08.11.2021, 13:21
Hallo zusammen,
Ich bin 35 Jahre alt, seit Ende September verheiratet und im 5. Monat schwanger.
Mein Mann ist pornosüchtig, wollte sich bzw mir das lange Zeit nicht eingestehen und hat das Problem lange Zeit auf mich abgewälzt, bzw mir zugewiesen.
Zu Anfang unserer Beziehung hat er mich gefragt, ob ich ein generelles Problem mit Pornos habe. Das habe ich verneint, auch wenn ich selber nicht scharf darauf bin mir diese anzugucken. In dem Maße wie er es tut, habe ich aber tatsächlich ein Problem damit und dulde dies auch nicht mehr.
Immer wieder habe ich zufällig, wenn er mir sein Handy (oder iPad) gegeben hat oder wenn sein Handy sich mit dem Auto synchronisiert hat, gesehen das die Pornoseiten aktuell auf waren.
Es ist auch immer wieder vorgekommen, dass
- wenn ich die Kinder fertig gemacht habe, er unten auf der Couch saß und sich pornos angeschaut hat.
- wenn ich die Wohnung abends geputzt habe, er sich Pornos angeschaut hat
- er von der Nachtschicht kommt und anstatt zu mir ins Bett zu kommen für ein paar Minuten, lieber auf der Couch sitzt und sich pornos anschaut und erst dann ins Bett geht, wenn ich zur Arbeit aufstehe
- wenn ich morgens das Haus verlasse um zur Arbeit zu gehen, er sich direkt die pornos anschaut
- er sich die Pornos während meiner Abwesenheit reinzieht, den Haushalt aber links liegen lässt
- er sich auf der Arbeit die Pornos anschaut
Das alles hat ihn weggebracht von mir. Es war nicht mehr so innig wie früher. Ich habe mich zurückgezogen, hab mich vor der Nachtschicht nicht noch neben ihn gelegt, oder mittags nach der Nachtschicht habe ich ihn nicht mehr geweckt, ich bin von der Arbeit nicht mehr früher nach Hause gegangen, weil ich ihn, wenn ich ihn an seinen elektronischen Geräten sehe oder sehe, dass das Handy mit im Schlafzimmer ist, nur noch denke und in meinem Kopf sehe, wie er sich die Pornos anguckt. Was fehlt ihm, dass er das alles macht …
Zudem kommt noch, dass er wenn wir unterwegs sind, auch ständig andere anglotzt. Ob es im Urlaub eine ist mit einem ausladenden Hinterteil und locker 10 Minuten hinstarrt, ob es beim Essen mit den Kindern ist und er schon gar nicht mehr reagiert, wenn ich ihn anspreche. Oder wenn wir mit den Kindern schwimmen waren und er im Nachhinein zu mir sagt, er hätte mindestens drei Nummern haben können, weil die Frauen die ganze Zeit geguckt hätten… auch das er Frauen anschaut, die mit Partner unterwegs sind. Sehr respektlos, auch gegenüber mir.
An mir mäkelt er rum, wenn ich z.B. Spaghettiträgertops an habe und andere Männer könnten gucken, bzw meint er alle würden glotzen. Da jedoch, denke ich projiziert er seins auf andere.
Meine Sucht ist es tatsächlich geworden, ihn zu kontrollieren. Er hat das alles immer abgetan oder gesagt es wäre nicht so. Ich wusste auch immer, dass wenn ich gucke, ich mich noch mehr selbst verletze. Aber dieses: was ist schon dabei, du hast gesagt du hast kein Problem, ich gucke mir die nur belanglos an, ich werde nicht mehr so viele gucken, das sind deine Hormone… - damit hat er mir indirekt das Problem zugeschoben und ich habe tatsächlich angefangen an mir, meinem Körper und uns zu zweifeln.
Er hat einen so großen Spielraum/ Umfang in dem er sich befindet und mit dem allem befasst, dass er Tabletten nehmen muss, damit oder wenn zwischen uns etwas läuft.
Dass das ganze Thema uns und unsere Sexualität stört, das wollte er lange nicht wahr haben.
Letzte Woche ist es dann eskaliert. Ich habe ihm gesagt und auch klar gemacht, wenn er nicht daran arbeitet, sich Hilfe holt oder/ und wir auch gemeinsam eine Therapie machen, dass das mit uns keine Zukunft hat.
Er hat sich die Reboot App besorgt, die Caritas angeschrieben, wir suchen nach einem Paartherapeuten (denn ich denke, ohne wird es nicht funktionieren). Er hat sich eine App runtergeladen (FamiSafe, diese will aber nicht richtig funktionieren), den Router versuchen wir einzustellen (das all diese Seiten gesperrt werden). Er hat mir heute morgen sein Handy, iPad und Laptop ins Auto gelegt, als ich zur Arbeit bin (irgendwie beruhigend, aber auch komisch, als würde ich einem Teenager irgendwas verbieten, obwohl er es von sich aus und freien Stücken gemacht hat und hofft, dass sich mein Gefühl damit verbessert - aber das ist ja auch kein Dauerzustand).
Mein Vertrauen ist in dieser Hinsicht leider komplett weg, ich weiß auch nicht wie das wieder kommen soll. Von meinem Körpergefühl mal ganz abgesehen, ich finde mich unattraktiver denn je. Die Schwangerschaft kommt so überhaupt nicht bei mir an, ich fühle mich einfach unwohl, meinen Körper eine vollkatastrophe, nicht wahrgenommen und überflüssig. Ich habe auch das Gefühl, dass der Sex zwischen uns etwas war, weil er nach den ganzen Filmen oder dem glotzen einfach mal was reales haben wollte. Die Frage die danach aufkommt ist immer, hat er jetzt direkt wieder das Verlangen, sich das alles reinzuziehen… Diese ganze Unzufriedenheit macht mich unglücklich und ich sehe noch keinen Ausweg, da wieder rauszukommen. Er fragt, was er tun kann, damit ich das Vertrauen wieder bekomme - das kann ich nicht beantworten. Was soll das auch sein.
Wir sind am Wochenende wandern gewesen, haben extrem viel geredet und uns vorgenommen uns abends zusammen zusetzen und vom Tag zu erzählen (Gefühle, wie geht es einem mit dem Vorhaben und über den Tag verteilt mit den Gedanken, Gedanken erzählen….).
Ich habe echt Angst, dass das ganze Vorhaben nicht so funktioniert oder besser gesagt umgesetzt werden kann, er es irgendwann doch nicht mehr so ernst nimmt, weil es irgendwann vielleicht wieder okay zwischen uns ist und wir vor dem Ende stehen werden. Denn ich möchte keinen Partner/ Mann an meiner Seite, der sich andauernd die Pornos anschaut, andere Frauen anglotzt und all das über mich stellt. Ich frage mich auch, warum er nicht mich anglotzt, anstatt die anderen.
Wie gehe ich mit all dem um?
Wie bekomme ich meinen Kopf dazu, wieder positiver zu denken und glücklich zu sein, vor allem auch mit mir.
Danke
J
Ich bin 35 Jahre alt, seit Ende September verheiratet und im 5. Monat schwanger.
Mein Mann ist pornosüchtig, wollte sich bzw mir das lange Zeit nicht eingestehen und hat das Problem lange Zeit auf mich abgewälzt, bzw mir zugewiesen.
Zu Anfang unserer Beziehung hat er mich gefragt, ob ich ein generelles Problem mit Pornos habe. Das habe ich verneint, auch wenn ich selber nicht scharf darauf bin mir diese anzugucken. In dem Maße wie er es tut, habe ich aber tatsächlich ein Problem damit und dulde dies auch nicht mehr.
Immer wieder habe ich zufällig, wenn er mir sein Handy (oder iPad) gegeben hat oder wenn sein Handy sich mit dem Auto synchronisiert hat, gesehen das die Pornoseiten aktuell auf waren.
Es ist auch immer wieder vorgekommen, dass
- wenn ich die Kinder fertig gemacht habe, er unten auf der Couch saß und sich pornos angeschaut hat.
- wenn ich die Wohnung abends geputzt habe, er sich Pornos angeschaut hat
- er von der Nachtschicht kommt und anstatt zu mir ins Bett zu kommen für ein paar Minuten, lieber auf der Couch sitzt und sich pornos anschaut und erst dann ins Bett geht, wenn ich zur Arbeit aufstehe
- wenn ich morgens das Haus verlasse um zur Arbeit zu gehen, er sich direkt die pornos anschaut
- er sich die Pornos während meiner Abwesenheit reinzieht, den Haushalt aber links liegen lässt
- er sich auf der Arbeit die Pornos anschaut
Das alles hat ihn weggebracht von mir. Es war nicht mehr so innig wie früher. Ich habe mich zurückgezogen, hab mich vor der Nachtschicht nicht noch neben ihn gelegt, oder mittags nach der Nachtschicht habe ich ihn nicht mehr geweckt, ich bin von der Arbeit nicht mehr früher nach Hause gegangen, weil ich ihn, wenn ich ihn an seinen elektronischen Geräten sehe oder sehe, dass das Handy mit im Schlafzimmer ist, nur noch denke und in meinem Kopf sehe, wie er sich die Pornos anguckt. Was fehlt ihm, dass er das alles macht …
Zudem kommt noch, dass er wenn wir unterwegs sind, auch ständig andere anglotzt. Ob es im Urlaub eine ist mit einem ausladenden Hinterteil und locker 10 Minuten hinstarrt, ob es beim Essen mit den Kindern ist und er schon gar nicht mehr reagiert, wenn ich ihn anspreche. Oder wenn wir mit den Kindern schwimmen waren und er im Nachhinein zu mir sagt, er hätte mindestens drei Nummern haben können, weil die Frauen die ganze Zeit geguckt hätten… auch das er Frauen anschaut, die mit Partner unterwegs sind. Sehr respektlos, auch gegenüber mir.
An mir mäkelt er rum, wenn ich z.B. Spaghettiträgertops an habe und andere Männer könnten gucken, bzw meint er alle würden glotzen. Da jedoch, denke ich projiziert er seins auf andere.
Meine Sucht ist es tatsächlich geworden, ihn zu kontrollieren. Er hat das alles immer abgetan oder gesagt es wäre nicht so. Ich wusste auch immer, dass wenn ich gucke, ich mich noch mehr selbst verletze. Aber dieses: was ist schon dabei, du hast gesagt du hast kein Problem, ich gucke mir die nur belanglos an, ich werde nicht mehr so viele gucken, das sind deine Hormone… - damit hat er mir indirekt das Problem zugeschoben und ich habe tatsächlich angefangen an mir, meinem Körper und uns zu zweifeln.
Er hat einen so großen Spielraum/ Umfang in dem er sich befindet und mit dem allem befasst, dass er Tabletten nehmen muss, damit oder wenn zwischen uns etwas läuft.
Dass das ganze Thema uns und unsere Sexualität stört, das wollte er lange nicht wahr haben.
Letzte Woche ist es dann eskaliert. Ich habe ihm gesagt und auch klar gemacht, wenn er nicht daran arbeitet, sich Hilfe holt oder/ und wir auch gemeinsam eine Therapie machen, dass das mit uns keine Zukunft hat.
Er hat sich die Reboot App besorgt, die Caritas angeschrieben, wir suchen nach einem Paartherapeuten (denn ich denke, ohne wird es nicht funktionieren). Er hat sich eine App runtergeladen (FamiSafe, diese will aber nicht richtig funktionieren), den Router versuchen wir einzustellen (das all diese Seiten gesperrt werden). Er hat mir heute morgen sein Handy, iPad und Laptop ins Auto gelegt, als ich zur Arbeit bin (irgendwie beruhigend, aber auch komisch, als würde ich einem Teenager irgendwas verbieten, obwohl er es von sich aus und freien Stücken gemacht hat und hofft, dass sich mein Gefühl damit verbessert - aber das ist ja auch kein Dauerzustand).
Mein Vertrauen ist in dieser Hinsicht leider komplett weg, ich weiß auch nicht wie das wieder kommen soll. Von meinem Körpergefühl mal ganz abgesehen, ich finde mich unattraktiver denn je. Die Schwangerschaft kommt so überhaupt nicht bei mir an, ich fühle mich einfach unwohl, meinen Körper eine vollkatastrophe, nicht wahrgenommen und überflüssig. Ich habe auch das Gefühl, dass der Sex zwischen uns etwas war, weil er nach den ganzen Filmen oder dem glotzen einfach mal was reales haben wollte. Die Frage die danach aufkommt ist immer, hat er jetzt direkt wieder das Verlangen, sich das alles reinzuziehen… Diese ganze Unzufriedenheit macht mich unglücklich und ich sehe noch keinen Ausweg, da wieder rauszukommen. Er fragt, was er tun kann, damit ich das Vertrauen wieder bekomme - das kann ich nicht beantworten. Was soll das auch sein.
Wir sind am Wochenende wandern gewesen, haben extrem viel geredet und uns vorgenommen uns abends zusammen zusetzen und vom Tag zu erzählen (Gefühle, wie geht es einem mit dem Vorhaben und über den Tag verteilt mit den Gedanken, Gedanken erzählen….).
Ich habe echt Angst, dass das ganze Vorhaben nicht so funktioniert oder besser gesagt umgesetzt werden kann, er es irgendwann doch nicht mehr so ernst nimmt, weil es irgendwann vielleicht wieder okay zwischen uns ist und wir vor dem Ende stehen werden. Denn ich möchte keinen Partner/ Mann an meiner Seite, der sich andauernd die Pornos anschaut, andere Frauen anglotzt und all das über mich stellt. Ich frage mich auch, warum er nicht mich anglotzt, anstatt die anderen.
Wie gehe ich mit all dem um?
Wie bekomme ich meinen Kopf dazu, wieder positiver zu denken und glücklich zu sein, vor allem auch mit mir.
Danke
J