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Rückfällig oft wenn ich krank werde
#1
Hi zusammen,

Das Thema Pornos beschäfigt mich auch schon stark seit ich 15 bin. Mittlerweile habe ich mein Problem mit dem Pornokonsum und dem Mastubieren mal mehr mal weniger im Griff. Teilweise habe ich monatelang auch nichts mehr konsumiert. Leider schaffe ich es weniger wenn ich müde und schlapp bin und wenn mir langweilig ist. Das kommt normalerweise alles zusammen wenn ich mal krank bin und den ganzen Tag alleine zuhause bin und mir nichts wirklich Freude bereitet. Daher wende ich mich wieder mal erotischem Material oder Mastubieren zu, um diesem Gefühl zu entkommen, obwohl ich davor richtig lange durchgehalten habe. Wie ist das bei euch? Habt ihr irgendwie Tipps für die Zeit? 

Danke schonmal bin neu hier und freue mich auf den Austausch

LG
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#2
Hi,
wir sind uns ähnlich im Auslöser. Meiner ist ebenfalls die Einsamkeit Zuhause. Mir hilft es in die Öffentlichkeit zu gehen oder zu telefonieren mit jemanden dem ich vertraue und ich im besten Fall von dem Druck erzählen kann. Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit über WhatsApp zu schreiben. Es gibt hier die Möglichkeit einer deutschsprachigen Gruppe.

LG Benutzer5090
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#3
Hi, danke dir für deinen Kommentar und deine Tipps. Mit Leuten zu telefonieren ist wahrscheinlich das beste was ich so machen kann, damit ich auf andere Gedanken komme und mich auch nichtmehr so einsam fühle. Das mit der Gruppe ist auch ein guter Gedanke, das überlege ich mir nochmal.

LG
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#4
Lieber @Jeff420,

willkommen! Die Sucht greift oft genau dann, wenn die Langeweile da ist und bei negativen Gefühlen. Dazu zählt natürlich auch, wenn man krank ist oder sich krank fühlt. Das hört man immer wieder und macht ja auch Sinn. Mit der Sucht wird alles Negative überdeckt, ausgeblendet. Die Dopaminausschüttung dabei verschafft Dir vorübergehend Glücksgefühle und den Abstand zur ernüchternden Realität. Aber sie hat nicht nur auf Dauer ihren Preis und ist nur illusorisch, sondern bringt unterm Strich mehr Probleme als Nutzen mit sich.

Diese Kompensation führt längerfristig dazu, dass man es schlichtweg verlernt, mit negativen Gefühlen, Situationen oder Konflikten umzugehen. Sie werden weggedrückt. Oder, wie ich es gern nenne: überdeckt, eben ausgeblendet. Das löst aber keine Probleme. Der Berg wird nur immer höher.

Wenn Du eine Vertrauensperson hast, der Du Dich in solchen Momenten mitteilen kannst und den Mut dazu hast, ist das eine tolle Möglichkeit. Man nennt das auch Rechenschaftspartner.

Meine Idee wäre noch, was mir bei Süchten sehr geholfen hat, dass Du Dich in Versuchsmomenten, also schwachen Phasen mit dem Thema auseinandersetzt. Ich habe in solchen Momenten immer in entsprechender Lektüre gelesen, mir Youtube-Videos dazu angeschaut oder gegoogelt.

Damit hältst Du Dir die Negativauswirkungen ständig vor Augen und vermiest Dir quasi das Ganze. Auch Memos können helfen. Ich habe von einem Mann gelesen, der die sich überall hingepinnt hat. Ein Anderer hat sich in schwachen Momenten sich selbst vorgestellt, wie er geiernd und masturbierend vorm PC sitzt.

Es gibt verschiedene Wege. Welcher für Dich gehbar ist und funktioniert, musst Du herausfinden. Ich selbst habe es als sehr effektiv erlebt, mir alles immer und immer wieder vor Augen zu halten. Denn damit macht man genau das Gegenteil von Verdrängung, was aber bei allen Süchten der typische Mechanismus bzw. Automatismus ist. Es ist schwer, keine Frage. Wenn ich mir eine Kippe anzünde, will ich nicht wissen, was das zur Folge haben könnte. Aber wenn ich den Entschluss gefasst habe, etwas zu ändern, muss das "Wegdrücken" aufhören. Kein Schönreden und keine Ausreden mehr, sondern immer das Ziel vor Augen.

Sei konsequent mit Dir. Sieh die Sucht als Jemanden , der Dir nur etwas verspielt und Dich verarscht. Denn genau das ist es letztendlich, eine Gehirnwäsche. Und auch wenn Du mal rückfällig wirst, geh' weiter und bleib nicht stehen, behalte den Fokus. Dann kommst Du Stück für Stück ans Ziel. Ich habe das mit meinen Zwängen auch geschafft, selbst wenn ich manchmal nachgegeben habe und zu schwach war. Aber ich bin kopftechnisch immer dran geblieben und habe meine Fortschritte gemacht.

Zwänge sind dieser Sucht sehr ähnlich. Man spricht bei Pornosucht nicht umsonst von zwanghaftem Sexualverhalten und mangelnder Impulskontrolle. So ist es auch beim klassischen Zwang.

Ich habe jeden Zwangsmoment wachsam analysiert, sowohl davor als auch danach. Das hilft, Auslöser zu erkennen, sich vorzubereiten und sich besser kennenlernen und einschätzen zu können.

Gern kannst Du in unsere WhatsApp-Gruppe kommen. Gerade in schwachen Momenten kann das eine große Unterstützung sein, falls Du keine Vertrauensperson hast oder Dich dort (noch) nicht öffnen kannst.

Alles Liebe

Geduldige
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#5
Hallo zusammen

Die Posts hier liegen schon etwas zurück. Du hast nach Tipps gefragt.

Langeweile ist vermutlich einer unserer ärgsten Feinde. Ich muss mir gegenüber immer ehrlich sein. Egal, ob ich krank, müde oder was auch bin, wenn ich Energie zum Masturbieren habe, dann hätte ich vermutlich auch Energie für einen Spaziergang. Ich habe festgestellt, dass mir das z.B. auch während einer Grippe hilft. Raus, einen Spaziergang machen - das selber gibt Energie - auch zur Genesung. Es ist auch ein Killer von Langeweile. Achte dich bewusst auf Dinge, die du siehst. Nimm ein Mobiltelefon mit und mach ein paar Fotos. Solches hilft gegen Langeweile. TV, Internet, Insta oder Facebook sind eher Förderer der Langeweile.

Nochmals, wenn der Druck für Pornografie und Masturbation steigt verlass die Wohnung, geh in die Natur oder unter Leute.

Viel Geduld und Erfolg

Pedro
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