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Der Endlosschleife Entkommen
Hei Porndestruction,

Ich habe mich erst am Sonntag hier angemeldet. Ich habe mich ein wenig in dein Tagebuch hier eingelesen und möchte dich auch nochmal ermutigen. Gib nicht auf, jeder Tag den wir Pornofrei leben ist ein Wertvoller Tag.

Mir geht es sehr ähnlich wie dir und ich ärger mich immer wieder da ich vor 2 Jahren eine Phase hatte in der ich bei 42 Tagen Abstinenz war.. Es gab dann einen Rückfall und ich schon war ich wieder in diesem Gefängnis. Ich habe es dann weiter und weiter probiert aber ich bin nicht ansatzweise so weit gekommen.. Das soll dir jetzt nicht die Hoffnung rauben. Mir ging es heute an meinem dritten Tag Abstinenz ziemlich beschissen.. ich konnte mich oft nicht gegen diese Gedanken währen.. Deine Beiträge haben mir aber wieder neuen Mut geben das heute durchzuziehen und ich glaube das ich morgen sehr froh darüber sein werde das ich durchgehalten hab.

Lass dich nicht runterziehen. Zusammen schaffen wir das, alleine bewirken wir nichts. 

Gruß,
Chrissly
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Vielen Dank für deinen Beitrag. Leider bin ich aktuell nicht in der Lage etwas darauf zu erwidern. Seit einigen Tagen weiß ich einfach nicht mehr wie Freude funktioniert. Alles wirkt dunkel, selbst die Sonne. Weiß Gott, was die jahrelange Pornosucht hier für eine Rolle spielt. Aber ich habe es jetzt heute geschafft meine Familie meine Sucht zu beichten, allerdings ohne diese zu konkretisieren. Ich werde nun eine Therapie anfangen und hoffentlich wieder Freude finden, auch indem ich diese scheiß Sucht richtig entgegentrete. Meinem Ich vor einem Jahr würde ich gerne ein paar gepfefferte Ohrfeigen geben, dafür, dass es nicht die Muße zur Kommunikation und Therapie hatte. Ich glaube bei anderen weiterhin an die Selbstheilung, nur muss man sich ab einem gewissen Punkt eingestehen, dass man Hilfe braucht. Diese Punkte gab es bei mir zuhauf, die unendliche Scham hat es verhindert. Seid an dem Punkt nicht so dumm wie ich, sucht euch Hilfe.

Liebe Grüße,
porndestruction
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Hut ab, vor deiner Entscheidung, finde ich sehr stark von dir!
Ich wünsche dir alles Gute!!!
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Wow, das ist wirklich wahnsinnig stark! Großen Respekt dafür, vor allem das mit der Beichte!
(Wäre für mich mit meiner Familie undenkbar)

Ich kann dir aber sagen, die Therapie ist einer der besten Schritte, die ich je gemacht hatte, auch wenn ich sie später wieder relativiert, teilweise sogar schlecht geredet hab. Ein guter Therapeut ist Gold wert. Ich hab viele Ansätze und Mentaltrainings ausprobiert, um zu sehen was hilft und was nicht und einiges verwende ich noch heute. Nur sei vorsichtig und pass ja auf, deinen Konsum nicht mit der Therapie zu rechtfertigen, in dem Sinne "ich mach ja jetzt was dagegen". So war das nämlich leider bei mir hin und wieder. Darf ich fragen ob du ne Sexualtherapie oder ne Verhaltenstherapie machst? Ich kenne beides, hab für mich aber nur ersteres bisher ausprobiert. Würde mich interessieren was du da so für Erfahrungen schreibst Wink
[Bild: nfc.php?nfc=22594]
Counter-Einstellung : 365
Meine Anfänge: -->Reboot: Klappe, die Zweite!
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Lieber porndestruction,

ich hoffe, Dir geht es mittlerweile etwas besser!
Mir kam der spontane Einfall, dass es vielleicht günstig wäre den Titel zu ändern.
"Endlosschleife" klingt - zumindest in meinen Ohren - wie eine selbsterfüllende Prophezeiung...
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Vielen Dank für eure Nachrichten, die mir sehr gut getan haben.

Mein Tief, welches ich in meinem letzten Beitrag beschrieben habe, ging nicht auf die Sucht zurück, sondern hatte andere Gründe, die erfolgreich behoben werden konnten. Also dahingehend ist alles wieder gut.

Ansonsten war es keine super schöne Zeit, in der ich eher Rück- denn Fortschritte in puncto Suchtbekämpfung gemacht habe. Meine Eltern wissen zwar über meine Sucht Bescheid, aber auch nur das. Ich habe immer noch nicht konkretisiert, um was für eine Sucht es sich handelt, ich nehme auch deshalb nicht ihre Hilfe in Anspruch, die mir sicherlich geboten wäre, wenn ich sie denn aufsuchen würde. Grund dafür auch die Scham, die nie ein guter Ratgeber ist und bei der Bekämpfung konterkarierend wirkt, daher möchte ich meine Sucht gerne die nächsten Tage konkretisieren und etwaige Hilfestellungen in Anspruch nehmen.

Die Suche nach einem Therapieplatz ist ernüchternd. In der Kleinstadt hier ist das Angebot rar, das habe ich mir schon gedacht, aber wie rar das Angebot für ´Nicht-Selbstzahler´ ist, das überrascht mich schon. Konkret gibt es im Umkreis von 60 Kilometern nicht einen potenziellen Therapieplatz zur Behandlung von Sexsucht/Pornosucht für Kassenpatienten. Puh. Die Beratung von ProFamilia deckt die Thematik laut eigener Aussage nicht ab, immerhin haben sie mir exakt einen Kontakt vermittelt, der wie zu erwarten, nur Selbstzahler und privat Versicherte zulässt und zumindest aus meiner Sicht kein wirklich überzeugendes Profil (Heilpraktikerin auf die 70 zugehend) aufweist, wobei ich mich womöglich zu stark an der Berufsbezeichnung "Heilpraktikerin" stoße, was sicherlich auch durch die Pandemie bedingt ist.

Eine mehr als annehmbare Alternative zur Sexualtherapie wäre eine Verhaltenstherapie. Es gibt viele Baustellen in mir, die als Nährboden der Sucht dienen und mitverantwortlich für diese sind. Die Sucht dient mir als Vehikel um die Probleme auf den Baustellen provisorisch zu kitten, wobei der nächste Regen das Provisorium wegspült und ich wieder von vorne beginnen muss. Es ist ein Muster, dem ich entkommen muss. Das schaffe ich allerdings nicht alleine, das habe ich für mich akzeptiert. Daher die Entscheidung pro Therapie. Gefühlte 80 Prozent aller Angebote von Therapeutinnen und Therapeuten gelten Privatpatienten und Selbstzahlern, ansonsten stehen Wartezeiten von Minimum 6 Monaten bis über einem Jahr im Raum. Allerdings werde im Oktober aller Voraussicht nach fürs Studium umziehen, das ist zumindest in Bezug auf eine Therapie in Präsenz ein Problem.

Es klingt nach Ausrede, teilweise ist es das auch. Ich habe mich zwar um einen Therapieplatz bemüht, aber nicht in einem Maße, welches der Sucht gerecht wird. Ich habe zu früh resigniert, mit Sicherheit auch deswegen, da eine Stimme in meinem Kopf mir eingetrichtert hat, dass eine Therapie eine Gefahr für mein täglich Dopamin darstellt. Hier möchte ich mich nun, trotz der ermutigenden Umstände dahintersetzen, bis ich eine adäquate externe Hilfestellung gefunden habe. Derweilen möchte ich mich nicht auf der Suche ausruhen, sondern aus in Eigenverantwortung Schritte in eine positive Richtung gehen und einen Rahmen schaffen, der es der Sucht so zäh wie möglich macht. Wenn es dann einen Rückfall gibt, kann ich akzeptieren. Aktuell gebe ich mich einfach hin und wandle in Gebieten, die diametral zu meiner Person laufen. Das verstärkt die Unzufriedenheit mit mir selbst.

Vielen Dank für die Unterstützung des gesamtes Forums, die ich hier erfahre habe. Ich bin kein einfacher Charakter in diesem Forum, aber ein Nicht-Antworten ist nicht gleichzusetzen mit einem Nicht-Lesen und das Lesen eurer Kommentare hilft mir in schlechten Momenten ungemein.

Liebe Grüße, schönes Wochenende und euch viel Kraft und Spaß am Wunder ´Leben´.

(22.06.2021, 22:02)ThunderDome schrieb: Wow, das ist wirklich wahnsinnig stark! Großen Respekt dafür, vor allem das mit der Beichte!
(Wäre für mich mit meiner Familie undenkbar)

Ich kann dir aber sagen, die Therapie ist einer der besten Schritte, die ich je gemacht hatte, auch wenn ich sie später wieder relativiert, teilweise sogar schlecht geredet hab. Ein guter Therapeut ist Gold wert. Ich hab viele Ansätze und Mentaltrainings ausprobiert, um zu sehen was hilft und was nicht und einiges verwende ich noch heute. Nur sei vorsichtig und pass ja auf, deinen Konsum nicht mit der Therapie zu rechtfertigen, in dem Sinne "ich mach ja jetzt was dagegen". So war das nämlich leider bei mir hin und wieder. Darf ich fragen ob du ne Sexualtherapie oder ne Verhaltenstherapie machst? Ich kenne beides, hab für mich aber nur ersteres bisher ausprobiert. Würde mich interessieren was du da so für Erfahrungen schreibst Wink

Vielen Dank ThunderDome!
Leider habe ich wie geschrieben nicht genug Kapital aus der Beichte gezogen. Deine Offenheit und reflektierte Art finde ich richtig gut. Ich hoffe, es vermag mir, sobald ich einen Therapieplatz finde, vertrauensvoll und wertschätzend genug gegenüber Ansätzen zu sein, die ich selbst womöglich nicht in Gänze erfassen kann. Ich glaube das wird eine große Herausforderung für mich. Dein Rat war goldrichtig, meine Umsetzung leider nicht.

(02.09.2021, 20:32)Kababan schrieb: Lieber porndestruction,

ich hoffe, Dir geht es mittlerweile etwas besser!
Mir kam der spontane Einfall, dass es vielleicht günstig wäre den Titel zu ändern.
"Endlosschleife" klingt - zumindest in meinen Ohren - wie eine selbsterfüllende Prophezeiung...

Vielen Dank Dir! Das stimmt. Aktuell mutet es wie eine selbsterfüllende Prophezeiung an. Vielleicht ist eine Namensänderung mit positiver Konnotation, um mit alten Mustern abzuschließen, eine gute Idee. Ich habe mir auch schon überlegt, ein neues Tagebuch zu starten, aber mir dann dagegen entschieden. Es wäre ein guter Kompromiss.

Mein größtes Ziel ist es, mein Leben wirklich zu leben. Das klingt abgedroschen und ziemlich simpel, aber aktuell fühle ich mich als passives Element in meinem Kosmos, das auf dem Rücken liegt und sich vom Leben schubsen lässt, ohne Eigenständigkeit, ohne aktives Verfolgen von konkreten Zielen und Wünschen.
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Bringt ja nichts. Ich muss meine Entwicklung dokumentieren, einfach auch als Sensibilisierungsmaßnahem. Ansonsten neige ich dazu, die Sucht zu vergessen und mich dem hinzugeben.
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Tag 1 geschafft: Sport getrieben, mit Familie und Freunden viel Zeit verbracht, sowie unitechnisch produktiv gewesen. Summa summarum den Tag gut genutzt und auch, bis auf einen kurzen Moment, der sich von selbst verabschiedet hat, keinerlei Probleme gehabt. Jetzt ohne Laptop ins Bett gehen und damit die letzte Hürde meistern. Gute Nacht.
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Hi porndestruction,

Willkommen zurück, und schön wieder von dir zu hören Wink
Ich hab auch erst kürzlich wieder den Weg hierher zurück gefunden. Kann ich aber so absolut bestätigen, es geht nicht ohne. Das Forum dient als Anker, besser noch als eine Therapie wie ich finde. Apropos, hat sich dahingehend was getan bei dir? Ich bin aktuell selbst auf der Suche Big Grin
[Bild: nfc.php?nfc=22594]
Counter-Einstellung : 365
Meine Anfänge: -->Reboot: Klappe, die Zweite!
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Den Anker werfe ich so zielsicher wie meine Vorsätze über Bord. Heute Nacht war ich bei einer Dame, um "Gefälligkeiten im Gegenzug für Geld einzufordern". Es klingt schon soo eklig. Die Schuldfrage ist einfach zu beantworten: Es ist nicht die Pornosucht dafür verantwortlich. Sie ist zwar ursächlich, aber ich bin über die Bedingungen unter welchen ein Großteil der Damen arbeiten müssen informiert. Ich befürworte, auch wenn es ein paar wenige legitime Gegenargumente gibt, ein Verbot des Gewerbes. Sprich, ich habe meinen moralischen Kompass über Bord geworfen und etwas getan, was ich total ablehne und im Graubereich verordnen würde. Mir ist schon klar, dass mich das zu keinen katastrophalen Menschen in der Gesamtbetrachtung macht, zumindest würde ich andere Menschen aufgrund dessen nicht als solche einordnen, aber ich verabscheue mein Handeln so sehr. Es widert mich an und es fällt sehr schwer, mit nicht so sehr zu schämen und die Scham als Beschleuniger für meine Sucht zu verwenden.

Ich bin glaube ich an einem Punkt angelangt, an dem ich mit meinem Latein komplett am Ende bin. Entsprechende Therapieformen gibt es in keiner meiner beiden Heimatstädte, zumindest nicht als Kassenleistung und die Hilfsstellen, die es online so gibt, haben mir auch nur Links zu auf dem Papier zwielichtigen Therapeuten geschickt, die mir etwas zu sehr der Esoterik zugewandt sind und zweifelhafte Methoden anwenden. Ab und an starte ich mit dem festen Vorsatz nie wieder Pornos zu konsumieren, es durchzuhalten, aber es funktioniert "einfach" nicht. Mein Medienkonsum und damit die permanente Verlockung, ist viel zu hoch, was man über die sportliche Auslastung nicht sagen kann. Grundsätzlich bin ich aktuell einfach nicht zufrieden mit meinem Leben, obwohl sicherlich für Vieles sehr dankbar sein kann und auch dankbar bin, aber gefühlt bekomme ich derzeit nichts Gebacken und es gibt nur noch Kopfschmerzen und nur selten Momente, die man genießen kann. Ich möchte auch nicht passiv genießen, ich möchte aktiv genießen, das gilt für die Sucht (Realität) respektive romantische Intimität (Wunschvorstellung) wie auch für mein komplettes Leben. Ein entscheidender Meilenstein auf dem Weg dorthin ist mit Sicherheit die erfolgreiche Bekämpfung der Sucht. Nur das Ziel zu kennen, hat mir die vergangenen vier Jahre auch nicht geholfen. Der Weg ist das Ziel und die Art und Weise wie ich den Weg bestreiten kann, ist mir leider ein Rätsel.

Wie sehr ist bei euch das Selbstwertgefühl an die Pornosucht gekoppelt? Ist im Anfang ein Henne-Ei-Ding, aber im Hier und Jetzt für mich nicht relevant, was zuerst da war. Ich habe für mich das Gefühl, dass ich mit der Sucht als Hemmschuh kein positives Selbstwertgefühl aufbauen kann, wodurch so viele Dinge in meinem Leben negativ beeinflusst werden. Wie ist das bei euch?
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