03.01.2022, 00:13
Hallo Summer,
herzlich willkommen (klingt irgendwie blöd in so einem Forum bei so einem Thema, oder?).
Irgendwie wiederholen sich die Geschichten. Doch mir tut das Lesen hier im Forum wieder gut und bei dir sind mir ein paar Gedanken gekommen:
- Der Gedanke, dass wenig Sex zu Porno führt, hatte ich lange. Mittlerweile denke ich, dass in der Menge an Sex gar nicht das Problem liegt. Wie du schreibst, kann auch viel Sex allein nicht das Pornoproblem lösen. Ich finde, das ist ein sehr wichtiger Gedanke (zumindest für mich
).
- Den Gedanken weitergeführt lese ich oft einen Wettbewerbsgedanken heraus, auch bei dir: "Ich verfahre ihn echt viel, dennoch...". Das ist gefährlich, denn 1.) siehe oben, 2.) ist das ein unfairer Wettbewerb und 3.) hilft der m.E. nicht.
Unfair deshalb, weil du (als reale Person) gegen eine Illusion antrittst. Alles an Porno ist fake. Du willst mit deinem Partner ja keinen Porno-Sex. Das, was in Porno gezeigt ist, ist kein Sex (im Sinne von "Sex zwischen zwei realen Menschen").
Porno hat m.E. immer eine tiefere Ursache bzw. ein tieferes Problem. Letztendlich ist Porno-gucken nur eine Verhaltensweise, mit der man etwas anderes kompensieren oder bewältigen möchte. Einsamkeit, Unsicherheit, (seelische) Verletzungen, ... .
Der Gedanke "Wenn er mehr Sex mit mir hat, dann braucht er keinen Porno mehr" kann deshalb nur nach hinten losgehen. Und meistens funktioniert das auch nicht, denn du bist ein echter Mensch und auf dem Bildschirm sind Fantasien abgebildet. Und selbst wenn, dann hat der Sex zwischen euch lediglich eine "kompensatorische Funktion", d.h. er benutzt den Sex mit dir um seine was auch immer zu bewältigen.
Ich möchte damit natürlich nicht sagen, dass ihr keinen Sex mehr haben solltet! Ich möchte nur einen Aspekt benennen.
Hier ist wieder der Konkurrenzgedanke. Du siehst, du bist nicht allein. Und allen betroffenen Partnerinnen möchte ich dann immer sagen: NEIN! Du bist nicht zu prüde! Du bist nicht frigide, doof oder hässlich! Du bist ein echter Mensch mit echten Bedürfnissen und einem Recht auf echten "normalen" Sex. "Normal" im Sinne von "das möchte ich und das nicht". Es ist erschreckend, wie sehr Porno unser Denken von Sex definiert. Besonders die jüngere Generation, die Pornoseiten als Aufklärung kennenlernt und denkt, dass sei normal. Aber das führt jetzt zu weit.
Es hat wohl einen Reiz, sich andere Frauentypen anzuschauen. Die Pornoseiten bieten ja quasi das ganze Angebot auf dem Silbertablet an. Dumm, dass man sich im realen Leben irgendwann entscheiden muss für eine Partnerin - das ist ironisch gemeint.
Aber ich würde da nicht so viel reininterpretieren. Das Problem ist Porno an sich bzw. die Ursache dahinter.
Wie ist der Gedanke: "Besser andere Frauentypen als noch kränkerer Scheiss"?
Kontrollieren hilft ja meistens nichts viel bzw. haben andere Betroffene (gibts davon eigentlich eine weibliche Version?) mehr Erfahrungen zu.
"Jedesmal, wenn ich nicht zuhause war..." kenne ich auch. "Kann ich denn nicht einmal alleine zuhause sein ohne zu schauen?!" war ein Gedanke, der mich lange begleitet hat.
Möchtest du deine Angst genauer beschreiben?
Liebe Grüße
Mosaikstein
herzlich willkommen (klingt irgendwie blöd in so einem Forum bei so einem Thema, oder?).
Irgendwie wiederholen sich die Geschichten. Doch mir tut das Lesen hier im Forum wieder gut und bei dir sind mir ein paar Gedanken gekommen:
(28.12.2021, 14:27)Summer schrieb: Ich versteh es nicht ich meine wir haben fast täglich sex. Mittlerweile recht guten.
Ich hab mir neue sexy Unterwäsche gekauft auch seine Farbe die er sich vorstellte... Ich verführe tue eigentlich echt viel.... Aber dennoch hat er dieses Bedürfnis nach anderen Frauen....
- Der Gedanke, dass wenig Sex zu Porno führt, hatte ich lange. Mittlerweile denke ich, dass in der Menge an Sex gar nicht das Problem liegt. Wie du schreibst, kann auch viel Sex allein nicht das Pornoproblem lösen. Ich finde, das ist ein sehr wichtiger Gedanke (zumindest für mich
). - Den Gedanken weitergeführt lese ich oft einen Wettbewerbsgedanken heraus, auch bei dir: "Ich verfahre ihn echt viel, dennoch...". Das ist gefährlich, denn 1.) siehe oben, 2.) ist das ein unfairer Wettbewerb und 3.) hilft der m.E. nicht.
Unfair deshalb, weil du (als reale Person) gegen eine Illusion antrittst. Alles an Porno ist fake. Du willst mit deinem Partner ja keinen Porno-Sex. Das, was in Porno gezeigt ist, ist kein Sex (im Sinne von "Sex zwischen zwei realen Menschen").
Porno hat m.E. immer eine tiefere Ursache bzw. ein tieferes Problem. Letztendlich ist Porno-gucken nur eine Verhaltensweise, mit der man etwas anderes kompensieren oder bewältigen möchte. Einsamkeit, Unsicherheit, (seelische) Verletzungen, ... .
Der Gedanke "Wenn er mehr Sex mit mir hat, dann braucht er keinen Porno mehr" kann deshalb nur nach hinten losgehen. Und meistens funktioniert das auch nicht, denn du bist ein echter Mensch und auf dem Bildschirm sind Fantasien abgebildet. Und selbst wenn, dann hat der Sex zwischen euch lediglich eine "kompensatorische Funktion", d.h. er benutzt den Sex mit dir um seine was auch immer zu bewältigen.
Ich möchte damit natürlich nicht sagen, dass ihr keinen Sex mehr haben solltet! Ich möchte nur einen Aspekt benennen.
(28.12.2021, 21:47)Sillyba85 schrieb: Und ich habe mir tatsächlich immer eingeredet ich bin die Einzigste die damit nicht klar kommt, bin zu prüde, zu frigiden, weil es ja jeder macht....
Hier ist wieder der Konkurrenzgedanke. Du siehst, du bist nicht allein. Und allen betroffenen Partnerinnen möchte ich dann immer sagen: NEIN! Du bist nicht zu prüde! Du bist nicht frigide, doof oder hässlich! Du bist ein echter Mensch mit echten Bedürfnissen und einem Recht auf echten "normalen" Sex. "Normal" im Sinne von "das möchte ich und das nicht". Es ist erschreckend, wie sehr Porno unser Denken von Sex definiert. Besonders die jüngere Generation, die Pornoseiten als Aufklärung kennenlernt und denkt, dass sei normal. Aber das führt jetzt zu weit.
(29.12.2021, 06:25)Summer schrieb: @sillyba
Ich denke nicht das es so ist da ja die Frauen ein komplett anderes Bild darstellen was ich bin. Also das komplette Gegenteil von mir sind. Lange schwarze dunkle Haare. Mega Figuren.. Ich bin blond, der helle Typ. Ja auch schlank aber die zwei schwangerschaften haben ihre Narben hinterlassen. Ich bin nicht die Art Frau welche er sucht.
Es hat wohl einen Reiz, sich andere Frauentypen anzuschauen. Die Pornoseiten bieten ja quasi das ganze Angebot auf dem Silbertablet an. Dumm, dass man sich im realen Leben irgendwann entscheiden muss für eine Partnerin - das ist ironisch gemeint.
Aber ich würde da nicht so viel reininterpretieren. Das Problem ist Porno an sich bzw. die Ursache dahinter.
Wie ist der Gedanke: "Besser andere Frauentypen als noch kränkerer Scheiss"?
(02.01.2022, 07:56)Summer schrieb: Kontrolliert habe ich die letzte Zeit nicht. Nächste Woche muss ich arbeiten er hat noch Urlaub. Davor hab ich jetzt schon Angst. Denn eigentlich jedesmal wenn ich nicht zuhause war kam ein Rückfall.
Bzw hat er eben diese Zeit genutzt.....
Kontrollieren hilft ja meistens nichts viel bzw. haben andere Betroffene (gibts davon eigentlich eine weibliche Version?) mehr Erfahrungen zu.
"Jedesmal, wenn ich nicht zuhause war..." kenne ich auch. "Kann ich denn nicht einmal alleine zuhause sein ohne zu schauen?!" war ein Gedanke, der mich lange begleitet hat.
Möchtest du deine Angst genauer beschreiben?
Liebe Grüße
Mosaikstein