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Es gibt kein zurück (alle guten Dinge sind 4)
#21
Hallo allerseits,

auf jeden Fall freut mich, dass an den Beiträgen immer mehr Leute teilhaben und meine Abwesenheit bemerkt wird. Das wird mich in Zukunft im positivem Sinne immer mehr dazu drängen am Ball zu bleiben.
Aber wie es im Leben so spielt, wenn das eine läuft, läuft das andere nicht.
Wie meine letzten Tage waren? Also ich habe jetzt schon fast mein Monatspensum auf der Arbeit voll, obwohl es erst Mitte des Monats ist. Der Chef hat mich diese Woche sehr häfuig eingeplant und dazu kam dann auch noch Home Office.
Auf der einen Seite waren die Bahnfahrten wieder eine ziemliche Qual, aber wenigstens nicht so wie ich es beim letzten Mal geschildert habe. Ich lerne mich nach und nach wieder mit dem Setting zu arrangieren und schaffe es besser die Ruhe zu bewahren.
Allerdings komme ich dann immer ziemlich fertig auf der Arbeit an. Es ist nicht unbedingt so, dass man mir das jetzt sofort anmerken würde, aber ich brauche dann erst mal meine 5-10min im Bad um wieder runter zu kommen und mich zu aklimatisieren. Trotzdem habe ich die ersten Tage auf der Arbeit meines Erachtens super gemeistert. Sogar ein 6 Stunden Gespräch (ja hintereinander) mit meinem Chef und meiner durchaus attraktiven Kollegin habe ich super überstanden. Dort wird dann auch immer Mittags zusammen gegessen und auch dort konnte ich die Sympathie der Kollegen für mich gewinnen. Auch wenn mir negative Gedanken - die ich nicht abstellen kann - immer wieder in den Kopf schießen, komme ich aus mir heraus und zeige mich wieder von meiner humorvollen Seite. Also ich würde sagen das läuft alles soweit.
Was ich eigentlich jeden Tag jetzt mehrmals angewendet habe zu Hause ist die Atemtechnik nach Wim Hof von der ich erzählt habe. Wann immer ich eine aufkommende Unruhe merke bringt mich das wieder runter. Das ist momentan einer meiner Anker. Kann ich immer noch nur wärmstens ermpfehlen. Das blöde ist nur, dass eine Runde schon so 8-10 Minuten in Anspruch nimmt und man es nicht wirklich in der Öffentlichkeit oder auf der Arbeit anwenden kann.
Was ebenfalls läuft ist die sportliche Komponente. Ich merke dass mir die bewusstere Ernährung wieder sehr gut tut, dazu der Sport und die Arbeit haben mich gefühlt einige Kilo abnehmen lassen. Auf jeden Fall sieht man es im Gesicht, was mir definitiv Motivation und einen Push des Selbstwertgefühls gibt. Dazu kommt noch, dass wenn ich den Tag zuvor meine 30 Minuten nach dem Fitness laufen war, ich am nächsten Tag stressfreier bin und mich wohler fühle. Das wird ab morgen weiter fortgesetzt, denn für mich beginnt wieder die Uni. Also muss auch alles wieder geplant werden. Auch wenn ich echt bammel habe, wie ich dieses Semster mit meiner inneren Unruhe klarkommen werde, lass ich mich davon nicht unterkriegen.
Ein weiteres positives Ereignis ist, dass ich nach einem Termin beim Psychologen angefragt habe und mein Problem per Mail geschildert habe. Auch wenn ich weiterhin der Meinung bin, dass mich vorwiegend Sport und Musik aus dem Loch wieder rausholen können und dieses Forum mir auch sehr dabei hilft, denke ich ist es nicht schlecht mal mit jemanden außenstehendes zu reden, der einem dann auch eventuell homöopathische Mittel empfehlen kann, die einem das Ganze übergangsweise erleichtern.
Meinen Magen bzw. die Blutwerte werde ich auch mal wieder durchchecken lassen....sicher ist sicher. Dafür wird dann morgen der Termin gemacht.

Zum eigentlichen Thema NopFap:
Der Stress auf der Arbeit hat mich meinen Fokus verlieren lassen und ich habe mich mehr auf den Sport als Heilung konzentriert, weswegen ich wieder in alte Muster gefallen bin. Ich kann es selber nicht erklären wieso, weshalb, warum, für mich hat in dem Moment nur gezählt, dass ich die bevorstehenden Situationen meistere und das habe ich jetzt erstmal geschafft, deswegen ist es natürlich kacke rückfällig geworden zu sein, aber es fühlt sich momentan nicht so an als kann ich mir all zu viel vorwerfen.

Trotzdem kann ich jetzt endlich wieder klare Gedanken fassen und das Ziel ist natürlich weiterhin da, die 90 Tage zu meistern.
Gerade jetzt wo das Forum gefühlt immer mehr zum Leben erweckt muss die Chance genutzt werden.
Denn geteiltes Leid ist halbes Leid.
Dazu kommt noch die visuelle Motivation mit der Signatur, die mir dann morgen hoffentlich angezeigt werden wird.
Erwartet also morgen abend einen neuen Beitrag von mir.
In diesem Sinne haltet durch und weiter gehts!

PS: Richtig stark @RedBlob dass du die 10 Tage gemeistert hast, das zeigt mir, dass alles möglich ist. Am 25. Oktober wird auch bei mir die Zahl stehen! Wink
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#22
Big Grin 
Bei mir auch! Viel Erfolg
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=2548]
[url=http://www.spruch-des-tages.org/motivationssprueche/2205-solange-du-nicht-anfaengst-wird-es-nie-zu-ende-sein]Solange du nicht anfängst, wird es nie zu Ende sein.

Don´t give up! Great Things take time.
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#23
(14.10.2018, 23:08)free123 schrieb: Bei mir auch! Viel Erfolg

Das ging schnell Big Grin Dir ebenfalls viel Erfolg!
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#24
So doch etwas später als gewollt

Ich werde heute nicht viele Worte verlieren, weil ich noch einige Dinge zu tun habe.
Tag 1 und 2 waren relativ einfach, weil ich sehr beschäftigt war und auch die Uni habe ich halbwegs gut überstanden.
Hat an sich alles gut geklappt, aber am Ende des Tages war ich einfach platt, weil ich größtenteils damit beschäftigt war die negativen Gedanken zu verbannen und mich aufs wesentliche zu konzentrieren.
Ich hoffe zum Wochenende hin kann ich wieder mehr schreiben, bis dahin heißts weiter am Ball bleiben.

[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=12597]
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#25
Hey NoFap92,

die ersten Tage sind wirklich hart! Gerade in Zeiten, in der man kraftlos von der Arbeit/Uni usw. wiederkommt ist es schwer den Kampf mit der Sucht zu führen! Bei mir war es oft so, wenn ich abgelenkt war, war meine Sucht für einen Moment weg. Bei dir scheint es anders zu sein, daher ist es vermutlich doppelt belastend an solchen harten Tagen. Aber das wird dir auch gleich doppelt soviel Kraft geben, wenn du die ersten Tage schaffst. Ich hoffe, wenn du die ersten Tage überstehst, kannst du am Wochenende mal abschalten und dich auf die schönen Dinge konzentrieren!
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=17134]
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#26
Hallo allesamt,

ich habe mich eine sehr lange Zeit in diesem Forum nicht mehr blicken lassen, weil ich meinen Fokus auf andere Dinge lenken musste und einfach nicht die Kraft hatte für einen neuen Reboot. Aber das heißt nicht dass es mir dadurch schlechter ging oder ich in ein Loch gefallen bin. In diesem Loch war ich ja bereits wie ich euch ja zuvor ausführlich berichtet habe und kann euch jetzt im Nachhinein mitteilen, dass es echt die Hölle auf Erden war und hoffentlich nie wieder sein wird. Aus meiner jetzigen Perspektive betrachtet kann ich sagen, dass ich für sehr lange Zeit mit einer Dauerangst und einer depressiven Epidsode gelebt habe. In der Zeit war es mir selbst nicht klar, dieser Zustand wurde zum Normalzustand. Aber er beinhaltete eben teilweise den Kontrollverlust im Sinne von Schweissausbrüchen in der Bahn, die auch nicht zu stoppen waren, einer enormen Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwäche, Gefühlslosigkeit und und und. Ich bin morgens echt wach geworden und dachte mir: "Hmmm tja was machst du jetzt? Du könntest deinen Hobbies nachgehen, aber....hmm keine Lust". Und das ist schon echt heftig, wenn man nicht mal mehr auf seine Hobbies Lust hat bzw. man hat schon einen Funken von Lust, aber der wird direkt von dem Gedanken "hmm aber dann musst du ja Bahn fahren und da könntest du dich wieder in eine unangenehme Situation begeben" erstickt.
Das Ganze wurde dann auch noch dadurch getoppt, dass ich durch dieses Unwohlsein und der immer mehr aufkommenden Angst künstlich Magen-Darm-Probleme hervorrufen konnte. Das heißt wenn mich ein Gedanke nicht los lies und genau im falschen Moment in mein Kopf kam, konnte es sein dass ich heftigste Magenkrämpfe bekam inkl. Durchfall. Und das schlimmste daran war auch noch, dass diese Angst unbegründet war bzw. ich nicht mal wusste wovor. Es war quasi die Angst vor der Angst.
Doch hätte ich mich noch in dieser Phase befunden, hätte ich wahrscheinlich nicht den Weg in dieses Forum gefunden.
Deshalb wollte ich euch erzählen wie ich das Ganze zumindest für den Moment losgeworden bzw. temporär minimieren kann.
Aber primär schreibe ich das Ganze wahrscheinlich als Eigentherapie oder um es später noch einmal lesen zu können. Also falls es euch zu off-topic ist, gerne zu einem anderen Beitrag wechseln Wink

Angefangen hat meine "Heilung" Ende November/ Anfang Dezember. Der Schlüssel zum Beginn lag im Sport. Ich hatte gerade meine Home Offcie Tätigkeiten für die Arbeit erledigt und fühlte wieder diese Leere. Projekt beendet und nun?
Mehrere Möglichkeiten kamen in Frage, aber mein Kopf fand zu allem negative Argumente. Also dachte ich mir ich muss was tun um den Kopf frei zu bekommen. Es sprachen sooo viele Dinge dagegen Joggen zu gehen. Die Gedanken waren: "Was soll ich denn anziehen? Ist doch bestimmt alles in der Wäsche und dreckig was ich zum joggen brauche. Was ist wenn ich währenddessen wieder Bauchkrämpfe bekomme? Ist ja dann wieder voll viel Stress. Außerdem ist es ungemütlich draußen. Und was ist wenn mich jemand sieht, bin ja momentan nicht in topform usw. usw."
Wie ihr merkt war mein Kopf darauf programmiert auf alles etwas negatives hervorzubringen.
Ich habe mich aber überwunden und mein Kopf ausgeschaltet und einfach nur gemacht.
Irgendwas warmes angezogen, Kopfhörer rein, Handy mit und bin eine Strecke gelaufen die ich sehr gut kannte.
Das erste mal hat sich schon ganz gut angefühlt, aber beim zweiten Mal merkte ich dass es einfach eine Befreiung war. Es hat sich wie früher angefühlt, als ich regelmäßig laufen war um dem Druck in der Schule zu entkommen.
Es ging mir seit langem nicht mehr so gut wie nach dem laufen.
Aber dass danach meine ganzen Probleme weg waren, war nun auch nicht der Fall. ich hatte weiterhin Magenprobleme auf der Arbeit und Schweissausbrüche in der Bahn, nur sie liesen sich ein bisschen besser ertragen.
Ein weiterer Knackpunkt war der 06.Dezember. Kurz gesagt stand Bandprobe an und ich hatte wieder mal Durchfall und wusste nicht warum.
Ich wollte nicht absagen, weil ich mich eig drauf gefreut hatte und bin dann los.
Ich saß an der Haltestelle und war in Gedanken. Ich dachte mir "Entweder du zermürbst dir wieder über alles den Kopf und schadest dir damit selbst oder du scheisst jetzt einfach mal auf alles und schottest dich Reiztechnisch von allem ab".
Gesagt getan. Ich habe versucht mich von jeglichen Reizen abzuschotten und an nichts zu denken. Es war das erste mal seit langem dass ich keine Unruhe in der Bahn gespürt habe. Für euch mag sich das vielleicht lächerlich anhören, aber für mich war es ein Meilenstein, der auch über die nächsten Male anhielt.
Zu Weihnachten und Neujahr war ich jetzt bei meinen Eltern gewesen und habe dort 2 Wochen verbracht. Das kuriose war, dass ich diese aufkommende Unruhe selbst dort verspürt habe. Mitten im Gespräch mit meiner Mutter kam ein Gedanke in mir auch (das kann bspw. gewesen sein "Oh man wie soll ich die Klausuren schaffen") und schon musste ich innerlich gegen aufkommende Unruhe ankämpfen.
Das führt dann natürlich dazu, dass man immer unter Anspannung ist, weil man denkt es könnte jeden Moment wiederkommen. So konnte man den Aufenthalt auch nur halbherzig genießen. Der dritte Knackpunkt über den ich noch kurz berichten möchte ereignete sich an Silvester. Zuvor wurde mir mitgeteilt, dass wir (Meine Kumpels und Ich) diesmal nicht in üblicher Konstelation feiern, sondern wir in einer WG bei einem Kumpel vom Kumpel feiern, den ich nicht kannte. Über solche Situationen habe ich mich früher riesig gefreut, weil ich damals dachte "Nice, neue Leute kennenlern". Zu dem Zeitpunkt verursachte das allerdings wieder Magengrummeln und die negativen Gedanken gingen los...
"Was ist wenn ich wieder ne Panikattacke habe, was ist wenn die Kumpels vollkommen anders sind, was ist wenn da heiße Frauen sind und die mich nicht attraktiv finden ...". Also mein Selbstwertgefühl war echt nicht hoch wie ihr merkt. So viele Stimmen haben in mir zu mir gesprochen: "Komm feier zu Hause, ist eh weniger Stress und dir kann nichts passieren". Zumal es auch eine etwas längere Bahnfahrt dorthin gewesen wäre, die ich allein antreten musste. ABER! Ich habe mich dafür entschieden. Aber das vollkommen abstruse war, dass ich mir schon Ausreden überlegt hatte, was ich meinen Kumpels hätte schreiben können, wenn ich mich auf dem Weg dorthin doch umentschieden hätte.
Man merkt glaube ich mittlerweile immer mehr warum ich von einer depressiven Epidsode ausgehe...
So um es kurz zu halten komm ich nun zum Punkt. Warum dieses Silvester ein Knackpunkt war: ich habe mir zwei Tage zuvor drüber Gedanken gemacht, alles durchgedacht und war innerlich angespannt.
Kaum war ich da und hatte das erste Bier in der Hand war alles mega entspannt. Es war ein ziemlich geiler Abend!
Die Erkenntnis für mich war: das Zerdenken davor war unnötig und viel schlimmer als das eigentliche Ereignis und was mir zuvor schon aufgefallen war, sobald ich Alkohol trinke lassen meine Probleme nach.
Der vierte und letzte Knackpunkt lag darin, dass ich mich über Depressionen, Symptome und Bewältigung informiert hatte.
Im Zuge dessen bin ich auf ein Terminus gestoßen mit dem ich mich sowas von identifizieren konnte: Gedankenkarussel.
Man zerdenkt alles und lässt die Gedanken kreisen, denkt nichts zu ende, schweift von einem zum anderen und dreht sich dabei im Kreis.
In dem Moment habe ich mir gedacht, dass das genau der Punkt allen Übels ist. Der mögliche Grund warum ich oft Kopfdruck habe und dieser sich wie vernebelt anfühlt, wieso mein Selbstwert gesunken ist, wieso aus realen Problemen körperliche Symptome wurden.
Ich habe also versucht nicht mehr zu grübeln! Jeden Gedanken versuchen abzublocken.
Denn alle drei/vier Knackpunkte haben damit zu tun.
Beim Joggen bekomme ich den Kopf frei (1), beim abschotten und abblocken jeglicher Gedanken wird die Bahnfahrt zum Klacks (2), unter Alkohol habe ich die Probleme nicht, weil die Gedanken betäubt werden (3).
Tja und seit ich das vierte Aha Erlebnis beim recherchieren hatte, geht es mir psychisch viel besser. Klar klappt das nicht immer mit dem Abblocken und dieses dumpfe Gefühl ist nicht vollkommen weg, aber ich habe die Bahnfahrt zurück nach Hause ohne Magenprobleme überstanden, habe diese seitdem gar nicht mehr, schwitze nicht mehr beim einkaufen und habe einfach viel positivere Gedanken.

Meine reflektierenden Gedanken dahinter sind nun eig: liegt es wirklich daran dass es mir besser geht, weil ich meine Gedanken abschotte und versuche so wenig wie möglich zu grübeln oder hat der Aufenthalt in der Heimat dazu geführt, dass ich dazu überhaupt in der Lage bin.

In jedem Fall muss ich daran anknüpfen und muss die Energie jetzt nutzen, um meine Zeit sinnvoll zu nutzen, sprich soziale Kontakte pflegen, sportlich aktiv sein und mir trotzdem einen Psychologen suchen um zu ergründen was das war und wie es nie wieder vorkommt.
Darüberhinaus beginne ich am Montag meinen Reboot, doch diesmal nicht weil es meine letzte Chance ist was zu ändern oder weil ich denke dass meine gesundheitlichen Probleme nur PMO als Kern allen Übels haben, sondern weil ich denke damit noch ausgeglichener zu sein und einfach erfolgreicher im Leben sein werde.
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#27
Hey, schön das du wieder am Start bist!

Dieses Zerdenken ist wirklich eine scheiss Angewohnheit von uns Menschen. Vor allem weil es fast immer völlig nutzlos und übertrieben ist.

Wenn dir Gedankenkarussels zu schaffen machen, versuch Meditation. Viele denken zwar beim meditieren würde man sich in die Tiefen seiner Gedanken abgleiten lassen und in einer Art Parallelwelt ausharren, aber genau der gegenteil ist der Fall. Durch Meditation lernt man, seinen Fokus bewusst zu steuern. So, dass das Bewusstsein im jetzt und hier ist. Fand es sehr schwer am Anfang auch nur 5 Minuten meinen Fokus aufs jetzt zu legen, aber mit etwas Übung hilft es einem ungemein die Gedanken zu beruhigen!

Viel Erfolg weiterhin, bin auf deine Berichte gespannt!

Grüße, Zef
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#28
Hey Zefir,

erstmal Danke dass du dir die Zeit genommen hast diesen Roman durchzulesen Big Grin
Und ja es fühlt sich gut an wieder dabei zu sein. Endlich ein größeres, längerfristiges Ziel, das es zu erreichen gilt.
Zwar wäre es cool gewesen dieses Ziel schon zu Weihnachten erreicht zu haben, aber immerhin kann ich jetzt die neue Energie, die höchstwahrscheinlich in den nächsten Wochen ansteigen wird nutzen, um mich körperlich aufzupeppeln und fitnesstechnisch für den Sommer bereit zu sein.
Ich stimme dir da vollkommen zu mit der Meditation. Ist meiner Meinung nach eine Praktik, die vollkommen zu Unrecht nur der Esoterik Ecke zugeordnet wird.
Ich mache das bereits seit nun 4 Monaten mit der Wim Hof Methode, bei der man die Atmung nutzt, um seinen eigen PH-Wert auszugleichen und den gesamten Körper wieder mit Sauerstoff zu sättigen. Dabei konzentriert man sich gleichzeitig so auf die Atmung und die Musik (die ich zumindest dafür nutze), dass kein Platz mehr für Gedanken ist.
Aber vielleicht werde ich mich mal tiefer in das Thema allgemeine Meditation reinlesen und evtl. stoß ich dabei ja auf andere interessante Methoden.
Auf jeden Fall glaube ich, dass man durch das "In-sich-gehen" erst zur inneren Mitte findet und dadurch auch im Alltag ruhiger, geordneter und am Ende ja auch leistungsfähiger wird.

Also Danke nochmal für deinen Zuspruch und deinen Tipp! Smile

Grüße, Mr. NoFap92
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#29
So ersten Tag gut überstanden. Produktiv genutzt um mal Ordnung zu schaffen, sowohl auf meinem Rechner als auch in der Wohnung.
Den ganzen Pfand weggebracht und mich mit halbwesg gesunder Nahrung für die Woche eingedeckt.
Für Sport hat die Motivation heute noch nicht gereicht, aber ich hoffe ich schaffe morgen dafür Zeit zu finden und mich aufzuraffen.
Ansonsten nicht einmal in die Versuchung gekommen und keinen Gedanken dran verschwendet.
In diesem Sinne allen eine erholsame Nacht Big Grin


[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=12597]
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#30
repost im folgenden

(13.09.2018, 13:01)NoFap92 schrieb: Antwort an Hesse1994:

Ja auf der einen Seite bin ich wahrscheinlich schon selber schuld, nur wie hätte ich es damals wissen können, dass der Pornokonsum solche Auswirkungen haben kann. Ich glaube zu der Zeit gab es das Thema nofap nicht einmal und ich dachte Pornos schauen wäre eben einfach etwas was jeder Junge tut. Ich wusste ja auch schon im vorhinein worauf es an dem Tag meine Geburtstags hinauslaufen würde und hab 5 Tage davor komplett gar nicht masturbiert...das waren wahrscheinlich trotzdem noch zu wenig Tage. Aber damals war es generell auch noch nicht täglich mit dem PMO Konsum, es gab Phasen in denen das der Fall war ja, aber es war noch nicht die Regel. Dazu kommt dass ich einfach ein sehr sensibler Mensch bin der sich zu oft Gedanken darüber macht was andere über mich denken. Oftmals war es auch so, dass ich immer wenn meine Freundin mich an der Brust oder den Armen berührt hat, ich sie angespannt habe, weil ich mich ihr gegenüber eben immer am besten präsentieren wollte. Und ich denke es ist einfach der Mix aus PMO Konsum, meiner sensiblen Art und teilweise auch ihren Vorstellungen der dazu geführt hat. Ich meine wie soll ich es genießen wenn ich nicht entspannt bin und immer nur den Gedanken in dem Moment habe "was denkt sie gerade über mich".
Ich hätte mir damals auch niemals vorstellen können offen über meine Gelüste oder ähnliches mit ihr zu sprechen, was aber meiner heutigen Meinung nach wichtig für eine Beziehung ist. Es hätte einige meiner Fragen beantwortet, ich hätte mit jmd darüber reden können und es wäre ein Geheimnis weniger gewesen was ich mit mir hätte rumgetragen müssen. So habe ich bspw. nie verstanden wieso sie nie Petting wollte. Es wäre für mich wahrscheinlich leichter gewesen das als Vorschritt zu nehmen, anstatt direkt von 0 auf 100 zu gehen. Aber ich habe es in dem Moment einfach akzeptiert und ihre Grenze respektiert mit der Folge dass ich nicht auf meine Kosten komme. Stattdessen habe ich mir dann eben meine Befriedigung in PMO geholt. Vllt war das der Punkt an dem es sich in meiner Psyche manifestiert hat, dass PMO eben die Antwort darauf ist, wenn im realen Leben etwas nicht so läuft wie ich es will. Zumal es viel einfacher ist zum Höhepunkt zu gelangen...PC an, Internetseite eingetippt und schon hat man alles was man braucht. Ich glaube ich habe mich auch dafür als Befriedigungsmaßnahme entschieden um unabhängig von meiner Freundin zu sein, denn ich denke jeder Mann kennt es, wenn man so eine Lust auf die Freundin hat und dann einen Korb kassiert, dass das negativen Stress und den ganzen Tag schlechte Laune produziert. Darauf hatte ich einfach keine Lust und wie ich ja schon geschildert habe, habe ich mir das als sehr sensibler Mensch ziemlich zu Herzen genommen und dann ging das Gedankentheater los. Wenn ich dann auch noch in der Schule gesehen habe, dass sie andere Typen umarmt und mit ihnen lacht etc. war meine innerliche Eifersucht sowas von am kochen und das hat sich dann natürlich auch immer weiter auf die Beziehung ausgewirkt.
Eifersucht, Hass auf sich selbst weil man versagt hat, Angst man könnte die Freundin verlieren, Scham gepaart mit weiterer Angst die Freundin könnte rausfinden was der mögliche wahre Grund für die Dyfunktion ist haben mich dann irgendwann auch veranlasst Streits zwar nicht absichtlich zu schüren, aber billigend in Kauf zu nehmen.
Wie dem auch sei, zurück zu deiner Antwort. Also ich geb dir Recht, dass Internetkonsum und Pornokonsum stark zusammenhängen. Bei mir ist es leider so, dass ich auf Social Media Basis relativ stark aktiv bin und deshalb meinen Internetkonsum nur schwer einschränken kann. Ich suchte halt nicht aus privaten Gründen über Stunden bei Facebook, sondern bin halt in der Community aktiv, was ich eben als quasi "Nebengewerbe" ansehe. Ja ich habe damit auch schon was verdient, aber es ist überschaubar. Jedenfalls ist es leider für mich unmöglich bspw. wie andere Forumsmitglieder ihr Smartphone wegzuschließen und auf ein internetloses Handy zurückzugreifen oder den Internetkonsum nur auf eine Stunde zu beschränken. Das einzige was ich machen kann ist eben mich NUR auf dieses "Business" zu beschränken und jeglicher Abweichung zu widerstehen (typisches Beispiel: man sieht ein Clickbait Titel auf YouTube, wird getriggert drauf zu klicken und wird dann von einem zum nächsten Video weitergeleitet und schon sind 2 Stunden um). Das ist zwar nicht sonderlich Produktiv, aber mich würde es zumindest nicht zu PMO verleiten. Nichtsdestotrotz verstehe ich deine Kernaussage man soll sich auf das wesentliche konzentrieren und sich den Dingen widmen die einem im Leben weiterbringen, der ich auch vollkommen zustimmen würde.
Besonders gut fand ich, dass du die Risiken des Internets angesprochen hast. Ich hab mir auch schon so oft Gedanken gemacht was uns das Internet gebracht hat, was bspw. die Generation unserer Eltern nicht hatte. Der stärkste positive wie auch negative Punkt ist die Omnipräsenz. Man kann 24/7 egal wann, immer darauf zugreifen und hat dadurch alles mit einem Klick ganz einfach auf seinem Bildschirm. Früher war der Mehrwert eines Fotos in einer Zeitschrift ein komplett anderer. Man fand es zwar erregend, aber es hätte einen niemals davon abgebracht mit anderen Mädchen/Frauen interagieren zu wollen. Mein stärkster Trigger vor dem Internet war einfach ein ganz normales Foto (damals noch eins was eben nicht digital geschossen wurde) eines Mädchens auf das ich stand oder halt der Gedanke an sie. Das hat einen dazu verleitet immer mehr zu tun, um diese Fantasie Wirklichkiet werden zu lassen. Die Pornografie übers Internet stellt einfach mal so viele Inhalte zur Verfügung, dass man im Grunde genommen einen ganzen Tag damit verschwenden kann und immer noch am nächsten Tag genügend gute Inhalte hat. Naja und dass täglich neue Inhalte hinzukommen ist ja auch klar. Sprich es ist eine Endlosspirale die eine unzubefriedigende Libido schafft, denn der Mensch ist nun mal so konzipiert dass er immer mehr und mehr und mehr will. Die letzten zwei Wochen ist mir aber aufgefallen, dass ich das Gefühle hatte alle guten Inhalte schon gesehen zu haben und dass mich das anschauen der Videos die ich schon kannte keine Befriedigung mehr verschafft hat. Wenn der Verstand langsam merkt, dass man sich in einer Spirale der Unsinnigkeit bewegt, lässt auch das Interesse daran nach, weil man merkt es bringt einem auf lange Sicht nichts. Diesen Gedanken versuche ich mir jetzt so oft es geht ins Gedächtnis zu rufen sobald mein Körper mir Signale gibt, dass er auf Entzug ist.
Das passt auch zu deiner letzten Aussage, der ich sowas von zustimme!
"Das Leben hat keinen Sinn außer dem den wir ihm geben." Man muss sich immer fragen wer wäre man lieber, wen würde man bspw. besser finden wenn man ihn von außen betrachten würde. Man muss sich sein eigenes Leben als bspw. Fernsehserie vorstellen, bei der man dieses als Zuschauer aus der Vogelperspektive, also als außenstehende, unabhängige Person betrachtet. Würde man den Typen toll finden der lieber seine Zeit vergeudet und den ganzen Tag anderen bei sexuellen Aktivitäten vor dem Bildschirm zuschaut oder wäre man lieber derjenige der diese begrenzte, kostbare Zeit nutzt um das Beste aus seinem Leben zu machen und sportlich aktiv ist, an seinen Sozialkompetenzen arbeitet, eine gewisse Ausstrahlung hat und mit Hilfe dieser Eigenschaften selber derjenige ist der aktiv im realen Leben den sexuellen Aktivitäten nachgeht. Ich denke die Antwort wäre bei jedem befragten die selbe. Nur man muss selber ehrlich zu sich sein und eine gewisse Selbstreflexionskompetenz aufbauen, die einem ermöglicht zu erkennen welcher Typ von beiden man gerade ist. Und hat man diese mit der Zeit entwickelt, denke ich kann man diesen Gedanken auf so viele Lebensbereiche anwenden um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und hat man erstmal im Hinterkopf dass man bereits so und so viel Tage seiner Sucht widerstanden hat, fällt es einem wahrscheinlich auch leichter in anderen Bereichen die mutigere Entscheidung zu treffen.
In diesem Sinne genießt das Leben, kostet es aus und Carpe diem!

Zu meinem Tag 2 und 3:

Da ich ich bereits jetzt schon so ausschweifend geworden bin, werd ich die Schilderung meiner zwei letzten Tage eher auf ein Minimum reduzieren, mal schauen ob mir das diesmal gelingt^^

Zu Tag 2 gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, ich habe viel Zeit am Rechner verbracht, die allerdings zu 70% produktiv genutzt wurde. Ich habe definitiv gemerkt, dass ich öfter einen Gedanken an sexuelle Themen verschwendet habe als an Tag 1. Trotzdem kam es für mich überhaupt nicht in Frage nachzugeben und somit kam es nicht mal in Ansatz zu grenzwertigen Dingen. Abends musste ich dann wieder mit der Bahn fahren, weil ich noch bestimmte Dinge für mein Probearbeiten erledigen musste. Die Hinfahrt wurde easy gemeistert, dann bin ich auf direktem Wege zum Kaufland und dort habe ich dann zum ersten Mal seit diesen zwei Tagen meine aufkommende Unruhe nicht mehr unterdrücken können. Der Auslöser war wahrscheinlich eine Grundanspannung aufgrund von Zeitdruck und einer sehr, sehr attraktiven Frau die hinter mir stand. Das war dann der Grund weshalb das Kopfgedankenkino wieder los ging: "Hoffentlich seh ich gerade gut genug aus, riech ich gut?, was sie wohl gerade denkt, jetzt bloß keine Unruhe aufkommen lassen, nicht anfangen zu schwitzen du bist in einer Situation in der du erstmal nicht weg kannst....tja der Gedanke führte dann zum unerwünschten. Hab gemerkt wie sich wieder Schweißperlen auf meiner Stirn bilden und hab sie mit der Hand weggewischt und so gut es geht versucht mir nichts anmerken zu lassen. Insgesamt wars jetzt nichts schlimmes, keiner hat komisch geguckt, die Kassiererin hat auch nichts bemerkt, aber es ist einfach die Ohnmacht, man weiß was kommt, kann es aber nicht verhindern. Man ist in diesem Moment so empfindsam für jegliche Eindrücke, der man normalerweise nicht mal Beachtung geschenkt hätte, aber in diesen 5-10 Minuten fühlen sie sich an als würden sie einen erdrücken.
In diesem Fall waren es vielleicht nur 3 Minuten, denn sobald ich aus dem Laden draußen war, hat sich die Anspannung verflüchtigt. Die Bahnfahrt nach Hause war hingegen auch wieder easy.

Tag 3:
So der Tag des Probearbeitens. Eigentlich war ich beim Aufstehen echt entspannt und ruhig, was ich vermutlich nicht gewesen wäre wenn ich mich nicht bereits in meiner PMO Abstinenzphase befunden hätte. Der Weg dorthin hat mich auch wieder ordentlich gefordert, es kamen so viele Dinge zusammen...ich war gezwungen lange Klamotten bei 28 Grad zu tragen, hatte mega schwerer Equipment mit, kein Sitzplatz in Sicht und Stand nun da in der relativ vollen Bahn. Komischerweise habe ich es in der Situation mit dem Gedanken geschafft "Junge bleib ruhig, du machst dir das Leben nur schwer wenn du jetzt wieder unruhig wirst, dazu wirst du heute im Laufe des Tages schon noch genug Gelegenheit bekommen." Was soll ich sagen....es hat funktioniert. Ich bin relativ ruhig geblieben. Der Fußmarsch von der U-Bahn Station zur Arbeit war dann allerdings so heiß und Zeitdruck kam mittlerweile auch noch hinzu, dass das Schwitzen nicht ausblieb, worauf mich der Chef dann auch locker drauf angesprochen hatte. Ich habe nur gesagt dass es halt am schweren Equipment lag und es eben draußen heiß ist, habe mir mein Gesicht mit einem Tuch abgewischt und mich dann seinen Fragen gewidmet, damit war die Sache dann auch gut. Im Laufe des Tages hatte ich meine "Emotionen" und körperlichen Auswirkungen dann auch im Griff. Eine einzige Situation die mich dann etwas unruhig hat werden lassen, war die Info, dass um 13 Uhr alle zusammen Mittagspause machen und was essen. Dabei waren dann auch sehr sehr attraktive Kolleginen. Da die anderen auf ihre Bestellung warteten, hatte ich mich schon in die Küche gesetzt und mit einem Kollegen der anderen Abteilung gequatscht, was mich immer ruhiger hat werden lassen. Als dann die Kolleginen dazu gestoßen sind war ich halbwegs entspannt und konnte locker Gespräche führen und war gefühlt sogar offener und extrovertierter als die jüngeren Kolleginen. Gemeinschaftsessen also bestens überstanden und einen guten ersten Eindruck gemacht. Nichtsdestotrotz war ich anschließend etwas unter Zeitdruck geraten und es passierte das was immer passiert...wenn ich zuvor was gegessen habe und unter Stress gerate verspannt sich automatisch mein Magen und füllt sich mit Luft. Das kann dann durchaus dazu führen, dass es bei Bewegung des Oberkörpers im sitzenden Zustand zu leichten pieckenden Schmerzen kommen kann. Darüberhinaus bewegt sich die Luft natürlich auch weiterhin im Magen und es kommt zu den komischsten Magen/Darm Geräuschen. Ich hatte ein Zimmer für mich, von daher war das nicht weiter wild, aber zum Ende des Arbeitstages hat sich der Chef mein Produkt angeschaut und anschließend mir seine weiteren Pläne genannt. Ich war so angespannt innerlich und dachte nur "Magen bleib ruhig, jetzt nicht laut sein!!!". Das hat auch geklappt, der Bauch war zwar weiterhin unter Spannung, hat sich aber ruhig verhalten.
Im Endeffekt hat dem Chef mein Produkt mehr als nur gefallen, er war echt begeistert und hat mir ein Arbeitsvertrag angeboten.
Um 19:00 Uhr bin ich dann nach Hause gefahren und trotz Bauchspannung, schwerem Gepäck und einer vollen Bahn, hab ich easy locker die Fahrt überstanden.
Zu Hause hatte ich dann richtig das Gefühl mich belohnen zu dürfen, was normalerweise PMO bedeutete. Tja aber ich war halt so positiv gestimmt durch das Ergebnis des Tages, dass meine Belohnung in Mountain Dew und einem Kinder Pinguin und einfach nur auf der Couch chillen bestand. Kein PMO für mich!
Diese Situation hat mir gezeigt, dass ich auch nach einem anstrengenden Tag widerstehen kann und sollte mir ein Vorbild für die "langweiligen Tage" sein, die noch kommen werden, an denen ich jegliche Möglichkeiten hätte was produktives zu tun und wahrscheinlich trotzdem den Gedanken haben werde, "aber du könntes ja nur mal kurz...".  
Was ich noch hinzufügen wollte, was Hesse1994's Aussage aufgreift: während ich auf der Arbeit an meinem Laptop saß und am arbeiten war und etwas nicht so hingehauen hat wie ich in dem Moment wollte kam auf einmal der Gedanke "ach komm, mach ne Pause und öffne den Browser...", es war als würde ich den negativem Gedanken mit PMO entgegenwirken wollen, was sich glaube ich so in mein Unterbewusstsein eingebrannt hat, weil ich es z.B. auch beim lernen für die Uni so gehandhabt habe. Immer in Klausurphasen war mein PMO Konsum am höchsten. Aber nochmal zur Arbeitssituation, es war in dem Moment eher wie ein Instinkt anstatt ein wirklich präsenter Gedanke, denn ich hätte sowas NIEMALS gemacht und werde es auch nicht, da gibt es für mich Grenzen und Masturbation außerhalb der Vier Wände war immer ein no go für mich und ist es bis heute. Aber was man daran sieht ist, dass sowohl der Laptop ein trigger sein kann, als auch bestimmte Situationen in denen man in der Vergangenheit PMO als Lösung genommen hat.

So, ist doch wieder länger geworden, aber jetzt wisst ihr wenigstens Bescheid was bei mir so los war und auch ich werde in paar Wochen das wieder lesen können und zurückblicken wie sich meine Situation denn verändert hat.
In diesem Sinne euch noch einen schönen Tag und bleibt standhaft

Servus NoFap92! Wenn du diese Zeilen liest, befinde ich mich in Österreich, denn ich bin mittlerweile für einige Monate ins Ausland gezogen. Irgendwie ist es Zufall aber auch Schicksal, dass ich deinen Post noch gelesen habe [Bild: smile.png] Und ich muss jetzt schon sagen, ich bin tief von dir beeindruckt und war nach deiner Antwort und der ersten Abschnitte schon tief gerührt und verstehe dich zu 100%


Im ersten Teil deiner Antwort schilderst du, dass du exante nicht wusstest was dir PMO antun würde. Naja, das geht ja den meisten so. PMO machen da ist jeder Kerl schnell dabei, aber sich darüber vorab zu informieren dafür fehlte leider die Lust und Zeit :/ das Problem am Masturbieren ist auch, dass man das schon in jungen Jahren in liberalen Familien nahegelegt bekommt seinen Körper zu entdecken. Ich kenne das süchtigmachende Gefühl des Masturbierens auch schon seit meiner Kindheit :/ Der Sexualisierung in unser Gesellschaft wird meiner Erfahrung nach leider keine Grenzen mehr gesetzt.

Den zweiten Punkt den du nennst, kann ich zu 100% nachvollziehen. Ich bin selbst auch ein sehr sensibler Mensch. Auf der einen Seite kann ich sehr mitfühlend sein und zu traurigen Geschichten wie auf Knopfdruck weinen, aber auch zu melancholischer Musik. Auf der anderen Seite wurde ich in der Uni immer rationaler und knallhart analysierend ausgebildet. So würde ich einem Obdachlosen z.B. kein Geld geben, weil ich weiß dass er es in Alkohol stecken könnte. Was andere über mich denken, war mir auch immer sehr wichtig. Ich wollte nicht als verrückt gelten und mich korrekt  verhalten. Dadurch habe ich viele schöne Momente verpasst und habe mich zu stark konditioniert und hatte weniger Spaß im Leben :/

Toll finde ich es, dass wir offen über Gefühle besprechen können und noch objektiv eine zweite Person drüberblicken lassen können, die uns vielleicht versteht oder das gleiche durchgemacht hat. In diesem Sinne liegen wir auf einer Wellenlänge [Bild: smile.png]

Petting früh zu akzeptieren ist mit Sicherheit auch ein wichtiger Punkt. Leider wird durch PMO die eigene Wahrnehmung komplett abgestumpft und man flüchtet sich von einer Hardcore Szene in die nächste Steigerung. It is a shame! Wenn man eine Situation hat in einer Beziehung in der man tief unglücklich ist, wie z.B. sexuelle Gelüste nicht ausleben kann oder Ersatzpraktiken fahren muss wie PMO dann muss man immer mindestens offen darüber reden! Diese Lektion entnehme ich aus deiner Story. Eine Beziehung einzugehen heißt für mich auch der anderen Person komplett vertrauen zu können. Zu Vertrauen gehört auch radikale Ehrlichkeit und offene Kommunikation in Situationen wo man den anderen Partner sonst betrügen würde. Das versuche ich auch künftig für mich zu beachten.
Eine Beziehung einzugehen heißt auch aufeinander zuzugehen, d.h. wenn ein Partner gewisse Präferenzen hat sollte man auf diesen zugehen und sich irgendwie gemeinsam arrangieren, damit beide auf ihre Kosten kommen. PMO als Ausflucht und Alternativhandlung zu nehmen ist krf. verführerisch und führt nachhaltig zu Pornosucht. Leider versuchte ich auch immer in meiner Komfortzone zu bleiben, aber das rächt sich dann lfr. gewaltig. Man muss auch sich herauskommen und so sein wie man ist und dazu stehen. Das ist mit Sicherheit sehr schwer im ersten Moment, aber doch notwendig! Ein weiteres Problem, das du thematisierst, ist das man versucht sich Freiräume zu halten und nach Unabhängigkeit strebt auch in einer Beziehung. Das geht aber vermutlich nur soweit, wie beide wirklich nicht davon tangiert sind in der Partnerschaft. Letzendlich beschreibt das Wort Beziehung ja schon treffend, das man immer ein Stück weit abhängig voneinander ist und sich damit abfinden muss. Wenn man eine Entscheidung trifft, die einem ein schlechtes Gefühl gibt (wie PMO) während einer Beziehung, dann sollte man wenn man alleine nicht davon wegkommt, wenigstens aushalten dem Partner davon zu erzählen. Falls der das auch nicht gutheißt, dann ist es mit Sicherheit eine schädliche Gewohnheit auf lange Sicht und belastet die Partnerschaft.

Nachhaltig die eigene Beziehung zerstören kann man meistens nur wenn man langfristig Dreck am Stecken hat. Wenn man ehrlich ist hat mind. einer der Partner für eine gewisse längere Zeit scheisse gebaut, wenn Beziehungen auseinander brechen. Das ist so wenn man jemanden betrügt und man sich öfters mit anderen Frauen/Männern trifft, wenn man jemanden belügt oder man eben verstörenden Hobbies nachgeht, die letzlich auf einen zurückfallen werden.

Die Gleichgültigkeit die in Streit mündete ist mit Sicherheit auch ein Ergebnis von PMO. Während dir alles egal war in deiner Beziehung an einem bestimmten Punkt, hat PMO bei mir schon zu Beginn der Beziehungsanbahnung dazu geführt mich nicht anzustrengen, um eine interessante Frau zu erobern. Warum auch wenn die Befriedigung scheinbar nur einen Klick entfernt ist :/ Sozial abzustumpfen und auch emotional ist bestimmt ein länger anhaltender Schaden, der genug Grund ist mit PMO gar nicht regelmäßig anzufangen.

Wie bei dir habe ich auch das Problem dass ich oft online bin. Allerdings habe ich einen anspruchsvollen Job, der mir unter der Woche keine Zeit mehr lässt für PMO aber auch nicht für schöne Dinge :/ Am wochenende bin ich dafür topmotiviert was zu unternehmen u.a. weil ich es auf Insta und co. posten kann und dafür soziale Anerkennung bekomme. Leider erfolgt selbst der soziale Austausch mittlerweile unvermeidbar auch zu großen Teilen online und nicht face-to-face.

Zu dem Punkt YT Trigger von einem Video zum nächsten, kann ich dir nur eindringlich empfehlen dir ein anderes Hobby zu suchen. Solange du keine klaren Zeitlimits setzt, du deinen Stream nicht komplett sinnvoll gefiltert hast, ist YT auch ein schweres Laster genauso wie FB, Insta etc. Es ist eine liability , ein time-killer und man lebt wieder in einer Parallelwelt und Scheinwelt. Um die Augen zu öffnen muss man sich auch mal Ruhe gönnen oder neue Wege gehen in der Offline-Welt und versuchen im Alltag mit neuen Leuten (Frauen) Kontakt aufzunehmen. Du hast dass in deinen Worten ganz gut am Rande zusammengefasst:  "Mädchens auf das ich stand oder halt der Gedanke an sie. Das hat einen dazu verleitet immer mehr zu tun, um diese Fantasie Wirklichkiet werden zu lassen." Alles was man bewusst macht, um seinen Zielen näher zu kommen halte ich für sinnvoll. Alles was man unkontrolliert macht und zu Kontrollverlusten führt (wie auch PMO) halte ich weiterhin für gefährliche Triggerpunkte.

"Sprich es ist eine Endlosspirale die eine unzubefriedigende Libido schafft, denn der Mensch ist nun mal so konzipiert dass er immer mehr und mehr und mehr will. Die letzten zwei Wochen ist mir aber aufgefallen, dass ich das Gefühle hatte alle guten Inhalte schon gesehen zu haben und dass mich das anschauen der Videos die ich schon kannte keine Befriedigung mehr verschafft hat." Zu diesem Punkt möchte ich nur hinzufügen, dass das unserer Beziehungsfähigkeit auch massiv lfr. schadet. Dein Bild mit der Vogelperspektive, bei der man sich einem unabh. Dritten wie in einem Spielfilm gegenübersitzt finde ich sehr mächtig, um die richtigen Gewohnheiten und Aktivitäten für ein glücklicheres Leben zu etablieren. #Selbstreflexionskompetenz in allen Lebenslagen + Widerstandskraft

P.S. wenn ich Zeit habe nehme ich mir bald noch Zeit deine übrigen Posts zu kommentieren

Lg

(21.09.2018, 09:32)Burnham schrieb: Das tut mir leid mit deinem Rückfall! Aber deine Reflexion darauf ist super!

Nutze sie, um dich weiter zu fokussieren. Nur so wirst du den Kampf gegen den Porno gewinnen. Deine Kampfansage ist sehr motivierend mit guten Aufgaben und Zielen geschrieben. Bleib weiter dran, dann kommt der Erfolg automatisch. Und zweifel nicht daran, wenn doch wieder schwierige Phasen dich zu überrollen drohen. Mach dir bei aller Motivation auch bewusst, dass schwierige Phasen weiterhin im Leben dazugehören.

Hallo NoFap92, meine Antwort richtet sich primär an dich:

mir ist aufgefallen, dass du evtl. deine Priorisierung neu überdenken solltest.

" (1) Soziale Ängste loswerden

(2) Wieder Selbstbewusster in allen Bereichen werden
(3) Den Alltag so stressfrei wie möglich strukturieren
(4) Mindestens die 90 Tage komplett OHNE Masturbation, OHNE Orgasmus, OHNE Pornos durchstehen und mein Gehirn endlich rebooten"
-> ist es nicht viel mehr so, dass du (1) und (2) automatisch erreichst wenn du PMO aus deinem Leben verbannst?

Außerdem möchte ich dir den Denkanstoß geben, dass du nach Wegen suchen musst wie du bad habits durch good habits ersetzen kannst. Darüberhinaus solltest du die ganze Woche so strukturieren, dass du auch am WE jede Menge zu tun hast und gar keine Zeit alleine über hast, um an PMO zu denken! baue sozialen Druck auf durch Treffen mit Freunden, geplante Freizeitaktivitäten, Zeiten wo du nicht zuhause bist und nicht in die alten Gewohnheiten zurückfallen kannst.

Zu guter Letzt möchte ich auf Burnhams Kommentar zurückgreifen:

Der Fokus weg von PMO (good habits) und die ständige ehrliche Selbstreflexion sind der Schlüssel zum Erfolg. Schreibe deine Ziele auf und verinnerliche sie immer wieder. Meditiere auch und finde deine innere Ruhe und was du wirklich im Leben erreichen willst. Überlege dir in guten Phasen wie du schlechte Phasen umgehen und aus dem Weg gehen kannst. Wie stellst du für das nächste Mal sicher, dass du nicht wieder am WE am laptop einen relapse hast? überlege dir was kreatives. Eine Idee wäre es den Laptop über das WE abzugeben oder bei einem Freund zu lassen oder den sonst jemanden. Den WLAN stecker abzuziehen und übers WE wegzuschließen hilft vielleicht auch. Nur noch das Handy übers WE mit limitiertem Datenvolumen für Insta /FB etc. als Notlösung wäre auch  ggf. ein erster Deal. Am besten wäre es, wenn wir (oder du und jemand aus der community dem du vertraust) gemeinsam was unternehmen könnten am WE. Dann könnten wir uns gegenseitig motivieren und uns Mut zu sprechen (vlt bei einem Bier) ? Das könnte z.B. über einen kurzen regelmäßigen wöchentlichen Audio oder Video Call alternativ per Skype erfolgen, bei dem jeder seine Pläne fürs WE erörtert und den Status des anderen tracken kann ? ^^ Leider bin ich momentan nicht mehr in DE, sonst könnte man sich auch mal so treffen Tongue Am Wochenende sind mit Sicherheit die meisten Rückfälle. Das du dich mit PMO am WE belohnen willst, zeigt auch dass du dich unter der Woche nicht ausreichend belohnt hast Tongue du musst dein Reward system anpassen! gönn dir mal eine extra kugel eis die du sonst nicht bekommen hättest oder irgendwas besonderes nur um dich zu erinnern und die Belohnung sinnvoll vorwegzunehmen bevor du mit PMO wieder komplett eskalierst "als Reward" .  Kenne das Problem selbst leider auch nur zu gut

(11.01.2019, 11:46)NoFap92 schrieb: Hallo allesamt,

ich habe mich eine sehr lange Zeit in diesem Forum nicht mehr blicken lassen, weil ich meinen Fokus auf andere Dinge lenken musste und einfach nicht die Kraft hatte für einen neuen Reboot. Aber das heißt nicht dass es mir dadurch schlechter ging oder ich in ein Loch gefallen bin. In diesem Loch war ich ja bereits wie ich euch ja zuvor ausführlich berichtet habe und kann euch jetzt im Nachhinein mitteilen, dass es echt die Hölle auf Erden war und hoffentlich nie wieder sein wird. Aus meiner jetzigen Perspektive betrachtet kann ich sagen, dass ich für sehr lange Zeit mit einer Dauerangst und einer depressiven Epidsode gelebt habe. In der Zeit war es mir selbst nicht klar, dieser Zustand wurde zum Normalzustand. Aber er beinhaltete eben teilweise den Kontrollverlust im Sinne von Schweissausbrüchen in der Bahn, die auch nicht zu stoppen waren, einer enormen Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwäche, Gefühlslosigkeit und und und. Ich bin morgens echt wach geworden und dachte mir: "Hmmm tja was machst du jetzt? Du könntest deinen Hobbies nachgehen, aber....hmm keine Lust". Und das ist schon echt heftig, wenn man nicht mal mehr auf seine Hobbies Lust hat bzw. man hat schon einen Funken von Lust, aber der wird direkt von dem Gedanken "hmm aber dann musst du ja Bahn fahren und da könntest du dich wieder in eine unangenehme Situation begeben" erstickt.
Das Ganze wurde dann auch noch dadurch getoppt, dass ich durch dieses Unwohlsein und der immer mehr aufkommenden Angst künstlich Magen-Darm-Probleme hervorrufen konnte. Das heißt wenn mich ein Gedanke nicht los lies und genau im falschen Moment in mein Kopf kam, konnte es sein dass ich heftigste Magenkrämpfe bekam inkl. Durchfall. Und das schlimmste daran war auch noch, dass diese Angst unbegründet war bzw. ich nicht mal wusste wovor. Es war quasi die Angst vor der Angst.
Doch hätte ich mich noch in dieser Phase befunden, hätte ich wahrscheinlich nicht den Weg in dieses Forum gefunden.
Deshalb wollte ich euch erzählen wie ich das Ganze zumindest für den Moment losgeworden bzw. temporär minimieren kann.
Aber primär schreibe ich das Ganze wahrscheinlich als Eigentherapie oder um es später noch einmal lesen zu können. Also falls es euch zu off-topic ist, gerne zu einem anderen Beitrag wechseln Wink

Angefangen hat meine "Heilung" Ende November/ Anfang Dezember. Der Schlüssel zum Beginn lag im Sport. Ich hatte gerade meine Home Offcie Tätigkeiten für die Arbeit erledigt und fühlte wieder diese Leere. Projekt beendet und nun?
Mehrere Möglichkeiten kamen in Frage, aber mein Kopf fand zu allem negative Argumente. Also dachte ich mir ich muss was tun um den Kopf frei zu bekommen. Es sprachen sooo viele Dinge dagegen Joggen zu gehen. Die Gedanken waren: "Was soll ich denn anziehen? Ist doch bestimmt alles in der Wäsche und dreckig was ich zum joggen brauche. Was ist wenn ich währenddessen wieder Bauchkrämpfe bekomme? Ist ja dann wieder voll viel Stress. Außerdem ist es ungemütlich draußen. Und was ist wenn mich jemand sieht, bin ja momentan nicht in topform usw. usw."
Wie ihr merkt war mein Kopf darauf programmiert auf alles etwas negatives hervorzubringen.
Ich habe mich aber überwunden und mein Kopf ausgeschaltet und einfach nur gemacht.
Irgendwas warmes angezogen, Kopfhörer rein, Handy mit und bin eine Strecke gelaufen die ich sehr gut kannte.
Das erste mal hat sich schon ganz gut angefühlt, aber beim zweiten Mal merkte ich dass es einfach eine Befreiung war. Es hat sich wie früher angefühlt, als ich regelmäßig laufen war um dem Druck in der Schule zu entkommen.
Es ging mir seit langem nicht mehr so gut wie nach dem laufen.
Aber dass danach meine ganzen Probleme weg waren, war nun auch nicht der Fall. ich hatte weiterhin Magenprobleme auf der Arbeit und Schweissausbrüche in der Bahn, nur sie liesen sich ein bisschen besser ertragen.
Ein weiterer Knackpunkt war der 06.Dezember. Kurz gesagt stand Bandprobe an und ich hatte wieder mal Durchfall und wusste nicht warum.
Ich wollte nicht absagen, weil ich mich eig drauf gefreut hatte und bin dann los.
Ich saß an der Haltestelle und war in Gedanken. Ich dachte mir "Entweder du zermürbst dir wieder über alles den Kopf und schadest dir damit selbst oder du scheisst jetzt einfach mal auf alles und schottest dich Reiztechnisch von allem ab".
Gesagt getan. Ich habe versucht mich von jeglichen Reizen abzuschotten und an nichts zu denken. Es war das erste mal seit langem dass ich keine Unruhe in der Bahn gespürt habe. Für euch mag sich das vielleicht lächerlich anhören, aber für mich war es ein Meilenstein, der auch über die nächsten Male anhielt.
Zu Weihnachten und Neujahr war ich jetzt bei meinen Eltern gewesen und habe dort 2 Wochen verbracht. Das kuriose war, dass ich diese aufkommende Unruhe selbst dort verspürt habe. Mitten im Gespräch mit meiner Mutter kam ein Gedanke in mir auch (das kann bspw. gewesen sein "Oh man wie soll ich die Klausuren schaffen") und schon musste ich innerlich gegen aufkommende Unruhe ankämpfen.
Das führt dann natürlich dazu, dass man immer unter Anspannung ist, weil man denkt es könnte jeden Moment wiederkommen. So konnte man den Aufenthalt auch nur halbherzig genießen. Der dritte Knackpunkt über den ich noch kurz berichten möchte ereignete sich an Silvester. Zuvor wurde mir mitgeteilt, dass wir (Meine Kumpels und Ich) diesmal nicht in üblicher Konstelation feiern, sondern wir in einer WG bei einem Kumpel vom Kumpel feiern, den ich nicht kannte. Über solche Situationen habe ich mich früher riesig gefreut, weil ich damals dachte "Nice, neue Leute kennenlern". Zu dem Zeitpunkt verursachte das allerdings wieder Magengrummeln und die negativen Gedanken gingen los...
"Was ist wenn ich wieder ne Panikattacke habe, was ist wenn die Kumpels vollkommen anders sind, was ist wenn da heiße Frauen sind und die mich nicht attraktiv finden ...". Also mein Selbstwertgefühl war echt nicht hoch wie ihr merkt. So viele Stimmen haben in mir zu mir gesprochen: "Komm feier zu Hause, ist eh weniger Stress und dir kann nichts passieren". Zumal es auch eine etwas längere Bahnfahrt dorthin gewesen wäre, die ich allein antreten musste. ABER! Ich habe mich dafür entschieden. Aber das vollkommen abstruse war, dass ich mir schon Ausreden überlegt hatte, was ich meinen Kumpels hätte schreiben können, wenn ich mich auf dem Weg dorthin doch umentschieden hätte.
Man merkt glaube ich mittlerweile immer mehr warum ich von einer depressiven Epidsode ausgehe...
So um es kurz zu halten komm ich nun zum Punkt. Warum dieses Silvester ein Knackpunkt war: ich habe mir zwei Tage zuvor drüber Gedanken gemacht, alles durchgedacht und war innerlich angespannt.
Kaum war ich da und hatte das erste Bier in der Hand war alles mega entspannt. Es war ein ziemlich geiler Abend!
Die Erkenntnis für mich war: das Zerdenken davor war unnötig und viel schlimmer als das eigentliche Ereignis und was mir zuvor schon aufgefallen war, sobald ich Alkohol trinke lassen meine Probleme nach.
Der vierte und letzte Knackpunkt lag darin, dass ich mich über Depressionen, Symptome und Bewältigung informiert hatte.
Im Zuge dessen bin ich auf ein Terminus gestoßen mit dem ich mich sowas von identifizieren konnte: Gedankenkarussel.
Man zerdenkt alles und lässt die Gedanken kreisen, denkt nichts zu ende, schweift von einem zum anderen und dreht sich dabei im Kreis.
In dem Moment habe ich mir gedacht, dass das genau der Punkt allen Übels ist. Der mögliche Grund warum ich oft Kopfdruck habe und dieser sich wie vernebelt anfühlt, wieso mein Selbstwert gesunken ist, wieso aus realen Problemen körperliche Symptome wurden.
Ich habe also versucht nicht mehr zu grübeln! Jeden Gedanken versuchen abzublocken.
Denn alle drei/vier Knackpunkte haben damit zu tun.
Beim Joggen bekomme ich den Kopf frei (1), beim abschotten und abblocken jeglicher Gedanken wird die Bahnfahrt zum Klacks (2), unter Alkohol habe ich die Probleme nicht, weil die Gedanken betäubt werden (3).
Tja und seit ich das vierte Aha Erlebnis beim recherchieren hatte, geht es mir psychisch viel besser. Klar klappt das nicht immer mit dem Abblocken und dieses dumpfe Gefühl ist nicht vollkommen weg, aber ich habe die Bahnfahrt zurück nach Hause ohne Magenprobleme überstanden, habe diese seitdem gar nicht mehr, schwitze nicht mehr beim einkaufen und habe einfach viel positivere Gedanken.

Meine reflektierenden Gedanken dahinter sind nun eig: liegt es wirklich daran dass es mir besser geht, weil ich meine Gedanken abschotte und versuche so wenig wie möglich zu grübeln oder hat der Aufenthalt in der Heimat dazu geführt, dass ich dazu überhaupt in der Lage bin.

In jedem Fall muss ich daran anknüpfen und muss die Energie jetzt nutzen, um meine Zeit sinnvoll zu nutzen, sprich soziale Kontakte pflegen, sportlich aktiv sein und mir trotzdem einen Psychologen suchen um zu ergründen was das war und wie es nie wieder vorkommt.
Darüberhinaus beginne ich am Montag meinen Reboot, doch diesmal nicht weil es meine letzte Chance ist was zu ändern oder weil ich denke dass meine gesundheitlichen Probleme nur PMO als Kern allen Übels haben, sondern weil ich denke damit noch ausgeglichener zu sein und einfach erfolgreicher im Leben sein werde.

Hallo NoFap: kurze anmerkung zu deinen gesundheitlichen Problemen wie Angstzustände und Magen-Darm Problemen inkl. Durchfall. Lasse dich unbedingt untersuchen, falls du das noch nicht getan hast (die Symptone klingen wirklich unerträglich). Ist natürlich interessant zu wissen, wie das entstehen kann und inwieweit es mit PMO zusammen hängt. So wie du das schilderst klingt es so als ob du irgendeine chronische Erkrankung hast, die öfters wiederkehrt. Ich weiß nicht inwieweit du mit deinen besten Freunden darüber redest, aber du solltest dich schon einer Person anvertrauen , die dir irgendwie weiterhelfen kann. Falls auch nur 1% deiner gesundheitlichen Probleme durch PMO oder dessen Folgen angeheizt werden, wäre das ein verheerendes Zeichen für alle Betroffenen. Ich möchte mir gar nicht vorstellen was für Auswirkungen PMO auf die Entwicklung von Menschen hat über 3-5 Jahre bis hin zu mehr als 10 Jahren. Leider kann ich mir vorstellen, dass die Auswirkungen von physischen, phsychischen bis hin zu mentalen dauerhaften Schäden reichen könnten. Kämpfe auf keinen Fall alleine gegen PMO, sondern suche dir Mitstreiter, die dich verstehen oder fachkundige Menschen. Lasse dich regelmäßig checken und lasse ggf. deine Erfolge von Dritten kontrollieren, um lfr. erfolgreich zu sein.
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