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Mein Tagebuch: Der Weg zur Selbsthilfe
#12
Lieber Danenic,

ich merke, dass du dich durch meine Bemerkung bezüglich Psychologen angegriffen gefühlt hast. Das war nicht meine Absicht. Sorry!

ich will aber gerne nochmal ausführen, warum ich den Gang zum Psychologen etwas kritisch sehe. Dazu muss ich sagen , dass ich selbst schon bei Psychologen war, wenn auch nicht wegen Sexsucht.

Meiner Meinung nach versuchen Psychologen zu oft Probleme auf irgendwelche Ursachen aus der Kindheit oder prägenden Erlebnissen zurückzuführen. Dass hilft dem Psychologen, weil er damit seine Leistung und auch seine Bezahlung rechtfertigt und es hilft dem oder Betroffenen, weil er damit sich vermeintlich besser kennenlernt und dann in deinem Bild weiß, wie er den Nagel wegräumen soll.

Ich bin aber der Meinung, dass es oftmals gar keinen tiefgründigen Grund gibt, warum man in eine Sucht rutscht, sondern es schlichtweg die Neugier ist etwas auszuprobieren und von dem dadurch erlebten Rauschgefühl nicht genug bekommen kann.

Ich bin gespannt, was du uns berichtest von deiner Therapie. ich bleibe aber dabei; auch wenn du eine für dich plausible Erklärung oder ein auslösendes Ereignis für deine Sucht in Erfahrung bringst, wird dies nicht deine Sucht besiegen. Dazu wirst du immer den Willen brauchen.

Was mich in deinem Falle skeptisch hinsichtlich Psychologen macht, ist die auch von der Ungläubigen angesprochene Reflektivität und deine Aufgeräumtheit. Du hast hier nichts davon berichtet, dass es in deiner Vergangenheit einschneidende Erlebnisse gegeben hat, die dich beeinflusst haben könnten.

Auch der Umgang deiner Frau mit deiner Sucht ist erstaunlich nüchtern. Ebenso der Umgang mit deiner ED. Ich finde es schon gefühlsmäßig kalt, wenn eine Frau sagt, schau dass du deine ED in den Griff kriegst, sonst wird es eng mit unserer Beziehung. Das wirkt distanziert und nicht liebevoll. Ich habe nicht gelesen, dass sie sich selbst hinterfragt hat. Ich habe auch nicht gelesen, das sie gefragt hat, was den die Ursache sein könnte und ob man gemeinsam etwas dagegen tun könnte.

Offensichtlich geht sie auch anders mit deiner Sucht um, wieviele andere betroffene Frauen. Man könnte fast meinen, dass es ihr egal ist, ob du Pornos schaust, solange es im Bett klappt und sie keine nach außen sichtbaren Konsequenzen , wie die Tatsache, dass du ihren Freundinnen in Facebook hinterher schnüffelst, befürchten muss.

Ihr wirkt beide sehr aufgeräumt und problemlösungsorienitert. Deshalb auch die Suche nach der Ursache der Sucht.

Wie reagierst du, wenn dir der Psychologe sagt; Es tut mir leid, aber ich kann nicht erkennen, dass es für ihre Sucht eine Begründung in der Vergangenheit gibt. Ihre Sucht ist schlichtweg eine ausufernde Konsequenz ihres pubertären Entdeckungsverhaltens, dass bei ihnen Dopaminshots ausgelöst hat, die sie in die Abhängigkeit geführt haben?
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RE: Mein Tagebuch: Der Weg zur Selbsthilfe - von Schokiprinz - 12.12.2020, 07:48



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