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Männlich 40+ sucht den richtigen Weg...
Hallo Benutzer 5090,

eigentlich wollte ich nicht mehr schreiben hier im Forum. Da ich aber viele Parallelen zwischen Dir und mir sehe, versuche ich Dir doch mal zu helfen.

Es wird wahrscheinlich nicht (immer) das sein, was Du hören möchtest. Sei Dir sicher, ich schreibe Dir nur, was ich selbst erlebt habe und denke und, dass es auch für mich ein langer Weg war dort hinzukommen.

Ich versuche mal Deine Themen zu differenzieren.

Du möchtest, dass Deine Frau Dich wieder begehrt, von sich aus Sex will, Dich überrascht etc. Richtig?

Dazu solltest Du zunächst Folgendes wissen. Unser Gehirn ist in der Form wie Du und ich es heute haben von der Struktur her, mehrere hundertausend Jahre alt. Auch wenn wir damit heute Smartphones bedienen können, folgt es in vielen Bereichen noch uralten Mustern, bei Tieren würde man es Instinkte nennen.

Was bedeutet dies für Sex. Der ursprüngliche Zweck von Sex ist die Reproduktion der eigenen Gene. Wenn der Jäger vor ein paar tausend Jahren geschlechtsreif wurde, hat er sich auf die Suche nach einer Frau begeben, um sie zu gewinnen. Die Frau, auch im Reproduktionsmodus war ebenfalls auf der Suche, da Sie natürlich nicht den erstbesten Looser haben wollte, sondern am liebsten den Besten. Gleiches galt für den Mann. Es begann das, was man im Tierreich Balz nennt. Mann hat sich begehrlich gemacht und auch dem Anderen gezeigt, das man scharf auf ihn ist. Im besten Fall war man erfolgreich, hat sich gefunden und Sex gehabt und Kinder bekommen. Sobald die Kinder da waren, beginnt im Kopf das nächste Programm. Die Frau übernimmt die Kindespflege , der Mann die Versorgung. Das Gehirn schaltet bei der Frau um auf den Modus, das Kind ist wichtig, weil es die Nachkommenschaft sichert. Der Mann ist mit Jagd und Fürsorge so beschäftigt, dass auch er logischerweise die Balz einstellt. Die Frau war ihm sicher, weil sie und das Kind auf ihn angewiesen war und sein Fürsorgetrieb ihn davon abgehalten hat sich unzuorientieren. Sicher gab es auch damals schon Männer, die vielleicht noch eine andere Frau beglückt haben, aber es war nicht die Regel und gesellschaftlich verpönnt.

Die Frau war sich also auch sicher, dass er bei ihr bleiben wird. Das Gehirn hat den Begehrungsmodus beendet und den Fürsorgemodus eingeschaltet. Da es keine Verhütung gab und man deshalb bei jedem Sex die Gefahr der Schwangerschaft  bestand, zusätzlich ein schlauer Plan der Evolution.

Sorry für den Ausflug in die Evolution. Ich denke aber, er ist wichtig und die Programme laufen immer noch sehr, sehr ähnlich ab.

Du hast Frau und Kind. Deine Frau hat Dich begehrt, um Dich zugewinnen. Du hast gesagt toll, sie begehrt mich, das ist Klasse. Ihr habt eine Familie gegründet und ein Kind bekommen. Dadurch hat sich das Programm bei Deiner Frau vom Begehren auf Bewahren umgestellt. was auch gut für Dich ist, denn wenn das Begehren-Programm Deiner Frau aktiv ist, bezieht es sich auch nicht nur auf Dich. Sie würde dann potentiell auch wieder andere Männer begehren.

Sicherheit und tägliche Nähe sind der Killer für tollen, ausschweifenden Sex bei dem beide jeden Tag übereinander herfallen wollen. Dein Unterfangen, dass sie Dich wieder begehrt ist also wider die Natur. Wie du es ansatzweise hinbekommst, weißt Du.

Nach eurem Gespräch über Sex ist sie aus allen Wolken gefallen. Aus Ihrer Sicht lief es gut und Du hast ihr gesagt nein, es läuft nicht gut. Wahrscheinlich hast Du unterschwellig ihr sogar vermittelt, das Du eure Beziehung in Frage stellst, wenn es nicht auf das Level kommt, das Du Dir vorstellst.

Deshalb geht sie jetzt auf Dich zu, ist offener etc. Sobald die Sicherheit wieder da ist wird sie deshalb ins alte Muster zurückfallen. Kein böser Wille von ihr, sondern natürlich.

Was bedeutet das für Dich. Du kannst gehen und eine neue Frau suchen. Was passiert, habe ich oben beschrieben. Es wird toll werden, aber es wird wieder so enden, sobald die Sicherheit kommt.

Du kannst natürlich auch Deiner Frau weiterhin die Sicherheit entziehen und versuchen, den Zustand der Begehrlichkeit so zu erreichen. Das ist aber zum einen anstrengend und zum anderen auch für Dich gefährlich. Wenn nämlich deine Frau dann zufällig auf einen Mann trifft, der ihr Sicherheit verspricht, könnte sie weg sein. Auch doof.

Wenn Du Deine Frau liebst, und Sie Dir mehr bedeutet als nur Deine Sexualpartnerin zu sein, solltest Du umdenken. Du machst Dein Wohlbefinden gerade davon abhängig, dass sie Dir etwas gibt.

Du solltest aber Dein Wohlbefinden selbst in die Hand nehmen und vielleicht hilfst es dann auch, dass Deine Frau Dich Klasse findet und wieder mehr Lust hat. Fang an Dir Erfolgserlebnisse zu schaffen. Du musst stolz auf Dich sein und dadurch Selbstvertrauen und Zufriedenheit generieren.

Ich weiß, Du willst den sexuellen Erfolg. Aber der hat seinen Preis und der ist kostet im schlimmsten Fall Deine Beziehung. Was Du dann bekommst, wird aber wahrscheinlich wieder nicht von Dauer sein. Ob es das Wert ist, musst Du entscheiden.

Nun zu Pornos. Du fragst, warum Du ausgerechnet einmal 90 Tage ohne Pornos und ohne Masturbation auskommen solltest. Es ist wissenschaftlich erwiesen, das Porno schauen unser Gehrin verändert. Die Jagd nach dem Orgasmus löst Dopaminschübe aus. Diese Schübe machen süchtig. Das Gehirn will mehr davon, was bedeutet entweder häufiger und oder härter.

Wissenschaftler haben glücklicherweise herausgefunden, das man das Gehirn wieder entwöhnen kann. Dieser Prozess dauert je nach Stärke der Abhängigkeit länger oder kürzer, im Durchschnitt aber 90 Tage. Das ist der Reboot. Der Reboot hat verschiedene Phasen, von Anfangseuphorie über Flatline bis hin zur Depression, was aber nicht bei jedem passiert.
Das Gute ist, das es funktioniert. Der Weg ist hart, aber das Ergebnis ist überwältigend. Du bist nicht mehr der Sklave Deines Penis, Du siehst den Sinn in anderen Dingen. Du bist empathischer und und und.

Warum sollte man im Reboot nicht masturbieren? Ganz einfach, weil es die Dopaminpfade weiter triggert und die Gefahr des Rückfalls groß ist.

Deahalb bleibe ich auch dabei, dass die Aussagen Deiner Therapeutin für mich mehr als zweifelhaft sind. Du sollst masturbieren, um Dir eine andere Art der Masturbation ohne Pornos anzugewöhnen? Das wird ganz natürlich kommen, wenn Du den Reboot machst. Wenn Du weißt, dass Du keine Pornos mehr brauchst, wirst Du es automatisch anders machen. Du wirst Dir vielleicht Entspannungsmusik anmachen oder meditieren etc.

Ich muss eine Sache aus meinem ersten Post revidieren. Ich glaube, Du musst nicht auf dem Sex mit Deiner Frau verzichten, wenn sich dieser natürlich ergibt. Damit meine ich, dass nicht Du Druck ausübst, sondern sie auf Dich zukommst.

Du sagst, es geht bei Dir nicht um Pornos, sondern Du brauchst alle 3-5 Tage einen Orgasmus. Das kenne ich auch! ich habe dazu keine Patentlösung aber ich kann Dir sagen, was mir geholfen hat.

Mach Sport, Power Dich aus, setze Dir dabei Ziele und belohne Dich dafür, aber nicht mit SB. Wenn Du sie erreichst, wirst Du auch Dopaminschübe erleben. Wenn Sport nicht geht, mache etwas Anderes, was Du bisher auch vor Dir hergesschoben hast.
Vielleicht gibt es Etwas was Du schon lange hättest machen müssen, vielleicht auch Deine Frau nervt. Mach es, freue Dich über den Erfolg und im besten Fall sagt Deine Frau , super das Du das gemacht hast und belohnt Dich mit Sex.

Das zweite Hilfsmittel gegen den Orgasmuszwang ist Meditation. Sie hilft zu entspannen.

Das dritte Mittel ist das absolute Bewusstsein. Jedes Mal wenn Deine Hormone nach Orgasmus schreien, sag Dir. Ich bin nicht der Sklave meines Penis. Mein Wohlbefinden hängt nicht vom Orgasmus ab.

Ich weiß, dass dies sehr schwer ist, aber Du solltest wirklich Dir ernsthaft überlegen, wie Du davon wegkommst und nicht wie Du dieses Bedürniss befriedigt bekommst.

Zum Schluss kann ich Dir nur eines sagen. Der Schlüssel zu allem ist der Reboot. Zieh ihn durch!
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RE: Männlich 40+ sucht den richtigen Weg... - von Schokiprinz - 14.02.2024, 07:40



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