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Ein neuer Anlauf, diesmal mit Hilfe
#1
Hallo zusammen,

ich bin 25 Jahre alt, masturbiere seit ca. 10 Jahren regelmäßig zu pornografischen Inhalten und unternehme seit ca. 3 Jahren mehr oder weniger intensive Versuche, diese hinter mir zu lassen. Verschiedene Abstinenz Phasen verliefen zwischen mehreren Tagen und einmal knapp 80 Tagen. Der Ablauf der Phasen ist immer gleich:

1. überzeugter Beschluss, pornografische Inhalte zu meiden. Ausgelöst durch angewiderte Gefühle bzgl. meiner Sucht und mit unter der Inhalte.

2. Abstinzenz. Zustand, in dem ich keine Gedanken an Pornografie habe.

3. Gedanken an Pornografie kehren zurück, ich versuche nicht darauf einzugehen.

4.Gedanken und Verlangen werden so stark, dass ich den Sinn der Abstinenz in Frage stelle und ich mir ihrer nicht mehr sicher fühle (rational weiß ich natürlich, dass es gegen meine Werte Vorstellung geht)

5. Phase der Masturbation zu pornografischen Inhalten, bis wieder Punkt 1 eintrifft.


Zu meinem Leben sei gesagt, dass ich einige Beziehungen mit Frauen hatte und ich auch sonst nie Probleme beim anderen Geschlecht hatte. Zwischenmenschliche Beziehungen bereiten mir keine Probleme und ich habe viele Freunde, auch sehr enge die auch über meine Porno Sucht Bescheid wissen. Mein Berufsleben und Hobbies sind erfüllt.

Bei der Reflexion nach Auslöser, weshalb ich masturbiere sind mir folgende eingefallen:

- Stress
- Langeweile
- sinnlos am PC sitzen
- zeitweise auch Kompensieren sexueller Selbstzweifel, Frauen im Bett nicht gerecht zu werden (Obwohl noch nie eine Frau entsprechende Äußerungen gemacht hat). Ich hatte allerdings eine Zeit in meiner Single Phase, in der ich beim Sex mit verschiedenen Frauen bei manchen zu Beginn Erektionsproblem hatte. Das hat mich damals extrem fertig gemacht und mich in meiner Sexualität verunsichert. Ich bin allerdings drüber weg gekommen und denke heute nicht mehr so verachtend über mich selbst in diesem Kontext, eigentlich finde ich es völlig ok beim Sex mit einer neuen Partnerin aufgeregt zu sein und deshalb Erektionsprobleme zu haben. Diese haben sich bei mir übrigens mit wachsendem Vertrauensverältnis zu entsprechenden Frauen immer verflüchtigt. Gerade habe ich eine einjährige Beziehung hinter mir und bin erneut dem Thema ausgesetzt früher oder später wieder mit neuen, unbekannten Frauen zu schlafen, wissend dass ich Erektionsprobleme haben könnte. Das beunruhigt mich leicht, ist aber kein allzu akutes Thema, welches mit sehr beschäftigt.


Gründe, weshalb ich mit dem Masturbieren zu pornografischen Inhalten aufhören möchte:


- Abstumpfung und immer extremere Inhalte wiedern mich an
- Sexuelle Realität und Vorstellung von Sex werden verzerrt
- Konsumierte Inhalte sind manchmal nicht entsprechend meiner moralischen Werte, was mich anekelt und mich schlecht fühlen lässt danach
- ich möchte meine sexuellen Erfahrungen ausschließlich mit Frauen oder in Form meiner Gedanken machen


Ich habe die letzten 2-3 Jahren wirklich noch kein funktionierendes Mittel gegen meine Sucht gefunden. Vielleicht wird dieser Eintrag hier meinen Willen stärken und mich in schweren Momenten unterstützen.

Ich freue mich über jegliche Anregungen, Tips oder Beistand.

LG, Jabo
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#2
Hallo Jabo,

ich bin erstaunt, wie sehr deine Beschreibung auch zu meiner Realität passt.
Ich selber habe bis vor zwei Tagen nie ein großes Problem in meinem Verlangen gesehen und die kurzen Phasen, in denen man angewidert ist, schlichtweg hingenommen. Erst auf der Suche nach möglichen Erklärungen, bin ich auf diese Seite gestoßen und versuche nun selbst, mein Verlangen in den Griff zu bekommen. Jetzt, wo mir die möglichen Folgen bewusst geworden sind.

Auch ich stehe privat und beruflich/schulisch auf einem soliden Fundament.
Ich werde nächstes Jahr mein Abitur absolvieren und kann aktuell einen Notendurchschnitt von 1,4 verzeichnen. Meine Bewerbungsphase habe ich bereits abgeschlossen und bekam Zusagen von vielen Firmen, welche besonders mein Selbstbewusstsein und meine Ausdrucksstärke zu schätzen wussten. Darunter waren die größten Öl-, Pharma- und Einzelhandelskonzerne, welche ein duales Studium anboten.

Ich habe mich also auch gefragt, worunter ich überhaupt leide und welche Auswirkungen ich im speziellen verbuchen kann. Dabei fiel mir in erster Linie auf, dass ich mich gezielt sozial abschotte und nicht unbedingt überall. Gerade bei unbekannten Frauen in meinem Alter, welche ich mit einfachen Vorurteilen in Zusammenhang bringen kann, fällt es mir schwer, auch nur kleinste sinnvolle Gespräche zu führen. Ich nehme sie einfach nicht mehr ernst und schiebe deren Meinungen ins Lächerliche und Sinnbefreite ab. Dadurch habe ich die Lust an Gesprächen mit vielen Menschen verloren. Gerade in größeren Gruppen, wo viele unbekannte Frauen mit von der Partie sind, treten des Öfteren Gefühle von Unwohlsein auf, da ich direkt von unrelevanten Informationen und uninteressanten Gesprächen ausgehe.

Ich hoffe, dass du all deine Kraft in diesen Versuch steckst und damit Erfolg haben wirst. Für mich ist es der erste Versuch, weshalb ich noch keine Erfahrungen mit Entzugserscheinungen machen konnte. Für mich persönlich stellen die alten Erinnerungen, an das Gesehene, den größten Unsicherheitsfaktor dar. Ob ich diesen überwinden kann, darauf kommt es nun an. Ich sehe es als eine positive Herausforderung an, um seinen Körper näher kennenzulernen.

Hoffe wir können diesen, doch eigentlich sehr unwichtigen Teil in unserem Leben, wieder gerade rücken.

Viele Grüße
Kfee
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#3
Hallo zusammen,

@Kfee: schön, dass es Gleichgesinnte gibt. Lass es uns zusammen angreifen!


Bei mir ist nun eine Woche vorbei. Sie war zugegebenermaßen sehr leicht, ich hatte so gut wie kein Verlangen oder Druck zu masturbieren oder pornografische Inhalte konsumieren zu wollen. Momentan bin ich in meiner Heimat über die Weihnachtszeit, da Student. Hier habe ich extrem viel Ablenkung durch Freunde und Familie. Es wird sicher nochmal schwerer, wenn ich wieder in meiner Studi-Stadt bin, da ich dort öfter Langeweile habe. Aber ich möchte auch die kommende 2. Woche packen und werde dann aktualisieren! :-) 
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#4
Hallo zusammen,


die 2. Woche ist vorbei. In dieser hat sich im Gegensatz zur ersten viel getan. Der Druck stieg immens und der Drang mich zu befriedigen ebenso. Ich habe an Tag 10 dann masturbiert. Das ist für mich ok, da mein Ziel darin besteht, keine Pornos mehr zu konsumieren. Was diese betrifft ist mein Willen bislang nicht sonderlich gefordert. Grundsätzlich lief es bei mir oft so ab, dass ich zunächst mit der Masturbation ohne Pornografie begann, dies zur Routine wurde und den Reiz verlor. Dann wurde der Druck nach Pornografie unbändbar für mich. Ich kann mir momentan gut vorstellen, einmal pro Woche (z.B. sonntags) zu masturbieren. Zumindest vorerst mal. Somit bleibt der Druck nach Pornografie hoffentlich weiter aus.

Ansonsten hat sich eine unfassbare Geilheit eingestellt, ich habe wahnsinnig Lust auf Sex und nicht Pornografie. Das läuft also schonmal in die richtige Richtung. Zudem habe ich noch meinen Konsum an Serien/Filmen drastisch reduziert und lese wieder sehr viel. Das tut unheimlich gut. Auch mit meinem Smartphone stehe ich schon lange auf Kriegsfuß, auch hier ist mir ein bewussterer Umgang gelungen wobei dieser noch ausbaufähig ist. 

Ich freue mich auf die kommende Woche und werde wieder in 7 Tagen berichten.

Lg und euch allen viel Erfolg 
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#5
Hi zusammen,

leider war die letzte Woche nicht erfolgreich. Ich bin eingeknickt, der Druck auf Pornos wurde an Tag 18 so immens dass ich nicht wiederstehen konnte. Ich habe bislang jedes mal an diesem Punkt kapituliert und frage mich, wie man darüber kommen kann. Ich werde ab heute den nächsten Versuch starten und versuchen, mich noch genauer in den Situationen zu beobachten, in denen dieser bislang nicht auszuhaltende Druck aufkeimt.

Auf ein Neues! :-)
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#6
Hi Jabo,

wie schaut es aktuell bei dir aus? Ich mache auch ständig genau diese eine Erfahrung, dass man diesen fiesen Punkt erreicht, an dem es kein weiterkommen gibt.
Trotzdem werde ich nun erneut mit dem Ziel starten, meine Sucht zu kontrollieren. Ich möchte bis zum Studienbeginn frei davon sein.
Hoffe man hört wieder was von dir.

Viele Grüße Kfee
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#7
Hi,

um mal ein kurzes Feedback zu geben, ich hatte nach ca 20 Tage extremste Unterleib schmerzen.
Nennt sich auch Kavaliersschmerzen, mir hat es geholfen, da ich einen Sexpartner hatte den Druck darüber abzubauen.
Dies hat aber nichts mit dem psychischen Druck zu tun, dagegen sollte in der Regel Sport helfen und sobald man merkt es geht nicht mehr sich sofort mit Freunden treffen und etwas unternehmen.
Das wichtigste ist die Ablenkung und sich ein paar Hürden zu bauen um es sich schwer zu machen Pornos zu gucken, wie Programme die es einem verbieten.

Mit freundlichen Grüßen fapper =)
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8788]
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