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Männlich 40+ sucht den richtigen Weg...
#28
Lieber @Benutzer5090,

Du schreibst immer so fleißig Beiträge an andere User. Nun möchte ich Dir heute auch mal ein paar Zeilen dalassen und habe mir Dein Thema nochmal von Anfang an durchgelesen.

Ich bin etwas irritiert darüber, was Du über Deine Frau schreibst. Habe ich einen falschen Eindruck, oder ist es ihr egal, ob Du Pornos guckst oder nicht? Wenn ja, kann es sein, dass sie gar nichts über die Auswirkungen weiß? Falls auch hier die Antwort JA lautet, könnte sie Dich vielleicht besser verstehen und unterstützen, wenn sie diese Informationen hat?!

Und ich kann sehr gut verstehen, warum Dir der Sex wichtig ist, und es ist auch nicht zuviel, was Du Dir wünschst. Angefangen hat Dein Suchtverhalten mit dem schwindenden Sex. Es ist für mich absolut nachvollziehbar, dass Du daran etwas ändern willst, um nicht nach dem Reboot wieder in diese Frustfalle zu tappen oder gar währenddessen.

Tatsächlich ist es ein Trugschluss, dass wir Frauen weniger Sex haben wollen. Denn das stimmt so nicht ganz. Wir sind ebenso sexuelle Wesen, nur oft viel mehr vom Kopf und Emotionen geleitet. Wir sind weniger spontan und irgendwie komplizierter. Für uns muss meistens einiges stimmen, um den Willen bzgl. Sex auch in die Tat umzusetzen. Hier reicht schon die falsche Stimmung, ein nicht angesprochener oder/und besprochener/bereinigter Frust/Konflikt, zu wenig Aufmerksamkeit, Stress, zu wenig Verständnis oder oder oder... Häufig liegt da der Hund begraben.

Klar haben wir alle mal nicht die richtige Stimmung, Stress oder sind müde, krank etc. Dient dies aber dauerhaft als Ausrede, ist das der falsche Umgang mit diesen Gegebenheiten. Denn Sex wirkt ausgleichend/regulierend auf genau die oben genannten Zustände. Kein Sex ist auch keine Lösung.

Vielleicht fehlt Deiner Frau beim Sex auch etwas, weshalb sie ihn meidet. Kannst Du denn offen mit ihr über Ihre Wünsche und Bedürfnisse sprechen? Das wäre schonmal ein Anfang.

Wenn Du sie fragst, was sie braucht, um Sex mit Dir zu haben, was sagt sie dann?

So unromantisch es klingt, finde ich für den Anfang 1 "Date-Tag" pro Woche gar nicht so verkehrt. So können sich beide darauf freuen, es gibt keine Ausreden, evtl. Hindernisse können zuvor angegangen werden, sodass man auf den Tag vorbereitet ist (z. B. Aufgaben, die erledigt werden wollen). Zudem kann man so am besten erkennen, was einen tatsächlich an der Umsetzung hindert, weil man nicht jeden Tag schauen muss, ob es diesmal überhaupt passt, was zusätzlich stresst und sich auf diesen 1 Tag konzentriert. Gibt es dann doch ein Hindernis, kann man dieses viel gezielter erkennen und benennen, ggf. angehen.

Wenn es hilft, darf man zusätzlich einen Ausweichtag festlegen, sodass hier der Druck etwas herausgenommen wird. Wenn Deine Frau genau weiß, was sie braucht bzw. was ihr fehlt, könnt Ihr es gemeinsam in Angriff nehmen. So ist später auch Spontanität bei Deiner Frau (wieder) möglich.

Natürlich ist Pornosucht nichts Gutes und bringt spätestens mit der Dauer keine Vorteile. Aber Dein Bedürfnis nach Nähe ist nicht unnormal oder ungesund, sondern völlig in Ordnung. Deiner Frau ist sie ebenso wichtig, auch wenn das Bedürfnis bzgl. Häufigkeit bei nahezu jedem Paar auseinanderdriftet. Deine Frau sitzt nur einfach am längeren Hebel. Sie weiß ja, dass Du sie willst und fühlt sich sicher, begehrt, gewollt, angenommen, gesehen, was das Sexuelle betrifft. Du wiederum hängst in der Luft und bemühst Dich deshalb um so mehr.

Und es stimmt auch, was @Mosaikstein schreibt, dass wir Frauen es schneller akzeptieren, wenn die äußeren Gegebenheiten uns im Wege stehen, nach dem Motto: "Geht heute (wieder) nicht." Da sie weiß, dass Du dranbleibst und sowieso willst, macht sie sich darum eher keine Gedanken oder Druck. Es läuft ihr ja nicht weg. Wäre dem nicht so, würde sie sich wahrscheinlich genau überlegen, ob ihre genannten Gründe dem Sex tatsächlich im Wege stehen oder genau betrachtet oft eher Ausreden sind.

Auch wenn man ohne Lust intim wird (denn die haben in den seltensten Fällen beide zur gleichen Zeit), kann der Sex schön sein (werden). Die Lust kann auch noch währenddessen entstehen. Sie muss nicht zwangsläufig vorher dasein. Auch das ist ein Trugschluss. Und es ist die falsche Herangehensweise/Grundeinstellung. Sex heißt in 1. Linie, dem anderen, der einem wichtig ist, etwas Gutes zu tun und bestenfalls auch etwas Gutes zurück zu erhalten/zu empfangen, nicht andersherum. Wenn man dazu noch von vornherein Lust empfindet, ist das zwar toll, aber nicht Bedingung. Diese Ausrede zählt also nicht.

Und wieder muss ich hier Werbung machen für das tolle Buch "Vom Himmel auf Erden" von Herrn Ahlers. Das sollte jeder lesen, der bzgl. Sexualität feststeckt, vor allem in einer Beziehung. Aber grundsätzlich ist es für jeden lesenswert und enthält auch 2 Kapitel zur Pornosucht.

Er erklärt wie kein anderer, wie oberflächlich unsere Sichtweise häufig bzgl. Sexualität ist und dass es viel mehr ist als nur Sex, mehr als nur Lust und Befriedigung, nämlich Kommunikation und die stärkste/intensivste Art, dem anderen zu vermitteln, angenommen, gesehen, gewollt und akzeptiert zu sein, um nur einiges zu nennen.

Bleib weiter dran, und bleib so, wie Du bist.

Deine Geduldige
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RE: Männlich 40+ sucht den richtigen Weg... - von Geduldige - 29.03.2023, 13:30



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