Umfrage: Wie findet ihr den Wechsel von "Ich bin Pornosüchtig und krank" zu "Ich bin nicht gesund und schaue deshalb zu viele Pornos"?
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Was ist ein GESUNDER Pornokonsum?
#1
Liebe Community,

ich bin 23 Jahre alt, habe mit ca. 12 Jahren angefangen Pornos zu schauen und zu wichsen, und habe dem ganzen sofort zu viel Lebenszeit gewidmet. Am dollsten war es so zwischen 14 und 19, wo ich teils ganze Sommerferien wichsend im Bett verbracht habe. In den letzten vier bis fünf Jahren jedoch habe ich mich recht gut gefangen. Ich würde absolut nicht mehr sagen, dass mich eine Sucht im Griff hat...
Seit ich 19 bin, habe ich Beziehungen. Zuerst eine kurze mit einer Frau (Da dachte ich noch, dass ich bi bin. Die Beziehung war aber nicht nur wegen des falschen Geschlechts sehr unbefriedigend) und kurz darauf mit einem Mann. Dieser Mann ist nun seit gut 3 Jahren mein Partner, und wir führen eine tolle Beziehung. Insbesondere das erste Jahr war aber auch kompliziert, und mein damals krasser Hang zu Pornos/Wichsen war ein Teil davon. Ich und auch mein Freund haben uns aber gut entwickelt in der Zeit. Inzwischen führen wir eine wirklich wunderbare Beziehung (wir wohnen nicht zusammen, aber in der selben Nachbarschaft).

Ich habe mich im Januar dieses Jahres als Pornosüchtig diagnostiziert, nachdem ich zwei echt miese Wochen durchlebt hatte. Ich habe dann dieses Forum gefunden, die ein oder andere Doku gesehen. Was mir ganz krass aufgefallen ist: in der Anti-Pornosucht Ecke sind super viele unseriöse Leute am Werk. Entweder Menschen aus der Ecke "Pick-Up-Artist" (aka Machos, die ihr zwergenhaftes Selbstwertgefühl und ihre fragile Männlichkeit an Frauen abreagieren) und sich Sorgen machen, dass ihr Bolzen in der Hose nicht mehr hart genug wird, ODER christlich-reaktionäre, für die Pornos, Schwule und Pädophile alles das gleiche sind und die sich redlich Mühe geben, "wissenschaftlich" darzustellen, warum Pornos ebenso zu verbieten sein wie Homosexualität. Puuh Dodgy

Dann habe ich einen Beitrag auf Vice gesehen (https://www.vice.com/de/article/wjvagb/k...-industrie), von einer Kulturwissenschaftlerin, die sich mit Pornokonsum befasst, und auch wenn ich die Überschrift wirklich(!) Mist finde und echt vielem nicht zustimme, musste ich ihr im Kern total recht geben: Krankheitsdiagnose "Pornosucht" ohne Suchen nach den Wurzeln (Sozialphobie, kein Selbstwertgefühl, Depression, ...) ist völliger Mist! Ja, bei so unbalanciertem Verhalten wie chronischem Wichsen und Pornos gucken sollte man dringend feststellen, das da was nicht stimmt. Aber WAS stimmt nicht?

Hat man Freunde? Hat man Hobbys? Hat man ein gesundes Verhältnis zur eigenen Sexualität und zum eigenen Körper? Hat man einen halbwegs strukturierten Alltag? Ist man emotional reif genug, Gefühle und Begierde zu artikulieren und zu erleben?
Gerade die Parallele von Anti-Homo und Anti-Porno hat bei mir echt die Sirenen aufheulen lassen. Geistliche und fragile Männer teilen sich das Laster, nie Frieden mit der eigenen Körperlichkeit, Sexualität und Lust entwickelt zu haben. Dieses erfolglose Wegsperren von Lust ist es, das dazu führt, dass in der katholischen Kirche (Keuschheitsgelübte) doppelt so viele Kinder missbraucht werden wie in der evangelischen Kirche (kein Keuschheitsgelübte), und das Zelebrieren dieser Lust ist es, das aus unsicheren Männern frauenverachtende Dreckskerle macht. Wie dramatisch das "Wegsperren" von Sexualität sein kann, zeigt sich auch an der absurd hohen Depressions- und Selbstmordrate in Konversionstherapien, also "Homo-Heilungen". Wer immer wieder Dinge, die zur eigenen Identität gehören, als pervers und böse abstraft, der beschädigt diese Identität, diese Person.

Um da heraus zu finden, möchte ich an euch LeserInnen die Frage stellen: was erachtet ihr als GESUNDEN Pornokonsum? Was ist GESUNDES sexuelles Verlangen? Ich denke, dass das Formulieren eines "so sollte es sein" viel mehr Antrieb geben kann und zu geistiger Gesundheit beiträgt, als für bestimmte Schwächen in immer größeren Selbsthass abzurutschen...

Ich habe festgestellt, dass in den verwichsten zwei Wochen diesen Januar bei mir mental völlig Chaos war, und nein, Pornos waren NICHT die Ursache, sondern nur der Ausdruck. Statt mich darauf zu versteifen, keine Pornos zu gucken, habe ich den Fokus darauf gesetzt, die Laster in meinem Leben abzuschultern oder aufzulösen. Bei mir waren Uniklausuren, Zukunftsangst und Einsamkeit im Zuge der Coronaisolation schuld. Ich habe mir für alle drei Punkte Lösungen formuliert und sie Stück für Stück umgesetzt. Was ist für dich Auslöser deiner Pornosucht? Was führt dazu, dass du nicht mehr so fixiert auf Wichsen bist sondern auch bei anderem Freude hast? Wie kannst du das, was dich gesund macht, stärken? Ich denke, mit diesen Fragen kommt man viel eher aus der Wichshöhle raus als mit erzwungenen Abstinenzen! Angel
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Was ist ein GESUNDER Pornokonsum? - von Dominik97 - 04.02.2021, 14:07



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