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Partnerin eines Pornosüchtigen
#1
Hallo alle Zusammen, 

ich habe mich vor einigen Tagen auf diesem Portal angemeldet, da mein Partner (m/25) offensichtlich pornosüchtig ist. 
Wir sind bereits 7 Jahren ein Paar und haben seit September 2020 eine gemeinsame Wohnung. Bis zum Zusammenzug lief bei uns alles toll, wir hatten viel Sex, gute Gespräche und alles was eine „gute“ Beziehung eben auszeichnet. 
Nachdem wir dann zusammengezogen sind habe ich bereits nach 2-3 Monaten eine Veränderung festgestellt, er hat sich dann mit der Zeit immer mehr emotional und körperlich von mir distanziert. 
Wir hatten zu dem Zeitpunkt natürlich immer mal wieder Gespräche darüber und bei diesen sagte er mir „ich finde dich sexuell nichtmehr so anziehend“, „dein Style gefällt mir nichtmehr so“ oder „du bist mir zu dünn, es wäre schön wenn du etwas zunehmen würdest“. Da ich ein Mensch bin, welcher mit Kritik sehr gut umgehen kann und versucht immer die beste Version aus sich selbst zu machen, habe ich versucht mein Äußeres anzupassen und das hat ihm zunächst auch sehr gefallen und so hatten wir dann auch einige Zeit wieder regelmäßig sex. Diese Phase dauerte aber nicht allzu lang an und es kamen wieder die selben Muster zum Vorschein. Nach weiteren Gesprächen sagte er dann Dinge wie „das zusammenziehen ging mir zu schnell“, „ich weiß nicht ob ich überhaupt noch eine beging will, weil ich mich sexuell ausleben will“ und „die Liebe zu dir ist glaube ich keine Partnerschaftliche Liebe sondern eher freundschaftlich“. Das war wirklich wie ein Schlag ins Gesicht für mich weil ich die Welt von vorne bis hinten nichtmehr verstanden habe. Er hat sich dann weiterhin mehrere Wochen von mir distanziert und hat gesagt „ich brauche meine Zeit um mir darüber Gedanken machen was ich will“. Irgendwann ist mir dann aber der Kragen geplatzt und ich habe ihm mehr oder weniger vor die Wahl gestellt ob er jetzt die Beziehung will oder nicht. Daraufhin meinte er er möchte die Beziehung noch und er weiß selber nicht was mit ihm los ist… zunächst war ich erleichtert und dachte die Situation würde sich nun bessern. Aber von wegen - ich habe lange auf einen Annäherungsversuch gewartet und war am Ende des Tages immer enttäuscht. Irgendwann war ich so überfordert mit der Situation das ich angefangen habe seinen Internetverlauf zu durchstöbern. Dort habe ich dann mit Entsetzen festgestellt, dass er Tag täglich pornografie konsumiert und zwar ausschließlich Transgender-Pornos. Nach über einer Woche habe ich ihn dann eines Abends zur Rede gestellt. Daraufhin hat er dann eher kühl und abwesend reagiert und gesagt „wenn du meinst das das der Grund dafür ist, das es bei uns schelcht läuft dann kann ich gerne aufhören damit“. Ich hatte bereits nach dem Gespräch das Gefühl, dass er die ganze Sache abwertet und nicht ernst nimmt. Nichtsdestotrotz hatte ich Hoffnung dass er es sein lässt. Als mehre Wochen vergingen, sich die Situation aber nicht wirklich besserte hatten wir noch einige Gespräche in denen er sich dann auch eingestanden hat, dass das Problem größer ist als er zunächst zugeben wollte. Er hat selber gesagt das es eigentlich schon eine Sucht ist Und er teilweise 40 min auf der Toilette saß und mastrubiert hat. Er erzählte auch, dass es mit der Zeit immer härtere Pornos wurden und ihn normaler sex garnichtmehr anturnt. Zudem hat er mir gesagt, dass er das ca. Schon das ganze Jahr macht und der Konsum stetig zugenommen hat. Er hat gesagt er dachte zunächst, dass er einfach Pornos schauen kann und im Gegenzug dann halt einfach seltener Sex mit mir hat. Zusammengefasst hat er sein Verhalten nun endlich als problematisch eingestuft und möchte sich bessern und somit auch die Beziehung wieder aufbauen. Mein Partner meinte auch, dass er mich natürlich noch attraktiv findest und die ganze Kritik die er an mir geäußert hat einfach drauf zurückzuführen ist, dass er versucht hat wieder innerhalb der Beziehung einen „Kick“ zu bekommen (wie bei den Pornos eben auch) dieser Kick war  leider aber nur von kurzer Dauer.. 
Naja auf jeden Fall schauen wir jetzt mal wie sich die ganze Sache entwickelt, er hat sich dazu entscheiden keine pornografie mehr zu konsumieren. Als wir die letzten 3 Male versucht haben miteinander zu schlafen wurde sein gutes Stück immer schlaff, zum einen weil er nichtmehr so erregt ist und zum anderen wegen der Aufregung. Aber wir hoffen beide, dass er durch die Abstinenz zurück zu seiner eigenen Sexualität findet. 
mich verletzt die ganze Sache natürlich auch, ich weiß er wollte und will mich damit nicht absichtlich verletzten und das sein Verhalten absolut nichts mit mir zu tun hat. Aber trotzdem sitze ich manchmal da und denke mir, schade das ich ihm nicht genügt habe und es so Weit kommen musste. 
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#2
Hallo,
klingt erst mal schon ganz schön reflektiert.

Hat er sich selbst dazu entschieden, keine Pornos mehr zu konsumieren oder warst du Hauptinitiatorin dieser Entscheidung? Hat er selbst dieses Wissen, dass er versucht hat, mit einer Veränderung der Partnerin wieder einen „Kick“ zu bekommen oder stammt die Erkenntnis letztlich von dir?
Ich hoffe, du hast ihm nicht versprochen, dass er das alles auch bei dir haben könnte, denn das stimmt so nicht. Diese beiden Welten dürften schwer vergleichbar sein. Bei dir bekäme er Emotionen aber nicht die ständige Abwechslung und Steigerung.

Verletzt bist du aus meiner Sicht zu Recht. Sein Verhalten hat insofern etwas mit dir zu tun, weil du seine Partnerin bist und er Sexualität wo anders, mit virtuellen Bildern fremder Frauen auslebt. In Beziehungen gibt es gewisse Regeln  und wenn diese in eurer Beziehung lautet, wir sind einander treu, dann ist die Regel nicht nur einmal, sondern ständig gebrochen worden. Ob absichtlich oder unabsichtlich ist dabei egal. Wie kann man auch unabsichtlich Pornos suchen und konsumieren? Es ist ja nicht ein gelegentliches Schauen sondern ein Dauerkonsum. Das Gefühl nicht zu genügen ist real und ich weiß nicht, wie man das als Frau anders verstehen soll, wenn der Partner Sex lieber virtuell hat.

Letztlich muss er verstehen, wie sehr es dich kränkt, wenn er solche Dinge zu dir sagt und von dir verlangt. Du musst dabei sehr deutlich werden, sonst dringst du nicht durch.

Auf jeden Fall herzlich Willkommen hier. Ich könnte mir vorstellen, dass du längere Zeit bzw. öfter hier verbringen wirst, weil es knallharte Sucht ist und alles andere als easy, diese Sucht zu besiegen. Noch mehr binden als zusammen eine Wohnung würde ich mich an deiner Stelle erst mal nicht. Alles Liebe.
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#3
Hallo liebe Chiara,

Ich habe auch wirklich sehr viel reflektiert. Ich bin selbst im psychologischen Bereich tätig und kenne mich dementsprechend mit sehr vielen Störungsbildern aus u.a. Auch mit sucht und Abhängigkeit.
Mir ist natürlich auch bewusst, dass man niemanden zwingen kann seine Sicht zu bekämpfen wenn der eigene Wille nicht groß genug ist und man die negativen Auswirkungen nichtmehr tragen will, wird das nichts.
Er wurde von mir nicht gezwungen nach dem Motto „hör sofort damit auf“, ich habe ihm aber berichtet wie sich das für mich als Partnerin anfühlt durch pornografie ersetzt zu werden. Aber um es auf den Punkt zu bringen er hat selber gemerkt, dass sein Verhalten nicht gesund ist und er das sowohl für dich selber tun muss als auch für die Beziehung. Das hat er Wort wörtlich auch so gesagt. Zudem kam er natürlich auch selbst zur Erkenntnis, dass das mit der äußerlichen Veränderung nur ein Versuch war in der Beziehung einen Kick zu bekommen.
Ich sehe das konsumieren meines Partners aber nicht als Betrug, sondern wirklich als sucht. Ich habe in unseren unzähligen Gesprächen gemerkt, dass er selbst nicht glücklich ist wie er sein Sexualität momentan auslebt. Ich hätte auch mit normalem pornokonsum kein Problem, mein Mann durfte Pornos schauen ich finde das nicht verwerflich und habe das selbst auch schon getan. sonst müsste ich ja im umkehrschluss Auch sagen ich habe meinen Mann betrogen. Das Problem liegt eher daran, dass es sich bei ihm zu einer Sucht entwickelt hat und dadurch auch negative Auswirkungen auf unser gemeinsames sexualleben hat und ich dadurch als Reiz nichtmehr genüge, weil sein Gehirn schon eine „höhere und stärkere Dosis“ braucht um Erregt zu werden.
Er versteht auch wie sehr mich das kränkt und ich habe ihm das definitiv auch klar und deutlich kommuniziert. Ich habe ihm auch die Konsequenzen mitgeteilt (Trennung) und da bin ich wirklich knallhart.
Ich denke auch, dass ich hier noch einige Zeit verbringen werde und ich finde die Beiträge wirklich interessant und vielseitig. Das mit dem noch mehr binden ist sowieso klar weil so wie die Situation momentan ist m/war kann ich mir definitiv keine gemeinsame Zukunft vorstellen.
Ich werde hier auch berichten wie es sich so entwickelt.

Danke für deine Antwort!
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#4
Hallo, schön das du hier bist. Wie gestaltet er denn seine Abstinenz aktuell, wie sehr beschäftigt er sich mit der Thematik und holt er Außenstehende ins boot(Suchtberatung, Psychologe oder ähnliches)?
Ich bin erstaunt wie gut du das nüchtern zu betrachten scheinst, viele Frauen hier leider Höllenqualen, weil natürlich das Wissen um eine Sucht vorhanden ist aber trotzdem das Wissen darum das es täglich eine Entscheidung gegen die Beziehung war.
Meiner redet das selbe in unseren Gesprächen jedoch klingt es oft wie in den Mund gelegt und nach dem was ich eben hören "möchte". Ich wurde 6,5 Jahre an der Nase herumgeführt. Süchtige sind ausgezeichnete Lügner das merke ich zumindest immer wieder und viele finden im suchtdruck die unglaublichsten Methoden doch noch damit fortzufahren ohne das die Partnerin es erstmal merkt. Vieles klingt immer zu gut um wahr zu sein, meistens ist es das auch.
Reue ist Verstand der zu spät kommt.Niemand glaubt leeren Worten, wenn keine Taten folgen. 
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#5
Hallo Finchen156,

diese Frage ust schwer zu beantworten, ich denke er hat sich “alleine” schon intensiv damit auseinander gesetzt und sich gewusst gemacht was der konsum für Auswirkungen auf die Beziehung hat.
Zum Thema suchtberatung bzw. Therapie: ich denke soweit denkt er noch nicht bzw. Sieht es nicht als nötig an und ist optimistisch das selber wieder in den Griff zu bekommen. Ich bin wirklich gespannt ob er das schafft weil meiner Erfahrung nach ist eine Sucht eine sehr schwere Erkrankung die sich durch viele Rückfälle auszeichnet. Er meinte das er bereits seit 3 Wochen keinen porno mehr geschaut hat und das ihm das auch nicht abgeht und leicht fällt. Zudem meinte er, dass er momentan generell kein Verlangen nach Sex bzw. Selbstbefriedigung hat. Genauso wie dir, ist mir natürlich auch bewusst, dass Süchtige super im Lügen und Verstecken sind und das man lieber nicht jedes Wort glauben sollte - das tue ich auch definitiv nicht. Ich mache mich aufs schlimmste gefasst - aber hoffe gleichzeitig auf das beste.
Wir haben auch ausgehandelt, dass er bei einem Rückfall ehrlich ist und er mir das erzählt und wir gemeinsam eine Lösung finden. Ich denke aber ihm ist bewusst, wenn er jetzt weiter konsumiert wird er mich auf kurz oder lang leider verlieren.
Ehrlich gesagt, bin ich selber sehr überrascht, dass ich das so nüchtern betrachten kann. Ich habe viel theoretisches Wissen und versuche dadurch eine gewisse Objektivität herzustellen aber innerlich leide ich wie jede Partnerin wahrscheinlich auch an Höllenqualen.
ich kann zwar viele Zusammenhänge verstehen aber trotzdem bin ich am Ende des Tages traurig und sauer.
Ich weiß ganz genau was du meinst wenn du sagst, dass seine Worte wie in den Mund gelegt klingen. Oft sagen süchtige bei Konfrontationen nicht die Wahrheit, sondern das was du hören möchtest damit du nicht verletzt wirst und sie freie Bahn haben um damit fortzufahren.
neben meiner beruflichen Tätigkeit habe ich auch im engeren Familienkreis Erfahrungen mit Sucht und Abhängigkeit (Substanzgebrauch) gemacht. Nach acht Jahren habe ich dann Ende letzten Jahres den Kontakt völlig abgebrochen, weil es jahrelang ein ständiges auf und ab war, geprägt von lügen, Kontrollzwängen, Schuldgefühlen und vielem mehr.
Aber bei einer Pornosucht stehen die Chancen einer Heilung natürlich um einiges besser! Deswegen möchte ich noch bei ihm noch eine Chance geben und versuchen aus dem Loch wieder rauszukommen.
Ich denke einfach das wichtigste am Anfang ist, dass der Wille groß genug ist und ich denke das ist er bei meinem Partner mittlerweile weil er selber zum Schluss gemerkt hat das es zu viel wurde.
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#6
Naja mittlerweile sehe ich das eher gegenteilig und halte eine stoffgebundene Sucht als "leichter" heilbar als eine stoffungebundene(als Folge droht hier"nur" der Verlust von etwas das man eh als nicht mehr so wichtig empfunden hat deswegen ja befriedigung anderweitig, kein körperlicher sichtbarer Verfall oder ähnliches ). Meiner sagt mir auch wie leicht ihm das fällt und das er da überhaupt nicht dran denkt. Ich habe hier nicht ein einziges Tagebuch gelesen in denen der Mann da so leicht durchspaziert ist, nicht eins. Das gibt mir ordentlich Grund zu zweifeln. Auch wenn der porno nur im Kopf weiter geht, jede Frau auf der Straße ausgezogen wird.die vernetzungen im Hirn bleiben dann.. Wie will man das als Partnerin nachvollziehen, oder wenn man dann halt einfach auf der Arbeit konsumiert oder sich ein zweithandy zulegt,bessere Möglichkeiten entwickelt Dinge zu löschen. Die Sucht wird unbemerkt weiter bedient. Wir sind aktuell offiziell bei 3,5 Monate ohne porno. Und erst jetzt setzt eine erektile disfunktion ein, nicht nur ein bisschen flatline ... Schon ziemlich kurios alles. Die ersten zwei Wochen wollte meiner nicht an sucht glauben sondern hielt es für eine schlechte Angewohnheit und schlief täglich mit mir(bis Ende Januar, also zwei Monate) um die Suchtbefriedigung umzulenken. Gemeldet bei der Suchtberatung hat er sich nur auf mein drängen hin Ende Dezember. Er geht dort auch regelmäßig hin, dennoch sehe ich bis jetzt keine wesensänderung. Es ist mal ein paar Tage besser und dann wieder nicht. Anfang März dann der Wille des reboot im hardmode... Jedesmal nach 9 Tagen rückfällig mit mir, dann nach 16 Tagen wieder und nun lässt er den hardmode und verzichtet trotzdem schon wieder seit über einer Woche. Er schreibt auch kein Tagebuch mehr und lässt auch sonst alles wie üblich schleifen.. Also eigentlich alles wie vorher nur mit noch weniger sex. Wer glaubt da schon an geringere Libido über einen so langen Zeitraum der Abstinenz , der ja eigentlich für eine Heilung und Normalisierung sorgen soll. Ich denke irgendwas läuft da nicht rund,ich bin nur noch nicht so schlau wie er und hab es noch nicht herausgefunden. Meiner sagte auch all die Dinge ganz genauso. Er sagt mir vorher wenn er rückfällig werden sollte, er würde es mir sagen wenn es passiert ist... Na klar, ganz plötzlich ist man ehrlich. Man war sich vorher auch bewusst das man seine Partnerin jeden Tag stillschweigend belügt. Meiner sagte mir ganz am Anfang als er noch alles abstritt, das er es mir niemals gesagt hätte weil er wusste was es für Konsequenzen mit sich zieht, er hätte billigend in Kauf genommen das ich ihn verlasse weil nix läuft bzw dadurch ja die ganze Beziehung manipuliert war. Er hätte alles auf sich genommen um seine sucht zu schützen, ich hatte nie eine Wahl.. Bis ich es dann endlich selbst schwarz auf weiß gesehen habe und selbst da hat er es noch abgestritten und gesagt ich Spinne bis ich es ihm vor die Nase gehalten habe und er keine chance mehr hatte sich rauszureden. Jahrelang gab es das thema immer wieder, es wurde stets wehement verneint und mir meine Wahrnehmung abgesprochen, ich würde Spinnen. Er konsumiert ja schon seitdem er 15 ist, ist jetzt 29. Man perfektioniert sein Verhalten und legt alles auf die sucht aus, es zog sich unbemerkt durch mehrere Beziehungen in der er das arme Opfer war welches verlassen wurde ohne das die armen frauen jemals wussten weshalb er so war wie er eben war. Alles war ersetzbar, verschmerzlich. Der porno blieb ja. Ich denke nicht das ein Erwachsener Mann erst irgendwann damit anfängt, die Brücke besteht bei fast allen seit Jugend an. Diese "Treue" bleibt. Alkohol kannst du fassen, greifen, begreifen... Bei pornosucht bleibt dir nur der liebe Glaube an Ehrlichkeit und es ist ein bitterer Kampf gegen etwas das dir evolutionär schon fast in die wiege gelegt ist, du kämpft mehr oder minder gegen deinen sexualtrieb den du übertrieben hast... Du kannst auch nicht einfach aufhören zu essen,aber du kannst durchaus aufhören Alkohol zu trinken. Ich habe als ich herkam auch relativ hoffnungsvoll berichtet, umso mehr man sich jedoch damit befasst umso mehr realisiert man die geringe Chance das dieses Thema Geschichte sein wird. Ich glaube auch nicht das jemand für immer davon ohne Therapie wegkommt. Der Konsum ist eine Folge, ein Ventil für eine ganz andere oder mehrere große Baustellen im Leben die es zu ergründen gibt. Es gibt einen Grund für den Konsum und der ist bei Gott nicht zu wenig sex oder eine unattraktivere Partnerin. Das ist das was an der Oberfläche schwimmt, darunter sind ganz andere Dinge. Das eisbergmodell passt hier ganz gut. Meiner hat nun zusätzlich eine mittelschwere Depression diagnostiziert bekommen, die sich erst jetzt merkbar zeigte. 70% der Konsumenten bekommen im Laufe der Zeit Depressionen. Das ist erschreckend. Meiner hat ohne Therapie keine Chance, das merkt er mittlerweile selbst. Egal wie sehr er es versucht, er kommt geistig kein Stück weiter.
Reue ist Verstand der zu spät kommt.Niemand glaubt leeren Worten, wenn keine Taten folgen. 
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#7
Hi Finchen156,

ich versteh deine Ansicht vollkommen. Am Ende des Tages egal ob stoffgebunden oder nicht, sucht ist sucht!
was davon jetzt leichter oder schwerer zu bekämpfen ist kann man pauschal garnicht beantworten. Eine Sucht Bekämpfung hängt nämlich auch stark von der betroffenen Person selbst, deren Einstellung und Persönlichkeit ab.
Meine Aussage „ Porno Sucht ist leichter zu bekämpfen als eine stoffgebundene sucht„ würde ich hiermit gerne wieder zurücknehmen, da diese Aussage einfach viel zu pauschalisiert ist.
Momentan sagt mein Partner mir das gleiche wie dein Mann dir auch gesagt hat, nämlich dass er momentan sehr gut mit der Abstinenz klarkommt und auch keinen suchtdruck oder Ähnliches hat.
Er hat gesagt er hat wieder Lust Pornos zu schauen noch auf Sex mit mir.
Ich habe mich bewusst dazu entschieden meinen Partner noch nicht zu verlassen und erst mal zu schauen wie sich die Situation entwickelt. Alles andere fühlt sich im Moment noch nicht richtig an, da ich das Gefühl habe dass wir erst jetzt das Problem so richtig in Angriff genommen haben. Mir ist natürlich auch bewusst, dass er weiterhin konsumieren könnte und es mir einfach verheimlicht obwohl er gesagt hat dass er ehrlich sein wird. Aber soweit möchte ich erst mal noch nicht denken und sollte das der Fall sein dann werde ich situationsabhängig entscheiden wie wir weiter verfahren.
Ich habe bei meinem Partner im letzten Jahr auch depressive Verstimmungen festgestellt aber das war nur phasenweise der Fall, vielleicht weil er indirekt selber bemerkt hat dass das Verhalten nicht gesund ist.
Zudem hat er sich stark für den entstanden Transenfetisch geschämt und hat sogar angefangen seine sexuelle Orientierung in Frage zu stellen. Mittlerweile ist er sich aber zu 100 % sicher, dass er nicht bisexuell oder homosexuell ist, sondern dass das wirklich ein Fetisch ist, welchen er im realen Leben niemals ausleben würde.
Sollte der Ansatz den wir momentan fahren nicht funktionieren, werde ich meinem auch eine Therapie vorschlagen. Aber zunächst möchte ich noch ein wenig abwarten und schauen wie sich die ganze Situation entwickelt. Vor allem weil ich noch nicht so 100 % einschätzen kann wie ausgeprägte sucht wenn es Partners ist.
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#8
Finchen und ich sind einfach schon Oldies im Thema Pornosucht.

In dieses Thema kann Frau sich zwar einlesen. Was Pornosucht aber wirklich bedeutet in einer Partnerschaft, das lernt und erkennt man leider erst mit den Jahren.
So gesehen stehst du noch ganz am Anfang. Da kann man nur viel Glück (beim Entdecken und Erkennen) und gutes Durchhalten, ohne selbst einen Knacks zu bekommen, wünschen.

Ich glaube dir, dass du das "Problem" mit viel Enthusiasmus in die Hand genommen hast, aber es würde mich sehr wundern, wenn auch er das "Problem" in Angriff genommen hat. Aber ich kenne euch natürlich nicht und kann das nicht wissen. 

Liebe Grüße
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