03.01.2023, 16:11
Wieder unter meine Brücke. Die Depressiven Italiener im Ohr. Gleise, durch die Brombeeren gefressen. Wenig Betrieb, scheiß Baustelle im Süden. Sonne durch kahle Skelette der Straßenbäume. Bier für den Betriebsdruck. Keiner meldet sich aus den Funklochkratern. Und ich Sitz da. Würgender Ekel in jedem Atemzug. Tag 3, das Verlangen scharrt dumpf im Hintergrund. So lange hat es seit Monaten nicht aushalten müssen.
Immer noch ihr Gesicht. Silvester. Elende Verlorenheit. D. Ist dank des 3. Suizidpfefferminz in Weltform. „Es ist nichts Neu und es ist vor allem nichts Froh und jetzt halt deine Fresse!“ „Was war das du Hurensohn? Entweder du wirst jetzt ruhig oder ich mach dich ruhig!“ Der nächste Normalo kommt unter die Räder. Ich kann D. Gerade noch von einer Bordsteinschwalbe abhalten. „Aller lass ma jetzt gut sein, es is kaum noch Feuerwerk, die Bullen können langsam wieder fahren, lass die scheiße jetzt. Komm wir gehen mal zur Randale und gucken an ob sie den John wieder angezündet haben.“ D. Ist wenig begeistert, kann dem Argument mit der drohenden Repression aber nichts entgegensetzen. So wird besagter Punkt angesteuert. Zuvor kleiner Versorgungsstop bei Hasan, die Alkoholvorräte sind merklich aufgerieben. Irgendwelche Drecksnormalos beleidigen eine Gruppe Flinta mit „Fotze“ und werden dafür mit unserem Leergut bedacht. Überraschenderweise haben die Produktiven Vogelschrecks im Arsenal, weswegen die Gang nach kurzem Vollkontakt den Rückwärtsgang einlegt, außerdem wollte Mensch ja noch vor 2 Minuten etwas kürzer treten. Kurz vorm Ziel ist D. Endgültig aufs Schnapsgleis gestellt und wühlt sich wie eine Schneepfluglokomotive durch die Gaffende Menge. Da seh ich sie stehen. Lehnt an der Ecke die ich eigentlich noch heute Nacht machen wollte. Schaut mich an wie die Katastrophe, die ich für sie darstelle.
Sofort der Blick, der mich trifft. Scheiße. Ist es wirklich die Person die ich vermute? Ja kein, Zweifel. Fuck, sie steht direkt vor Don Luminoso, der mich jetzt auch mit angstverzerrtem Gesicht anstarrt. Scheiße. Adrenalin verseucht meinen Kopf. Ich rufe noch eine Weile nach D., der kann mich aber nicht mehr hören und pflügt weiter durch Menschen, fest verkeilt auf seinem Gleis. Also harter Abbruch. Alarm. Fluten. Auf 60 Meter gehen. Bloß schnell weg. Natürlich muss ich eine direkte Kehrtwende machen, peinlich aber die Situation brennt sowieso schon, was interessiert es mich.
Scham. Endlose Scham. Das es so ist wie es ist. Dass es nicht mehr bei mir ist. Dass es jetzt mit ihm ein Licht hat. Und das ich durch die Dunkelheit schleiche. Scham dass ich es nicht vor mir und meiner Sucht schützen konnte. Scham dass ich da bin. Scham dass ich da sein werde. Nichts als Dumfer Ekel in jedem Atemzug. Weglaufen. Beide Maschinen Ak. Weg. Weg. WEG.
Seither sogar ein bisschen Scham meiner Sucht zu erliegen. Einfach keinen Bock mehr. 3 Tage schon. Habe ich vorher schon geschafft. War mein Hauptrythmus. 3 saubere Tage. 1 Tag Absturz. 3 saubere Tage. 1 Tag Absturz. 3 saubere Tage. 2 Tage Selbstbetrug. 3 saubere Tage. 4 Tage Verzweiflung. Immer so weiter. Manchmal die Pausen länger gestreckt oder zu ewig langen Entgleisungen zerfallen. Immer die Schlacht um den Sinn schlagend. Gerade deswegen bin ich überrascht, dass mich das Gedonner noch nicht so schneidend erreicht hat. Es wird passieren, darauf kannst du eigentlich nur noch warten. Warten auf das nächste mal, dass die Schwäche durch den Kopf zischt.
Der erste IC seit Monaten, der hier vorbei fährt. N-Wagen sogar. Die Italiener Schreien die Stelle mit „Tretoria“ oder wie das heißen soll. Die Sonne verschwindet hinter ein paar Wolken. Bitte lass mich wenigstens Tag 3 durchhalten.
Immer noch ihr Gesicht. Silvester. Elende Verlorenheit. D. Ist dank des 3. Suizidpfefferminz in Weltform. „Es ist nichts Neu und es ist vor allem nichts Froh und jetzt halt deine Fresse!“ „Was war das du Hurensohn? Entweder du wirst jetzt ruhig oder ich mach dich ruhig!“ Der nächste Normalo kommt unter die Räder. Ich kann D. Gerade noch von einer Bordsteinschwalbe abhalten. „Aller lass ma jetzt gut sein, es is kaum noch Feuerwerk, die Bullen können langsam wieder fahren, lass die scheiße jetzt. Komm wir gehen mal zur Randale und gucken an ob sie den John wieder angezündet haben.“ D. Ist wenig begeistert, kann dem Argument mit der drohenden Repression aber nichts entgegensetzen. So wird besagter Punkt angesteuert. Zuvor kleiner Versorgungsstop bei Hasan, die Alkoholvorräte sind merklich aufgerieben. Irgendwelche Drecksnormalos beleidigen eine Gruppe Flinta mit „Fotze“ und werden dafür mit unserem Leergut bedacht. Überraschenderweise haben die Produktiven Vogelschrecks im Arsenal, weswegen die Gang nach kurzem Vollkontakt den Rückwärtsgang einlegt, außerdem wollte Mensch ja noch vor 2 Minuten etwas kürzer treten. Kurz vorm Ziel ist D. Endgültig aufs Schnapsgleis gestellt und wühlt sich wie eine Schneepfluglokomotive durch die Gaffende Menge. Da seh ich sie stehen. Lehnt an der Ecke die ich eigentlich noch heute Nacht machen wollte. Schaut mich an wie die Katastrophe, die ich für sie darstelle.
Sofort der Blick, der mich trifft. Scheiße. Ist es wirklich die Person die ich vermute? Ja kein, Zweifel. Fuck, sie steht direkt vor Don Luminoso, der mich jetzt auch mit angstverzerrtem Gesicht anstarrt. Scheiße. Adrenalin verseucht meinen Kopf. Ich rufe noch eine Weile nach D., der kann mich aber nicht mehr hören und pflügt weiter durch Menschen, fest verkeilt auf seinem Gleis. Also harter Abbruch. Alarm. Fluten. Auf 60 Meter gehen. Bloß schnell weg. Natürlich muss ich eine direkte Kehrtwende machen, peinlich aber die Situation brennt sowieso schon, was interessiert es mich.
Scham. Endlose Scham. Das es so ist wie es ist. Dass es nicht mehr bei mir ist. Dass es jetzt mit ihm ein Licht hat. Und das ich durch die Dunkelheit schleiche. Scham dass ich es nicht vor mir und meiner Sucht schützen konnte. Scham dass ich da bin. Scham dass ich da sein werde. Nichts als Dumfer Ekel in jedem Atemzug. Weglaufen. Beide Maschinen Ak. Weg. Weg. WEG.
Seither sogar ein bisschen Scham meiner Sucht zu erliegen. Einfach keinen Bock mehr. 3 Tage schon. Habe ich vorher schon geschafft. War mein Hauptrythmus. 3 saubere Tage. 1 Tag Absturz. 3 saubere Tage. 1 Tag Absturz. 3 saubere Tage. 2 Tage Selbstbetrug. 3 saubere Tage. 4 Tage Verzweiflung. Immer so weiter. Manchmal die Pausen länger gestreckt oder zu ewig langen Entgleisungen zerfallen. Immer die Schlacht um den Sinn schlagend. Gerade deswegen bin ich überrascht, dass mich das Gedonner noch nicht so schneidend erreicht hat. Es wird passieren, darauf kannst du eigentlich nur noch warten. Warten auf das nächste mal, dass die Schwäche durch den Kopf zischt.
Der erste IC seit Monaten, der hier vorbei fährt. N-Wagen sogar. Die Italiener Schreien die Stelle mit „Tretoria“ oder wie das heißen soll. Die Sonne verschwindet hinter ein paar Wolken. Bitte lass mich wenigstens Tag 3 durchhalten.