt, wie der Begriff "Prostituierte" mich triggert und Fantasien freisetzt, die ich nur nach einer kleinen 'off-Sekunde' bemerke. Gruselig, dass ich nicht direkt drauf komme aber das fühlt sich noch nicht gefährlich an und sobald ich merke, was ich da denke, schaffe ich es auch wegzuschauen.
Höre jetzt das "Blaue Buch", das Buch der anonymen Alkoholiker im Auto beim Fahren. Steckt verdammt viel drin, was voll auf die Pornosucht zustimmt. Die Selbsthilfegruppe nimmt sich die 12 Schritte darin als Vorbild und ich beschäftige mich auch damit. Ziemlich harter Tobak zwischendurch, wenn ich überlege, dass ich alle 12 Schritte durchgehen muss aber es wurde darauf hingewiesen, dass man nur mit 100% Ehrlichkeit dahinter damit Erfolg haben kann. Ich freue mich aber auch gleichzeitig im Chaos der Sucht und des Selbstmitleids dadurch viel Struktur zu bekommen und will es unbedingt versuchen.
Außerdem merke ich, dass mein Wille trotzdem noch ziemlich stark ist, obwohl ich öfters nach Rückfällen diesen Zustand nur maximal wenige Tage, vielleicht 3 Tage halten konnte, ich jetzt aber schon bei Tag 5 bin!

Also dann: Die nächsten 24 Stunden werd ich's schaffen 'clean' zu bleiben!
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#42
Tagebucheintrag 24

Pornoentzug: Tag 6
Masturbationsentzug: Tag 6

Fast eine Woche und es war nicht so hart, wie ich dachte. Liegt wohl daran, dass ich die Woche über viel zu tun hatte.
Heute morgen war es echt besonders schwer. Hatte einen erregenden Traum und trotzdem nicht gut geschlafen. Beim aufwachen dann natürlich ne mega Morgenlatte.
Irgendwie hab ich auch wenig Motivation grad hier zu schreiben und fühle mich auch etwas down grad obwohl es ne gute Woche war.
Hoffentlich kann ich das Wochenende durchhalten. Ist meist so ne Sache... Aber morgen muss ich tatsächlich nochmal arbeiten.
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#43
Tagebucheintrag 25

Pornoentzug: Tag 7
Masturbationsentzug: Tag 7

Eine Woche geschafft. Innerlich baut sich aber Druck auf. Hab Lust auf PMO. Will aber widerstehen. 24 Stunden lang...
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#44
Tagebucheintrag 26

Pornoentzug: Tag 8
Masturbationsentzug: Tag 8

Druck war noch da, wenn auch nicht so stark wie gestern. Ich beschloss der zeitlichen Gefahrenzone aus dem Weg zu gehen und war den Tag heute über draußen. Das geht aber auch nicht immer sondern nur als provisorische Lösung oder Notlösung.
Meiner Frau geht es irgendwie schlechter seit einigen Tagen, psychisch, nicht physisch. Ich versuche vorsichtig herauszufinden, was es ist und wie ich helfen kann, sie will sich mir gegenüber aber nicht äußern. Die nächsten Tage werd' ich wohl nicht mit sexueller Entspannung rechnen können... nicht, dass sich das langfristig gebessert hat, das letzte Mal ist wieder einige Wochen her, aber es hat mir mal ziemlich geholfen eine gesunde Sexualität auszuleben.
Doof, wenn man schon versucht mit sich selber zu kämpfen aber jetzt noch die negative Stimmung der Frau mitschwingt...

Auf jeden Fall will ich die nächsten 24 Stunden am Ball bleiben. Morgen gibt's hoffentlich wieder einiges zu tun auf der Arbeit, da komm ich schwerer auf schlechte Gedanken...
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#45
Tagebucheintrag 27

Pornoentzug: Tag 9
Masturbationsentzug: Tag 9

Heute ist wieder ein langer Tag und ich bin viel beschäftigt, deswegen komme ich nicht so schnell auf dumme Gedanken aber irgendwie merke ich im Hintergrund dass ich sexuelle Entspannung möchte/brauche...
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#46
Tagebucheintrag 28

Pornoentzug: Tag 10
Masturbationsentzug: Tag 10

10 Tage geschafft.
Hab mich heute wieder relativ beschäftigt gehalten. Nach der (eher kurzen) Arbeit habe ich eingekauft und gekocht und meine Frau mit Essen überrascht.
Nach einem langen Gespräch weiß ich auch, was mit meiner Frau los ist. Dafür bin ich dankbar.
Gleichzeitig frage ich mich, ob unsere verschiedenen Ansichten über Sex(-ualität) in eine unglückliche Ehe führen wird. Ob sie ihre Ansichten ändern könnte. Und wie ich meine Ansichten ändern könnte, damit wir zusammen glücklich sein können...
However, nun sind erstmal 24 Stunden ohne PMO dran!
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#47
@lieber wannabehappy
Ich hoffe du hältst durch!
Deine Geschichte hilft mir etwas meinen Ehemann zu verstehen. Obwohl ich mir von ihm wünschen würde das er mir alles erzählen würde. Bisher weiß ich nur das es schon einige Jahre geht... Aber warum wiso was ihm da für Gefühle kommen keine Ahnung. Auch nicht sein Verhalten zum sich selbst machen....
Ich würde dir raten offen mit deiner Frau zu sprechen... Über alles. Denn so kann sie dich und dein Verhalten besser verstehen lernen.
Auch für uns Ehefrauen ist das alles nicht leicht. Wir Zweifeln an uns selbst. Auch wenn wir das nicht müssten. Was die unterschiedlichen verlangen angeht beim sex. Ist es denn auch so das vielleicht du durch die ganzen Filme eine andere Sicht darauf hast?
Vielleicht müsst ihr euch erst wieder neu finden in der ganzen Zeit.?
Halte durch tue es für dich und deine Frau!!!! Für euch!!!!
LG summer
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#48
Hey @Summer,
danke für deinen Beitrag. Beim Thema Sexualität ist es bei meiner Frau und mir schwierig. Ich würde gerne mehr, bzw. einfach ein gesundes Maß an körperlicher Intimität. Meine Frau scheint es nicht groß zu stören, dass alle paar Monate mal was läuft, weil ich dann auf dem Zahnfleisch geh... Ich weiß auch nicht genau woran's liegt.
Habe gestern einen Beitrag in einem anderen Forum gelesen, den ich total passend fand. Ging darum, dass für einige diese Intimität einfach nicht wichtig sind (sie), für andere aber schon (ich). Für Letztere ist es, als ob in einer Beziehung kein Wort geredet wird. Man versteht sich gut, gibt auch den Verabschiedungskuss, umarmt sich, unternimmt viel gemeinsam, aber man redet einfach nicht miteinander. Die Beziehung läuft. Und sie läuft nicht unbedingt schlecht. Aber etwas fehlt. So, wie man beim Reden eine Verbindung schafft, schafft man mit der Intimität eine noch intensivere Verbindung.
Das hat mir irgendwie aus der Seele geredet. Meine Frau und ich verstehen uns gut. Aber unsere unterschiedlichen Ansichten über das Thema machen mich fertig. Ich bin mir inzwischen relativ sicher, dass meine Ansicht (zumindest mehr als alle paar Monate diese Verbindung einzugehen) normal ist und nicht 'zu viel'.
Sorry, hab das Gefühl dass ich hier grad einfach ein Ventil öffne...

Um auf deinen Beitrag mehr einzugehen: Ich möchte auch gern mit meiner Frau offen sprechen. Haben wir auch schon. Öfters. Aber mir kommen ihre Aussagen, wie ganz billige Ausreden vor und damit möchte ich sie nicht degradieren, aber da muss mehr hinter stecken, als dass sie zu müde ist, wenn sie danach noch stundenlang(!) am Handy, Tablet oder Fernseher hängt...
Ich hoffe auf jeden Fall, dass wir noch auf einen Nenner kommen. Dass wir beide es genießen.
Wegen der Filme hatte ich schon eine andere Ansicht darauf. Und ich versuche bei dem Thema realistisch zu sein. Ich erwarte keinesfalls, dass sie beim Sex darauf achten muss, meine Wünsche zu erfüllen. Ich denke ich sehe das richtig, wenn es beim Sex um das Gegenüber geht. Dass man ihm/ihr etwas Gutes tun möchte. Ideal natürlich, wenn beide so denken.
'Uns neu finden'... Das mag sein. Ich wünschte wir würden das mal so versuchen. Vielleicht spreche ich das mal so an. Dankeschön :-)
Dir auch noch viel Erfolg mit deinem Mann. Ich kenne eure Geschichte nicht, aber ich muss als Süchtiger sagen, dass ich auch nicht immer drüber sprechen möchte. Vieles ist degradierend und man(n) möchte seinem Partner ein Fels in der Brandung sein. Da ist so etwas wie die Pornosucht natürlich hinderlich und zerstört das Selbstbild.
Und immer noch kämpfe ich mit den Gedanken, dass ich über die Verlangen meines Körpers hinaus sehen muss. Dass das, was mein Körper verlangt nicht unbedingt das ist, was mir gut tut. Entsprechend schwer fällt es einem sich zu etwas zu äußern, von dem man nicht weiß, ob das nur eine Laune des Körpers oder eine langfristig richtige Lösung ist. Vielleicht hilft die der Gedanke auch, zu verstehen, warum dein Mann sich nicht so äußert.

Danke nochmal für deinen Beitrag. Hilft einem sich selbst und die Probleme noch reflektierter zu betrachten.

Ich wünsche euch beiden alles Gute und dass ihr zusammen Glücklich werdet. In jedem Bereich :-)

Tagebucheintrag 29

Pornoentzug: Tag 11
Masturbationsentzug: Tag 11

Letzte Nacht habe ich schlecht geschlafen. Meine Frau lag neben mir und ich wollte sie einfach nur im Arm halten... Hab mehrmals mich beim Einschlafen darüber geärgert, dass es so läuft, wie es läuft. Überlege sogar auf der Sofa zu schlafen, nur um die Gedanken und Hoffnungen auf körperliche Intimität nicht so präsent im Kopf zu haben, wie, wenn ich neben ihr liege.
Der Druck ist immer noch ziemlich stark da. Gedanken von Fremdgehen, PMO und anderen Möglichkeiten sexueller Entspannung vermehren sich und werden offensiver.
Ich glaub ich muss noch diese Woche mit ihr reden... Das geht so nicht lange gut.
Mein Sponsor in der Selbsthilfegruppe meint, ich solle darüber nachdenken, was sich bei mir seit den 11 Tagen Abstinenz schon positiv verändert hat. Ich muss leider sagen, dass es außer dem beruhigten Gewissen und ein damit etwas besseres Selbstbild nicht viel ist. Gedanken kreisen immer intensiver auf Abwege. Immer wieder gebe ich nach das eine oder andere anzügliche Bild nicht direkt wegzuklicken...
Ich fang schonmal eine Liste an, mit der ich alle Gedanken, die ich meiner Frau mitteilen möchte ordnen kann.
Gleichzeitig wäre es wohl nicht schlecht die zwölf Schritte, nach dem Vorbild der anonymen Alkoholiker, mal ganz bewusst und aktiv Schritt für Schritt anzugehen.

Ich beschäftige mich heute und bis morgen Abend mit dem ersten Schritt, damit ich ihn abhaken kann.
Schritt 1: Machtlosigkeit. Ich muss mir eingestehen, dass ich der Pornografie verfallen bin, dass ich nicht mehr selbst der bin, der mein sexuelles und emotionales Verhalten kontrolliert. Ich muss mich fragen, ob ich noch die Wahl habe mich für dieses oder jenes zu entscheiden.

Also dann. Auf 24 Stunden pornografischer Abstinenz und dem Nachdenken von Schritt 1!
Schritt 1: Machtlosigkeit.
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#49
Tagebucheintrag 30

Pornoentzug: Tag 12
Masturbationsentzug: Tag 12

In den letzten 24 Stunden ist viel passiert. Ich hatte nicht mal richtig Zeit auf dumme Gedanken zu kommen, bis jetzt jedenfalls.
Meine Frau weiß fast Bescheid und fordert, dass ich reinen Tisch mache. Ich hatte gestern über zwei Stunden an einem Brief gesessen und werde heute noch einige Sachen ergänzen, die mir gestern nicht einfallen wollten. So kann ich sichergehen, dass ich alles geäußert habe und nichts wichtiges auf der Strecke geblieben sein wird.
Heute Nacht, wenn meine Frau von einem Termin wiederkommt, wird sie ihn lesen... Ich bin gespannt und glaube sie befürchtet schlimmeres als es ist, bin mir aber nicht sicher.
Entsprechend 'leicht' fiel mir heute den Tag abstinent zu bleiben, trotzdem war der Tag nicht angenehm.
Von daher: auf in die nächsten 24 Stunden.
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#50
Lieber Happy,

ich habe mir Deine Geschichte durchgelesen und möchte Dich unbedingt motivieren weiterzumachen.
Du bist auf einem sehr guten Weg und Du kannst es schaffen!!  Smile

Du scheinst ein feiner Mensch zu sein, denn die Art und Weise wie Du schreibst, ist sehr angenehm und respektvoll.

Du schreibst sehr liebevoll über Deine Frau, trotz aller Umstände. Da erinnerst Du mich sehr an meinen Mann.

Nimm all die Unterstützung an, die Dich auf Deinem Weg weiterbringen könnte.
Ich finde es super, dass Du zwei Kumpels hast, denen Du Dich anvertraut hast.
Genauso auch der mutige Gang zur Selbsthilfegruppe.
Es ist nicht jedermanns Sache... aber allein der Versuch, es auzuprobieren, find ich große Klasse!
Das Forum hilft auch mir, als betroffene Ehefrau, schon seit langer Zeit.

Der nächste Schritt, den Du gehen willst, ist das Gespräch mit Deiner Frau.
Das wird ein sehr wichtiger sein... vielleicht auch ein schmerzhafter...
jedoch finde ich ihn unglaublich wichtig für die Beziehung.

Ich persönlich kann seitdem mein Mann mir die ganze Wahrheit erzählt hat, viel besser mit diesem Thema umgehen und wir haben wieder zueinander gefunden.

Die Idee mit dem Brief an Deine Frau finde ich sehr gut.
Wie hat sie ihn aufgenommen?

Falls Du Fragen hast oder Tipps brauchst... nur zu.


Viele liebe Grüße
Susan
Blush
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