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Clean werden
#1
Hey Community,
auch ich habe festgestellt, dass ich nun schon eine längere Zeit an Pornos hänge. Diesem möchte ich gerne ein Ende machen, insbesondere weil es meine Beziehung zu Frauen verstört bzw. unmöglich macht. Ich bin nun beim sechsten Tag an dem ich clean bin und möchte das solange wie möglich anhalten. Mein Kopf und meine Verlangen nach Dopamin sind groß. Ich werde das hier protokollieren und versuchen durch Sport zu kompensieren. Für Ratschläge und Hilfe bin ich sehr dankbar.

Mfg
Pianoguy
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#2
Hallo Pianoguy,

ich bin auch seit ein paar Tagen mir meiner Sucht bewusst und kämpfe mit dem Verlangen nach der Erleichterung. Was auf jedenfall etwas bringt ist in Aktion zu kommen. Soll heißen, schau das du raus kommst, sitze blos nicht alleine daheim rum und gib dich deinen Gedanken hin. Suche dir Hobbys sofern du noch keine hast, lege dir ein paar routinen zu um den Gedanken nicht immer ausgeliefert zu sein und vorallem. Schau das du deine Energie in etwas steckst was dir Spaß macht und was dir Erfolgserlebnisse bringt. Ganz egal was. Es kann ein Musikinstrument sein das du anfängst zu spielen oder eine Mitgliedschaft in einem Sportverein was auch noch den Vorteil mit sich bringt dass du dadurch in deinem sozialen Umgang gefestigst wird.
Des weiteren solltest du dir, meiner Meinung nach, auch nicht zu viel Druck machen. Ich persönlich bin der Meinung das man seine sexualität nicht unterdrücken sollte. Jeder Mensch hat das Verlangen danach sexuell befriedigt zu werden. Allerdings sollte die Befriediung nicht einfach einen Klick entfernt sein.

MFG

Vadi
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#3
Hi Vadi,
Ersrmal danke für deine Antwort. Natürlich bin ich viel unterwegs und spiele auch schon lange ein Instrument. ebenso bin auch in einem Sportverein tätig. Für mich stellt sich die Frage, in wie weit Pornokonsum ohne abhängigkeit möglich ist ( wenn überhaupt/ wieviel? ) und in wie weit das folgen auf psyche und den Körper hat.
Mfg Pianoguy
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#4
(18.05.2017, 22:53)Pianoguy1 schrieb: Hi Vadi,
Ersrmal danke für deine Antwort. Natürlich bin ich viel unterwegs und spiele auch schon lange ein Instrument. ebenso bin auch in einem Sportverein tätig. Für mich stellt sich die Frage, in wie weit Pornokonsum ohne abhängigkeit möglich ist ( wenn überhaupt/ wieviel? ) und in wie weit das folgen auf psyche und den Körper hat.
Mfg Pianoguy

Hi Pianoguy,

sicherlich heißt das Instrument, das Du Spielst "Klavier", oder? :-)

Die Frage, die Du stellst erinnert mich an die Frage von Alkoholikern (bin selber trockener Alkoholiker). Gerade wenn sich Alkis ihrer Sucht bewusst werden und die Erkenntnis erlangen, dass sie aufhören müssen, zu trinken, fängt das Gehirn mit den Selbstbetrugs-Versuchen an: wenn ich entgiftet habe, kann ich dann lernen, kontrolliert  zu trinken? Kann man von einem Bier wieder rückfällig werden? usw. Alles führt darauf hinaus, dass das Gehirn eine Bestätigung benötigt, dass das eigentliche Weglassen des Suchtauslösers nur temporär ist.

Leider ist das ein maßloser Selbstbetrug. Ich habe mich sehr viel mit Suchtproblematiken beschäftigt (mit Alkohol aus eigenen Beweggründen und harten Drogen (Heroin), weil meine Schwester abhängig davon war). Die Argumentation, das verzweifelte Greifen nach Strohhalmen, ist bei Heroin- und Alkoholabhängigen ziemlich gleich. Und irgendwie sehe ich es auch hier im Forum.

Fakt ist: wenn ich von etwas abhängig bin, dann sollte ich überlegen, den Suchtstoff aus meinem Leben zu verbannen. Nicht für 90 Tage, sondern für immer. Gerade die 90 Tage in Bezug auf NoFap halte ich für Schwachsinning. Das ist die Zeit, die das Gehirn für einen Reboot benötigt. Aha. Und 14 Tage ist die Zeit, die ein Alkoholiker durchschnittliche für den körperlichen Entzug braucht. Und nach 10-14 Tagen ist der Körper vom Heroin entgiftet. Und dann?

Gerade Junkies bekommen sehr schnell mit, dass es mit einer Entgiftung nicht getan ist, sondern dass sie IHR LEBEN LANG auf Opiate verzichten müssen, sogar auf medizinisch verschriebene, weil der Rückfall sonst vorprogrammiert ist. Ebenso Alkoholiker. "Anfänger-Entzieher" argumentieren dann immer damit, dass normale Leute ja auch nicht von einem Bier abhängig werden, und dass sie nach einem Entzug durchaus auch mal ein Bier trinken können. Falsch! Und das ist nicht meine persönliche Meinung, sondern eine Millionenfach praktisch verifizierte Meinung. Es gibt so etwas wie ein Suchtgedächtnis. Auch wenn das Gehirn auf ein neues Verhalten programmiert wird, wird das alte Verhalten nicht komplett verlernt. Es ist sehr viel schneller wieder am dominieren als bei einer Person, die NIE in der Suchtsituation war.

Insfofern stelle ich mal die Behauptung in den Raum, dass es bei Pornosüchtigen nicht wirklich anders ist.

Und um jetzt Deine eigentliche Frage sehr subjektiv zu beantworten: Pornokonsum ist ohne Abhängigkeit möglich, wenn es in Maßen geschieht. Wird irgendwann ein bestimmtes (individuelles) Maß überschritten und der Konsum zur Gewohnheit, kommt es zur Sucht. Nach einer Sucht, sprich: nach einem erfolgreichen Entzug, ist ein Pornokonsum ohne Abhängigkeit nicht mehr möglich. Du wirst schneller wieder in der Spirale drin hängen, als Du es selber realisierst.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=13442]
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#5
Hallo zusammen?

Die Frage mit der Pornosucht habe ich mir auch schon gestellt. Natürlich sprechen wir hier von einem Suchtverhalten was uns und mich auch hier her gebracht hat und es sind auch Parallelen zu Alkohol oder zu Drogen süchtigen vorhanden. Aber meiner Meinung nach besteht doch noch ein kleiner Unterschied.
Im Gegensatz zu Drogenabhänigen ist bei uns neben der Sucht nach den Pornos und der Sucht nach Dopamin auch noch eine andere Konstante vorhanden.
Jeder hat gerne ein Sex Leben. Und Masturbation oder ein gesundes Sex leben hilft uns dabei Den Körper gesund zu halten. Masturbation ist zum Beispiel auch bei Affen bekannt.

Allerdings sollte man da unterscheiden und das ist es was mir etwas Schwierigkeiten bereitet. Ich kann gut ohne Pornos Leben, aber habe einfach sexuelle Fantasien von Frauen mit denen ich schlafen will oder geschlafen hab und diese Fantasien habe ich bisher auch durch das schauen von Pornos befriedigt.
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#6
Da sieht man wieder, wie unsterschiedlich die Suchtverhalten und Umstände eines jeden hier sind. Eine generelle "Lösung" wie man damit umgeht ist darum auch gar nicht machbar.

Bei mir hat sich die Pornossucht aus dem Verlangen nach "mehr Erregung" ergeben. Anfangs (als jugendlicher - also vor über 30 Jahren) habe ich anfangs "nur" masturbiert und das Gefühl dadurch genossen, dass ich mich aufs Bett gelegt und am Kissen gerieben haben. So stellte ich mir damals "Sex mit einer Frau" vor.

Dann kamen die Katalogbilder meiner Mutter (Bademoden und Unterwäsche) und gaben mir visuelle Reize. Und auf einmal war es viel einfacher die gleiche Erregung zu spüren, wie wenn ich mich da auf dem Bauch legte, was ja nicht immer eine sehr bequeme Lage ist.

Als dann Internet Einzug hielt, waren es am Anfang auch nur die "erotischen Bilder", denn Nacktfotos gab es noch nicht so arg viele. Aber die Tendenz zu "jugendfreien Erotibildern" hatte da schon begonnen. Und dann begann ich nach "mehr" zu suchen, um noch schneller und noch einfacher "erregt" zu sein - denn ich mag dieses Gefühl besonders.

Und schließlich landete ich bei den Pornos. Alles andere war "Kinderkram" - es bewirkte nichts mehr. War viel zu anstrengend damit, sich zu befassen. Pornos machten mir es so einfach: Einfach anklicken, zu sehen, zu hören und fertig - am Besten noch mehrere Clips gleichzeitig, damit ich immer bei den "wichtigen Stellen" springen konnte.

Daher kann ich sagen, dass nicht die Masturbation bei mir der Auslöser war, sondern eher das Verlangen "nichts dafür tun zu wollen" oder "schneller und einfacher" in den Genuß zu kommen.

Mittlerweile habe ich wiederentdeckt, dass auch die Autoerotik besonders intensive Momente und Gefühle erleben lässt. Klar, ist "mit Arbeit" verbunden. Aber das wäre bei Parnersex ja nichts anderes.

Darum denke ich auch: Selbstbefriedigung (in Maßen) und Pornos sollte man völlig isoliert von einander betrachten und angehen. Der eine meint, dass es ihm hilft, wenn er völlig jeden sexuellen Gedanken verwirft. Ein andere sieht es nur auf Pornos, dass er da nichts mehr mit zu tun haben will. Wie sich einer dazu entscheidet, muss jeder selbst festlegen - hauptsache ist doch, dass es zum Erfolg füht: 100% weg von den Pornos!!!!
[img=0x60]http://porno-sucht.com/forum/nfc.php?da=nu&nfc=11804[/img]

Seit 07.09.2016 ohne Pornos (275 Tage + Countertage)
Seit 09.06.2017 "Aufräumen" (Countertage)
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#7
(19.05.2017, 07:40)Vadi schrieb: auch hier her gebracht hat und es sind auch Parallelen zu Alkohol oder zu Drogen süchtigen vorhanden. Aber meiner Meinung nach besteht doch noch ein kleiner Unterschied.

Jein. Das eine ist eine stoffgebundene Sucht, das andere nicht. Biochemisch gibt es den ein oder anderen Unterschied (auch bei Spielsucht und stoffgebundenen Süchten), aber im Endeffekt führen sie alle auf das gleiche hinaus: ein Leben ohne den Stoff (oder eben Nichtstoff) wird sehr schwer, und im Kopf dreht sich alles um die Sucht. Das ist das, was die stoffgebundenen Süchte und die nicht-stoffgebundenen Süchte definitiv gemein haben. Die biochemischen Vorgänge sind da ja eher sekundär, wenn das Endergebnis das gleiche ist (=Unzufriedenheit, Einschränkungen durch die Sucht). Und gerade in Bezug auf Porno berichten hier ja so einige von Einschränkungen.

(19.05.2017, 07:40)Vadi schrieb: Im Gegensatz zu Drogenabhänigen ist bei uns neben der Sucht nach den Pornos und der Sucht nach Dopamin auch noch eine andere Konstante vorhanden.

Das ist ja keine reine Sucht nach Dopamin. Dopamin wird auch bei vielen anderen Situationen ausgeschüttet, z.B. beim Musikhören. Das was den Patienten auf Intensivstationen teilweise an Dopamin reingepumpt wird (ja, ich weiß das, weil ich u.A. Krankenpfleger bin) ist so viel, da müssten die Leute nach der Intensivstation einen Entzug haben, der sich gewaschen hat. Haben sie aber nicht. Dier Erklärung mit dem Dopamin ist sehr populärwissenschaftlich und alles andere als vollständig. Es spielt dabei eine Rolle, ist aber nicht alles. Zu sagen, dass Pornos zu einer Dopaminausschüttung führen und man ja eigentlich süchtig nach Dopamin ist, ist nicht korrekt.

(19.05.2017, 07:40)Vadi schrieb: Allerdings sollte man da unterscheiden und das ist es was mir etwas Schwierigkeiten bereitet. Ich kann gut ohne Pornos Leben, aber habe einfach sexuelle Fantasien von Frauen mit denen ich schlafen will oder geschlafen hab und diese Fantasien habe ich bisher auch durch das schauen von Pornos befriedigt.

Klar ist Sex auch gesund. Davon redet ja keiner. Auch Mastrubieren ist ja per se nichts Schlechtes. Das Problem sind IMHO die Pornos, die wir dabei schauen. Pornos schauen und wichsen ist eben KEIN Sex. Dir wird vorgegauckelt, dass Du da Sex mit einer oder 10 tollen Frauen hast, die alles machen. Stimmt aber gar nicht. Wir leben in einer Fantasiewelt.

Wenn Du keine Probleme mit Pornos hast, dann ists doch gut. Ich meine, wenn Du masturbieren kannst und stellst Dir dabei eine Kollegin / Schulkameradin vor: okay. So what?

Wenn Du aber pausenlos Pornos mit immer extremeren Inhalten schaust und dann Probleme beim echten Sex hast, weil der für Dich mittlerweile viel zu normal ist (schließlich hat im Porno ein Mann ja auch mal drei Frauen und macht mit denen Praktiken, wo sich vermutlich jede Frau, die nicht dafür bezahlt wird, denkt: "Hast Du sie noch alle"), dann hast Du ein Problem mit Pornos.

Ich sehe die ganze Geschichte hier nicht unbedingt als Probleme mit Sex oder Masturbation, sondern als ein Problem mit Pornos. Wenn man diese Erkenntnis hat und davon wegmöchte, dann muss man sich erst einmal umprogrammieren. Ich bin auch der Meinung, dass Sex und Masturbieren bei der Umgewöhnung okay wäre, wenn dabei nicht wieder die Pornofantasien hochkommen würden, die dann wiederum zu erneutem Pornokonsum führen.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=13442]
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#8
Ja, ich spiele Klavier. Big Grin Fantasie spielt für mich eine große Rolle, da ich Musiker bin. Interessante Meinungen und teilweise auch Definition der "Sucht". Ich denke ebenso, dass ich kein Problem mit Sex oder Masturbation habe, sondern viel mehr mit den Pornos. Dazu muss ich sagen, dass es in meinem Freundeskreis und teilweise auch in der Gesellschaft als normal angesehen wird/wurde Pornos zu schauen. Und das war natürlich immer eine Rechtfertigung beim schauen. Das ist meiner Meinung nach ein großes Problem, besonders für Jugendliche in der heutigen Gesellschaft. Bisher ist das Verlangen nicht all zu hoch, demnach fühlt es sich einfach gut an, diesen Schritt gemacht zu haben.

Ich danke für die ganzen Beiträge
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#9
(19.05.2017, 11:08)Pianoguy1 schrieb: Ja, ich spiele Klavier. Big Grin Fantasie spielt für mich eine große Rolle, da ich Musiker bin.

:-) Ich auch. Spiele Gitarre seit ich 10 bin. Eines der wenigen Dinge, die ich in meinem Leben länger getan habe als zu zu Pornos zu masturbieren :-)

(19.05.2017, 11:08)Pianoguy1 schrieb: Interessante Meinungen und teilweise auch Definition der "Sucht". Ich denke ebenso, dass ich kein Problem mit Sex oder Masturbation habe, sondern viel mehr mit den Pornos.  Dazu muss ich sagen, dass es in meinem Freundeskreis und teilweise auch in der Gesellschaft als normal angesehen wird/wurde Pornos zu schauen. Und das war natürlich immer eine Rechtfertigung beim schauen.

Sagen wir mal so: man kann nicht alles verteufeln. Sex ist nichts schlimmes, Pornos selber, nunja. Solange die Darstellerinnern das auf freiwilliger Basis machen und nicht aus einer finanziellen Notsituation heraus, finde ich Pornos persönlich auch nicht abscheulich oder verboten. Und sicherlich, Du hast recht: sie werden in der Gesellschaft als normal angesehen, wenn das auch nicht jeder öffentlich zugibt. Aber hier macht auch die Dosis das Gift. Und wieder eine Querverbindung zum Alkohol: der ist auch gesellschaftlich anerkannt. Und sicherlich nicht, gesunde, aber wenn man mal ein Glas Wein trinkt oder ein Bier, ist noch keiner von gestorben. Wenn man allerdings jeden Abend allein zu Hause eine halbe Flasche Wodka trinkt, weil einem langweilig ist oder weil man persönliche Probleme hat, dann ist das eine ganz andere Situation.

Ich habe noch nicht ganz verstanden, was Dein Problem ist: im letzten Posting hast Du geschrieben, dass Du wohl kein Problem mit Sex und Masturbation hast. Fühlst Du Dich denn schlecht, wenn Du zu einem Porno masturbierst? Falls ja, und falls das Verlangen danach (wie Du selbst schreibst) noch nicht so hoch ist, dann bist Du hier ganz richtig, glaube ich: stell doch das Pornogucken ein. Masturbiere eben, und keiner sagt, dass man keine Fantasien haben darf - aber genau die hast Du ja nicht wirklich, wenn Du einen Porno guckst: die Fantasie wird Dir von außen aufdiktiert. Du bist ja Musiker: wenn Du selbst einen Song schreibst, dann ist das kreativ und fantasievoll. Aber Du würdest Dir wahrscheinlich an die Stirn tippen, wenn Dir jemand erzählt, dass er heute total fantasievoll und kreativ war, weil er sich eine CD von seiner LIeblingsband angehört hat, oder? :-)
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=13442]
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