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Vorstellung
#12
(20.06.2016, 19:13)lonley schrieb:
(09.06.2016, 11:34)Loki schrieb: Hallo zusammen, ich möchte mich kurz vorstellen.
Ich bin eine betroffene Ehefrau und bin auf der Suche nach Antworten auf dieses Forum gestoßen. Ich bin schon seit einiger Zeit stille Mitleserin und habe schon oft von den vielen guten Informationen und Erfahrungsberichten profitiert.
Mein Mann ist pornosüchtig, schon seit 30 Jahren und das kam vor ca. 3 Jahren ans Licht. Er hat sich sehr verändert und unsere Beziehung (seit 32 Jahren verheiratet) scheint unter dieser Belastung zu zerbrechen. Zeitweise war ich so verletzt durch die Lügen, die Erkenntnis, dass er mich jahrelang hintergangen hat, die Härte, mit der er mir begegnete, im sozialen Leben wie in sexueller Hinsicht, dass ich teilweise keinen Sinn mehr in meinem Leben gesehen habe. Ich habe einen Bluthochdruck entwickelt und auch sonst ging es mir psychisch sehr schlecht. Trotzdem wollte ich ihn nicht aufgeben, weil ich ihn auch als einen sehr liebevollen Mann kenne, der viele Vorzüge hat und ich liebe ihn. Er will aber den Pornokonsum nicht aufgeben und ich kann nicht damit leben. Er bricht mir das Herz damit. Diese Seite hat mir geholfen die Thematik besser zu begreifen und viele Beiträge haben mir in vielen dunklen Momenten wirklich Trost gespendet. Nach einem 2 monatigen Auszug, bin ich nun zurück gekehrt. Ich weiß noch nicht, ob ich bleiben will, ob ich bleiben kann. Ich wünschte es mir sehr, aber mal sehen wo die Reise hingeht.
Ich finde es toll, welche Aufklärungsarbeit hier geleistet wird und wie viele sich anstrengen, um dieser Sucht zu begegnen. Das lässt mich den Glauben an aufrechte Männer nicht verlieren. Vielen Dank dafür.

Herzliche Grüße
Hallo Loki,
ich bin heute auf deinen Beitrag gestoßen und suche schon ein Jahr nach Antworten. ich bin mit meinem Mann auch schon 29 Jahre zusammen, seit letzten Sommer weiß ich von seiner Pornosucht, ich habe ihn erwischt neben mir im Bett mit seinem Smartphone-seine Antwort auf meine Frage: Wie lange geht das schon? war "Jahre", auch bei uns geht jetzt, obwohl ich immer dachte, wir hätten eine gute und tragfähige Beziehung alles den Bach runter! das Vertrauen ist natürlich völlig zerstört! ich war am Rande des toalen Zusammenbruchs und bekam dann auch noch die Verdachtsdiagnose "Eierstockkrebs", der Tumor war gutartig, habe aber 8 Wochen auf die OP gewartet, meine Gesundheit, meine Familie- alles ist gestört und zerstört! Meine Erinnerungen an unser gemeinsames Leben sind nur mehr eine Qual! Er dazu: "Da kann ich dir nicht helfen, du bist halt so eifersüchtig, geh zum Psychiater! ich habe das gemacht, weil du zu naiv warst, es rauszukriegen!"...ich dachte, dieser Mann sei mein bester Freund, habe ihm nie nachspioniert von wegen Eifersucht, wenn ich fragte, interessieren dich andere Frauen, war er außer sich vor Wut! "Ich doch nicht!"
alle Foren und Seiten, die ich gefunden habe, sind voll von Selbstmitleid- ach ich armer Mann, ich bin ein Opfer! steht da!
Was ist eigentlich mit meinem Leben als Frau! wer gibt mir, die ich viel Spaß an Sex und Leidenschaft hatte, mein Leben wieder, jetzt bin ich eine 52 jährige Frau! Hatte ich kein Recht auf eine leidenschaftliche Beziehungen! Auf Ehrlichkeit! Auf Freundschaft? wenn mein Mann mir jetzt sagt, ich liebe dich, habe dich immer geliebt, antworte ich: Was hast du dir dabei gedacht? man ist ja nich 30 jahre lang dauergeil!? Da er darauf keine Antwort gibt, frage ich euch: Wie kann man seinem Partner sowas antun?
PS Meine beste Freundin hat einen offen pornosüchtigen Mann, mein Mann hat dabei zugeschaut, wie sie weint, wie ich sie tröste! er wusste davon, von ihrer Wut auf sich selbst, co-abhängig zu sein, unfähig zu sein, sich zu trennen.
also meine konkrete Frage: Macht Pornosucht gefühlskalt? Wird man so verroht, unfähig zu spüren, wie man seine nächsten verletzt, seine geliebte Ehefrau demütigt und erniedrigt, wenn man im Netz Sex mit Mädchen hat, die so alt sind, wie unsere eigene Tochter?
ich weiß keine Antwort, suche aber nach Frauen, die ähnliches erlebt haben. ich werde ein Buch über uns schreiben-damit meine ich alle Frauen und Männer, die Opfer von pornosüchtigen Menschen wurden! Wenn hier jemand bemitleidenswert ist, dann all die schönen tollen Frauen, denen Männer wie meiner ihr Leben versaut haben.
Er meint, er sei mir immer treu gewesen...
vielen Dank für ehrliche Statments der ex süchtigen zu diesem Punkt!
lonley

Liebe lonley, vielen Dank für Deinen Beitrag. Genauso wie Dir ist es mir auch ergangen und noch viel mehr. Auch mein Mann gibt mir die ganze Schuld. Ich sei eben nicht sexy genug, mit mir kann man eben bestimmte Dinge nicht machen. Ich sei krankhaft eifersüchtig. Ich habe mir neue Kleider gekauft, schöne Dessous etc. Die Reaktion darauf war, das hätte ich vor 20 Jahren anziehen sollen und als ich mit einem Minirock mit ihm essen war, sagte er, er wisse nicht warum ich mich so auftakeln würde. Ich habe alles versucht. Letzte Woche bin ich wieder auf Links und Bilder gestoßen. Was mich dann völlig aus der Fassung gebracht hat war, dass darunter ein Seite mit "privaten Sextreffen" war. Das hat bei mir einen Kurzschluss ausgelöst. Ich bin in die Weinberge gefahren und habe eine Flasche Sekt getrunken und habe mir den Sonnenuntergang angesehen, um mich zu beruhigen. Danach bin ich nach Hause gefahren und habe ihn damit konfrontiert, er sagte, ich selbst hätte diese Links auf das I-Pad gemacht und ich sei psychisch krank und solle in Behandlung gehen, da ich immer Sachen sehe, die nicht existieren. Ich dachte, ich kann nicht mehr mit ihm im Schlafzimmer schlafen und wollte auf dem Dachboden eine Matratze holen und bin von der Dachbodenleiter gestürzt. 3 Meter tief und bin direkt auf der Halswirbelsäule gelandet. Mit dem Rettungswagen kam ich in die Traumatologie, da man Angst hatte, dass ich gelähmt sei. Ich kam in den Schockraum und wurde in ein Ganzkörper-CT geschoben und blieb zur Überwachung noch eine Nacht im Krankenhaus. Es ist wie ein Wunder, keine Frakturen und auch meine Organe sind nicht verletzt. Nur eine unschöne Platzwunde am Unterschenkel, was mich jetzt natürlich noch unsexier macht... Ich habe noch sehr starke Schmerzen von den Prellungen und Quetschungen, aber ich habe ganz großes Glück gehabt. Meine Zeit scheint noch nicht gekommen zu sein. Das Schlimmste für mich sind nicht die Pornos an sich, sondern die Auswirkungen auf meinen Mann und somit auch auf mich. Er hat sich so stark verändert. Ich vergleiche es oft mit der Geschichte von Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Wenn ich mich morgens von ihm verabschiede ist er äußert höflich und lieb, hat nette Worte für mich. Wenn ich nach Hause komme ist er mir gegenüber ablehnend, hart und gemein. Lange habe ich das nicht verstanden. In den letzten Jahre ist es immer schlimmer geworden. Seine Sprache hat sich verändert. Er hatte immer sehr gute Manieren, jetzt gebraucht er Wörter, die ich hier nicht schreiben möchte. Aber er wertet nicht nur mich ständig gab, insbesondere Frauen, die etwas dicker sind, oder nicht ganz so hübsch, auf eine Art, wie er es früher niemals gemacht hätte, weil es ihm die Höflichkeit verboten hätte.  Das ist mir oft sehr peinlich. Zeitweise habe ich mich so hässlich gefunden, dass ich nicht mehr unter Menschen gehen wollte. Jetzt als ich ausgezogen war, habe ich langsam wieder zu mir selbst gefunden. Ich bin nicht so hässlich. Ich bin zwar auch schon 51 Jahre alt, sehe aber viel jünger aus und auch sonst, bin ich zwar keine ....., aber ich kann mich schon sehen lassen. Ich bekam in dieser Zeit viele nette Angebote und Komplimente. Jetzt waren wir bei einer Paartherapie, er hat die Therapeutin ausgesucht und hat eine Sexualtherapeutin ausgesucht. Er war das erste Mal alleine da. Als wir jetzt zusammen dort waren, hat es sich herauskristallisiert, dass er ja unter mir so leidet, da er seine Fantasien und Bedürfnisse nicht ausleben könne, da ich ihn daran hindere und sie steht auf seiner Seite. Es sei ja normal, dass sich ein Mann einmal Pornos ansieht und das sei ganz OK so, ich müsse ihm seine Privatsphäre schon zugestehen. Sie sieht die Schuld auch bei mir, er habe ja keine andere Wahl. Jetzt hat er die Legitimation von einer Sexologin. Ich habe ihr gesagt, dass sie die Situation verkennt und dass es nicht darum ginge, dass man sich einmal einen Porno anschaut. Er schaut schon morgens, ist danach oft erschöpft und aggressiv, er hat keine Sozialkontakte, sondern verbringst seine freie Zeit mit Pornos. Er hat keinerlei Antrieb mehr zu arbeiten, sein einziger Antrieb sind Frauen. Manchmal hat er einen ganz wirren Blick, er saß schon da und der Speichel tropfte ihm aus dem Mund. Ich kenne ihn nicht mehr. Nachts spricht er manchmal laut, Dinge sexueller Natur, manchmal wache ich davon auf. Einserseits sagt er, er will aufhören, aber dann will er alles beibehalten. Ich bin ganz verzweifelt. Aber irgendwie schaffe ich es nicht, mich von ihm zu trennen. Wir haben uns einmal so geliebt und haben soviel zusammen durchgestanden, sind durch dick und dünn gegangen, waren ein richtig gutes Team. Jetzt ist alles verloren. Das Vertrauen, das ganze Leben. Wenn du ein Buch schreiben willst, helfe ich dir gerne mit meinen Beiträgen.

Es grüßt dich ganz herzlich
Loki
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