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Am Ende meiner Kräfte...und die ständige Frage "Warum "
#61
Hallo Alobar,
ja wir Frauen tun es und nicht ungern. Allerdings war mein „erstes Mal“ erst als mich im jungen Erwachsenenleben ein Mann (nach bereits mehreren Beziehungen) im Auto vor dem elterlichen Haus in den frühen Morgenstunden nach Disconacht derart angeheizt hatte, dass ich nicht mehr wusste, wo oben und unten ist. Und dann habe ich später alleine im Bett überlegt und eine kreative Lösung gefunden
Zuvor wäre ich nicht wirklich auf den Gedanken gekommen, damals gab es weder Internet noch Handy. Ich denke, da haben es Männer leichter. Meine Gedanken sind dann ganz bei mir. Sie sind nie bei einem Mann oder irgendwelchen Bildern oder Vorlieben. Ich weiß auch nicht, denken tu ich da nicht viel. Denn „Denken“ ist immer kontraproduktiv. Am Besten wird es, wenn das Gehirn komplett aus ist, der Zustand erreicht wird, wo nicht gedacht wird. Allerdings muss ich sagen, dass es mir meist viel viel besser gefällt, wenn ich mit einem Mann schlafen kann. So gesehen bin ich in der schlechteren Position mit einem Süchtigen, der genau das eben nicht will oder kann.

Es gibt die Momente, wo man jemanden trifft, den man gut findet. Auf jeden Fall. Wo man sich plötzlich wohl und aufgehoben fühlt und sich mehr vorstellen könnte. Aber ich jedenfalls bin während der Ehe noch nie über dieses Gefühl hinausgegangen. Denn das wäre der Anfang vom Ende gewesen.

Ich finde auch, man muss in der Beziehung die Grenzen zusammen ziehen. Ab wann wäre etwas „Betrug“. Das ist sicherlich individuell. Für mich ist es so, dass solange ich einer realen Person lediglich begegne, die ich besonders finde, muss ich dies dem Partner nicht erzählen. Aber wenn es so ist, wie es meinem Mann passiert, dass plötzlich ein Impuls da ist, eine fremde Frau anzufassen und sexuelle Dinge mit ihr zu tun, dann geht es viel zu weit. Das ist definitiv Betrug, was man irgendwie auch daran merkt, wie sehr es einen verletzt. So etwas zu erfahren sitzt. Ob man dies dem Partner sagen muss, da bin ich momentan der falsche Ansprechpartner. Ich bin hier ambivalent. Die Ehrlichkeit war mir immer immens wichtig und so gesehen fühlt es sich richtig an, dass er es gesagt hat. Aber jetzt hab ich das nächste Trauma, weil es etwas ist, was ich nie für möglich gehalten habe trotz des Wissens um die Sucht.

Ich würde Betrug an der Verletzung und Kränkung definieren wollen, die der andere erleidet, wenn er davon erfährt. Vielleicht hilft manchmal auch, es sich umgekehrt vorstellen. Ich glaube, dass wenn ich ihm erzählen würde, dass ich den Hintern von einem realen anderen Mann streicheln wollte, weil ich das plötzlich so geil fand, dass er dann auch ein großes Problem gehabt hätte. Gleichzeitig hätte er in einer ehrlichen Beziehung das Recht das zu erfahren, weil es in Gedanken Betrügen ist.

Wenn wir Frauen merken, dass die sexuelle Energie regelmäßig an virtuelle Frauen geht und nicht mehr an uns und wir darunter leiden, dann ist es Betrug. Wäre uns das egal, weil wir das vielleicht auch tun oder eine offene Beziehung leben, wäre es kein Betrug. Das wäre so meine Definition.

Meine sexuelle Lust war immer da und für mich ist Sex ein notwendiger Bestandteil einer Partnerschaft. Ohne kann ich nicht. Ohne werde ich depressiv und übelst gelaunt. Ohne bin ich ihm nicht mehr nahe, entferne mich immer mehr. Ich fand immer, dass Sex mit dem gleichen Partner mit der Zeit immer besser wird. Es könnte aber auch sein, dass dies daher kam, dass ich irgendwann keine hormonellen Verhütungsmittel mehr genommen habe. Das ist nämlich ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Trotzdem ist mein Mann süchtig. Es mag sein, dass wir Frauen manchmal etwas mehr Anlauf brauchen oder dass manchmal zu viel Stress am Tag ist, so dass wir gar nicht auf die Idee kommen. Mein Mann sagt, bei Stress braucht er Sex. Ich brauche bei Stress erst mal meine Ruhe. Stress heißt, zu viele Gedanken im Kopf und wenn zu viel im Kopf ist, dann wird Lust schwierig aber nicht zwingend unmöglich.

Männer und Frauen ticken verschieden, soviel ist klar. Wahrscheinlich wird auch zu wenig geredet. Aber diese Sucht, die macht auch was mit uns Frauen. Sie macht uns kaputt.

Zu meinem (Ex-) Mann sagte sein Therapeut (er macht wieder eine Therapie), dass es wichtig wäre, ich würde auch eine Therapie machen und mein Therapeut, würde ich es machen, hätte den weitaus schwierigeren Job als er es bei meinem Mann hat.

@Unpenetrated Ich will keinen coolen Mann, sondern einen, der mir seine sexuelle Energie und Aufmerksamkeit schenkt. Ich will nicht teilen und leer ausgehen. Er würde das auch nicht wollen. Dafür hätten und haben ich und die anderen Frauen hier immer sehr viel getan. Aber einen Süchtigen, der Sucht nicht einsieht, holt Frau nicht zurück in ihr Bett. Jedenfalls nicht dauerhaft und nicht zufriedenstellend.
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RE: Am Ende meiner Kräfte...und die ständige Frage "Warum " - von Chiara - 08.03.2022, 17:17



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