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Einfach nur enttäuscht
#11
(08.09.2020, 20:30)Milene schrieb: Da hast du 100% recht.....Pornosucht ist eine Lebenslange Verwundung. Genau wie bei Alkoholikern. Da muss man ja auch für immer abstinent bleiben. Schön von dir wieder Beiträge zu lesen. Deine Posts sind wirklich alle richtig gut.

Danke Dir, ich muss selbst erstmal wieder nachlesen WAS ich alles so schrieb.. Big Grin

Wo finde ich denn Deine ersten Beiträge, aber welchem Datum gehen sie los?

Diese lebenslange Verwundung betrifft leider auch mich, ich glaube mich hat das Alles traumatisiert. Auch durch Muster, die ich natürlich mitbrachte...mich praktisch als perfekten Match zur Verfügung stellte.
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#12
Hm, ob das wirklich lebenslang ist, wie bei Alkis, wage ich erstmal zu bezweifeln. Wobei ich auch nicht das Gegenteil behaupten will. Aber das müsste erst erforscht werden. Bei Alk gehts ja um konkrete neurologische Veränderungen durch die Substanz, das entfällt hier.

Generell gehört das zu den Dingen, die mich an nofap etc stören.. es wird so getan, als wären das alles handfeste bewiesen Fakten, dabei sind es nur schulmedizinisch/empirisch nicht belegte Thesen. Eigentlich handelt es sich um ein psychologisches Problem, aber es wird arg laienhaft da ran gegangen.

Erwiesen (MRT) sind chronische Veränderungen im Hirn, speziell im Belohnungssystem, das ist ja auch trivial und naheliegend. Allerdings ist keinswegs gesagt dass sich das nicht komplett wieder normalisieren kann.

Vermutlich ist der viel relevantere Aspekt die dem Porno-/Sexkonsum zugrundeliegenden eigentlichen Persönlichkeitsprobleme. Man ist ja immer noch der gleiche (nur halt ohne Porno), d.h., es reicht nicht, nur den Konsum zu lassen, sondern man muss seinen Dachschaden ganzheitlich in Angriff nehmen. Die Motivation zum Konsum ist es, die verschwinden muss. Auch bei Alkis ist das ja der eigentlich harte Teil, wobei die rein stoffliche Suchtwirkung noch ganz erheblich dazu kommt.

Milene, was Deinen Partner angeht geht aus Deinem anderen Faden ja auch hervor, dass der mutmaßlich eigentlich ganz andere und viel größere Probleme hat als "nur" die Pornosache (und, indirekt, Du halt auch, weil Du das alles mitmachst). Da hilft wohl nur, das insgesamt anzupacken..

Da macht sowas wie "nofap" die Sache eigentlich eher schwieriger, weil suggeriert wird, "Du musst es nur lassen und alles wird gut". Aber so einfach dürfte das halt in den meisten Fällen nicht sein. Es ist ein bisschen ein Weg für Leute, die ihre eigentlichen Probleme gerne verdrängen und überhaupt nicht therapiebereit sind, und irgendwie auch ein "maskuliner Weg", im Sinne von - es gibt ein klar erkanntes Problem, dazu gibt es eine klare Lösung, das TUT man dann (wie ein Mann, ein Macher - man TUT). Dass es einen Haufen Probleme gibt die so groß sind dass man sie eben nicht so einfach selber in den Griff kriegt, oder evtl sogar gar niemals in den Griff kriegen kann (wo eher, ich nenn es mal so, "weibliche" Ansätze wie Zen, Akzeptanz etc. hilfreich sein können) passt da nicht ins Konzept.

Das war jetzt bissi OT Geschwafel. Aber so ist es! ;-)
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#13
@nachtkaffee:
"Erwiesen (MRT) sind chronische Veränderungen im Hirn, speziell im Belohnungssystem, das ist ja auch trivial und naheliegend. Allerdings ist keinswegs gesagt dass sich das nicht komplett wieder normalisieren kann."
Das bin ich gleicher Meinung. Es ist wie mit der Internetsucht oder Sportsucht. Diese Art der Süchte sind nach Expertenmeinung nicht als Sucht im eigentlichen Sinne zu kategorisieren. Der Mechanismus ist aber der gleiche. Die Dopaminbelohnung. Ich meine dass die Reaktionen der Umgebung bei Sportsucht deutlich milder ausfallen würden? Jedenfalls würde das Urteil vermtl. anders lauten und nicht: einmal süchtig, immer süchtig. Mich stört die Moralisierung dieses Themas. Letztlich kann jedes Gehirn wieder heilen - Neuroplastizität. Uns muss bewusst sein, dass Sexualität so lange sie physisch möglich ist immer Teil unseres Lebens sein wird. Dazu gehört auch SB. Studien zufolge wird SB intensiv quasi von allen praktiziert. Und dies geschieht mindestens nicht dabei ohne Stimulation , physisch und durch Bilder , mindestens im Kopf. Damit ist für mich der pornokonsum an sich nichts negatives. Das Problem beginnt dann wenn es zu viel wird. Und das unser Gehirn mit der Bilderflut nicht umgehen kann. Letztlich sind Pornos zumindest für viele Männer die perfekte Falle. Eines Tages, hoffe ich, wird über die Gefahr ebenso unterrichtet wie über harte Drogen. Und damit denke ich würde man mir z.B die Chance gegeben haben mich entscheiden zu können. Das Suchtpotenzial von Heroin ist mir bekannt. Ich muss es nicht testen, um mich davon zu überzeugen.  Also habe ich auch nie die Idee entwickelt es zu versuchen. Ich möchte deshalb dafür werben diese Themen nicht alle in den gleichen Topf zu werfen. Pornos und Heroinkonsum sind nicht dasselbe. Jeder der will und keine tiefergehenden Probleme hat, sollte sich davon befreien können. Das ist bei Heroin nicht so der Fall. Es gibt mehr Hoffnung als mancher Beitrag hier vermuten lässt. Einsicht ist der erste und wichtigste Schritt.
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#14
Bin grad in Eile, aber ich habe das Gefühl Du redest es klein und versuchst es wie eine Fastenkur zu sehen.
Pornospuren, diese neuronalen Wege sind auf sehr lange Zeit geprägt, das nennt man Suchtgedächtnis. Sie werden nie ganz verschwinden, und DAS ist die lebenslange Verwundung. Man ist ja auch trockener Alkoholiker, aber man bleibt Alkoholiker auch ohne Alk.
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#15
(09.09.2020, 12:36)Ungläubige schrieb: Bin grad in Eile, aber ich habe das Gefühl Du redest es klein und versuchst es wie eine Fastenkur zu sehen.
Pornospuren, diese neuronalen Wege sind auf sehr lange Zeit geprägt, das nennt man Suchtgedächtnis. Sie werden nie ganz verschwinden, und DAS ist die lebenslange Verwundung. Man ist ja auch trockener Alkoholiker, aber man bleibt Alkoholiker auch ohne Alk.

100% agree....
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#16
(09.09.2020, 12:36)Ungläubige schrieb: Bin grad in Eile, aber ich habe das Gefühl Du redest es klein und versuchst es wie eine Fastenkur zu sehen.
Pornospuren, diese neuronalen Wege sind auf sehr lange Zeit geprägt, das nennt man Suchtgedächtnis. Sie werden nie ganz verschwinden, und DAS ist die lebenslange Verwundung. Man ist ja auch trockener Alkoholiker, aber man bleibt Alkoholiker auch ohne Alk.
Nein, ich rede es nicht klein. Ich bin aber bei Nachtkaffe und der Tatsache dass hier bislang zu wwenig erforscht ist. Ich bin bei dir dass ein normaler Umgang mit Pornos für mich nicht möglich ist. Das heisst mir ist bewusst dass ich auf Dauer damit ein Thema haben werde. Aber: schauen wir genauer hin. Sind 13 J. Jungs die sich pornos anschauen alle potenziell abhängig und dafür verantwortlich? Da sind Menschen aus intakten Familien darunter. Warum greift jemand zur Zigarette, warum jemand zum Alkohol? Und andere nicht? Mich stört nur die Stigmatisirung. Wenn du das gleiche über einen Exraucher denkst, dann ist das o.k. Ich habe aber etwas dagegen in eine Ecke gedrängt zu werden die da lautet: am besten weg laufen von den Typen. Viell. hast du das so nicht gemeint, aber so kam es an.Ich meine dass die meisten es mit gutem Willen schaffen. Sonst gäbe es auch nicht viele Ex Raucher. Ich versuche nur den Maßstab gerade zu rücken. Das war es auch schon
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#17
(09.09.2020, 16:35)EsWerdeLicht schrieb:
(09.09.2020, 12:36)Ungläubige schrieb: Bin grad in Eile, aber ich habe das Gefühl Du redest es klein und versuchst es wie eine Fastenkur zu sehen.
Pornospuren, diese neuronalen Wege sind auf sehr lange Zeit geprägt, das nennt man Suchtgedächtnis. Sie werden nie ganz verschwinden, und DAS ist die lebenslange Verwundung. Man ist ja auch trockener Alkoholiker, aber man bleibt Alkoholiker auch ohne Alk.
Sind 13 J. Jungs die sich pornos anschauen alle potenziell abhängig und dafür verantwortlich? Da sind Menschen aus intakten Familien darunter.

Warum greift jemand zur Zigarette, warum jemand zum Alkohol? Und andere nicht? Mich stört nur die Stigmatisirung. Wenn du das gleiche über einen Exraucher denkst, dann ist das o.k. Ich habe aber etwas dagegen in eine Ecke gedrängt zu werden die da lautet: am besten weg laufen von den Typen. Viell. hast du das so nicht gemeint, aber so kam es an.

Ich kann Dir nicht ganz folgen, kann Dir aber versichern, dass ich mich mit diesem Thema 10, viel zu lange Jahre auseinandersetze. 13 Jährige sind natürlich potentiell Abhängige, das wird ihr Werdegang zutage bringen. Huh

Frage: Wo habe ich Dich in die Ecke gedrängt, wo war eine Aussage "am besten weglaufen?" Ehrlich, das verstehe ich nicht, denke dass hier eine Projektion stattfindet. Ich denke das nämlich nicht. Zumindest nicht auf Dich/Euch bezogen. In der Partnerschaft kommt sicherlich mehrfach dieser Impuls...

Wäre schön, wenn Du dahingehend ein wenig Aufklärung betreibst, was genau Dich bei meiner Aussage das denken lässt. Idea

Tatsache ist, und das werde ich auf garkeinen Fall revidieren, dafür habe ich das schon zu oft selbst erlebt:
Wer relativiert, der ist noch nicht an dem Punkt sich die Sucht vollumfänglich einzugestehen. Es gibt kein bisschen süchtig! Ich denke das ist der schwerste Teil des Ganzen, die Hosen runterlassen, sich schutzlos machen. DAS ist es ja was die Sucht verhindern soll, verletzlich zu werden. In der Schematherapie heisst das der distanzierte Beschützer und der ist im Kindmodus anzutreffen.

Unlustvermeidung /Selbstberuhigung mittels stoff- oder nichtstoffgebundenen Süchten. Wohingegen die nichtstoffgebundenen Süchte besser zu verschleiern, aber auch schwerer einzugestehen sind. Das geht oft in die Normalität über, man kann es sich länger schönreden als einen Kasten Pils am Tag...

Ich wünsche Euch Mut und Willensstärke, dieser Sucht zu trotzen und den Hintergründen eine Tür zu öffen. Heart
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#18
Da werden jetzt aber zwei Themen gemixt.. die Stigmatisierung der Sexsüchtigen, und die Frage, ob die mutmaßliche Pornosucht, eher Sexsucht im Allgemeinen, neurologisch betrachtet ebenso einen irreversiblen Dauerschaden hinterlässt wie Alkoholismus.

Generell ist es ja bei Sexsucht genauso wie auch bei Eßstörungen, dass dauerhafte Vermeidung keine Option ist, weil es sich um nicht vermeidbare Dinge handelt (ok, sex könnte man natürlich konsequent vermeiden, aber das ist ja auch nicht das Ziel der Therapie..).

Was Ungläubige schreibt -

"Pornospuren, diese neuronalen Wege sind auf sehr lange Zeit geprägt, das nennt man Suchtgedächtnis."

stimmt

"Sie werden nie ganz verschwinden, und DAS ist die lebenslange Verwundung."

ist nur eine These, die nicht wissenschaftlich bestätigt (oder widerlegt) ist.

"Man ist ja auch trockener Alkoholiker, aber man bleibt Alkoholiker auch ohne Alk."

Ja, aber man kann schwerlich Alk und Pornos in einen Topf werfen. Der rein stoffliche Einfluß bei Alk ist massivst und entfällt bei Sexsucht komplett.

Ich finde Pauschalisierungen und schwarz-weiß-denken weder auf Seite des Süchtigen noch auf Seite der Angehörigen da irgendwie zielführend.

ich finde auch bei Alkohol, dass der Süchtige dann in der Tat sich selber zu sehr über sein "ich bin Alkoholiker" definiert. Die Sucht ist nur Folge einer tiefer liegenden Persönlichkeitsstörung (zumindest in den allermeisten Fällen). Eigentlich wäre eine Aussage wie "ich bin Borderliner, der nebenbei auch alkoholsüchtig geworden ist" zutreffender. Und die Borderline-Störung verschwindet auch nicht durch Alkoholabstinenz. Trotzdem dreht sich irgendwie dann alles nur noch darum.

Auch der Pornosüchtige verliert seine eigentlichen Probleme nicht durch nofap. Dann ist er halt ein depressiver, gestörter Mensch, der nicht mehr masturbiert. Kleiner Fortschritt, aber kein wirklicher Erfolg.
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#19
Ich finde aber auch, dass man nicht sagen kann, wenn man pornosüchtig war/ist, dass da immer ein tieferes Problem dahinter steckt.
Ich bin nicht depressiv, ich bin nicht gestört oder fehlgeleitet und ich brauche sicher keinen Therapeuten. Ich stehe mit beiden Beinen fest im Leben, ich hab meine Arbeit die mir sehr gefällt, ich mache Sport und habe eine Freundin.
Ich habe eben immer "nur" viele Pornos geschaut. Ich rede diese Sucht nicht klein, ich habe damit ein Problem schon seit ich ein Teenager war und habe viel zu viel sb zu Pornos betrieben, aber ich habe das erkannt und habe damit aufgehört und will auf jeden Fall pornofrei bleiben.
Mehr ist es aber auch nicht, krank bin ich sicher nicht.
Die "normale" Sexualität, die man mit PartnerIn auslebt ist ja normal, bei mir war es eben das übertrieben Pornoschauen, was mir Probleme bereit(e).
Pornfrei seit genau 29.03.2021 00:15 Uhr Blush
Im Moment im "normal" Mode. Sex ist erlaubt, SB und Porn nicht. Weg von Pornos, hin zu gutem Sex.

[Bild: nfc.php?nfc=26481]
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#20
Dann stellt sich allerdings auch die Frage, ab wo man von "Sucht" spricht. Man könnte das was Du beschreibst auch einfach nur als "etwas fehlgeleitetes Verhalten" bezeichnen. Genau wie Leute die nicht widerstehen können zuviel Schokolade zu essen. Da würde ich dann aber nicht von Sucht sprechen. Wenn man hingegen Sucht eher "hart" definiert, wie z.B. bei schweren Alkoholikern, Heroinsucht, Spielsucht etc., mit all den schädlichen Einflußen, die sie auf das Leben hat, und die SB/Porno-"Sucht" dann auch in einem so ausgeprägten Maße hat dass sie ebenso gravierende Schäden hinterlässt, steht da sicherlich schon auch so gut wie immer eine tiefergehende Persönlichkeitsproblematik hinter.
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