Der Pornokonsum meines Freundes

[Thomas]

Hallo Freundin,

meine Frau weiß seit über 20 Jahren, dass ich ein Pornoproblem habe.
Sie sagt mir immer wieder sehr mitleidend und freundlich, dass sie mich aber auch versteht und versucht mir zu helfen.
Bei Sexszenen in normalen Filmen, die wir zusammen sehen (Spielfilme, Actionfilme, Krimis usw.) hält sie mir manchmal spaßeshalber die Augen zu.
Das ärgert mich manchmal, hilft mir aber auch, mich daran zu erinnern, dass meine Sexualität ihr gehört - so verstehe ich zumindest Partnerschaft/Ehe.

Es gibt meines Erachtens einen großen Unterschied zwischen
a) aufhören wollen, weil die Partnerin es will
b) aufhören wollen, weil man es selbst als Problem erkannt hat
c) aufhören können.

Bei a) sehe ich wenig Chance. Vielleicht hilft Trennungsdrohung dabei, zu b) zu kommen, vielleicht aber auch nicht. Bei jeder Sucht startet der Ausstieg mit dem Eingeständnis, dass man süchtig ist - und dass das ein Problem ist.

Status b) ist dann eine gute Voraussetzung, aber noch keine Garantie, dass er es nicht wieder tut. Es gibt wenig Hilfe, und auch unter Beratern wenig Kompetenz. Hilfreich ist diese Seite porno-sucht.de mit allen Infos, die dazugehören.

Status c): Naja, da über wir alle gerade! Erfolge sind aber durchaus sichtbar! Nach über 25 Jahren Pornosucht habe ich es hier das erste Mal geschafft, über ein halbes Jahr clean zu bleiben. Und der jetzige Anlauf dauert hoffentlich länger; ich arbeite daran, dass es endgültig wird.

Ich wünsch Dir viel Kraft und Durchhaltevermögen! Und hoffentlich auch Erfolg dabei, ihn zur Einsicht zu bekommen.

Gruß
Thomas