Hi Sven! Gratulation zu Deinen 99 Tagen, das ist schon ein ordentlicher Wert und tolles Durchhaltevermögen
Gleich vorweg, ich glaube nicht, dass das Verlangen nach pornographischen Inhalten für einen Mann mit gesunder Libido jemals ganz verschwindet. Dass ein schöner nackter Frauenkörper für einen heterosexuellen Mann was Besonderes ist, ist ja nichts unnatürliches. Wäre ja auch komisch, wenn man sich dadurch nicht mehr erregen ließe. Ich finde auch, dass das nicht unbedingt das Ziel sein muss, sondern eher einfach drüberzustehen und dem Verlangen nicht nachzugeben, weil man weiß, welche Folgen es hat.
Es kann aber sein, dass man einfach nichts an den Videos findet, da man ein bisschen eine Abneigung ihnen gegenüber entwickelt hat.
Ich persönlich würde aber gar nicht austesten, was es mit mir macht, wenn ich auf eine Pornoseite schaue. Wenn ich kein Verlangen habe, einen Porno anzuschauen und auch so nicht auf eine Pornoseite komme, würde ich mich damit zufrieden geben. Jeder Schritt weiter ins Internet ist ein Schritt näher dem Rückfall eintgegen. Dein Körper weiß schon, was solche Bilder früher bei Dir ausgelöst haben und immer noch auslösen können, der schnelle und einfache Ausstoß von Glücksgefühlen wäre beim ersten Mal nachgeben ja verhältnismäßig hoch. Selbst, wenn Du also nicht auf die Bilder und Videos ansprichst, Dein Gehirn erinnert sich dran und reproduziert das Gesehene zumindest im Unterbewusstsein.
Am Besten ist es also, diese Bilder vollkommen aus dem Gedächtnis zu löschen. Ob das funktioniert, weiß ich nicht. Aber man kann sie zumindest abschwächen und unschärfer machen.
Ich musste jetzt auch nochmal nachschauen, was ein Hardmode ist:
Das ist dieser PMO-Modus, der auf vielen Seiten oft propagiert wird: Keine Pornos, keine Masturbation, kein Orgasmus. Sozusagen ein kalter Entzug, cold turkey.
Also vollständiger Verzicht auf alles, was mit der Ausübung der eigenen Sexualität zu tun hat. Glaube, auch mal gelesen zu haben, dass nicht mal erotische Fantasien dazugehören dürfen.
Das wird anscheinend vollzogen, um das Gehirn für eine gewisse Zeit vollkommen anders zu stimulieren, beziehungsweise in dieser Hinsicht gar nicht zu stimulieren. Wenn der Körper keinen Orgasmus erlebt, der bei vielen zwingend an das Pornoschauen gekoppelt war, kann er auch nicht daran erinnert werden.
Und manchen hilft es anscheinend auch, weil sie von allem Erregenden, von allem, was triggert, fast vollkommen abgeschottet werden. Nicht mal erotische Szenen im Fernsehen sind erlaubt oder erregende Texte. Wie es aussieht, gibt es doch einige, die derart exzessiv Pornos geschaut haben, dass sie durch fast jedes auch nur irgendwie erotisch anmutende Bild wieder an Pornos erinnert werden und dann auch Pornos konsumieren wollen/müssen, weil der Körper sich an diesen Vorgang gewöhnt hat, er also gleichsam konditioniert wurde: Man wurde erregt und hat dann einen Porno geschaut; oder hat einen Porno geschaut, um erregt zu werden. Hinausgekommen ist es im Endeffekt aufs Gleiche.
Ich selbst bin nicht unbedingt Anhänger dieser Methode. Ich glaube nicht, dass es dem Körper als Organismus gut tut, auf Masturbation zu verzichten, wenn man es vorher vielleicht sogar mehrmals täglich gemacht hat. Als ich im Oktober drei Wochen nicht masturbiert habe und dann schon, hat es sogar geschmerzt, was kein gutes Zeichen war. Und ein Orgasmus, vielleicht in gesunden Abständen, tut dem Körper eigentlich gut, deswegen verstehe ich auch nicht, wieso man darauf verzichten sollte. Wenn ich ohne "Vorlage" masturbiere, stärkt das ja auch meine Vorstellungkraft.
Allerdings habe ich mal einen ganz interessanten Punkt gelesen: Manche fühlen sich, nachdem sie alleine onaniert haben, traurig und depressiv. Es gibt die These, dass das passiert, da nach einem Orgasmus Oxytocin, das sogennante Kuschelhormon, freigesetzt wird. Oxytocin verstärkt nach dem Geschlechtsakt die Bindung zwischen den beiden beteiligt Personen und sorgt für größeres Vertrauen und Geborgenheit. Blöd nur, wenn Mann alleine im Bett liegt und man all diese Empfindungen nicht auf jemanden übertragen kann, sondern man in dem Moment der Einzige war, der mit sich intim sein wollte.
Man könnte auch sagen, es ist ein Akt, der ein bisschen armselig ist, sich alleine zu befriedigen, weil es sonst niemand macht (zumindest bei denen, die nicht noch dazu Sex haben). Ist beim Pornokonsum nichts anderes.
Ich sehe das nicht so drastisch. Ich habe aber auch bemerkt, dass es mir nicht gut tut, wenn ich oft masturbiere. Ich werde schneller erkältet und bekomme eher Pickel. Keine Ahnung, wieso das so ist.
Laut einer Studie ist der männliche Testoteronspiegel nach einer Woche Abstinenz am höchsten, danach sinkt er wieder.
Auch auf Sex wird im Hardmode auf verzichtet, auch das verstehe ich nicht so ganz. Ist es nicht das Ziel, (wieder) guten Sex haben zu können und nicht ständig Pornomaßstäbe im Hinterkopf zu haben? Ich glaube, das beste Mittel, um diese Maßstäbe abzulegen, ist Sex. Und natürlich der Verzicht auf Pornos.
Wie siehst Du das Ganze? Freut mich, wenn wir darüber diskutieren können
Der Typ stellt verschiedene Methoden vor, ganz interessant: