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Es gibt kein zurück (alle guten Dinge sind 4)
#1
Hallo liebe Community,

auch ich bin mal wieder in diesem Forum vertreten. Eben gerade habe ich mich gefragt ob es einen bestimmten Anlass gibt, wieso ich es gerade jetzt wieder versuche und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es keine auslösende Situation gab, die mich zu diesem Entschluss gebracht hat. Es ist einfach eine Vielzahl an bestimmten aktuell vorherrschenden Dingen, die mich mehr oder weniger zu diesem Schritt gezwungen haben. Die letzte wirklich grezwertige Situation, in der ich dachte "was ist nur aus dir geworden", habe ich bereits im vorherigen Thema beschrieben und handelt von einer Uni Prüfung, zu der ich nicht erschienen bin, weil ich zu dem Zeitpunkt einfach nicht mehr konnte. Ich hatte über 3 Monate mit jemandem per Whatsapp Kontakt gehabt, mit der ich mich auch getroffen hatte und es war richtig schön gewesen. Ich würde sagen sie war nicht zu 100% meine Traumfrau, aber es hat einfach menschlich so gut gepasst, das Problem ist nur, dass wir in unterschiedlichen Städten wohnen. Lange Rede, kurzer Sinn, jedenfalls hat sie mir ein Tag vor der Prüfung gesagt, dass eig alles passt, nur es bei ihr einfach nicht Klick gemacht hat, sprich nette Formulierung für "du bist cool, aber die Umstände passen nicht, wir können ja Freunde bleiben". Dazu kamen noch weitere Bedenken. Jeder andere hätte wahrscheinlich Angst davor gehabt die Prüfung nicht zu bestehen oder schlecht abzuschneiden. ich war sogar zuversichtlich, dass es zum bestehen gereicht hätte, aber ich hab seit geraumer Zeit die Angst negativ gegenüber anderen Menschen aufzufallen. Ich hatte in diesem Semester nur wenige Kurse, aber selbst diese wenigen Kurse haben mich derartig gefordert. Ich glaube es gab nicht einen einzigen Tag an dem ich ohne Schweißausbruch mit dem Bus zur Uni gefahren bin. Ich wusste damals nicht wirklich was mit mir los ist, ich dachte einfach dass ich nun mal mehr schwitze als andere und habe es so hingenommen und versucht es so zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen. Es war nun nicht so viel, dass es runtergetropft ist, aber immerhin waren meine Hände nass als ich mir über die Stirn gewischt habe. Als ich die erste Schweißattacke im Bus überstanden hatte ging es dann auch für eine Weile wieder. Aber innerhalb der 90 Minuten Seminarzeit hatte ich immer wieder um die 3-4 mal aufkommende Unruhe. Keine Panikattacke bei der ich dachte ich sterbe gleich, sondern eher ein ziemliches Unwohlsein mit mittelstarkem Kribbeln im Bauchbereich, was dann auch bei mir das unangenehmste auslöst: das Magenknurren. Ich weiß nicht wie ich es hinbekommen habe, dass es bisher keiner gehört hat, jedenfalls hat mich noch keiner darauf angesprochen, aber ich habe einfach seit längerem ein ständiges Gefühl von Darmaktivität wenn ich in einem Seminarraum sitze. Natürlich konzentriere ich mich dann die ganze Zeit darauf und bin im Bauchbereich vollkommen verkrampft. Es wäre ja alles halb so schlimm wenn ich das nur mit mir ausmachen müsste, aber es fängt nun mal immer mehr an nach außen getragen zu werden, durch offensichtliches Schwitzen, ständiges Magenknurren und dann teilweise auch Durchfall (was aber immer noch kontrollierbar ist). ich fühle mich dann oftmals bis zu 10 Minuten wie erstarrt. Ich glaube wenn ich dann noch merken würde, dass jemand etwas davon mitbekommt, wäre es vollkommen aus. Es ist einfach ingesamt eine sehr beschämende und unangenehme Situation, die ich keinem wünsche.

Jedenfalls wisst ihr jetzt meine Beweggründe wieso ich eben Angst vor Prüfungen habe...ruhige Situationen sind die Hölle!!!
Nichtsdestotrotz habe ich genau die Prüfung, die ich unter einem Magendarmerkrankungsvorwand hab ausfallen lassen, ein Semester später nochmal geschrieben und bestanden.
Das ist zwar temporär schön, aber ändert nichts an dem großen Ganzen.

Falls sich jemand das hier durchlesen sollte und sich fragt ob ich deswegen beim Arzt war: ich sag mal so, körperlich ist alles in Ordnung, es wurde alles überprüft, weil ich diese Panikattacken - oder wie man es nennen mag - bereits seit 2015 habe und erst dachte es wäre was körperliches. Als das alles ausgeschlossen wurde bin ich auch einmal zur Psychologin gegangen, aber habe mir damals gedacht: "was machst du hier eigentlich? Das bist doch nicht du! Was willst du hier, bekomm dein Arsch hoch und bekomm deine Lebenssituation selbst in den Griff!". Ich bin einfach keine Person die wehleidig ist oder von anderen Menschen Mitleid möchte oder viel über die Gefühle spricht, deswegen haben mich diese Panickattacken auch so schwer getroffen. Ich war immer jemand der pflichtbewusst war, der Ziele vor Augen hatte und in allem etwas positives gesehen hat, der die Dinge angepackt hat statt drüber zu reden. Der Kern ist immer noch vorhanden denke ich, aber es braucht jetzt erstmal ziemlich viel Aufwand, Arbeit und Zeit um wieder zu meinem besseren, alten Ich zu finden.
Jedenfalls blieb es bei diesem einen Besuch. Ob ich nochmal psychologische Hilfe in Anspruch nehme weiß ich nicht, es wird mir nicht grad leicht gemacht, weil mein späterer Job dadurch gefährdet ist, da es etwas im öffentlichen Dienst ist und bei einer psychologischen Therapie die Verbeatung gefährdet ist. Scheiss Situation, aber ich denke ich werde jetzt diesen Versuch noch starten und hoffe das mit meiner PMO Eigentherapie auch die körperlichen Symptome schwinden, weil ich glaube dass diese Symptome alle das Resultat von Selbstzweifel, negatien Gedanken, Dopaminmangel durch zu häufiger Ausschüttung durch Masturbation, etc. kommen. Es ist alles psychisch und wenn ich mental reife, werden ich auch hoffentlich lernen meine Psyche besser in den Griff zubekommen.

Ich glaube das war das längste Vorwort bisher von mir, aber es hat echt gut getan sich das mal selber von der Seele zu schreiben, wo ich auch bei meinem nächsten Punkt bin. Als ich das erste mal etwas geschrieben habe in diesem Forum hatte ich solche Hemmungen und wollte nur mit bestimmten Sachen rausrücken und andere für mich behalten, aber ich habe mittlerweile mitbekommen, dass es anderen genauso geht, wenn nicht noch schlimmer und letztendlich soll in diesen 90 Tagen (auch wenn sich das jetzt sehr sakral anhört) meine Seele gereinigt werden. Ich will so gut wie alles was ich lange Zeit für mich behalten habe endlich nach außen kehren und es nicht mehr allein mit mir rumtragen. Das ist mein Vorhaben ab heute den 10.09.2018! Heute beginnt bzw. hat mein Tag eins begonnen. Meine ersten Vorkehrungen waren das erneute löschen all meiner mit pornografischen Inhalten gefüllten Festplatten, sowie dem löschen des Verlaufs auf PC und Handy. Ab heute keine Pornos mehr und (weil ich weiß wie schwer schon allein die letzten 20 Tage waren) ab heute lediglich 1 x Woche masturbieren, weil ich der Überzeugung bin, dass daran nichts schlechtes ist und man evtl. die Flatline damit verhindern kann und man dadurch den enormen Druck deutlich minimiert. So sieht also der Plan aus.

Um den Beitrage für heute abzuschließen möchte ich mich dem wohl bisher unangenehmsten Thema meines bisherigen Lebens widmen und zwar so traurig es ist/klingt meinem 18. Geburtstag, der höchstwahrscheinlich der Auslöser für mein jetziges Ich und meine aktuelle Situation ist.
Auch wenn es mir schwer fällt, muss es jetzt raus... (ich versuchs kurz zu halten)

Ich war zu diesem Zeitpunkt knapp ein halbes Jahr mit meiner damaligen Freundin zusammen, wir hatten bisher bis auf Rumgeknutsche und etwas übers Fummeln hinausgehende nichts praktiziert. Der Zeitpunkt war perfekt, ich war trainingstechnisch in einer super Verfassung inkl. sichtbarem Sixpackansatz, hatte eine sehr hübsche Freundin und wir hatten bereits im Vorfeld über das gesprochen, was wir eben in der Nacht in der ich 18 wurde anstellen wollten. Wir waren bei mir zu Hause, haben davor auch noch rumgealbert, hatten Spaß und alles war gut. Dann haben wir uns quasi abgemeldet, dass wir schlafen gehen. Ich will jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen was dann passierte, weil ich niemanden triggern möchte oder sonstiges. Aber wir lagen letztendlich entkleidet im Bett und bei mir tut sich nichts. Sie hat es längere Zeit mit der Hand versucht, aber tote Hose.
Ich suche jetzt seit 7 Jahren die Erklärung dafür was los war.
Es war mir einfach dermaßen unangenehm, peinlich und einfach in dem Moment entmannent. Alles war perfekt, es hätte der perfekte 18. Geburtstag werden können und dann passiert das.
Das wohl fatalste daran ist, dass dieses Geheimnis lediglich sie und ich wissen, wirklich keiner sonst. Ich habe mit keinem darüber geredet.
Die einzige Ausnahme war dann der Urologe bei dem ich war, der aber nichts feststellen konnte und mir lediglich ein Rezept ausstellte, das ich nie eingelöst habe.

Es kann der Umstand gewesen sein, dass sie nie wirklich Petting wollte, es kann der Umstand gewesen sein, dass ich zu dem Zeitpunkt schon regelmäßig Pornos konsumiert habe, es kann die angespannte Situation gewesen sein, dass ich für sie perfekt sein wollte und das erste Mal von uns beiden perfekt werden sollte. Auf jeden Fall hat meine Psyche mir eingebrannt "du hast versagt".

Das war mir jedenfalls ein Anliegen es endlich mal los zu werden. Ich könnte jetzt noch ewig weiterschreiben, aber der Beitrag ist jetzt schon mehr als lang und deshalb werde ich im nächsten Beitrag erzählen wie es dann weiter ging.

Wer auch immer das liest, Hut ab bis hier hin durchgehalten zu haben, bleibt stark und glaubt an euch.

Eine gute Nacht wünsche ich.
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#2
(10.09.2018, 00:56)NoFap92 schrieb: Hallo liebe Community,

auch ich bin mal wieder in diesem Forum vertreten. Eben gerade habe ich mich gefragt ob es einen bestimmten Anlass gibt, wieso ich es gerade jetzt wieder versuche und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es keine auslösende Situation gab, die mich zu diesem Entschluss gebracht hat. Es ist einfach eine Vielzahl an bestimmten aktuell vorherrschenden Dingen, die mich mehr oder weniger zu diesem Schritt gezwungen haben. Die letzte wirklich grezwertige Situation, in der ich dachte "was ist nur aus dir geworden", habe ich bereits im vorherigen Thema beschrieben und handelt von einer Uni Prüfung, zu der ich nicht erschienen bin, weil ich zu dem Zeitpunkt einfach nicht mehr konnte. Ich hatte über 3 Monate mit jemandem per Whatsapp Kontakt gehabt, mit der ich mich auch getroffen hatte und es war richtig schön gewesen. Ich würde sagen sie war nicht zu 100% meine Traumfrau, aber es hat einfach menschlich so gut gepasst, das Problem ist nur, dass wir in unterschiedlichen Städten wohnen. Lange Rede, kurzer Sinn, jedenfalls hat sie mir ein Tag vor der Prüfung gesagt, dass eig alles passt, nur es bei ihr einfach nicht Klick gemacht hat, sprich nette Formulierung für "du bist cool, aber die Umstände passen nicht, wir können ja Freunde bleiben". Dazu kamen noch weitere Bedenken. Jeder andere hätte wahrscheinlich Angst davor gehabt die Prüfung nicht zu bestehen oder schlecht abzuschneiden. ich war sogar zuversichtlich, dass es zum bestehen gereicht hätte, aber ich hab seit geraumer Zeit die Angst negativ gegenüber anderen Menschen aufzufallen. Ich hatte in diesem Semester nur wenige Kurse, aber selbst diese wenigen Kurse haben mich derartig gefordert. Ich glaube es gab nicht einen einzigen Tag an dem ich ohne Schweißausbruch mit dem Bus zur Uni gefahren bin. Ich wusste damals nicht wirklich was mit mir los ist, ich dachte einfach dass ich nun mal mehr schwitze als andere und habe es so hingenommen und versucht es so zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen. Es war nun nicht so viel, dass es runtergetropft ist, aber immerhin waren meine Hände nass als ich mir über die Stirn gewischt habe. Als ich die erste Schweißattacke im Bus überstanden hatte ging es dann auch für eine Weile wieder. Aber innerhalb der 90 Minuten Seminarzeit hatte ich immer wieder um die 3-4 mal aufkommende Unruhe. Keine Panikattacke bei der ich dachte ich sterbe gleich, sondern eher ein ziemliches Unwohlsein mit mittelstarkem Kribbeln im Bauchbereich, was dann auch bei mir das unangenehmste auslöst: das Magenknurren. Ich weiß nicht wie ich es hinbekommen habe, dass es bisher keiner gehört hat, jedenfalls hat mich noch keiner darauf angesprochen, aber ich habe einfach seit längerem ein ständiges Gefühl von Darmaktivität wenn ich in einem Seminarraum sitze. Natürlich konzentriere ich mich dann die ganze Zeit darauf und bin im Bauchbereich vollkommen verkrampft. Es wäre ja alles halb so schlimm wenn ich das nur mit mir ausmachen müsste, aber es fängt nun mal immer mehr an nach außen getragen zu werden, durch offensichtliches Schwitzen, ständiges Magenknurren und dann teilweise auch Durchfall (was aber immer noch kontrollierbar ist). ich fühle mich dann oftmals bis zu 10 Minuten wie erstarrt. Ich glaube wenn ich dann noch merken würde, dass jemand etwas davon mitbekommt, wäre es vollkommen aus. Es ist einfach ingesamt eine sehr beschämende und unangenehme Situation, die ich keinem wünsche.

Jedenfalls wisst ihr jetzt meine Beweggründe wieso ich eben Angst vor Prüfungen habe...ruhige Situationen sind die Hölle!!!
Nichtsdestotrotz habe ich genau die Prüfung, die ich unter einem Magendarmerkrankungsvorwand hab ausfallen lassen, ein Semester später nochmal geschrieben und bestanden.
Das ist zwar temporär schön, aber ändert nichts an dem großen Ganzen.

Falls sich jemand das hier durchlesen sollte und sich fragt ob ich deswegen beim Arzt war: ich sag mal so, körperlich ist alles in Ordnung, es wurde alles überprüft, weil ich diese Panikattacken - oder wie man es nennen mag - bereits seit 2015 habe und erst dachte es wäre was körperliches. Als das alles ausgeschlossen wurde bin ich auch einmal zur Psychologin gegangen, aber habe mir damals gedacht: "was machst du hier eigentlich? Das bist doch nicht du! Was willst du hier, bekomm dein Arsch hoch und bekomm deine Lebenssituation selbst in den Griff!". Ich bin einfach keine Person die wehleidig ist oder von anderen Menschen Mitleid möchte oder viel über die Gefühle spricht, deswegen haben mich diese Panickattacken auch so schwer getroffen. Ich war immer jemand der pflichtbewusst war, der Ziele vor Augen hatte und in allem etwas positives gesehen hat, der die Dinge angepackt hat statt drüber zu reden. Der Kern ist immer noch vorhanden denke ich, aber es braucht jetzt erstmal ziemlich viel Aufwand, Arbeit und Zeit um wieder zu meinem besseren, alten Ich zu finden.
Jedenfalls blieb es bei diesem einen Besuch. Ob ich nochmal psychologische Hilfe in Anspruch nehme weiß ich nicht, es wird mir nicht grad leicht gemacht, weil mein späterer Job dadurch gefährdet ist, da es etwas im öffentlichen Dienst ist und bei einer psychologischen Therapie die Verbeatung gefährdet ist.  Scheiss Situation, aber ich denke ich werde jetzt diesen Versuch noch starten und hoffe das mit meiner PMO Eigentherapie auch die körperlichen Symptome schwinden, weil ich glaube dass diese Symptome alle das Resultat von Selbstzweifel, negatien Gedanken, Dopaminmangel durch zu häufiger Ausschüttung durch Masturbation, etc. kommen. Es ist alles psychisch und wenn ich mental reife, werden ich auch hoffentlich lernen meine Psyche besser in den Griff zubekommen.

Ich glaube das war das längste Vorwort bisher von mir, aber es hat echt gut getan sich das mal selber von der Seele zu schreiben, wo ich auch bei meinem nächsten Punkt bin. Als ich das erste mal etwas geschrieben habe in diesem Forum hatte ich solche Hemmungen und wollte nur mit bestimmten Sachen rausrücken und andere für mich behalten, aber ich habe mittlerweile mitbekommen, dass es anderen genauso geht, wenn nicht noch schlimmer und letztendlich soll in diesen 90 Tagen (auch wenn sich das jetzt sehr sakral anhört) meine Seele gereinigt werden. Ich will so gut wie alles was ich lange Zeit für mich behalten habe endlich nach außen kehren und es nicht mehr allein mit mir rumtragen. Das ist mein Vorhaben ab heute den 10.09.2018! Heute beginnt bzw. hat mein Tag eins begonnen. Meine ersten Vorkehrungen waren das erneute löschen all meiner mit pornografischen Inhalten gefüllten Festplatten, sowie dem löschen des Verlaufs auf PC und Handy. Ab heute keine Pornos mehr und (weil ich weiß wie schwer schon allein die letzten 20 Tage waren) ab heute lediglich 1 x Woche masturbieren, weil ich der Überzeugung bin, dass daran nichts schlechtes ist und man evtl. die Flatline damit verhindern kann und man dadurch den enormen Druck deutlich minimiert. So sieht also der Plan aus.

Um den Beitrage für heute abzuschließen möchte ich mich dem wohl bisher unangenehmsten Thema meines bisherigen Lebens widmen und zwar so traurig es ist/klingt meinem 18. Geburtstag, der höchstwahrscheinlich der Auslöser für mein jetziges Ich und meine aktuelle Situation ist.
Auch wenn es mir schwer fällt, muss es jetzt raus... (ich versuchs kurz zu halten)

Ich war zu diesem Zeitpunkt knapp ein halbes Jahr mit meiner damaligen Freundin zusammen, wir hatten bisher bis auf Rumgeknutsche und etwas übers Fummeln hinausgehende nichts praktiziert. Der Zeitpunkt war perfekt, ich war trainingstechnisch in einer super Verfassung inkl. sichtbarem Sixpackansatz, hatte eine sehr hübsche Freundin und wir hatten bereits im Vorfeld über das gesprochen, was wir eben in der Nacht in der ich 18 wurde anstellen wollten. Wir waren bei mir zu Hause, haben davor auch noch rumgealbert, hatten Spaß und alles war gut. Dann haben wir uns quasi abgemeldet, dass wir schlafen gehen. Ich will jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen was dann passierte, weil ich niemanden triggern möchte oder sonstiges. Aber wir lagen letztendlich entkleidet im Bett und bei mir tut sich nichts. Sie hat es längere Zeit mit der Hand versucht, aber tote Hose.
Ich suche jetzt seit 7 Jahren die Erklärung dafür was los war.
Es war mir einfach dermaßen unangenehm, peinlich und einfach in dem Moment entmannent. Alles war perfekt, es hätte der perfekte 18. Geburtstag werden können und dann passiert das.
Das wohl fatalste daran ist, dass dieses Geheimnis lediglich sie und ich wissen, wirklich keiner sonst. Ich habe mit keinem darüber geredet.
Die einzige Ausnahme war dann der Urologe bei dem ich war, der aber nichts feststellen konnte und mir lediglich ein Rezept ausstellte, das ich nie eingelöst habe.

Es kann der Umstand gewesen sein, dass sie nie wirklich Petting wollte, es kann der Umstand gewesen sein, dass ich zu dem Zeitpunkt schon regelmäßig Pornos konsumiert habe, es kann die angespannte Situation gewesen sein, dass ich für sie perfekt sein wollte und das erste Mal von uns beiden perfekt werden sollte. Auf jeden Fall hat meine Psyche mir eingebrannt "du hast versagt".

Das war mir jedenfalls ein Anliegen es endlich mal los zu werden. Ich könnte jetzt noch ewig weiterschreiben, aber der Beitrag ist jetzt schon mehr als lang und deshalb werde ich im nächsten Beitrag erzählen wie es dann weiter ging.

Wer auch immer das liest, Hut ab bis hier hin durchgehalten zu haben, bleibt stark und glaubt an euch.

Eine gute Nacht wünsche ich.
Hey, toll dass du dich getraut hast alles offenzulegen was dich immer noch  peinlich berührt. Hatte diese Situation tatsächlich auch in einer vergleichbaren Konstellation, dass ich nicht erregt war als ich mit einer Frau schlafen wollte. Es ist eine unglaublich peinliche und erniedrigende Situation für beide. Allerdings war das auch so ein Wendepunkt für mich wo ich gemerkt habe okay so kann das nicht weiter gehen. Man muss diese Erlebnisse immer positiv sehen und das beste drauß machen. D.h. man muss sich Prioritäten setzen im Leben was einem wirklich wichtig sind und PMO ist nun mal der Teufel mit Weihwasser, das gehört aus dem Leben verbannt.

Es ist so das man nicht einfach so bad habits eliminieren kann ohne sie durch etwas neues zu ersetzen. Das habe ich auch gemerkt, denn dann wird man scheitern und erlebt einen Relapse. Ich halte mich jetzt mal bisschen kurz und gebe dir meinen besten Ratschlag der für mich funktioniert:
Strukturiere deinen Tag klar mit klaren Routinen (Sport, Essen etc.) und versuche das jeden Tag durchzuziehen (hat bei mir 3 Wochen geklappt ohne PMO; fang jetzt nochmal an). Damit das klappt musst du einigermaßen diszipliniert sein und langfristige Ziele haben (z.B. Bachelorabschluss von 1,4-1,9, die eine Top-Stelle versuchen zu bekommen die grade ausgeschrieben ist etc.). Es sollten Ziele sein für die du dich jeden Tag in deinen Lebensbereichen optimieren musst um dahin zu kommen. Für einen 1,4er Schnitt im Studium brauchst du Disziplin, Durchhaltevermögen, Motivation etc. Für ein Top-Praktikum bei einem Dax30-Konzern brauchst du Kommunikationsstärke, soziales Engagement, Führungsvermögen, viel Vorbereitung, Disziplin, Motivation etc. Das wären alles sehr gut geeignete Langfrist-Ziele auf die du dein Leben ausrichten kannst und hinarbeiten kannst und das Thema Sexualität fällt dann erstmal runter und kann dich nicht mehr bremsen oder belasten. Ich dachte auch gar nicht mehr an PMO in dieser Zeit. Es ist einfach nicht mehr wichtig. Du bestimmst in deinem Kopf was wichtig für dich ist wenn du das so willst. Die Psyche ist also sehr wichtig aber auch Disziplin und Zielorientierung. Von PMO wegzukommen ist nämlich ein Marathon. Deshalb gilt auch hier wie auch im Leben: der Weg ist das Ziel.

Gestalte den Prozess individuell so angenehm wie möglich, dass er gut zu dir passt und dann zieh das durch. Das funktioniert meiner Erfahrung am besten. Auf dem Weg erlangst du alle Fähigkeiten die du im Leben brauchst und die gefragt sind. Die ersten Tage sind mit Sicherheit auch die schwersten und versuche immer Langeweile zu vermeiden und falls du diese verspürst sei nicht allein. Hier ist die Rückfallgefahr am höchsten. Wenn du performest wird es dir leicht fallen keinen Gedanken an PMO zu vergeuden. Mein Rückfall ereignete sich letztes Wochenende als ich dachte ich hätte nichts zu tun und dann kommen die Gedanken wieder hoch, man könne ja auch mal ausnahmsweise.. Lass es nicht so weit kommen. Um eine Gewohnheit zu etablieren braucht es ungefähr 66 Tage. Erst danach ist man leider safe (habe nach 21 Tagen unnötigerweise nachgegeben). Viel Erfolg auf deinem Weg!
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#3
Antwort an Hesse1994:
Vielen Dank für deine Rückmeldung! Und "gut" dass es nicht nur mir so geht, aber wie gesagt habe das auch schon mehrmals im Forum gelesen, dass temporäre erektile Dysfunktion keine Seltenheit in Zusammenhang mit Pornosucht ist. Ich denke mittlerweile sehe ich das auch aus einer anderen Perspektive, nur es gibt da eben das rationale Denken das mir sagt "Es kann an so vielem liegen, gib dir nicht selber die Schuld, das muss nicht heißen dass es jetzt bei jeder Frau so sein wird" und dann eben das Unterbewusstsein, das nicht zu kontrollieren ist, das einem eben negative Gedanken einredet. Ich hatte auch erst den Gedanken, dass mir gerade diese Situation helfen wird voran zu kommen, so nach dem Motto "jetzt erst recht", vorallem als nach 10 Monaten mit meiner damaligen Freundin Schluss war, hatte ich das Ziel ohne sie glücklich zu werden, aber andererseits sie halt auch eifersüchtig zu machen. Sie ist dann auf eine andere Schule gegangen und von da an haben sich die Gedanken um sie nach und nach minimiert.
Trotzdem war immer meine größte Angst sie könnte es jemandem erzählen. Nach dem Abi bin ich dann studiumsbedingt in eine andere Stadt gezogen und wollte eigentlich dort einen Neuanfang machen...tja anfangs hat das auch alles gut geklappt, hab auch super Anbindung gefunden. Aber PMO war trotzdem weiterhin täglicher, fester Bestandteil meines Lebens. Jedenfalls hab ich bisher aus dem schrecklichen Erlebnis damals nichts positives ziehen können, so wie du. Vielleicht ändert sich das ja jetzt.

Mal eine Frage, woher hast du die Info mit den 66 Tage?

Und gebe dir in allen Punkten recht. Früher waren Disziplin und Ehrgeiz meine größten Eigenschaften, bin auch sportlich, ernährunsgtechnisch gut informiert und habe eigentlich alle Vorraussetzungen um mir selber einen perfekten Tagesablauf zu schaffen der mich vor Langeweile schützt. Trotzdem gab es immer wieder eine innere, sehr überzeugende Stimme die mir gesagt hat "schau doch nur mal kurz rein"...tja schon waren wieder 5 Stunden um.
Meine Situation ist jetzt momentan im Umbruch, ich habe die Möglichkeit neben dem Studium einen Beruf auszuüben der quasi eines meiner Hobbies beinhaltet. Das war wahrscheinlich das ausschlagebende Momentum weswegen ich jetzt gerade wieder den Versuch starte pornofrei zu werden, weil ich mir denke, dass ich diese Chance dir mir jetzt gegenen wird nicht durch so einen Schwachsinn gefährden darf und dass ich alles dafür tun muss um die zuvor beschriebenen Symptome los zu werden, damit ich den Anforderungen gerecht werde.

Das solls jetzt erstmal dazu gewesen sein, morgen ist das Probearbeiten also drückt mir die Daumen Wink
PS: Dir auch viel Erfolg, ich hoffe man schreibt sich nochmal öfter.

Zu meinem ersten Abstinenztag:

Ein sehr kurioser Tag. Ich glaube normalerweise nicht an Vorbestimmung oder Schicksal, aber mir kommen manche Dinge so vor als würden sie von jemandem gesteuert werden, der eben größer ist als ein Mensch. Bspw. fällt mir jedes mal auf, dass wenn ich mit dem Gedanken gespielt habe PMO-frei zu werden, dass genau dann nur noch Müll auf den Seiten zu finden ist auf denen ich unterwegs war und dass jegliche Möglichkeiten sich visuell Stimulation zu verschaffen verhindert wird. Als wenn jemand von oben auf einen herab sieht und sich denkt "was machst du nur mit deinem Leben, hör auf damit und erkenne endlich die Zeichen". Das erste Mal dachte ich an Zufall, aber dass es jedes mal ist, ist schon komisch.
Wie dem auch sei, auf jeden Fall habe ich mich gestern auf die Probe gestellt gefühlt. Ich war den ganzen Tag unterwegs und war dementsprechend auch gezwungen mit der Bahn hin und zurück zu fahre. Eine Tätigkeit die für andere selbstverständlich ist, aber mich echt fordert. Ich weiß nicht warum, wahrscheinlich weil man so dicht auf dicht mit anderen Menschen steht/sitzt, wahrscheinlich auch weil man eben mehr oder weniger in dieser Situation gefangen ist für die nächsten 20min. Naja, Schweißausbrüche waren eben oftmals die Folge und ich habe mir immer wieder gedacht, wie rechtfertigst dich wenn das jetzt jemand sieht den du kennst, bzw. was denkt die Frau jetzt über dich, die dir gegenüber sitzt.
Zu meinem Glück muss ich sagen, ich habe es noch nie zugelassen, dass die Angst gewinnt und bin dementsprechend noch nie deswegen ausgestiegen. Ich hab es immer über mich ergehen lassen und es versucht auszuhalten.
Besonders schlimm ist es natürlich - werden manche wahrscheinlich auch kennen - wenn eine attraktive Frau anwesend ist. Man will sich eben nicht blamieren und schon als man daran denkt geht die Spirale los und es wird schlimmer und schimmer.
Gestern war es allerdings anders. Ich war an meinem ersten Tag mit Sack und Pack in T-Shirt und Weste unterwegs und habe leicht am rücken geschwitzt, weil die Weste wahrscheinlich hinsichtlich des Wetters zu warm war. Normalerweise hätte der Gedanke dass ich wieder schwitze und gleich die Bahn kommt zu herzrasen geführt, aber diesmal war es anders. Ich setzte mich hin, atmete durch und merkte wie ich entspannte und der Schweiß auf der Stirn trocknete. In der Bahn war es relativ voll, habe mich dann in einen 4er gesetzt wo eine ältere Dame saß. Ergebnis der Hinfahrt: ich hatte keinen einzigen negativen Gedanken, habe nicht zu schwitzen angefangen, kein Herzrasen, ich war vollkommen ruhig.
Da wo ich hingefahren bin ging es sportlich zur Sache (um es mal so neutral wie möglich zu beschreiben), also logischerweise hat man auch geschwitzt. Hab mir ein anderes T-Shirt angezogen, aber trotzdem noch die Weste drüber. Dazu war ich noch in Räumlichkeiten in denen geraucht wurde, das heißt mir war bewusst, dass ich nicht sonderlich gut riechen werde, was ich normalerweise tierisch hasse, weil ich darauf sehr viel werte lege. Es ging spät abends wieder zurück mit der Bahn und es war überraschend voll. Hatte mich dann nach zwei Stationen auf einen freien Platz gesetzt und erst haben sich zwei Typen genau in meine Nähe gestellt, dann sich eine hübsche Frau neben mich gesetzt und später richtig dicht einer der Typen die sich in meine Nähe gestellt haben. Quintessenz des ganzen: mich hat es sowas von gar nicht gejuckt, ich war sowas von entspannt, was normalerweise nicht der Fall gewesen wäre.
Ich weiß nicht ob es daran lag, dass ich gestern meine Festplatte geleert habe, dass das wie eine Befreiung für mich war oder einfach der Hintergedanke es könnte alles besser werden, aber dass sich körperlich schon was tut nur weil ich gerade einmal 11 Stunden drauf verzichtet habe kann ich mir nicht vorstellen. Wie gesagt ist alles die Psyche bei mir und so lange das so bleibt bin ich sehr sehr froh.
Zusammenfassend kann man sagen es war ein sehr erfolgreicher Tag: ich war unterwegs, ich habe neues Selbstvertrauen getankt, ich habe gesehen, dass ich ruhig bleiben kann wenn ich es will bzw. wenn die Umstände stimmen und ich habe so gut wie keinen Gedanken an Masturbation verschwendet, weil ich beschäftigt war.
Das solls für den ersten Tag gewesen sein.
Stay strong und lasst uns gemeinsam unsere Ziele erreichen.
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#4
Hey NoFap92!
Also erstmal zu deinem 18ten Geburtstag: Ich weiß ganz genau was du meinst! Bei meinem ersten Mal mit meiner Freundin war es das Gleiche! Die Kombination aus Pornoabstumpfung und diesem extremen "Es soll perfekt werden"-Druck. Da kann sich doch kein Mann bei entspannen! Ich bin damals fast in eine Depression gerutscht, als es auch die Male danach durch die Versagensängste immer nur noch schlimmer wurde.
Aber irgendwann habe ich gelernt: Man hat nicht "versagt". Denn man hatte damals nie eine Chance gehabt es zu "bestehen". Das Einzige, was ich mit den negativen Gedanken an damals noch verbinde, ist, dass ich dadurch Pornografie und die Sucht an sich hasse! Aber man wusste nunmal als 14 jähriger Junge noch nicht, dass es eine Pornosucht gibt und man gerade dabei ist, darein zu rutschen.
Deswegen darf man sich selbst keine Vorwürfe machen. Die einzigen Vorwürfe, die man sich machen darf sind Tage, die man aufschiebt, seine Pornosucht endlich anzugehen!
Und es freut mich, dass du dich auch dazu entschieden hast, dich komplett zu öffnen. Denn dafür ist dieses Forum da. Keine Geheimnisse mehr in sich hineinzufressen. Keine Scham mehr in sich hineinzufressen. Denn das macht alles nur noch schlimmer.
Und es freut mich, dass der erste Tag des Rebootes schon von Erfolgserlebnissen geprägt ist! Wie du schon sagst: Deine Psyche ist der Grund für deine Schweißausbrüche. Und dadurch, dass du deiner Psyche endlich gesagt hast: "Ich gehe mein Problem an!", merkt man natürlich direkt eine Änderung!
Stay strong!
Wir beide ziehen die 90 Tage durch!
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#5
(11.09.2018, 14:46)NoFap92 schrieb: Antwort an Hesse1994:
Vielen Dank für deine Rückmeldung! Und "gut" dass es nicht nur mir so geht, aber wie gesagt habe das auch schon mehrmals im Forum gelesen, dass temporäre erektile Dysfunktion keine Seltenheit in Zusammenhang mit Pornosucht ist. Ich denke mittlerweile sehe ich das auch aus einer anderen Perspektive, nur es gibt da eben das rationale Denken das mir sagt "Es kann an so vielem liegen, gib dir nicht selber die Schuld, das muss nicht heißen dass es jetzt bei jeder Frau so sein wird" und dann eben das Unterbewusstsein, das nicht zu kontrollieren ist, das einem eben negative Gedanken einredet. Ich hatte auch erst den Gedanken, dass mir gerade diese Situation helfen wird voran zu kommen, so nach dem Motto "jetzt erst recht", vorallem als nach 10 Monaten mit meiner damaligen Freundin Schluss war, hatte ich das Ziel ohne sie glücklich zu werden, aber andererseits sie halt auch eifersüchtig zu machen. Sie ist dann auf eine andere Schule gegangen und von da an haben sich die Gedanken um sie nach und nach minimiert.
Trotzdem war immer meine größte Angst sie könnte es jemandem erzählen. Nach dem Abi bin ich dann studiumsbedingt in eine andere Stadt gezogen und wollte eigentlich dort einen Neuanfang machen...tja anfangs hat das auch alles gut geklappt, hab auch super Anbindung gefunden. Aber PMO war trotzdem weiterhin täglicher, fester Bestandteil meines Lebens. Jedenfalls hab ich bisher aus dem schrecklichen Erlebnis damals nichts positives ziehen können, so wie du. Vielleicht ändert sich das ja jetzt.

Mal eine Frage, woher hast du die Info mit den 66 Tage?

Und gebe dir in allen Punkten recht. Früher waren Disziplin und Ehrgeiz meine größten Eigenschaften, bin auch sportlich, ernährunsgtechnisch gut informiert und habe eigentlich alle Vorraussetzungen um mir selber einen perfekten Tagesablauf zu schaffen der mich vor Langeweile schützt. Trotzdem gab es immer wieder eine innere, sehr überzeugende Stimme die mir gesagt hat "schau doch nur mal kurz rein"...tja schon waren wieder 5 Stunden um.
Meine Situation ist jetzt momentan im Umbruch, ich habe die Möglichkeit neben dem Studium einen Beruf auszuüben der quasi eines meiner Hobbies beinhaltet. Das war wahrscheinlich das ausschlagebende Momentum weswegen ich jetzt gerade wieder den Versuch starte pornofrei zu werden, weil ich mir denke, dass ich diese Chance dir mir jetzt gegenen wird nicht durch so einen Schwachsinn gefährden darf und dass ich alles dafür tun muss um die zuvor beschriebenen Symptome los zu werden, damit ich den Anforderungen gerecht werde.

Das solls jetzt erstmal dazu gewesen sein, morgen ist das Probearbeiten also drückt mir die Daumen Wink
PS: Dir auch viel Erfolg, ich hoffe man schreibt sich nochmal öfter.

Zu meinem ersten Abstinenztag:

Ein sehr kurioser Tag. Ich glaube normalerweise nicht an Vorbestimmung oder Schicksal, aber mir kommen manche Dinge so vor als würden sie von jemandem gesteuert werden, der eben größer ist als ein Mensch. Bspw. fällt mir jedes mal auf, dass wenn ich mit dem Gedanken gespielt habe PMO-frei zu werden, dass genau dann nur noch Müll auf den Seiten zu finden ist auf denen ich unterwegs war und dass jegliche Möglichkeiten sich visuell Stimulation zu verschaffen verhindert wird. Als wenn jemand von oben auf einen herab sieht und sich denkt "was machst du nur mit deinem Leben, hör auf damit und erkenne endlich die Zeichen". Das erste Mal dachte ich an Zufall, aber dass es jedes mal ist, ist schon komisch.
Wie dem auch sei, auf jeden Fall habe ich mich gestern auf die Probe gestellt gefühlt. Ich war den ganzen Tag unterwegs und war dementsprechend auch gezwungen mit der Bahn hin und zurück zu fahre. Eine Tätigkeit die für andere selbstverständlich ist, aber mich echt fordert. Ich weiß nicht warum, wahrscheinlich weil man so dicht auf dicht mit anderen Menschen steht/sitzt, wahrscheinlich auch weil man eben mehr oder weniger in dieser Situation gefangen ist für die nächsten 20min. Naja, Schweißausbrüche waren eben oftmals die Folge und ich habe mir immer wieder gedacht, wie rechtfertigst dich wenn das jetzt jemand sieht den du kennst, bzw. was denkt die Frau jetzt über dich, die dir gegenüber sitzt.
Zu meinem Glück muss ich sagen, ich habe es noch nie zugelassen, dass die Angst gewinnt und bin dementsprechend noch nie deswegen ausgestiegen. Ich hab es immer über mich ergehen lassen und es versucht auszuhalten.
Besonders schlimm ist es natürlich - werden manche wahrscheinlich auch kennen - wenn eine attraktive Frau anwesend ist. Man will sich eben nicht blamieren und schon als man daran denkt geht die Spirale los und es wird schlimmer und schimmer.
Gestern war es allerdings anders. Ich war an meinem ersten Tag mit Sack und Pack in T-Shirt und Weste unterwegs und habe leicht am rücken geschwitzt, weil die Weste wahrscheinlich hinsichtlich des Wetters zu warm war. Normalerweise hätte der Gedanke dass ich wieder schwitze und gleich die Bahn kommt zu herzrasen geführt, aber diesmal war es anders. Ich setzte mich hin, atmete durch und merkte wie ich entspannte und der Schweiß auf der Stirn trocknete. In der Bahn war es relativ voll, habe mich dann in einen 4er gesetzt wo eine ältere Dame saß. Ergebnis der Hinfahrt: ich hatte keinen einzigen negativen Gedanken, habe nicht zu schwitzen angefangen, kein Herzrasen, ich war vollkommen ruhig.
Da wo ich hingefahren bin ging es sportlich zur Sache (um es mal so neutral wie möglich zu beschreiben), also logischerweise hat man auch geschwitzt. Hab mir ein anderes T-Shirt angezogen, aber trotzdem noch die Weste drüber. Dazu war ich noch in Räumlichkeiten in denen geraucht wurde, das heißt mir war bewusst, dass ich nicht sonderlich gut riechen werde, was ich normalerweise tierisch hasse, weil ich darauf sehr viel werte lege. Es ging spät abends wieder zurück mit der Bahn und es war überraschend voll. Hatte mich dann nach zwei Stationen auf einen freien Platz gesetzt und erst haben sich zwei Typen genau in meine Nähe gestellt, dann sich eine hübsche Frau neben mich gesetzt und später richtig dicht einer der Typen die sich in meine Nähe gestellt haben. Quintessenz des ganzen: mich hat es sowas von gar nicht gejuckt, ich war sowas von entspannt, was normalerweise nicht der Fall gewesen wäre.
Ich weiß nicht ob es daran lag, dass ich gestern meine Festplatte geleert habe, dass das wie eine Befreiung für mich war oder einfach der Hintergedanke es könnte alles besser werden, aber dass sich körperlich schon was tut nur weil ich gerade einmal 11 Stunden drauf verzichtet habe kann ich mir nicht vorstellen. Wie gesagt ist alles die Psyche bei mir und so lange das so bleibt bin ich sehr sehr froh.
Zusammenfassend kann man sagen es war ein sehr erfolgreicher Tag: ich war unterwegs, ich habe neues Selbstvertrauen getankt, ich habe gesehen, dass ich ruhig bleiben kann wenn ich es will bzw. wenn die Umstände stimmen und ich habe so gut wie keinen Gedanken an Masturbation verschwendet, weil ich beschäftigt war.
Das solls für den ersten Tag gewesen sein.
Stay strong und lasst uns gemeinsam unsere Ziele erreichen.

Hey, danke dass du mir in den Punkten zum Großteil zustimmst :-)


Bei den 66 Tagen, habe ich eine Zahl benutzt die man im Schnitt benötigt, um eine Gewohnheit zu ändern. Natürlich kann es bei einer harten Sucht länger dauern (wie z.B. Alkoholsucht) als 60 Tage. 90 Tage sind dann wiederum auch zu wenig für einen Alkoholiker. Ich denke 60 Tage dürfte hinkommen, wenn man ca. seit 5-10 Jahren PMO betreibt und dass mehrmals in der Woche, aber auch nicht jeden Tag.

Bzgl. der erektilen Dysfunktion bist du halt schon selbst Schuld in dem Sinne das du nicht früher mit PMO aufgehört hast. Habe ich mir zumindest immer gesagt und tatsächlich weiß ich auch das es stimmt aus Erfahrungsberichten von anderen und mir selbst. Als ich 3 Wochen kein PMO betrieben habe, fand ich fast alles scharf was da an Girls so rumlief auf dem Campus. Ist natürlich früher nicht so gewesen wenn man PMO betreibt braucht man meist 2-5h um sich zu erregen.

"Meine Situation ist jetzt momentan im Umbruch, ich habe die Möglichkeit neben dem Studium einen Beruf auszuüben der quasi eines meiner Hobbies beinhaltet". Wenn dir der Beruf Spaß macht und es wirklich ein Hobby ist, dann umso besser. Dann hast du eine weitere good habit die dir hilft deine Zeit sinnvoll rum zu kriegen ohne auf dumme Gedanken zu kommen. Das Wochenende ist halt immer die schwierigste Zeit wenn man da nicht arbeiten muss. Sicher dich gegen freie Zeit ab das hilft immer. Rein workaholic sollte man vielleicht nicht werden, wird man aber auch evtl. eine Zeit lang. Habe übrigens auch meinen Internetkonsum stark eingeschränkt, bin 1 h am Tag zum Surfen im Internet und das gilt im Optimalfall für alle Geräten. Internet ist die Quelle von dem meisten Übel. Medienkompetenz lernt man in unserer Gesellschaft leider nicht.

Pornokonsum und Internetkonsum hängen meiner Meinung unzertrennbar zusammen. Ohne Internet hätte ich niemals Exzesse von PMO gehabt und es so regelmäßig ausgeübt und so geht es fast allen Männern dummerweise irgendwann Big Grin
Das hättest du deiner Freundin auch kaum erzählen können, manchmal ist das echt ein Trennungsgrund. Hast also alles richtig gemacht.

Internetkonsum macht uns außerdem zu passivern Konsumenten. Die Risiken und Weiten des Internets sind größer als man sich vorstellen kann und die grenzenlose Verfügbarkeit führt zu einem totalen Kontrollverlust bei vielen Menschen (Gaming, PMO, SocialMedia etc.). Die negativen Effekte waren soviel größer als mein Nutzen aus dem Medium, weshalb ich irgendwann Stopp gesagt habe. Ein paar Freunde von mir haben sogar ihre social media Accounts irgendwann gelöscht (ich denke ich weiß warum). Einfach mal nur Zeit für sich haben, stolz auf sich zu sein, in den Spiegel zu schauen und sagen zu können du hast was aus deinem Leben gemacht. Das war die Motivation für mich mit PMO und dem Internet aufzuhören in der bisherigen Form. Ohne Filter, raus aus der Anonymität, sich selbst offen und ehrlich eingestehen wo man steht und wo man hinwill. Jeder sollte seinen eigenen Weg finden. Ich denke mittlerweile nicht nur jeder ist seines Glückes Schmied. Sondern vielmehr: Das Leben hat keinen Sinn außer dem den wir ihm geben. Man muss einfach gesagt radikal ehrlich zu sich sein: Carpe diem! Memento mori!
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#6
Antwort an Hesse1994:

Ja auf der einen Seite bin ich wahrscheinlich schon selber schuld, nur wie hätte ich es damals wissen können, dass der Pornokonsum solche Auswirkungen haben kann. Ich glaube zu der Zeit gab es das Thema nofap nicht einmal und ich dachte Pornos schauen wäre eben einfach etwas was jeder Junge tut. Ich wusste ja auch schon im vorhinein worauf es an dem Tag meine Geburtstags hinauslaufen würde und hab 5 Tage davor komplett gar nicht masturbiert...das waren wahrscheinlich trotzdem noch zu wenig Tage. Aber damals war es generell auch noch nicht täglich mit dem PMO Konsum, es gab Phasen in denen das der Fall war ja, aber es war noch nicht die Regel. Dazu kommt dass ich einfach ein sehr sensibler Mensch bin der sich zu oft Gedanken darüber macht was andere über mich denken. Oftmals war es auch so, dass ich immer wenn meine Freundin mich an der Brust oder den Armen berührt hat, ich sie angespannt habe, weil ich mich ihr gegenüber eben immer am besten präsentieren wollte. Und ich denke es ist einfach der Mix aus PMO Konsum, meiner sensiblen Art und teilweise auch ihren Vorstellungen der dazu geführt hat. Ich meine wie soll ich es genießen wenn ich nicht entspannt bin und immer nur den Gedanken in dem Moment habe "was denkt sie gerade über mich".
Ich hätte mir damals auch niemals vorstellen können offen über meine Gelüste oder ähnliches mit ihr zu sprechen, was aber meiner heutigen Meinung nach wichtig für eine Beziehung ist. Es hätte einige meiner Fragen beantwortet, ich hätte mit jmd darüber reden können und es wäre ein Geheimnis weniger gewesen was ich mit mir hätte rumgetragen müssen. So habe ich bspw. nie verstanden wieso sie nie Petting wollte. Es wäre für mich wahrscheinlich leichter gewesen das als Vorschritt zu nehmen, anstatt direkt von 0 auf 100 zu gehen. Aber ich habe es in dem Moment einfach akzeptiert und ihre Grenze respektiert mit der Folge dass ich nicht auf meine Kosten komme. Stattdessen habe ich mir dann eben meine Befriedigung in PMO geholt. Vllt war das der Punkt an dem es sich in meiner Psyche manifestiert hat, dass PMO eben die Antwort darauf ist, wenn im realen Leben etwas nicht so läuft wie ich es will. Zumal es viel einfacher ist zum Höhepunkt zu gelangen...PC an, Internetseite eingetippt und schon hat man alles was man braucht. Ich glaube ich habe mich auch dafür als Befriedigungsmaßnahme entschieden um unabhängig von meiner Freundin zu sein, denn ich denke jeder Mann kennt es, wenn man so eine Lust auf die Freundin hat und dann einen Korb kassiert, dass das negativen Stress und den ganzen Tag schlechte Laune produziert. Darauf hatte ich einfach keine Lust und wie ich ja schon geschildert habe, habe ich mir das als sehr sensibler Mensch ziemlich zu Herzen genommen und dann ging das Gedankentheater los. Wenn ich dann auch noch in der Schule gesehen habe, dass sie andere Typen umarmt und mit ihnen lacht etc. war meine innerliche Eifersucht sowas von am kochen und das hat sich dann natürlich auch immer weiter auf die Beziehung ausgewirkt.
Eifersucht, Hass auf sich selbst weil man versagt hat, Angst man könnte die Freundin verlieren, Scham gepaart mit weiterer Angst die Freundin könnte rausfinden was der mögliche wahre Grund für die Dyfunktion ist haben mich dann irgendwann auch veranlasst Streits zwar nicht absichtlich zu schüren, aber billigend in Kauf zu nehmen.
Wie dem auch sei, zurück zu deiner Antwort. Also ich geb dir Recht, dass Internetkonsum und Pornokonsum stark zusammenhängen. Bei mir ist es leider so, dass ich auf Social Media Basis relativ stark aktiv bin und deshalb meinen Internetkonsum nur schwer einschränken kann. Ich suchte halt nicht aus privaten Gründen über Stunden bei Facebook, sondern bin halt in der Community aktiv, was ich eben als quasi "Nebengewerbe" ansehe. Ja ich habe damit auch schon was verdient, aber es ist überschaubar. Jedenfalls ist es leider für mich unmöglich bspw. wie andere Forumsmitglieder ihr Smartphone wegzuschließen und auf ein internetloses Handy zurückzugreifen oder den Internetkonsum nur auf eine Stunde zu beschränken. Das einzige was ich machen kann ist eben mich NUR auf dieses "Business" zu beschränken und jeglicher Abweichung zu widerstehen (typisches Beispiel: man sieht ein Clickbait Titel auf YouTube, wird getriggert drauf zu klicken und wird dann von einem zum nächsten Video weitergeleitet und schon sind 2 Stunden um). Das ist zwar nicht sonderlich Produktiv, aber mich würde es zumindest nicht zu PMO verleiten. Nichtsdestotrotz verstehe ich deine Kernaussage man soll sich auf das wesentliche konzentrieren und sich den Dingen widmen die einem im Leben weiterbringen, der ich auch vollkommen zustimmen würde.
Besonders gut fand ich, dass du die Risiken des Internets angesprochen hast. Ich hab mir auch schon so oft Gedanken gemacht was uns das Internet gebracht hat, was bspw. die Generation unserer Eltern nicht hatte. Der stärkste positive wie auch negative Punkt ist die Omnipräsenz. Man kann 24/7 egal wann, immer darauf zugreifen und hat dadurch alles mit einem Klick ganz einfach auf seinem Bildschirm. Früher war der Mehrwert eines Fotos in einer Zeitschrift ein komplett anderer. Man fand es zwar erregend, aber es hätte einen niemals davon abgebracht mit anderen Mädchen/Frauen interagieren zu wollen. Mein stärkster Trigger vor dem Internet war einfach ein ganz normales Foto (damals noch eins was eben nicht digital geschossen wurde) eines Mädchens auf das ich stand oder halt der Gedanke an sie. Das hat einen dazu verleitet immer mehr zu tun, um diese Fantasie Wirklichkiet werden zu lassen. Die Pornografie übers Internet stellt einfach mal so viele Inhalte zur Verfügung, dass man im Grunde genommen einen ganzen Tag damit verschwenden kann und immer noch am nächsten Tag genügend gute Inhalte hat. Naja und dass täglich neue Inhalte hinzukommen ist ja auch klar. Sprich es ist eine Endlosspirale die eine unzubefriedigende Libido schafft, denn der Mensch ist nun mal so konzipiert dass er immer mehr und mehr und mehr will. Die letzten zwei Wochen ist mir aber aufgefallen, dass ich das Gefühle hatte alle guten Inhalte schon gesehen zu haben und dass mich das anschauen der Videos die ich schon kannte keine Befriedigung mehr verschafft hat. Wenn der Verstand langsam merkt, dass man sich in einer Spirale der Unsinnigkeit bewegt, lässt auch das Interesse daran nach, weil man merkt es bringt einem auf lange Sicht nichts. Diesen Gedanken versuche ich mir jetzt so oft es geht ins Gedächtnis zu rufen sobald mein Körper mir Signale gibt, dass er auf Entzug ist.
Das passt auch zu deiner letzten Aussage, der ich sowas von zustimme!
"Das Leben hat keinen Sinn außer dem den wir ihm geben." Man muss sich immer fragen wer wäre man lieber, wen würde man bspw. besser finden wenn man ihn von außen betrachten würde. Man muss sich sein eigenes Leben als bspw. Fernsehserie vorstellen, bei der man dieses als Zuschauer aus der Vogelperspektive, also als außenstehende, unabhängige Person betrachtet. Würde man den Typen toll finden der lieber seine Zeit vergeudet und den ganzen Tag anderen bei sexuellen Aktivitäten vor dem Bildschirm zuschaut oder wäre man lieber derjenige der diese begrenzte, kostbare Zeit nutzt um das Beste aus seinem Leben zu machen und sportlich aktiv ist, an seinen Sozialkompetenzen arbeitet, eine gewisse Ausstrahlung hat und mit Hilfe dieser Eigenschaften selber derjenige ist der aktiv im realen Leben den sexuellen Aktivitäten nachgeht. Ich denke die Antwort wäre bei jedem befragten die selbe. Nur man muss selber ehrlich zu sich sein und eine gewisse Selbstreflexionskompetenz aufbauen, die einem ermöglicht zu erkennen welcher Typ von beiden man gerade ist. Und hat man diese mit der Zeit entwickelt, denke ich kann man diesen Gedanken auf so viele Lebensbereiche anwenden um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und hat man erstmal im Hinterkopf dass man bereits so und so viel Tage seiner Sucht widerstanden hat, fällt es einem wahrscheinlich auch leichter in anderen Bereichen die mutigere Entscheidung zu treffen.
In diesem Sinne genießt das Leben, kostet es aus und Carpe diem!

Zu meinem Tag 2 und 3:

Da ich ich bereits jetzt schon so ausschweifend geworden bin, werd ich die Schilderung meiner zwei letzten Tage eher auf ein Minimum reduzieren, mal schauen ob mir das diesmal gelingt^^

Zu Tag 2 gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, ich habe viel Zeit am Rechner verbracht, die allerdings zu 70% produktiv genutzt wurde. Ich habe definitiv gemerkt, dass ich öfter einen Gedanken an sexuelle Themen verschwendet habe als an Tag 1. Trotzdem kam es für mich überhaupt nicht in Frage nachzugeben und somit kam es nicht mal in Ansatz zu grenzwertigen Dingen. Abends musste ich dann wieder mit der Bahn fahren, weil ich noch bestimmte Dinge für mein Probearbeiten erledigen musste. Die Hinfahrt wurde easy gemeistert, dann bin ich auf direktem Wege zum Kaufland und dort habe ich dann zum ersten Mal seit diesen zwei Tagen meine aufkommende Unruhe nicht mehr unterdrücken können. Der Auslöser war wahrscheinlich eine Grundanspannung aufgrund von Zeitdruck und einer sehr, sehr attraktiven Frau die hinter mir stand. Das war dann der Grund weshalb das Kopfgedankenkino wieder los ging: "Hoffentlich seh ich gerade gut genug aus, riech ich gut?, was sie wohl gerade denkt, jetzt bloß keine Unruhe aufkommen lassen, nicht anfangen zu schwitzen du bist in einer Situation in der du erstmal nicht weg kannst....tja der Gedanke führte dann zum unerwünschten. Hab gemerkt wie sich wieder Schweißperlen auf meiner Stirn bilden und hab sie mit der Hand weggewischt und so gut es geht versucht mir nichts anmerken zu lassen. Insgesamt wars jetzt nichts schlimmes, keiner hat komisch geguckt, die Kassiererin hat auch nichts bemerkt, aber es ist einfach die Ohnmacht, man weiß was kommt, kann es aber nicht verhindern. Man ist in diesem Moment so empfindsam für jegliche Eindrücke, der man normalerweise nicht mal Beachtung geschenkt hätte, aber in diesen 5-10 Minuten fühlen sie sich an als würden sie einen erdrücken.
In diesem Fall waren es vielleicht nur 3 Minuten, denn sobald ich aus dem Laden draußen war, hat sich die Anspannung verflüchtigt. Die Bahnfahrt nach Hause war hingegen auch wieder easy.

Tag 3:
So der Tag des Probearbeitens. Eigentlich war ich beim Aufstehen echt entspannt und ruhig, was ich vermutlich nicht gewesen wäre wenn ich mich nicht bereits in meiner PMO Abstinenzphase befunden hätte. Der Weg dorthin hat mich auch wieder ordentlich gefordert, es kamen so viele Dinge zusammen...ich war gezwungen lange Klamotten bei 28 Grad zu tragen, hatte mega schwerer Equipment mit, kein Sitzplatz in Sicht und Stand nun da in der relativ vollen Bahn. Komischerweise habe ich es in der Situation mit dem Gedanken geschafft "Junge bleib ruhig, du machst dir das Leben nur schwer wenn du jetzt wieder unruhig wirst, dazu wirst du heute im Laufe des Tages schon noch genug Gelegenheit bekommen." Was soll ich sagen....es hat funktioniert. Ich bin relativ ruhig geblieben. Der Fußmarsch von der U-Bahn Station zur Arbeit war dann allerdings so heiß und Zeitdruck kam mittlerweile auch noch hinzu, dass das Schwitzen nicht ausblieb, worauf mich der Chef dann auch locker drauf angesprochen hatte. Ich habe nur gesagt dass es halt am schweren Equipment lag und es eben draußen heiß ist, habe mir mein Gesicht mit einem Tuch abgewischt und mich dann seinen Fragen gewidmet, damit war die Sache dann auch gut. Im Laufe des Tages hatte ich meine "Emotionen" und körperlichen Auswirkungen dann auch im Griff. Eine einzige Situation die mich dann etwas unruhig hat werden lassen, war die Info, dass um 13 Uhr alle zusammen Mittagspause machen und was essen. Dabei waren dann auch sehr sehr attraktive Kolleginen. Da die anderen auf ihre Bestellung warteten, hatte ich mich schon in die Küche gesetzt und mit einem Kollegen der anderen Abteilung gequatscht, was mich immer ruhiger hat werden lassen. Als dann die Kolleginen dazu gestoßen sind war ich halbwegs entspannt und konnte locker Gespräche führen und war gefühlt sogar offener und extrovertierter als die jüngeren Kolleginen. Gemeinschaftsessen also bestens überstanden und einen guten ersten Eindruck gemacht. Nichtsdestotrotz war ich anschließend etwas unter Zeitdruck geraten und es passierte das was immer passiert...wenn ich zuvor was gegessen habe und unter Stress gerate verspannt sich automatisch mein Magen und füllt sich mit Luft. Das kann dann durchaus dazu führen, dass es bei Bewegung des Oberkörpers im sitzenden Zustand zu leichten pieckenden Schmerzen kommen kann. Darüberhinaus bewegt sich die Luft natürlich auch weiterhin im Magen und es kommt zu den komischsten Magen/Darm Geräuschen. Ich hatte ein Zimmer für mich, von daher war das nicht weiter wild, aber zum Ende des Arbeitstages hat sich der Chef mein Produkt angeschaut und anschließend mir seine weiteren Pläne genannt. Ich war so angespannt innerlich und dachte nur "Magen bleib ruhig, jetzt nicht laut sein!!!". Das hat auch geklappt, der Bauch war zwar weiterhin unter Spannung, hat sich aber ruhig verhalten.
Im Endeffekt hat dem Chef mein Produkt mehr als nur gefallen, er war echt begeistert und hat mir ein Arbeitsvertrag angeboten.
Um 19:00 Uhr bin ich dann nach Hause gefahren und trotz Bauchspannung, schwerem Gepäck und einer vollen Bahn, hab ich easy locker die Fahrt überstanden.
Zu Hause hatte ich dann richtig das Gefühl mich belohnen zu dürfen, was normalerweise PMO bedeutete. Tja aber ich war halt so positiv gestimmt durch das Ergebnis des Tages, dass meine Belohnung in Mountain Dew und einem Kinder Pinguin und einfach nur auf der Couch chillen bestand. Kein PMO für mich!
Diese Situation hat mir gezeigt, dass ich auch nach einem anstrengenden Tag widerstehen kann und sollte mir ein Vorbild für die "langweiligen Tage" sein, die noch kommen werden, an denen ich jegliche Möglichkeiten hätte was produktives zu tun und wahrscheinlich trotzdem den Gedanken haben werde, "aber du könntes ja nur mal kurz...".
Was ich noch hinzufügen wollte, was Hesse1994's Aussage aufgreift: während ich auf der Arbeit an meinem Laptop saß und am arbeiten war und etwas nicht so hingehauen hat wie ich in dem Moment wollte kam auf einmal der Gedanke "ach komm, mach ne Pause und öffne den Browser...", es war als würde ich den negativem Gedanken mit PMO entgegenwirken wollen, was sich glaube ich so in mein Unterbewusstsein eingebrannt hat, weil ich es z.B. auch beim lernen für die Uni so gehandhabt habe. Immer in Klausurphasen war mein PMO Konsum am höchsten. Aber nochmal zur Arbeitssituation, es war in dem Moment eher wie ein Instinkt anstatt ein wirklich präsenter Gedanke, denn ich hätte sowas NIEMALS gemacht und werde es auch nicht, da gibt es für mich Grenzen und Masturbation außerhalb der Vier Wände war immer ein no go für mich und ist es bis heute. Aber was man daran sieht ist, dass sowohl der Laptop ein trigger sein kann, als auch bestimmte Situationen in denen man in der Vergangenheit PMO als Lösung genommen hat.

So, ist doch wieder länger geworden, aber jetzt wisst ihr wenigstens Bescheid was bei mir so los war und auch ich werde in paar Wochen das wieder lesen können und zurückblicken wie sich meine Situation denn verändert hat.
In diesem Sinne euch noch einen schönen Tag und bleibt standhaft
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#7
Tag 4 und 5:

Die Wochenmarke kommt immer näher und es fühlt sich an wie nichts. Eigentlich hatte ich als Erleichterung die Regel hinzugezogen, dass ich einmal die Woche masturbieren darf, aber logischerweise ohne Pornos. Ich denke aber ich werde darauf verzichten diese Woche, weil ich einfach so vor Lebensenergie strotze und die Bedenken habe es könnte sich was daran ändern und es fühlt sich im Kopf immer noch so an, als wäre es soetwas wie ein Cheaten. Kurz um ich brauche es nicht und werde höchstwahrscheinlich drauf verzichten. Der Tag 4 war sehr ereignislos, ich war im Prinzip den ganzen Tag zu Hause und habe mich meinem Nebenbusiness gewidmet. Trotzdem ich den ganzen Tag mit dem Internet und dadurch auch mit meinem Laptop konfrontiert wurde, habe ich mich nicht einmal überwinden müssen, die Versuchung war einfach nicht da. Dementsprechend war es kein produktiver Tag in dem Sinne, aber ein entspannter und auch wenn die Zeit langsam verging war die Versuchung nicht da. Aber man bekommt wieder ein Zeitbewusstsein und der Tag ist nicht einfach mal ebenso vorbei, weil man sich den Tiefen des schmudeligen Internets gewidmet hatte. Abends habe ich dann noch im Bett gelegen und war auf Lovoo aktiv. Zu diesem Thema ist das Forum glaube ich generell gespalten. Die einen sagen solche Apps führen perse nur zu Sex und das wäre mehr oder weniger ein Verstoß gegen die Prinzipien der "No-PMO" Idee. Aber ich denke selbst wenn es zum Sex kommen sollte, wie auch immer der Zustande kommt, ist es doch nicht förderlich ihn zu verweigern nur aus Angst einen Orgasmus zu bekommen. Ich für meinen Teil interpretiere es jedenfall für mich so, dass ich versuche alles was mit Masturbation zu tun hat auf ein Minimum zu reduzieren und alles was mit Pornographie zu tun hat komplett zu streichen.
Wie dem auch sei, jedenfalls war ich da aktiv und habe zum ersten mal die Live Cam Chat Funktion entdeckt und war neugierig. Tja gleich die zweite Dame saß in enger Jogginghose und bauchfreiem Top im Bett und hatte ihr Handy in der Hand. Das ging an mir natürlich nicht spurlos vorrüber. Ich war erstmal perplex, versuchte mich aber anschließend davon zu distanzieren, weil ich gemerkt hab was für einen Effekt das auf mich hatte. Ich habe eine ziemliche Errektion von 80-90% bekommen und das ohne Berührungen.
Nun habe ich mir aber die Frage gestellt "Ist das nun gut oder schlecht?". Klar kam das nur zustande weil ich eine Frau auf einem Bildschirm gesehen habe (und nein sie hat nichts sexuelles praktiziert), trotzdem war es von der Sache her nichts anderes als Pornos. Nicht in dem Sinne, dass ich wieder rückfällig geworden wäre, ich habe es ja nicht bewusst getan, sondern in dem Sinne wie Pornos, dass es eben digital ist und nicht vor mir/ real. Von daher sagt diese Errektion ja nur aus, dass meine Libido auf digitale Inhalte anspricht. Ihr könnt ja mal eure Meinung kundtun, falls ihr das lest.
Ich weiß nicht warum, aber ich war danach positiv gestimmt, weil ich eine Frau nur leicht bekleidet gesehen habe und schon eine Errektion bekommen habe. Ob digital odder nicht, es waren keine pornografischen Handlungen von daher eher ein Erfolg.
Aber ist wahrscheinlich auslegungssache...die Lehre die ich daraus trotzdem ziehe ist, dass ich die App weiter nutzen werde, aber mich vom Live Cam Reiter fernhalte.

Tag 5:
Der Vormittag wurde schon recht produktiv am PC verbracht. Zum Mittag gabs endlich mal wieder etwas gesundes, selbst gekochtes - Hähnchen, Pepperoni und Reis, was auch gut lange angehalten hat. Nachmittags war dann Probe angesagt und es war im vorhinein diesmal anders. Sonst war es so dass ich dachte "ja ok heute ist halt Probe". Klar habe ich mich sonst aich gefreut, aber es war einfach was gewöhnliches. Ich habe glaube ich meine Freude darüber selber ernüchtert, indem ich eher an das schlechte gedachte habe (z.B. das Bahnfahren um dort hinzukommen) und es damit wieder relativiert habe. Diesmal war es aber so, dass ich mich wirklich drauf gefreut habe. Endlich mal wieder ein Freitag mit Freunden, guter Musik und Produktivität.
Trotzdem führte der Weg wieder mal nicht an der Bahn vorbei. Der Weg dorthin war wieder sehr angespannt, ich kann nicht mal erklären wieso oder wie das bei mir ausgelöst wird, aber ich merke einfach dass ich schon beim laufen innerlich unentspannt bin. Ich hatte dann auch zum Glück noch 4min in denen ich mich kurz hinsetzen, aklimatisieren und entspannen konnte. Wieder mal eine Steigerung - Berufsverkehr, dazu noch ein Fußballspiel und attraktive Frauen in meiner Nähe. Es gab keine Sitzplätze also musste ich stehen und die Bahn war diesmal mehr als voll, nämlich knüppeldicke voll! Seit geraumer Zeit kann ich auch körperliche Nähe bei Fremden und auch teilweise auch bei Bekannten nicht ab, also geile Situation. Doch ich habe es geschafft mich ruhig zu verhalten, worauf ich schon recht stolz bin, auch wenn das für andere das normalste der Welt ist. Ich habe es geschafft meine inneren Gefühle, die mich dazu verleiten zu denken ich wäre ganz klein und schwach und was nicht noch alles, abzublocken und stattdessen mir eine Situation vorzustellen in der ich quasi der große, mächtige bin zu dem alle aufschauen. Und siehe da es hat geklappt!
Ich habe das schon früher unterbewusst angewendet. Immer wenn es bspw. in der Schule hieß unangekündigte Leistungskontrolle" kennt wahrscheinlich jeder das unangenehe Kribbeln im Bauch das durch die Aufregeung entsteht. Damals habe ich mir dann gedacht "ach komm, du weißt selber dass du besser bist als der und der oder die und die, stell dir mal vor du wärst in deren Lage" und das hat tatsächlich geholfen - sich selber im Klassenverband zu sehen und zu vergleiche und dann den Konsenz zu schließen "bist ja irgendwie schon gut darin". Das muss auf jeden Fall gemerkt werden und jetzt jedes mal in Stresssituationen in meinem Kopf zum Einsatz kommen.
Dazu muss ich mir immer denken "wenn du es schon in so einer Situation geschafft hast, dann schaffst du es auch in jeder anderen".

Was sich übrigens noch am Tag 5 ereignet hat ist ein wichtiger Anruf. Der Arbeitgeber, bei dem ich ein Probearbeiten hatte, hat mich weiterempfohlen und der Firmenchef einer anderen Firma hat sich daraufhin bei mir gemeldet und wollte mich unbedingt für sich gewinnen. Dazu muss man sagen, dass der eine Job nur in etwa 10 Stunden/Woche abdeckt, d.h. ich könnte noch mehr arbeiten. Das heißt ich habe jetzt drei Jobs in Aussicht, zwei davon wollen mich definitiv. Es läuft also alles und was ich auch noch gemerkt habe, dass ich beim Gespräch am Telefon viel selbstsicherer war als noch vor paar Tagen. Sowohl das positive Probearbeiten, als auch mein immer besser werdendes Gewissen, als auch vielleicht der Anstieg des Testosterons haben mich annähernd zu demjenigen gemacht der ich früher mal war. Das heißt nicht dass ich überm Berg bin, das noch laaaange nicht, aber es fühlt sich einfach gut an. Ich schätze Dinge mehr, bin morgens besser gelaunt, habe Lust was zu unternehmen, habe mehr Energie und und und. Vorallem war ich bevor ich in eine andere Stadt gezogen bin immer derjenige der auf Patrtys Stimmung verbreitet hat, der gerne Gespräche geführt hat, der seinen Humor nach außen getragen hat...von dem war nur noch wenig übrig. Ich war meisten halt anwesend, habe auch was beigetragen, aber das war nicht unbedingt humorvoll weil ich dachte es könnte nicht lustig sein und der Stimmungsbringer bzw. derjenige der halt die Themen vorgibt war ich seit längerem auch nicht mehr. Hatte auch immer weniger Lust was zu unternehmen und handelte eher immer nach dem Motto "naja kannst ja morgen machen".
Ich war heute unter Freunden endlich wieder redseelig, war stimmungsvoll. Danach sind wir dann auch noch im Auto zum Fitness gefahren und sonst hätte ich wahrscheinlich wieder negative Gedanken gehabt, aber ich habe es einfach genossen und hatte einfach richtig Lust was zu unternehmen. Nach der Bahnfahrt und dem Fußweg vom Bahnhof daheim spürte ich auch zum ersten Mal wieder soetwas wie ein Bedürfnis jetzt auf der Stelle einfach spontan zu ner Freundin zu fahren, etwas zu erleben, Spaß zu haben, ... Das war sonst so gut wie nie vorhanden, ich war eher paralysiert von meinen inneren Ängsten und habe mich halt einfach damit begnügt den Abend allein zu verbringen, da kann mir ja nichts passieren.
Ich bin gespannt welche Erfahrungen, Erlebnisse und Veränderungen ich in den nächsten Tagen erleben darf.
Für heute reicht es, in diesem Sinne bleibt am Ball und wir schaffen das!
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#8
Kurz und knapp, irgendwie sind die Verläufe von RedBlob und mir immer gleich, ja auch wenn ich es nie für möglich gehalten hätte, aber es ist passiert ich bin rückfällig geworden. Deshalb habe ich auch die letzten Tage nichts mehr geschrieben, weil ich einfach nicht mehr weiter wusste. Genau wie ReBlob geschrieben hat, habe ich das Ganze erst vertuschen wollen und mir gedacht "Come on, wenn du am Ende die 90 Tage schaffst kräht kein Hahn mehr danach wenn du dieses eine Mal schwach geworden bist". Tja noch paar Studen später wars dann das zweite Mal und ich bin wieder schön dumm in alte Muster zurückgefallen. Letztendlich ist dieses Forum wirklich der einzige Ort an dem ich 100% ehrlich sein kann und wenn ich mir diese Basis verbaue und nicht nur mich anlüge, sondern auch noch frei erfundenes oder falsches im Forum schreibe, ja was bleibt mir dann noch. Deshalb kommt das nicht in Frage, klar versuche ich gewisse Dinge eher zu umschreiben als sie auszusprechen, einfach um die Anonymität zu wahren, aber wenn ich hier was schreibe dann soll und wird es auch der Wahrheit entsprechen.

Zu meinem Relapse:
Das kuriose ist, dass es am Samstag passiert ist als alles gut war. Ich habe gerade ein Projekt fertiggestellt und hatte den ganzen Tag für mich. Man hätte so viele Dinge tun können...tja mein Unterbewusstsein meinte anscheinend dass ich eine Belohnung verdient hätte. Es war einfach als wäre ich wie fremdgesteuert. Der Gedanke was dieser Relapse mit sich ziehen würde, wurde immer unklarer in meinem Kopf und der Gedanke "dich sieht doch eh keiner, mach wozu du Lust hast" wurde stärker. Es war keine Stresssituation oder sonst was und das regt mich so auf, dass ich einfach wie machtlos war.
Dazu kommt noch, dass ich am Morgen so mega tiefenentspannt einkaufen war. Es kam wieder alles zusammen, es war warm, ich hatte sogar eine Strickjacke an, es war voll, tausend Leute mit Einkaufswagen die im Weg standen, Gewusel hier und da und trotzdem war ich die Ruhe selbst. Ich habe jetzt den Vergleich wie es sich anfühlt, wenn man (sorry für die deutliche Sprache) mit leerem Sack und mit vollem Sack z.B. einkaufen geht. Es ist einfach so als wenn man selber spürt wie von seiner intimen Stelle aus so etwas wie Lebensenenergie, Kraft, Stärke und auch eine gewisse Gelassenheit ausgestrahlt wird. Wohingegen diese Eigenschaften einfach komplett fehlen, wenn man paar Stunden vorher masturbiert hat. Es ist so als wenn die negativen Gedanken automatisch aufkommen, dann denkt man daran dass man wieder versagt hat, man denkt es wäre auch von außen sichtbar und und und.
Zusammenfassend kann man sagen, dass ich persönlich tatsächlich schon nach wenigen Tagen einen signifikanten Unterschied gemerkt habe und ich bin ganz ehrlich ICH WILL DIESES GEFÜHL NICHT WEITER MISSEN!
Ohne PMO Verzicht wäre ich beim Probearbeiten wahrscheinlich verrückt geworden, mit PMO wären die letzten Bahnfahrten schlimmer gewesen als sie es waren, genauso habe ich durch den Verzicht endlich wieder in Kontat mit anderen mein eigentliches entspanntes, sorgenfreies und humorvolles Ich zeigen können. Das alles MUSS wiederkommen. Die Schlacht ist verloren, aber der Krieg geht weiter!
Ich muss das ganze - so bescheuert es klingt - einfach als meine eigene Religion ansehen oder als einen Lifestyle dem ich treu bleiben muss, um am Ende stolz auf mich sein zu können und die Früchte der Arbeit sähen zu können.

Ab kommenden Montag nur noch Sport, Musik, Motivation zum Aufräumen, dann bald wieder Uni/Arbeit und natürlich Freunde!
Das sind die Sachen auf die ich mich konzentrieren muss, nichts anderes.

Ich habe auf YouTube einen Typen gefunden, der es bis Tag 189 geschafft hat und dann einen Rückfall hatte. Aber es war egal, er hat seine Ziele bei weitem erreicht und kann jetzt ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben führen, das (nach seinen Angaben) ohne Pornokonsum vonstatten geht.
Er hatte auch mit sozialen Ängsten zu kämpfen, sowie mit erektiler Dysfunktion. Das beides sind Dinge der Vergangenheit.
Ich bin wirklich davon überzeugt, wenn ich diesen Weg schaffe, dass alles negative was ich die letzten Jahre so erlebt habe, gefühlt habe und durchstehen musste, auf ein kaum noch spürbares Minimum reduziert werden kann. Ich kann mein Leben wieder leichter und lockerer leben und vielleicht sogar meine Träume verwirklichen und am Ende in meinen Traumberuf Vollzeit ausüben.
Ich habe das so lange hingeschoben und mir gedacht "du bist noch jung", aber wenn nicht jetzt dann nie!
Das kann nicht sein, dass mir eine einzige Sache (PMO) so viel Sorgen bereitet!
Die Ziele stehen fest:
(1) Soziale Ängste loswerden
(2) Wieder Selbstbewusster in allen Bereichen werden
(3) Den Alltag so stressfrei wie möglich strukturieren
(4) Mindestens die 90 Tage komplett OHNE Masturbation, OHNE Orgasmus, OHNE Pornos durchstehen und mein Gehirn endlich rebooten

So das waren jetzt wieder sehr viele negative Sachen, wenn auch diese als Motivation und Ansporn dienen können, trotzdem haben sich auch positive Dinge ereignet.

1. Trotzdem ich den Rückfall hatte war ich Sonntag früh mit zwei sehr guten Kumpels im Fitnessstudio. Ich war von November 2017 - Juli 2018 durchgehend jede Woche mindestens 3 Mal im Fitnessstudio, also faul war ich definitiv nicht, auch wenn ich jeden Tag PMO betrieben hatte. Nur ich war halt immer alleine, was mir so an sich nichts ausgemacht hat. Aber es ist einfach doch noch was anderes mit Kumpels zu gehen, wenn diese genauso motiviert sind. Ich hatte mal wieder so einen krassen Muskelkater in Brust, Bizeps und Trizeps. Es war also ein hartes, erfolgreiches, aber spaßiges Training. Daran kann gut und gerne angeknüpft werden

2. Jobmäßig kann ich echt nicht meckern. Den einen Job habe ich defintiv sicher, da wird der Vertrag die nächsten Tage unterzeichnet. Für den zweiten Job habe ich zwei Angebote zwischen denen ich entscheiden muss. Der eine ist entspannter, teils sogar auf homeoffice Basis, hat aber rein gar nichts mit meinem Studium zu tun, ist aber hobymäßig genau mein Ding. Der andere ist eigentlich das was ich schon immer machen wollte, bedeutet allerdings viel mehr Aufwand, eine Schulung vorab, kein Homeoffice, aber dafür direkt in der Nähe. Wer die Wahl hat hat die Qual. Aber es ist einfach so absurd, dass ich mir noch vor 3 Wochen Gedanken darüber gemacht habe ob ich demnächst in einem Supermarkt, einer Tankstelle oder bei Saturn sitzen werde. Nun habe ich drei Angebote, die ich mir niemals als Nebenjob erträumt hätte und einfach meine Hobbies und Leidenschaften verbindet. Dazu gebe ich noch unregelmäßig....ich nenn es mal musikalischen Nachhilfeunterricht...der ab morgen beginnt.
Es gibt also keinen besseren Zeitpunkt diese Chancen wahrzunehmen, sie JETZT wahrzunehmen und dafür zu kämpfen!

3. Zusätzlich zu den Zielen die ich eben genannt habe, hat sich heute noch ein weiteres konktretes Ziel in Form eines festen Datums etabliert.
Ich sag mal so es ist ein Tag am Ende des Monats Dezember, an dem ein Klassentreffen in meinem Heimatort stattfinden wird!
Ich denke jeder kennt das Gefühl bei solchen Veranstaltungen die mit Leuten aus der Vergangenheit zu tun haben, dass man sich möglichst positiv und erfolgreich geben will. Deshalb ist das ein Ziel das ich mir immer wieder in den Kopf rufen kann! Ich will bei diesem Klassentreffen selbstbewusst sein, so wie ich auch zu Schulzeiten war, ich will meine durchtrainierte, athletische Form wieder gewinnen, ich will nicht nur einfach da sein, paar Bierchen trinken und dann wieder gehen. Ich will die Chance nutzen, um zu zeigen, dass etwas aus mir geworden ist!
Dafür werde ich mir ab Montag den 24.09 jeden einzelnen Tag den Arsch aufreissen!
Der sportliche Ehrgeiz ist in mir geweckt! Ich kann und werde das schaffen!

In diesem Sinne euch einen schönen Abend noch und ab morgen nach der Nachhilfestunde beginnt "Operation Vorbereitung", sprich Wohnung tip top aufräumen. Wünscht mir Kraft und Erfolg! Wink

Gute Nacht
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#9
Das tut mir leid mit deinem Rückfall! Aber deine Reflexion darauf ist super!

Nutze sie, um dich weiter zu fokussieren. Nur so wirst du den Kampf gegen den Porno gewinnen. Deine Kampfansage ist sehr motivierend mit guten Aufgaben und Zielen geschrieben. Bleib weiter dran, dann kommt der Erfolg automatisch. Und zweifel nicht daran, wenn doch wieder schwierige Phasen dich zu überrollen drohen. Mach dir bei aller Motivation auch bewusst, dass schwierige Phasen weiterhin im Leben dazugehören.
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#10
Hey NoFap92!
Das Wichtigste ist, dass wir uns nicht unterkriegen lassen. Rückfälle sind Teil des Kampfes. Wie man mit einem Rückfall umgeht, da trennt sich die Spreu vom Weizen!
Man kann in alte Muster verfallen, sich selbst bemitleiden oder denken "Jetzt kann ich auch den ganzen Tag wichsen, ich hab eh schon verkackt".

ODER man lässt sich nicht unterkriegen, denkt darüber nach, was der Auslöser für den Rückfall war, lernt aus seinen Fehlern und kämpft weiter!!

Betrachte nicht nur deine Tagesserie, sondern auch dein "Masturbationsverhältnis". Du hast jetzt zweimal in 1 Woche masturbiert. Das ist schon ein Fortschritt! Und je länger du jetzt wieder durchhälst, desto besser wird das Verhältnis! Auch wenn man nach 40 Tagen, 80 Tagen, 200 Tagen oder sogar nach Jahren rückfällig wird. Das Wichtigste ist, dass man weitermacht. Jeder Tag ist ein Kampf für sich.
Wirst du am heutigen Tag die Sucht besiegen? Oder wirst du willenlos wichsen und dich der Sucht untergeben?

Du kannst das schaffen!
Viel Erfolg!
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