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Selbstfindung durch Verzicht
#21
Hey, mir geht es wohl fast so wie dir.
Was mir geholfen hat, leg dich erstmal nicht auf eine Frau fest. Ich fand auch eine sehr schön und habe mir alles ausgemahlt, war dann umso enttäuschter, wenn es nicht geklappt hat. Ich habe dann angefangen mich auf meine Sache zu konzentrieren. Nämlich Pornos auszuschließen, habe mal wieder Dinge getan die ich sehr lange nicht gemacht habe. Longboard fahren, mit meiner Drohne Luftaufnahmen gemacht, Tischgebaut ... Ich habe auch Bücher gelesen und fest gestellt, dass ich mich immer sehr auf Sex fixiert habe. Bis mir irgendwann auffiel, dass Sex nicht alles ist sondern nur ein guter Begleiteffekt. Ich habe mich immer mit anderen verglichen (Freunden, Filmstars) und das war Falsch, denn es sind ganz andere Menschen und wer weiß was die für Probleme haben. Irgendwann gefiel mir mein Leben auch ohne Sex. Nun habe ich nach viel Geduld und Ausdauer eine Frau kennengelernt. Habe ihr von meinem Problem erzählt und wir versuchen das beste daraus zumachen.

Das soll jetzt nicht heißen, dass es bei dir genauso klappen wird nur erfährst du in der Zeit sehr viel von dir. Vielleicht auch Dinge die in Vergessenheit geraten sind, die aber sehr cool waren.
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#22
Moin,
danke für deinen Beitrag. Ich denke auch, dass das Thema Sex zu viel Raum in meinem Kopf einnimmt. Pornos beeinflussen mich sehr. Sie rauben mir so viel Zeit und Energie, die ich sonst in andere Tätigkeiten investieren würde. Ich vergleiche auch, was in meinem Fall in Bezug auf Pornos und Sexualität fatal ist.

Gestern Nacht wieder rückfällig geworden. Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Meist bahnt sich der Rückfall so an, dass ich planlos im Internet surfe. Ich habe Zeit, weiß nicht damit anzufangen. Irgendwann gehe ich auf eine Pornoseit und sage mir, ich gucke nur ein paar Videos bewusst ohne zu mastrubieren und verlasse die Seite dann wieder. Leider verließ ich die Seite nicht, bis ich dazu mastrubiert hatte.

Jetzt bin ich schon so häufig Rückfällig geworden. Es ist fast so, also würde ich meine eigene Entscheidung, damit aufhören zu wollen, nicht ernst nehmen. So als hätte ich mitlerweile vergessen, warum ich überhaupt aufhören möchte.

Villeicht hift es mir ja, wenn ich mir nochmal in Erinnerung rufe, wehalb ich aufhören möchte: Pornos beinflussen mich und rauben mir Zeit und Energie. Sie gaukeln mir ein Bild von Sexualität vor, von welcher ich mir lieber selbst ein Bild machen möchte.
Außerdem glaube ich, dass mir Pornos das kennenlernen von Frauen erschweren. Ich habe Stress, da ich eine zu hohe Erwartungshaltung an die Frau wie auch an mich habe, in Bezug auf Sex.

So, ich versuche nun wieder meine Entscheidung zu achten, keine Pornos mehr schauen zu wollen. Und den Grund dafür werde ich mir täglich in Erinnerung rufen.
Heute ist Tag 1.
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#23
Hey, ich kann dir sagen, dass ich auch sehr oft rückfällig geworden bin. Es hat sehr lange gedauert bis ich mal eine Woche ohne Pronos aushielt. Dann habe ich es so beibehalten 7 Tage keinen zu schauen. Dann wo ich damit gut klar kam habe ich mich an die 14 Tage gewagt. Danach 20 und jetzt sind es schon über 30 und man denkt auch noch kaum daran. Zumindest ist es bei mir so. Der Weg dort hin war lang und ohne Geduld und durchhalten würde man es auch nicht schaffen. Bei mir hat es 1,5 Jahre gedauert bis ich jetzt an diesem Punkt bin.
Ich habe es mir auch nicht als Lebensziel gemacht keinen Porno mehr zu schauen sondern als Projekt. Ich meine ich lerne mit dem Zustand, wenn ich Pornos schaue, keine Frau kennen oder habe Probleme beim Sex. Also habe ich mir gesagt, ob ich nun so keinen Sex habe oder ich versuche keine Pornos zu schauen und eventuell keinen Sex habe ist es das selbe nur ich bin die Pornos los.
Was soll ich sagen ohne Pornos ist das Leben für mich viel einfacher und besser geworden. Bin sozialer geworden, komme mit Frauen ins Gespräch und eine Freundin habe ich selbst in dieser schweren Zeit auch bekommen.

Ich kann dir nur raten Geduld zu haben und dir keinen Druck machen auch wenn du Rückfällig wirst. Klar ist es kacke, aber wenn du nur einen Tag länger durchgehalten hast, dann bist du schon ein Stück weiter. Ich wünsche dir viel Glück dabei und das Forum hier hat mir enorm geholfen.
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#24
Hallo,
ich bin auch schon sehr häufig rückfällig geworden. So häufig, dass ich fast vergaß, weshalb ich denn aufhören möchte. Auch habe ich schon 90 Tage Hardmode gepackt.
Jedenfalls habe ich die erste Woche gut überstanden. Doch grade am Wochenende sind meine Tage weniger gut strukturiert und ich merke starken Suchtdruck.
Die kommenden 2-3 Wochen werden bestimmt ähnlich gefährlich. Ich fühle mich häufig sehr angespannt und gereizt. Das liegt daran, dass ich mein Grundbedürfniss nach sozialen Kontakten und gut gelebter Sexualität nicht auslebe und nicht mehr mit Porn kompensiere.
Ich weiß, dass ich bei Frauen gut ankomme. Sie geben mir Zeichen die mir das Gefühl geben, eine Zürückweisung wäre unwahrscheinlich.
Doch meine Stimmung geht in den Keller wenn ich weiß, ich werde gleich auf eine anziehende Frau stoßen mit der was laufen könnte.
Villeicht habe ich den Anspruch an mich selbst, Frauen so zu erobern wie James Bond. Dieser Anspruch ist von vonherein zum Scheitern verurteilt. Irgendwann fliegt jeder undercover agent auf.
Ich werde jetzt mehr Mr Bean Filme schauen und weniger James Bond um meinen hohen Anspruch runterzuschraueben.
Ohne Witz, mein hoher Anspruch ist ein Problem.
Geduld zu wahren ist ein guter Tip. Auch darin muss ich mich üben.
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#25
Moin,

auch diese Woche habe ich keine Pornos geschaut. Doch bin ich mit mir zufrieden? Nein, nicht wirklich.
Ich lebe isoliert in meiner Komfotzone. Erst dann, wenn sich die Wirklichkeit meiner Vorstellung aufdringt, verspüre ich das Verlangen, Pornos zu schauen. Bald steht wieder ein neuer Lebensabschnitt an, an dem ich quasi meine Komfortzone verlassen muss.
Wovor habe ich Angst? In der Realität meinen inneren Ansprüchen nicht zu genügen. Die Differenz zwischen dem, der ich gerne sein würde und dem, der ich tatsächlich bin, festzustellen. Scham.
Ich versuche derzeit im Alltag auf meine Atmung zu achten und im "hier und jetzt" zu leben. Dabei ist mir aufgefallen, wie häufig ich träume und fantasiere. Genaugenommen ja auch ein Mittel zur kompensation.
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#26
Es ist wieder passiert. Ich bin wieder rückfällig geworden. Habe mich durch das Meer von Videos geklickt und es nicht gepackt, damit aufzuhören. Ich fassse es nicht. Ich suche das perfekte Video und finde es einfach nicht. Die Scheiße kann mich nicht zufriedenstellen und schadet mir. Warum Fall ich dann bloß immer wieder darauf rein, wenn ich doch merke das es mir ohne Pornkonsum besser geht.
Ich fühle mich echt erbärmlich. Warum tu ich mich das an? Warum verschwende ich so meine Zeit?

Ich habe mich recht sicher gefühlt und ich denke, dass war der Fehler. Der letzt Rückfall lag über 2 Wochen her und es ging mir schon deutlich besser. Wurde auch wieder Kontaktfreudiger. Ich muss so verdammt aufpassen. Sobald ich anfange, nach "harmlosen erotischen" Dingen zu suchen fällt es mir extrem schwer, damit wieder aufzuhören. Gerade wenn der letzte Rückfall nicht so lange her ist bilde ich mir ein, dass es ja nicht so dramatisch wäre. Was Schwachsinn ist.
Das alles habe ich schon so häufig durch.
Absoluter Nullpunkt.
Ich hab anscheinend solche Angst, neue Dinge bzw. Hobbys anzufangen. Wie bereits beschrieben ging es mir schon besser und ich dachte mir, jetzt wäre es doch man an der Zeit in Aktion zu treten und einem Sportverein beizutreten.
Man das schmerzt.
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#27
Bei mir ist es genauso, wie du es beschrieben hast.

Ich würde gern manchmal gezielt einen Porno anschauen, um mich selbst zu befriedigen, aber da geht dann das volle Programm los:
- viele Pornos laufen gleichzeitig
- Sex-Chat Seiten werden bedient
- eine Hand im Schritt
- schmerzende Hoden

Dann - meist nach langer Zeitverschwendung, geht es entweder von selbst los oder ich ... oder es kommt jemand oder ich werde gar erwischt. Fühle mich dann auch sehr schlecht und ärgere mich, dass mir mein Gehirn so ein Schnippchen geschlagen hat. Dann gibt es neue Vorsätze .... so wie jetzt: siehe Counter.

Viel Kraft und alles Gute
Heinrich
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#28
Finde ich ja immer interessant zu erfahren, wie andere Menschen Pornos konsumieren. Das ist ja so ein Tabuthema. Meist habe ich nur einen Porno am laufen und Sex-Chats habe ich bisher auch nie wirklich benutzt. Glücklicherweise habe ich auch noch keinen Euro für meine Onlinesexsucht bezahlt. Aber ich glaube, dass wenn ein "nüchterner" nicht sexsüchtiger Mensch mein Konsumverhalten beobachten könnte, würde dem das ziemlich absurd vorkommen. Ich gucke ein Video im Schnitt etwa 30 Sekunden. Spule vor und zurück. Dann klicke ich ein neues an, welches mir vorgeschlagen wird. Ständig fallen mir neue Begriffe ein, nach denen ich suche. Schmerzende Hoden habe ich auch nicht. Ganz selten mal ein ziehen in der Leiste. Ich habe die letzt Nacht mehre Stunden davor verbracht und das müssen über 100 Videos gewesen sein.
heinrich66 Glückwunsch zu deinen 37 Tagen. Bleib dran.

Was hat mich diesemal rückfällig werden lassen? Angst bzw. Isolation. Einsamkeit. Langes Wochenende. Traurig aber wahr. Noch vor einigen Jahren konnte ich mir wirklich nicht vorstellen, warum Leute so leben wie ich es derzeit tue.
Das finde ich wirklich schlimm zu realisieren. Ich finde es traurig und ich komme mir so vor, als ob ich meine jungen Jahre vergeuden würde. Das macht mir Stress.

Neue Vorsätze: 1. Tage strukturieren. Dazu werde ich mir so einen A2 Jahreskalender besorgen. Hab mich zurückerinnert und das hat mir schonmal was gebracht, wenn ich den Überblick über das Geleistete und Anstehende habe.
2. Selbsthilfegruppe besuchen
3. Sportverein beitreten
4. Mich belohnen. Bsp nach 30 Tagen Trockenheit mir ne thailändische (seriöse) Körpermassage gönnen.
5. Jeden Tag einzelnd. Nur für heute.

So, da ich die Leier schon paar mal durchhabe und ich weiß, wie stark mein Verlangen nach Rückfällen ist: Heute keine Pornos mehr. Ab Morgen erster voller Tag ohne Pornos. 90 Tage noPMO als erstes Etappenziel. Dann gibts ne dicke Belohnung.
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#29
Viel Erfolg dabei - zu deinen Vorsätzen:
1 super Idee
2 keine Erfahrung damit, würde ich nicht wollen, wenn dann Einzeltherapie
3 Einfach so? Würde mal Sport betreiben und mich dann erst nach einem Verein umsehen.
4 Die Belohnung wäre mir zu gefährlich.
5 Versteh ich nicht
Meine Belohnung kannst du in meinem Tagebuch nachlesen. Es wurde mir - zu Recht - dringend davon abgeraten.

Heinrich
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#30
Danke, also:

Zu 2: Gruppe finde ich besser, weil ich so aus meiner Isolation komme. Viele Therapeuten bieten mittlerweile auch geführte Gruppentherapie an, weil sich das bewährt hat. Einerseit können sie so mehr Patienten behandeln, andererseits sehen sie live, wie du dich anderen Menschen gegenüber verhällst. Können so ggf. tiefere Einblicke in deine Problematik bekommen.

Kann dir Selbsthilfegruppen nur ans Herz legen. Solche, die mit dem 12 Schritte Programm arbeiten haben sich besonders bewährt. War für mich das erste mal auch etwas befremdlich und ein Mitstreiter hat das ganze immer liebevoll als "Pornosekte" bezeichnet. Du triffst halt auf Leute mit gleichem Problem und Ziel.
Viele Süchtige haben villeicht Schwierigkeiten, sich anderen mit ihren Problemen mitzuteilen und anzuvertrauen. Dort gilt Schweigepflicht und wie schon gesagt, alle haben ähnliche Probleme. Das kann äußerst heilsam sein und ggf. mehr als ein Therapeut bzw. Einzeltherapie leisten kann.
Zu 3: Ich bin schon ziemlich sportlich. Fahre sehr viel Rad und mache regelmäßig Eigengewichtsübungen. Liegestütz, Klimmzüge etc. Aber eben ohne andere Menschen.
Dehalb wollte ich mir mal ein "familienfreundlichen" Kickboxverein anschauen. Ich will ja nicht gleich Meister werden, wobei ich schon an Wetkämpfen Spaß habe. Sport ist für mich ein Weg, um aus der Sucht zu kommen. Beziehungen zu anderen aufbauen über Sportverein. Körperlich und geistig fit bleiben und Spaß haben. Suchtkiller.

4. Warum zu gefährlich. Der Laden ist seriös. Nix Happy End.

5. Na du musst die täglich sagen, nur für heute bleibe ich clean. Wenn du dir sagst, ich werde bis zu meinem Tod keine Pornos mehr schauen, mag dir das Ziel etwas groß vorkommen. Also wenn du Suchtdruck hast sage dir einfach, nur für heute keine Pornos. Jeden Tag einzelnd meint auch, jeden Tag checken was zu tun ist und abhaken. Nicht schon an die Rente denken.

Ja musste ehrlich gesagt lachen, als ich laß wie du dich belohnen wolltest. Hatte aber schonmal einen ähnlich naiven Gedanken: Ich wollte mir eine Virtual Reality Brille "gönnen", nach 30 Tagen abstinenz. Zum Glück nicht gemacht und mir ist heute bewusst, das Pornos gar nie mehr in Frage kommen.

Alles gute,

Rüdiger
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