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Tagebuch - Versuch 1 (dem Monster in mir kein Futter geben, heute nicht!)
#10
Hallo,
Deine Einsicht ist schon gut und weit. Pornos haben keine Erotik und keinen Wert.
Du hast im vorletzten Beitrag gefragt, wie "normaler" Pornokonsum aussieht. Ich persönlich kenne sowas nicht. Ganz oder gar nicht. In meinen Pornozeiten konnte auch mal eine Woche ohne dazwischen sein - aus Zufall. Aber an anderen Tagen war auch 3x möglich, stundenlang.
Das Schlimmste war diese Erkenntnis: Da hat mich was im Griff und steuert mich, und ich selbst darf gar nicht mehr mitentscheiden. Ich glaube auch, dass ich bei den einzelnen Porno-Absichten nie wirklich eine Entscheidungsfreiheit hatte, denn vor dem Rechner dann laufende Suchfenster zuzumachen - das war mir so gut wie unmöglich, da war es halt zu spät und ich schon "mittendrin im Rausch".

Die einzige Möglichkeit war für mich die "Gesamtentscheidung". Und dabei geht es um nichts anderes als eine Veränderung der Lebensgewohnheiten: Wie verarbeite ich Langeweile, Freude, Einsamkeit, Frust? Wie verarbeite ich sexuell geladene Medieninhalte und Bilder, die mich dann zum Pornokonsum bringen? Warum muss ich als Mann eigentlich die Unterwäscheseiten in der Kik-Werbung ansehen? Usw. :-)

Knall dir nicht nur deinen Kalender mit Terminen voll. Eine gewisse Menge ist sicher gut. Aber schau auch nach anderen Alternativen:

Erstens für die Zeit, die Du bisher vor Pornoseiten verbracht hast. Da helfen Beschäftigungen jeder Art.

Zweitens für den Kick, den Pornos Dir geben. Kalte Dusche ist das Einfachste, um "etwas zu erleben". Aber ein schönes, sinnfreie Hobby tuts auch. Alles mit dem Unterschied, dass der Dopaminkick länger braucht, aber meistens dafür auch länger anhält :-) Viele hier machen gute Erfahrungen mit Sport.

Drittens für die Gründe, die Dich zum Pornoschauen bringen. Nicht nur die sexuelle Aufladung, die durch TV, Printmedien, Handy, Werbung usw. passiert. Sondern auch Deine ganz persönlichen Triggersituationen. Welches Defizit sollen Pornos bei Dir ausgleichen? Das sieht bei jedem unterschiedlich aus. Und ich habe lange gebraucht, um zu akzeptieren, dass auch ich Pornos schaue, weil sie mir bei etwas "helfen", das ich nie gelernt habe, anders zu lösen. Bei mir vor allem Langeweile, Einsamkeit und Frust. Vielleicht ist es bei Dir was anderes?

Gut ist es auf jeden Fall, die Augen hier offenzuhalten und zu beginnen, knallhart mit sich selbst ehrlich zu sein.

Du bist auf einem guten Weg!
Bleib drauf!

Gruß
Thomas
4 Reboots: 210 / 110 / 121 / 139+ Tage pornofrei. Ziel: Freiheit ohne Rückfälle.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8463]
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RE: Tagebuch - Versuch 1 (dem Monster in mir kein Futter geben, heute nicht!) - von Thomas - 13.03.2018, 11:15



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