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Bildung von Persönlichkeit und gesundem Sexualverhalten
#27
Ich glaube nicht das man sich so stark auf diesen vermeintlich magischen Moment nach den 90 Tagen festlegen sollte.
Ich glaube sogar dass diese Zeitspanne nur dafür da ist zu Erkenntnissen zu gelangen die dann keine zeitliche Bemessung mehr benötigen.

Weiter oben habe ich den Prozess mit einer Diät verglichen.
Was nutz sie wenn man abnimmt, nach dieser Zeit aber dann wieder unkontrolliert zu essen beginnt?
Richtig, man dreht sich im Kreis.
Man muss nicht bestimmte Zeitspannen "überstehen" sondern versuchen sein Leben generell, und für immer umzustellen.
Zugleich muss man sich aber ebenso im klaren darüber sein, und ich spinne meinen Vergleich fort, dass man immer gerne essen wird, und die Versuchung einen möglicherweise ein Leben lang verfolgt.
Hier kommt es dan rein auf die Willenskraft an.

Ichnkann nur sagen dass kaum etwas so gut schmeckt wie der Sieg über sich selbst.
Ich habe nun 55 Tage nicht onaniert, keinen Porno gesehen, ja sogar Abbildungen nackter Frauen oder Sexzenen in Filmen gemieden so sehr es ging.
In meinem Hinterkopf schlummern leichte bedenken.
Ist es möglich sich seine Lust vollkommen abzutrainieren?
Ich glaube nicht, aber man sieht schon das ich mir gerne über etwas Sorgen mache....

Genau hier bin ich ja bei meinem Hauptproblem.
Ich habe die Sache so weit wunderbar im Griff, ich nehme Abstand von der Sucht, beschäftige mich, und entwickle meine Persönlichkeit.
Das alles klappt.
Was mir weiterhin nicht gelingt ist mir die Pornogedanken aus dem Kopf fern zu halten.
Zu versuchen wie gut es mittlerweile mit der Erektion wieder klappt....
Immer Morgens, nach dem Aufwachen bin ich geradezu machtlos gegenüber dieser Versuchung.
Ich onaniere nicht, aber ich hab die Gedanken im Kopf und möchte sehen wie gut er dazu steht.
Dabei nehme ich oft auch mal keine Rücksicht dass höchstwahrscheinlich meine gedankliche Stimulation nicht immer reicht, das ich vielleicht gar nicht wirklich Lust habe sondern einfach nur meine Bestätigung haben möchte......vielleicht sogar zu müde bin und mir etwas abfordere wozu ich gerade gar nicht in Stimmung bin.
" aufhören an der Wunde herum zu spielen"......

Genau das war vor meinem Reset Start auch das Problem:
Bei Pornos musste ich mir schon bestimmte Szenen bzw Abschnitte zu recht legen die mich überhaupt noch angemacht habe.
Oft war ich wohl in der Situation dass ich im Grunde gar keine Lust hatte zu onanieren, aber es halt trotzdem gemacht habe weil mir langweilig war.
Ich hab mein Gehirn gezwungen obwohl da kein Verlangen da war.
Und dann der Schock: er steht nicht mehr richtig!!!
Sexuelle Handlungen und Orgasmen waren etwas so inflationäres das es einfach nichts mehr besonderes war.
Kein Reiz reichte mehr aus.... Zudem im Hinterkopf das "hausgemachte" Erektionsproblem das Panik auslöste wenn er nicht beim ersten Anblick einer Pornoszene stand.
Das alles ist schon recht durchschaubar wenn man es mal objektiv sieht. Leider ist man oft nicht in der Lage objektiv zu sehen. Man ist zu sehr getrieben von seinen Ängsten und Erwartungen.
Beim echten Sex gabs natürlich auch imense Probleme, denn da kann man sich nicht die Szenen zurechtlegen die man braucht um auf Touren zu kommen.
Zudem schlich sich das unterbewusste Empfinden ein das man bei sexuellen Handlungen möglichst alleine sein sollte. Es klingt verrückt, aber so etwas ähnliches habe ich einige Male verspürt.

Aber die meisten hier wissen vermutlich wovon ich spreche.
Keinen mehr hoch zu bekommen setzt einen schrecklichen Kreislauf in Kraft aus dem man schwer wieder herauskommt.
Etwas erzwingen zu wollen hilft dabei leider absolut überhaupt nichts. Im Gegenteil.
Man schraubt sich da immer weiter hinein, und leidet sehr darunter.
Ich weiß momentan auch schon genau dass ich meine nächste potentielle Sex Partnerin im Vorfeld darüber in Kenntnis setzen muss das es evtl Problemchen geben könnte.
Das ist sicher peinlich, aber ich tu mir diesen Druck nie wieder an.... entweder sie versteht es und hilft mir, oder sie versteht es nicht und geht.
Zweiteres ist nicht schön, aber besser als sich mit Erwartungshaltungen und Druck kaputt zu machen.
Aber das ist ein anderes Thema um das es im Moment nicht geht.

Ich muss versuchen diese morgendlichen Tests sein zu lassen.
Ich muss aufhören an meiner "wunde" herumzuspielen.
Sie muss heilen.
Sie kann heilen.
Es liegt an mir.

Ein weiterer Punkt :
Oft gerate ich in Situationen in denen ich mich frage, wie es wohl wäre genau jetzt eine Erektion bekommen zu müssen/wollen.
Ich rede aber von Situationen in denen ich mich in der Arbeit befinde, oder in einer Disco oder Kneipe.
Meist frage ich mich das auch ganz unmittelbar, sozusagen ohne Vorwarnung.
Und damit hole ich mir das schlechte Gefühl ab das ich wohl mittlerweile zum Leben brauche.
Denn ich bin mir sicher dass das nicht ginge.... Ich könnte keinen hoch bekommen wenn ich mich in einer so ungewöhnlichen Atmosphäre befinde.
Dieses Gefühl projeziere ich aber dann natürlich auch sofort in die klassische Bett Situation, und mein Sorgenkarusell dreht sich wieder.

Aber ich glaube ich demonstriere mir auch hier wieder wie kaputt mein sexualempfinden ist.
Ich glaube man sollte sich keine Gedanken machen wie es wäre Sex in einer Kneipentoilette zu haben, oder auf Arbeit in der Abstellkammer.
Das sind schon wieder Pornofantasien.
Ich möchte nicht sagen dass es keine Männer gibt die dazu in der Lage wären, aber ich glaube sehr viele wären es nicht.
Ich hätte für so etwas nicht die Konzentrationsfähigkeit.
Mich in so einer Situation Und Umgebung gehen zu lassen um das vollziehen zu können.

Konzentrationsfähigkeit.
Ein geflügeltes Wort.
Hat man sich über die Jahre des Pornokonsums die Konzentrationsfähigkeit abtrainiert?
Braucht man Konzentration wenn man doch alles was einen Anmacht direkt in die Optik geknallt bekommt?
So oft man will....in zeitlupe.....gezoomt...?

Das Frauenbild das man entwickelt ist auch ein ganz falsches fürchte ich.
Geschöpfe die es nur dauernd hart besorgt bekommen wollen.
Kein Intresse an Männern die es nicht bringen.
Angesichts dieser Vorstellung fühlt man sich klein und unzureichend. Keine Chance in dieser Welt des Leistungszwangs. Selbstwertgefühl geht auf den Nullpunkt...... So war/ist mein Leben verlaufen.
Es gibt sicherlich solche Frauen von denen ich gerade berichtet habe.
Aber sind es laaange nicht alle.
Auch hier formte die Pornowelt das Frauenbild der Dauergeilen zu allen perversitäten bereiten Nymphomanin.
Und genau somging ich schon einige Male in eine Partnerschaft oder Beziehung.
Ich sah mich ständig sexuellem Druck ausgesetzt.
Obwohl da keiner war.
Alles passierte in meinem Kopf.
Mein Konflikt war so extrem dass ich alles andere Gute und Wertvolle in einer Partnerschaft ausgeblendet habe weil es neben dem BIG PROBLEM nicht relevant für mich war.
Ich wurde ängstlich verschlossen und zurückhaltend.
Die Beziehung scheiterte.

Und nun meine Freunde, sieht man was Pornografie alles kaputt machen kann.
Ehrlich, ich würde gerne mehr dafür tun dass das anderen jungen Menschen nicht passiert.
Denn ich als Kind der 80er hat es sicher nicht mal so schwer erwischt wie nachfolgende Generationen die von Kindesbeinen an Zugang zu (Internet)-Pornografie haben.
Immer öfter liest man von sexuellen Störungen und Erektiler Dysfunktion im Teenager Alter.
Das ist alarmierend, und es wundert mich dass diese neue Krankheit unserer Zeit noch nicht publiker gemacht wurde.

Wenigstens hatte ich bin Mitte 20 ein gesundes Sexualleben.
Andere trifft es möglicherweise noch härter.

Schöne neue Welt.
Menschen verlernen was es heißt echten Menschlichen Kontakt zu haben, müssen sich wegen Onlinespiele Sucht behandeln lassen, lassen sich ihre sexualität zerstören....
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=377]
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RE: Bildung von Persönlichkeit und gesundem Sexualverhalten - von Morton - 25.05.2015, 08:29



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