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Gedanken nach Monaten Abstinenz
#3
Als ich mal nach ca. 4 Wochen Abstinenz rückfällig wurde, fiel mir auf, dass die Masturbation vom Gefühl her ungewohnt war.
Damals wusste ich nicht so viel über die Psyche und bin bis heute immer noch durch die Praxis am Lernen. Die Wissenschaft bringt zwar System rein und wird mit der Zeit immer besser, aber ich bin selbst mein Versuchskaninchen. Ich glaube nicht an alles, weil der Verfasser ein Akademiker ist oder sein Gesicht vor der Kamera hält. Letztendlich zeigen auch Menschen in Pornos Gesichter.
Süchte sind an sich ein Thema, die es in der Vergangenheit auch gab. Sind mehr oder weniger Produkte unserer Gewohnheit.
Aber die Erfahrung zeigt, dass ein einfaches Aufhören an sich keine dauerhafte Lösung für jeden ist. Den idealen Weg gibt und den möchte ich annähern.
Das Gehirn hat sowas wie einen Speicher, die wir als Erinnerung bezeichnen.
Diese Erinnerungen sind in der Lage Emotionen hervorzurufen oder bringen sie mit.
Trigger können die Erinnerungen wecken.
Hier beginnt die Theorie mit den Triggern. Der Süchtige wird durch eine reizende Frau oder so getriggert.
Häufig ist es auch die gewohnte Uhrzeit und ein nicht sexuelles Objekt (Smartphone, PC), das die Gefühle erweckt.
Aus fortgeschrittener Sicht weiß ich, dass bestimmte harmlose Wörter manchmal Erinnerungen hochholen.
Manchmal gab es Situationen, da kamen Erinnerungen an irgendwelche Konflikte aus der Vergangenheit, die negative Gefühle in mir weckten. Kurz danach hatte ich Pornoerinnerungen mit den Emotionen.
Wenn diese Erinnerungen da sind, können die durchaus Ruckfälle begünstigen.
Eine Selbstanalyse dieser Gedanken hat bei mir die Emotionen entschärft und die Erinnerungen wurden blass.

Bevor ich die Selbstanalyse durchführte, war das ein Kampf. Diese Erinnerungen haben mich abgeschossen. Ich wurde in solchen Situationen schwach und bin auf die Seiten gegangen.
Mein Empfinden für die Personen bzw. die Pornos war nicht gegeben.
Ich habe ein Haufen Frauen gesehen, die uninteressant, gefühllos, depressiv, betäubt, giftig und orientierungslos aussahen. (Die Frauen in der Wirklichkeit wurden für mich normal und ich dachte nicht sofort an Sex) (Das ist ein eigenes Thema)
Dennoch trieb mich eine Kraft an, um weiter zu suchen bis die richtige da war. (Beim Rückfall auf der Seite)
So konnte ich schnell Stunden daran verlieren und fand keinen Reiz daran.
Ich habe während der Suche bei den meisten Frauen Macken gesehen, die ich zu der Suchtzeit nicht erkennen konnte.
Wer schon mal notgeil war, kennt es wie die Ansprüche sinken.
Aber, wenn die Geilheit verschwunden ist, sieht man ein Vieh, ein Es, ein Nichts.
Das Begehren ist nicht gegeben. Diese Wahrnehmung hatte ich bei all den Porno Frauen. Sogar bei jüngeren Frauen, obwohl ich selbst noch 23 bin. Sie waren nicht interessant.
Nach einer langen Suche fand ich, dann die eine Frau, die mir passte.
In die habe ich mich dann auch verguckt habe.
So waren die Rückfälle der nächsten Tage vorprogrammiert, wieder habe ich Erinnerungen in den Kopf gebracht, die mit sexuellen Emotionen verbunden waren.

Rückfälle der Sorte habe ich nicht mehr, aber die Emotionen durch Erinnerungen kommen manchmal. Aber die sind nicht intensiv. Das ist einer der Gründe, warum ich hier mitmache.


Was ich aus den Rückfällen gelernt habe war, ist das bei mir die Ansprüche an einer Frau sehr gering waren, wenn ich durchgehend masturbierte und Pornos schaute. (wichtiger Faktor für die Persönlichkeitsentwicklung)
Manchmal leite ich daraus auch ab, dass die Masturbation die Suchtursache ist.
Denn das ist eine Schlüsselhandlung bei der Pornosucht gewesen.

Wie gesagt bei Pornos fand plötzlich eine große Anzahl an Frauen nicht mehr interessant.
Erinnerungen aus Vergangenheit vermittelten mir noch positive Eindrücke, aber durch die Rückfälle verlieren sie ihre Wirkung. Die Selbstanalyse hat dabei die Größte Arbeit geleistet, um die Erinnerungen verblasse zu lassen. (Die Emotionen zu entschärfen)


Das ist der Punkt wo die meisten Kerle manchmal rückfällig werden, weil sie diese Gefühle einfach unterdrücken und nicht durch die Selbstanalyse hinterfragen. Mit der zunehmenden Zeit und mangelnde Fortschritte im Privatleben, neigt man manchmal kein Motiv für den Ausstieg zu haben. (Das bezieht sich auf die Leute, die nur auf PMO verzichten wollen und sonst keine Ziele haben) Das war zumindest bei mir der Fall gewesen. Seitdem die Selbstanalyse mein Zentrum bildet, finde ich, dass ich ausgeglichener werde.


Erwähnenswert ist hier der Unterschied zwischen Liebe und Sex.
An den Rückfällen merkt, dass das schöne mit Liebe nichts zu tun hatte bei der Pornosucht.
Wenn nur das Sexuelle die Grundlage für eine Partnerschaft bildet, dann ist es nicht verwunderlich, dass die Menschen ihre Partnern bei Kleinigkeiten wechseln. Liebe ist auch kein beständiges Gefühl. Eine Beziehung kann man durch Worte und Taten bestehen. Ein Einfaches ich liebe dich reicht und kleine Geschenke oder Handlungen.
Das sind Situationen, an denen ich nachdenke und mich frage, ob Sex überwertet ist in der Gesellschaft und die Liebe ein seltenes Gut ist.


Nachrichten in diesem Thema
Erfahrungen aus Rückfällen - von Benutzer 2221 - 25.12.2020, 10:48
Erworbene Neigungen - von Benutzer 2221 - 26.12.2020, 15:21



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