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Asexuell. Lohnt es sich überhaupt für mich?
#14
Hallo, Milene!

Nun, was ich mir "gern" anschaue sind Videos wie JOI (Jerk off instructions) oder Videos, die meine zahlreichen Fetische abdecken (Füße, Schuhe, rauchende Frauen und viele andere).

Gemerkt dass ich asexuell bin, habe ich in der fünften Klasse, als wir in Biologie aufgeklärt worden sind und ein Video angeschaut haben. Während die ganze Klasse nur albern kicherte, wurde mir ganz schwindelig von den Darstellungen und ich habe einfach nur gehofft, dass die Unterrichtsstunde so schnell wie möglich vorbei geht, um Luft zu schnappen, was zu trinken und zu essen.

Auch in meiner Jugend, wo ich gerne Coming-of-Age Filme gesehen habe, gab es häufig Szenen wo "das erste Mal" dargestellt worden ist. Mir ist immer unheimlich schlecht dabei geworden. Teilweise habe ich den Sender gewechselt oder die DVD rausgenommen, weil ich den Film unmöglich weiterschauen konnte. Bis heute geht mir das so.

Bei der Erotik-Video-Beschaffung stoße ich zwangsweise über sehr viel Material, wo Sex dargestellt wird. Das macht meine Materialsuche auch immer so frustrierend und teilweise auch finanziell kostspielig, da ich auf Seiten wie Clips4sale gehen muss um genau das zu finden, wonach ich suche.

Einen Zusammenhang zwischen meiner Asexualität und dem Pornokonsum schließe ich daher aus.

Ich sehne mich nach nichts sehnlicher als nach einer Freundin, zumal ich momentan verliebt bin. Aber ich bin kein Frauenheld und selbst wenn es zu einer Beziehung käme, gäbe es den Punkt, wo ich nicht weiterkomme bzw. wo ich nicht damit dienen kann.

In speziellen Partnerbörsen für Asexuelle finde ich leider auch keine geeignete Frau. Erst einmal sind es nicht viele und zweitens scheint es leider oft ein unbeschriebenes Gesetz zu sein, dass ein großer Teil asexueller Frauen entweder "Mauerblümchen" sind oder psychische Probleme haben. Auch mein bereits oben erwähnter Fetisch für Raucherinnen spielt da eine Rolle, womit Nichtraucherinnen für mich leider nicht in Frage kommen. Ich habe unzählige Male versucht, diesem Fetisch zu entsagen, aber das klappt nie und nimmer.

Nun zu deiner letzten Frage: Nein, ich möchte niemals Sex haben. Es gab eine Zeit lang, wo ich das in Betracht gezogen habe. Ich war Anfang 20 und ein hochfrommer Christ und fand dass es nur allzu bibelkonform sei, wenn man Kinder in die Welt setzt usw.

Von diesem Bild habe ich mich aber soweit getrennt.

Meine Asexualität macht mich auf der einen Seite stolz, weil ich damit gegen den Strom schwimme, was ich auch in vielen anderen Hinsichten tu. So habe ich zum Beispiel aus Überzeugung kein Smartphone, sondern ein einfaches Klapphandy.

Oftmals fühle ich mich bestätigt in meiner Asexualität, nämlich dann wenn ich sehe, wie Leute sich beschweren über ungewollte Schwangerschaften, Geschlechtskrankheiten (Stichwort Charlie Sheen), Kinderarmut, Überbevölkerung etc.

Auf der anderen Seite hemmt und bremst es mich. Einerseits versuche ich hart an mir zu arbeiten, um mein Leben in den Griff zu bekommen, meinen Testosteronspiegel zu erhöhen und eben auch bei der Frau zu punkten, in die ich verliebt bin.

Gleichzeitig kommen immer wieder die Zweifel in mir hoch, ob sich das denn alles überhaupt für mich lohnt.

Meine momentane Lebenssituation ist wiefolgt. Ich bin Geringverdiener mit 2 Jobs, wohne seit ein paar Jahren wieder bei meinen Eltern (aus finanziellen Gründen) und versuche meine sexuellen Bedürfnisse (Küssen, Fetische) mit Frauen gegen Geld zu befriedigen.

Durch das Verliebtsein bin ich gerade etwas gepusht, arbeite hart an mir, körperlich und seelisch und strebe Sachen an wie einen Jobwechsel, Wohnungssuche etc.

Doch ich frage mich ob das überhaupt einen Sinn hat? Habe ich als Asexueller überhaupt eine Chance auf eine vernünftige Beziehung mit einer Frau? Warum soll ich überhaupt von zuhause ausziehen, wenn ich eh keine realistische Chance auf eine Beziehung habe? Warum soll ich den Job wechseln, wenn ich bei meinen Eltern kaum Miete zahle? Warum soll ich überhaupt lauter Ratgeber-Bücher übers Flirten etc. lesen, wenn ich eh weitermache mit meinem "alten System" (das Treffen von Escort-Girls und Ähnlichem)?

Es ist ein verdammer Teufelskreis.

Was das Thema Masturbation bzw. Nofap angeht:

Ich bin jedes Mal angetan von den ganzen Benefits, von denen Männer berichten, die das durchziehen. Doch man kommt immer wieder auf dieses eine Thema: Sex. Genau das, was ich nicht will.

Somit frage ich mich, ob ich nicht einfach Masturbation (in Kombination mit den erkauften Treffen) als meine Art von Sexualität akzeptiere.

Auch die vielen unstimmigen Thesen bezüglich des Zusammenhangs von Masturbation und dem Testosteronspiegel oder dem Schutz vor Prostata-Erkrakungen machen mich wahnsinnig. Der eine behauptet dies, der andere das.

Die meisten meiner Rückfälle in Nofap-Journeys gehen darauf zurück, dass ich mir sage: Man muss ja auch mal die Prostata spülen.
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RE: Asexuell. Lohnt es sich überhaupt für mich? - von Benutzer 2576 - 08.09.2021, 15:59



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