Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Der Endlosschleife Entkommen
#91
Weshalb schaffe ich es nicht? Ich verstehe es einfach nicht. Ich verstehe mich nicht. Wenn ich etwas unbedingt will, dann setze ich Himmel und Erde in Bewegung um es zu erreichen. Abnehmen? 20 KG in 7 Monaten. Klausur in drei Tagen? 32 Stunden netto gelernt. Halbmarathon? Bis zum Übergeben. Ich kann mich schinden, ohne mich dabei schlecht zu fühlen. Warum klappt es nicht bei der Pornosucht. Weshalb bin ich so katastrophal schlecht darin?

Will ich es etwa nicht genug?

Der von dir beschriebene Effekt @Rüdiger96 hat sich auf mittlerweile 1,5-2,0 tage verkürzt. Wie kann ich nur das Suchtgedächtnis schlagen, wie kann ich es überwinden?
Zitieren
#92
Moin porndestruction,
es handelt sich hier um eine Suchterkrankung. Persönlich bin ich selbst immer Rückfällig geworden, auch wenn ich schon länger durchhielt. Ich habe also auch noch keinen richtigen Umgang mit der Sucht gelernt.
Jedenfalls halte ich es für sinnvoll, die Sucht wirklich ernst zu nehmen genauso wie Alkoholabhängigkeit auch ernst zu nehmen ist. Das ist nicht mal eben so. Wenn es sich wirklich um eine Sucht handelt, kann es ja schließlich auch sein, dass du ein Leben lang aufpassen musst, um nicht rückfällig zu werden.
Ich würde dir raten, ein Datum in der Zukunft anzupeilen, bis wohin du für sagen wir mal 3 Monate clean gewesen sein musst. Wenn du das Datum nicht schaffst einzuhalten, holst du dir professionelle Hilfe. Ansonsten rennen die Jahre dahin und wirklich weg kommst du nicht davon.
Und mach dich nicht fertig. Wichtig ist, dass du dran bleibst. Wirklich blöd wäre es, wenn du über einen langen Zeitraum vergisst, Süchtig zu sein oder du das Problem einfach klein redest und süchtig ausagierst. Wenn du einen Rückfall erleidest und erst nach bspw. einem halben Jahr wieder aufstehst.
Das 12 Schritte Programm (welches die anonymen Alkoholiker auch anwenden) soll sich bewährt haben, um gegen die Sucht vorzugehen. Muss mich selber noch damit mehr auseinandersetzten.
Alles Gute.
Zitieren
#93
(30.11.2019, 04:53)porndestruction schrieb: Weshalb schaffe ich es nicht? Ich verstehe es einfach nicht. Ich verstehe mich nicht. Wenn ich etwas unbedingt will, dann setze ich Himmel und Erde in Bewegung um es zu erreichen. Abnehmen? 20 KG in 7 Monaten. Klausur in drei Tagen? 32 Stunden netto gelernt. Halbmarathon? Bis zum Übergeben. Ich kann mich schinden, ohne mich dabei schlecht zu fühlen. Warum klappt es nicht bei der Pornosucht. Weshalb bin ich so katastrophal schlecht darin?

Will ich es etwa nicht genug?

Der von dir beschriebene Effekt @Rüdiger96 hat sich auf mittlerweile 1,5-2,0 tage verkürzt. Wie kann ich nur das Suchtgedächtnis schlagen, wie kann ich es überwinden?

Hey Porndestruction,

du machst gerade eine Phase durch, die ich auch zwei Jahre durchgemacht habe und die mich lange davon abgehalten hat endlich länger als wenige Tage den Reboot zu schaffen.

Weißt du, was du unbedingt lernen musst?

Es gibt Momente, in denen KANNST du nicht nicht rückfällig werden.

In den zwei Jahren habe ich mir von Tag zu Tag eingeredet, dass ich es schaffen kann. Dass ich es schaffen werde. Dass ich es will und es deswegen schaffen werde. Weißt du was? Ich wollte es auch. Vom ganzen Herzen. Mit all meinem Willen und meiner Kraft. Aber das reicht bei einer Sucht nicht.
Es zu wollen ist Schritt 1. Die Grundvorraussetzung.
Das Schlimmste an dieser Phase ist, dass man einerseits so viel Zeit verschwendet, weil man sich jeden Tag einredet "Morgen muss ich es einfach NOCH mehr versuchen." "Ich will es noch nicht genug." "Ich schaff es, wenn ich es genug will!", andererseits macht einen der regelmäßige Zyklus aus Wollen und Rückfall mental total fertig.
Man hinterfragt seine Gründe "Will ich es überhaupt?". Man arrangiert sich mit der Sucht.

Also mach dir bewusst:

Es gibt Momente, in denen du EGAL wie sehr du es willst, egal wie stark du dagegen ankämpfst, rückfällig wirst.

Also was soll dann dagegen tun, wenn man akzeptiert hat, dass es Momente gibt, in denen man 100% rückfällig wird.

Du musst die Momente ERKENNEN, in denen du machtlos bist.

Was sind diese Momente für mich? In erster Linie Momente der Schuld. Wenn ich wieder zu spät irgendwohin komme. Wenn ich wieder meine Aufgaben, die ich machen sollte, nicht erledigt habe. Wenn ich Menschen enttäusche, die sich auf mich verlassen haben. Aber auch wenn ich mich selbst enttäusche (Nicht zum Sport gehen, zu lange wach geblieben, schlecht gegessen).

Was habe ich also gemacht? Ich versuche mich in diesen Dingen zu bessern. Ich bin pünktlicher. Ich mache erst die Arbeit, dann Freizeit. Ich achte darauf, dass ich Versprechen einhalte.
Und ich kümmer mich mehr um mich selbst. Ich gehe regelmäßig zum Sport. Ich gehe pünktlich schlafen. Ich achte mehr auf meine Ernährung.

Und ich mache mir bewusst: Wenn ich heute nicht zum Sport gehe und lange wach bleibe, dann werde ich rückfällig werden. Ich werde machtlos sein. Also gehe ich zum Sport und gehe früh schlafen und fühle mich am nächsten Tag so viel besser.

Und das Problem mit der Schuld bei mir ist auch noch, dass ich mich für einen Rückfall immer extrem fertig gemacht habe. Ich hab mich schuldig gefühlt und geschämt. Daraus entstand der klassische Teufelskreis. Erst wenn ich akzeptiere, dass ein Rückfall kein Weltuntergang ist, sondern die Summe aus vermeidbaren Fehlern, dann kann ich wieder aufstehen und weitermachen.

Es gibt nicht umsonst viele Rebootpläne da draußen die damit werben dass sie komplett ohne Willensstärke funktionieren, sondern mit System. Komplett ohne Willensstärke stimmt natürlich nicht ganz, da man Willensstärke braucht um die Änderungen in seinem Leben umzusetzen.

Du sagst, du hast alles was du dir vorgenommen hast bisher geschafft. Also such deine machtlosen Momente, erkenne sie und ändere dein Leben so, dass du sie vermeidest!

Noch ein kurzer Nachtrag:
Ein weiterer machtloser Moment ist, wenn ich lange nicht über meine Sucht geschrieben habe. Deswegen weiß ich mittlerweile auch, dass ich mich regelmäßig hier (oder mit Freunden) über das Thema austauschen muss, sonst werde ich rückfällig werden.

Ich will natürlich nicht sagen, dass der Wille nichts bringt. Willensstärke bringt sehr viel, gerade in unvermeidbaren Momenten, die ab und zu auftreten, aber es ist ein Irrglaube zu denken, dass du nur mit Willensstärle diese Sucht besiegen wirst. Und wenn du weiter in diesem Irrglauben bleibst, wirst du noch Monate oder so wie ich, Jahre, verschwenden.

RedBlob
Zitieren
#94
Vielen lieben Dank Euch beiden! Ihr habt mich mit euren Beiträgen einen Schalter finden lassen, den ich dank euch zu betätigten wusste. Ich habe womöglich nicht vollendest, aber doch weitestgehend begriffen/realisiert, was Sucht überhaupt bedeutet und dass ich mein Leben um 180 Grad umstellen und alles dem einen Ziel unterordnen muss. Davor wusste ich es zwar, natürlich wusste ich es, aber realisiert hatte ich es nie so richtig. Dadurch hatte ich 8/9 cleane Tage, was nach den letzten Wochen und Monaten schon zumindest ein leichtes Zehenverschieben in die gewünschte Richtung darstellt.

1. Du musst die Momente ERKENNEN, in denen du machtlos bist:
-Abends/Nachts im Bett (70-80% Anteil)
-ohne Sport
-starken negativen oder positiven Gefühlen; als Muntermacher oder eben als Belohnung
-bei Langweile, vernachlässigen meiner sozialen Kontakte und Hobbies

Ein großer Teil des Rests nach dem Schlüsselmoment "Abends im Bett", sind außerplanmäßige Rückschläge oder aber auch Freuden. Wie verarbeite ich ein schlechtes Prüfungsergebnis, wie einen Korb, was mache ich wenn mir meine Verpflichtungen um die Ohren wachsen? Das sind Fragen, auf die ich bisher noch keine zufriedenstellende Antwort gefunden habe. Heute wurde ich rückfällig, da ich gewisse Freude seit Ewigkeiten mal wieder gesehen habe, in der Stadt war und vollkommen euphorisiert nach Hause gekommen bin. Wie gehe ich mit Gefühlen richtig um?

Gerade bei den durch den Belohnungsgedanken resultieren Rückfällen ist es am schlimmsten. Denn dann konsumiere ich meine verruchten Fetische (rough), für dich ich mich einfach schäme und gehe zudem vor die Cam. Und genau danach setzt der Scham ein, die Resignation.

Die letzte Zeit war echt gut. Ich fühle mich wieder gesund, ich habe mit dem Kochen angefangen, wodurch meine Ernährung maximal an Vielfalt gewann und gewinnt. Sportlich lief es auch gut und ich habe auch wieder regelmäßiger Bücher gelesen, wenn auch noch nicht so wie gewünscht. Auch die Onlinezeit habe ich deutlich gekürzt und primär durch ein Mehr an Lernen ersetzt. Aber so ganz gelang es mir nie, meine Pläne umzusetzen. An dem einen Tag gehe ich zu spät ins Bett und komme nicht auf meine acht Stunden Schlaf. Am nächsten Tag schaue ich lieber 1,5 Stunden Serien als zu lernen und am Tag darauf erledige ich eine E-Mail nicht, die ich seit Ewigkeiten hätte schreiben wollen/sollen. Also es muss sich in dem Bereich auf jeden Fall noch etwas tun, aber die Ansätze waren da, erstmals seit langem und es gelang mir regelmäßig dem Drang zu widerstehen. Denn ich weiß/wusste, was Sucht bedeutet. Was mir aber nicht so gut gelang und mich selbst enttäuscht, war die Vermeidung von Triggern, da muss ich noch viel resoluter dagegen angehen und neben dem Gaffen im Alltag, Fettnäpfen wie beispielsweise Youtube auf unbestimmte Zeit konsequent aus meinem Leben verbannen.

Es bleiben die Fragen: Wie gehe ich mit unerwarteten, nicht planbaren Rückschlägen oder Freuden um? Wie kann ich mich nicht schämen, wenn ich das von mir bei manch Rückfall konsumierte Fetisch als annähernd abartig empfinde?
Zitieren
#95
Hey Porndestruction!

Ich sehe in deinem Profil, dass du vor kurzem online warst. Auch wenn du rückfällig geworden bist, wäre eine Rückmeldung immer toll. Wie ich schon sagte, ein stetiger und ehrlicher Austausch seiner Gefühle und Erfahrungen ist meiner Meinung nach extrem wichtig.

Und natürlich schreibt man hier im Forum manchmal ins "Leere". Da gibt es auch mal 30 Tage keine Antwort. (Austausch klappt hier immer besser, wenn man in anderne Tagebüchern sich austauscht)
Aber auch wenn der Austausch knapp ausfällt, ist es immer wichtig seine Gedanken niederzuschreiben. Und irgendwann wird auf jeden Fall jemand antworten, darauf eingehen, dir helfen und auch daraus lernen.

Und zu deinen beiden Fragen:
"Wie gehe ich mit unerwarteten, nicht planbaren Rückschlägen oder Freuden um?"
Wenn du dein Leben im Griff hast, das heißt, alles WAS PLANBAR ist, läuft gut. Es geht dir gut, du achtest auf Selbstpflege usw. Dann werden Sachen, die nicht in deiner Hand liegen (nicht planbare Rückschläge) keine große Gefahr sein. Das verspreche ich dir. Das habe ich erst durchgemacht. In meinen ersten 90 Tagen, die ich vor ungefähr einem Jahr hatte, habe ich icht auf selbstpflege geachtet, nicht mein Leben verändert, sondern einfach durch Willensstärke und teilweise "schummeln" (gesucht, aber nicht "richtig" geguckt) meine 90 Tage "geschafft". Kaum gab es einen Schicksalsschlag bin ich rückfällig geworden.
In meinem aktuellen Reboot gab es schon weitaus schlimmere Schicksalsschläge, aber Pornos sind in diesen Phasen nie extrem attraktiv. Gerade wenn es einen harten Rückschlag gibt, gibt mir das Wissen, dass ich meine Sucht unter Kontrolle hab, Kraft. Egal was alles schlecht läuft, es gibt immer diese eine Sache in meinem Leben, die gut läuft und mir Kraft gibt.

Und bei Freuden genau das gleiche. Früher hat mich extreme Unbeschwertheit auch getriggert (Alles läuft gut und auf einmal passiert noch etwas ganz tolles oder so). Dann waren Pornos ganz natürlich. "So gut wie es gerade läuft." oder andere Gedanken sind dann vorhanden.
Aber je weiter du im Reboot voran schreitest, umso mehr lernst du natürlich mit Gefühlen umzugehen. Manchmal brüll ich einfach meine Freude heraus, wenn sie mich überkommt. Manchmal bin ich aber auch ganz ruhig und mache mir innerlich bewusst, wie gut es mir gerade geht. Bei mir kam das alles mit der Zeit automatisch. Und so wird es sicherlich auch bei dir sein.

"Wie kann ich mich nicht schämen, wenn ich das von mir bei manch Rückfall konsumierte Fetisch als annähernd abartig empfinde?"
Wir treffen bei vielen dieser Videos nicht die bewusste Entscheidung, dass wir sie gucken. Zu einer Sucht gehört nunmal dazu stetig immer extremere "Mengen" oder "Stoffe" zu konsumieren. Oder wie bei uns: Immer extremere Fetische. Das ist normal. Nur so kriegen wir den Kick mittlerweile. Bei manchen Sachen, die ich geguckt habe und zu denen ich auch masturbiert habe, kann ich jetzt nur den Kopf schütteln. Aber wieso sollte man sich für etwas schämen für das man nichts kann? Es sind suchtgetriebene Mechanismen, die das mit uns machen. Mehr nicht. Nicht umston ist eine der wichtigsten Regeln: Schäme dich NIEMALS für deine Sucht.

Und mittlerweile kann ich wirklich und 100% ehrlich behaupten, dass ich diesen Schritt umgesetzt habe. Ich bin mittlerweile sogar teilweise stolz darauf diese Phase meines Lebens durchgemacht zu haben. Wie ich schon geschrieben habe: Ich habe immer eine Sache im Leben, die mir Kraft gibt und auf die ich stolz sein kann. Außerdem habe ich so vieles über meine Gefühle und Bedürfnisse gelernt und bin allgemein ein besserer Mensch geworden. Und noch tausende Sachen mehr, aber ich will hier gar nicht zu ausschweifend werden Big Grin


Ich freue mich von dir zu hören.

RedBlob
Zitieren
#96
Hey RedBlob,

es wurde mir auf Dauer einfach Leid mich mit meinem permanentem Scheitern auseinanderzusetzen und nicht nur mich, sondern, so mein Gefühl, auch euch zu enttäuschen, die ihr mir immer geholfen habt. Das sind wahrscheinlich alles Ausreden, dir mit mein pornoversifftes Gehirn einzureden vermag. Ich tue mir unfassbar schwer damit, die Tragweite der Sucht zu verstehen und dieses Verständnis dann über längere Zeit präsent zu halten.

Die Leere ist nie das Problem gewesen und Austausch ist sehr wichtig für mich und nette Worte helfen, aber ein ebenso großer Punkt ist das Reflektieren. Ansonsten mache ich das einfach nicht. Ich habe mir seit Ewigkeiten vorgenommen ein Tagebuch zu kaufen, aber...

Vielen Dank für deine Zeilen! Mein Problem ist es, dass es mir einfach nicht gelingt, den von dir skizzierten Rahmen zu schaffen, um den Kampf gegen Pornos maximal zu fördern. Der Rahmen würde bei mir wohl aus gesundem Schlafrhythmus, Sport (Aufbau gesunder Muskulatur!), Wechseldusche, Meditation, jeweils einem Projekt, sonstige Produktivität, Kochen und generell gesunde Ernährung bestehen. All das mache ich gerne und all das tut mir gut, aber es fehlt mir an Konstanz, an einem festen Ablauf. In den Semesterferien mache ich Praktikum, womöglich hilft mit die dadurch entstehende Routine dabei, endlich die gewünschten Abläufe, und seien es nur zwei oder drei von den oben genannten, in meinen Alltag zu integrieren. Essentiell wäre der Aufbau funktionaler Muskeln, da hier durch die Schonung mit/nach der OP starke Defizite bestehen und die Auswirkungen den Alltag ziemlich unschön beinträchtigen. Das muss Priorität Nummer Zwei werden.

Das klingt schön, mit dem Freude herausbrüllen. Ich bin introvertiert, dementsprechend neige ich dazu, meine Emotionen für mich zu behalten. Ich habe dementsprechend kein passendes Ventil und nutze deshalb wohl auch Pornos als solches. Ich denke aufgrund dieses besagten Mechanismus bin ich überhaupt süchtig geworden.

Danke, danke, danke! Aus der Perspektive habe ich es nie aktiv betrachtet, das hilft. Dennoch: Das mit dem Scham fällt mir soo schwer. Man trägt die Sucht mit sich, wie ein dunkles Geheimnis, das man vor Freunden und Familie verbirgt. Wie eine dauerhafte Lüge. Gerade nach Rückfällen ziehe ich mich erstmal komplett zurück und kann niemanden unter die Augen treten. Meine Fetischbedenken kann ich denke ich regeln, zumindest halte ich es für machbar. Aber dieses Gefühl meinen wichtigsten Bezugspersonen etwas zu verschweigen, das knabbert gewaltig an mir.

Man kann auch nur alle Hüte vor deinem Geleisteten ziehen und wie genial du uns in deinem Tagebuch auf deiner Reise mitnimmst. Dein Stolz lässt sich nur allzu gut nachvollziehen, aber ob man ohne etwas erreicht zu haben stolz sein kann...? Gefühlt schlittere ich derzeit von einem Problem in das nächste und habe jegliche Unbeschwertheit, die mein privilegiertes Leben über die längste Zeiträume begleitet hat, komplett verloren. Ja, that´s life und solche Phasen sind ein natürlicher Teil des Ganzen, Teil des finalen Erwachsenwerdens und auch mit Sicherheit lehrreich, aber das Nichtvorhandensein eines Schemas X und die damit verbundene Ungewissheit stört mich gewaltig. Ich benötige stringente, lineare Linien, ohne Abweichungen. Darin fühle ich mich wohl.

Genug rumgeheult, ich habe mir versprochen, die Sucht zu bekämpfen und nicht damit aufzuhören, bevor ich sie besiegt habe. Klar, es steht eine riesige Wand vor mit, die wohl auch nicht aus 90 Tagen besteht, sondern eher auch 365-500, aber das muss ich endlich lernen auszublenden. Jeder Tag ist ein Geschenk und jeden Tag gilt es optimal zu nutzen. Das versuche ich jetzt. Wahrscheinlich wird es mir oftmals nicht gelingen, aber ich werde hier wieder aktiv am Forengeschehen teilnehmen, reflektieren und ein offenes Ohr zu spenden. Inhaltlich werde ich leider weiterhin nicht viel bieten können.

Gute Nacht, Porndestruction
Zitieren
#97
So, der Tag heute war schon mal eine kleine Enttäuschung. Zu spät aufgestanden, zu wenig gemacht und Trigger nicht mit letzter Konsequenz verbinden. Naja, zumindest keinen Porno geguckt, aber so will ich nicht starten. Morgen nächster Versuch und dieses Mal ist der Tag auch besser und präziser verplant.
Zitieren
#98
Läuft nicht. Pornoverzicht klappt zwar, aber ich merke einfach, wie ich alles was Rundungen hat mit meinen Augen verzerre und sich dabei sexistische Gedanken abspielen. Und genau das will ich unbedingt rausbekommen, dieses sexuell getriebene Objektdenken.
Zitieren
#99
Tag 1: Heute nicht auch nur einmal an Pornos oder irgendwas Sexuelles gedacht, was vor allem daran lag, dass ich außer Haus war. Ich denke, dass ist auch ein grundsätzliches Problem. Ich bin jemand, der Zeit für sich braucht, der auch sehr gerne alleine in seiner Wohnung ist. Sprich, jeden Tag etwas mit Freunden zu unternehmen, das taugt mir nicht. Und dann kommt es zwangsläufig dazu, dass es Tage gibt, in denen ich zu großen Teilen alleine im Zimmer hocke. Mit dem Laptop, mit dem schnellen Zugang zu Pornos. Allerdings weiß ich auch ehrlich nicht, wie ich das großartig ändern sollte. Ich könnte grundsätzlich mehr Zeit in der BIB verbringen, auch unter dem Semester, aber das war es auch.

Ansonsten geht aktuell in puncto Sport seit gut zwei Wochen absolut nichts und ich denke daran wird sich die nächsten Wochen auch nicht ändern, und das ist echt großer Mist.

Hmm, klingt alles dezent negativ, aber so ist das nunmal in den Prüfungszeiten. In einer Woche ist die Attitüde hoffentlich eine andere.
Zitieren
Tag 2: Früh kurz an Pornos gedacht, aber geschafft zu verwerfen. Ab Mittag durchgearbeitet, jetzt zu müde um auch nur daran zu denken. Naja, produktiv und pornofrei klingt erstmal ganz gut. Wirklich schön war der Tag dennoch nicht. Naja, morgen wieder durchziehen, aber aktiver und nicht mehr rein passiv. Gute Nacht und viel Kraft euch allen.
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 5 Gast/Gäste