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viel Porno wenig Liebe möglich?
#4
(09.05.2017, 20:07)Burnham schrieb: Hallo liebe Partnerin76,

ich bin selbst ganz neu in diesem Forum und möchte mich diesem Thema als Mann stellen.

Erstmal finde ich es gut, wie du dich mit dem Thema auseinandersetzen möchtest. Auch finde ich es gut, dass du etwas dagegen tun möchtest, damit es dir und deiner Ehe gut geht. Ebenso, dass du mit deinem Mann darüber offen und mitfühlend sprechen möchtest und machst. Dazu kann man deinen Mann nur beneiden.

Sein Verhalten spricht schon sehr dafür, dass es die Auswirkung seines Pornokonsums ist. Weißt du wie oft er es konsumiert?

Ihm wird eine "Welt" vorgegaukelt, die mit der "realen" Welt und dem wahren Empfinden anderer Menschen im Alltag nicht gerecht wird. Er sieht dort viel Leistung. Der Mann kann immer und die Frau lässt sich leicht verführen und ist dabei schnell geil. Er braucht ihr dabei nur im übertragenen Sinne in den Schritt zu packen und sie geht später ab, wie ein Zäpfchen. Der Mann muss es ihr richtig besorgen. Die Frau stöhnt vor entzücken und wird noch geiler, um so länger es dauert. Eine Frau muss so gesehen "fertig" gemacht werden. Das geht nur durch lange Standhaftigkeit und zwischenzeitlichen harten reinhämmern. Umso fester er wird, umso lauter wird die Frau. Es signalisiert ihm, dass er sie so (vielleicht nur so) befriedigen kann. Er selber darf erst fertig werden, wenn die Frau fast nicht mehr kann und dabei glücklich ist.

Schmusen und auf der Couch kuscheln wird nicht gezeigt. Eher nur kurzes wildes knutschen am Anfang und dann müssen die Genitalien schon herhalten. Die Frau signalisiert es in den Filmen auch, dass sie es so will. Oft zeigt man, dass eine Frau sich erstmal etwas ziert und durch intime Berührungen nicht mehr anders kann als geil zu werden. Der Mann muss sich dahingegen nicht viel Mühe geben, die Frau lässt sich schnell und leicht erobern. Das einzige, was er zeigen muss, dass er ein Killer ist. Umso größer der Kontrast, umso besser. Nach dem Akt, ist die Frau auch immer sehr glücklich und auch dankbar.

Was macht es in einem Kopf, wenn man es immer und immer wieder sieht? Man kann sich schon denken, dass es einem nicht leicht fällt, es anders zu machen. Wenn man sich dabei noch selbst befriedigt, dann belohnen wir uns selbst für das, was wir da gesehen haben.

Echt schwierige Kiste. Wie gesagt, belastet es mich ja auch und versuche selbst eine gute Lösung zu finden. Dieses Leistungsdenken beim Sex kenne ich bei mir selbst auch nur zu genüge. Bei "nur" kuscheln hatte ich nach einer Weile auch oft die Geduld nicht mehr. Es muss doch weiter gehen und die Frau muss doch animiert werden, damit sie das bekommt, was sie doch möchte. In den Filmen wollen die Frau nicht kuscheln, sie wollen schnell erobert werden. Der Akt selber muss lange dauern und nicht langweilig. Und zum Schluss ist die Frau glücklich und will sich nur noch sauber machen. Und Ende.

Hast du deine Wünsche deinem Mann geäußert? Es ist ja kein Zustand, wenn du mit dem ganzen Leistungsdenken nicht glücklich bist. Da sollte schon gegengesteuert werden, um mehr Gelassenheit in die Sache zu bekommen. Aber ich weiß, dass es leichter gesagt als getan ist.



Ganz lieben Dank für Deine ehrliche Antwort! Leider weiss ich nicht wie oft er konsumiert, bzw. ob er das derzeit überhaupt noch macht. Irgendwie würde ich auch gerne wissen was genau er sich da reinzog. Aber das ist auch nicht zielführend. Erschreckend ist dass er, als er mir das sagte dass er mal pornosüchtig war, gegrinst hat. Das zeigt mir dass er darin kein Problem sieht. Ich glaube wirklich dass er denkt dass unser Sex völlig normal ist. Aber der ist einfach nicht erfüllend, es läuft immer stereotyp ab, ist alles vorhersehbar und für mich einfach lieblos.Ich stelle mir die Frage ob ich ihm überhaupt dauerhaft genügen kann, wenn er solche Bilder im Kopf hat. Auch dass er sagt dass ich prüde sei, ist ein Schlag ins Gesicht da ich mich ganz sicher nicht prüde gebe. Er scheint tatsächlich zu denken dass eine Frau darauf abfährt es stundenlang besorgt zu bekommen, und es toll findet wenn er es sich dann selbst macht. Ganz mies finde ich mittlerweile die Zeit in der er einfach keinen Höhepunkt bekam, mich aber gefühlte Stunden befriedigte. Das war für mich so schlimm dass ich den Fehler bei mir sah. Heisst ich dachte irgendwas ist bei mir organisch vielleicht nicht mehr so wie vor den Kindern....solche Sachen habe ich mir massiv eingeredet. Wenn ich ihn fragte was da bei ihm los ist, sagte er dass er sich eben nur zurückhält und einen gewissen Punkt einfach überschritten hätte dabei. Das kann ich aber nicht glauben, da das ja eine ziemlich lange Zeit so ging und ich ja sah wie er sich abackerte, aber nix erreichte. Das hat mich extrem fertig gemacht. Er hätte doch einfach sagen können dass es an ihm liegt...aber wusste er das überhaupt? Ich habe mich so dermassen schlecht gefühlt, habe Beckenbodentraining extrem gemacht, einfach weil ich dachte das muss ja an mir liegen, er scheint nichts zu spüren. Er hat leider keine Ahnung davon was es heisst Liebe zu geben und zu spüren und ich könnte heulen wenn ich daran denke was mir dabei fehlt. Er erwartet tatsächlich dass er mir in den Schritt fasst und ich sofort Lust habe. Ich bin nun in der absolut doofen Situation dass ich nicht weiss was ich machen soll. Wenn ich nicht mitmache, wird er evtl. wieder Pornos schauen? Oder gar fremdgehen? Und wenn ich mitmache unterstütze ich ja dieses Bild von der dauergeilen Pornoschlampe die es dauernd haben will, ohne Zärtlichkeit und Liebe. Was ist eigentlich mit fremdgehen? Macht eine Pornosucht nicht Lust auf fremdgehen oder sind das zwei paar Stiefel? Ich würde ihm das wirklich alles so gerne mal sagen, aber keine Chance, er will da nicht darüber reden. Ich glaube er sieht kein Problem da er es nicht anders kennt. Kann das sein dass er gar nicht weiss dass er ein Problem hat? Ich frage mich wo das hinführen soll, immer härter, immer noch mehr Pornosex....wie kann ich den RESET Knopf bei ihm finden?
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RE: viel Porno wenig Liebe möglich? - von Partnerin76 - 10.05.2017, 07:54



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