Themabewertung:
  • 2 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Das Ziel ist der Weg
#71
Wieder mal ein sehr hilfreicher Beitrag von Partnerin76! - Danke dafür Burnham, ich freue mich dass gerade Du als Mann das verstehst, das gibt Hoffnung! 


Ich habe nochmals nachgedacht und möchte noch etwas hinzufügen, was vielleicht nicht deutlich genug ausgedrückt wurde.
Die Lust Deiner Freundin ist weg, bzw nicht so wie Du sie Dir vorstellst. 
(Leider) aus eigener Erfahrung ist es so, dass Pornos auf mehrschichtiger Ebene nachhaltig das Sexleben ruinieren, auch wenn man das als Partnerin nicht gleich benennen kann. Es geht darum dass sich zwei Personen in komplett verschiedene Richtungen entwickeln und es somit fast unmöglich ist, gemeinsam Befriedigung auf höchstem Niveau zu erfahren. Du hast durch Pornos IMMER Erwartungen im Kopf, nicht bewusst vielleicht, aber unterbewusst hat Dein Gehirn das ja alles abgesaved. Diese Erwartungen kann Deine Freundin niemals erfüllen, da sie ja "normal" tickt, so wie ein Mensch ohne Pornohintergrund eben agiert. Auch wenn Mann es oft nicht zugibt, es prägt einfach. Und das auch schon wenn der Pornokonsum nicht suchtartig abläuft. Was man mal gesehen hat, ist irgendwo in den Tiefen der Hirnwindungen gespeichert und kann nach Bedarf abgerufen werden. Ich will damit sagen dass das sehr wohl beim Gegenüber ankommt. Als Partnerin "spürt" man dass man nicht "ALLES" bekommt, dass da irgendetwas ist was zwischen beiden steht. Ich hab es ja schon in einem anderen Post geschrieben, ich selbst fiel in eine Depression genau deswegen, ohne überhaupt zu wissen dass mein Mann Pornosüchtig ist. Es fehlte "ETWAS", was ich nicht benennen konnte. 


Vielleicht spürt Deine Freundin dass da was in Deinem Kopf (vielleicht unterbewusst...) ist obwohl Du die Pornos mittlerweile weglässt? 


Du veränderst Dich durch die Pornos insofern, dass Du die Werte, die Du tief in Dir drin mit auf den Weg des Lebens bekommen hast, komplett verschiebst. Ich spreche von Treue, von Liebe und dem Sex aus Liebe. Ich lebe nicht auf einem fremden Planeten und weiss sehr wohl dass es ONS und Affären ohne Liebe gibt....und diese auch Spass machen können....aber ich weiss eben auch dass es für eine erfüllte Beziehung absolut wichtig ist,  sich aufeinander einzulassen, ohne wenn und aber und ohne REIZE VON AUSSEN. Nur dann kann man von einer Art "Erfüllung" reden. Eine Verbindung die nicht so easy aufzulösen ist, weil nicht nur die Liebe zwei Personen verbindet, sondern auch der Trieb auf der Liebesschiene mit genau dieser einen Person läuft. 


Ich will damit sagen, dass es vermutlich nicht damit getan ist, Pornos zu ignorieren und nicht mehr zu masturbieren. Da ist ja nur das Suchtmittel weg, die Folgen (und Ursachen) der Sucht sind ja präsent und werden ignoriert. Von ganz allein, nur weil man keine Pornos mehr sieht, ist man nicht geheilt. Und wenn Du diesen "Druck" hast und damit zu Deiner Freundin kommst, machst Du mehr kaputt als gut. Auch wenn Du aktuell keine Pornos mehr schaust. Du müsstest es angehen mit diesem Druck anders umzugehen.


Vergleiche es mit den ExRauchern. Die so viele Male schon versuchten aufzuhören. Von allen hört man dass es erst klappte als es im Kopf "Klick" gemacht hat. Also nur die Kippen weglegen und Situationen vermeiden wo man rauchen könnte....damit ist es nicht getan. Es muss im Kopf was passieren. Die Ansicht über das Thema rauchen musste sich erst verändern um ganz sicher niemals mehr rückfällig zu werden. Also bei Pornos wären das dann diese Werte und nicht nur : Ich verzichte auf Pornos....


Keine Pornos mehr zu sehen, bzw. nicht mehr zu onanieren ist nur der erste Schritt - die weiteren Schritte sind vielleicht noch viel schwieriger zu bewältigen aber notwendig um einer Beziehung Tiefe zu verleihen, auch eine Beziehung zu sich selbst. 


Das ganze Thema ist ja noch relativ neu, bzw. erst in den Medien seit das bei vielen durch Smartphones überhand genommen hat. Es gibt wenig Infos im Netz darüber, was das emotional , zwischenmenschlich anrichtet. Sicher, es gibt wissenschaftliche Berichte dass sich irgendein Frontallappen im Hirn verkleinert, wir wissen dass das alles mit Dopamin und dem Belohnungzentrum zu tun hat. Doch was ist mit den Werten, die durch Pornos und die gesamte sexualisierte Welt verschwunden sind? Was macht das aus uns ? 


Es suggeriert uns das wir einander nicht "brauchen". Dass wir ersetzbar sind, auf sexueller Ebene. Austauschbar durch Pixel. Es zeigt uns verliebten Frauen unverblümt dass es "da draussen" noch viel hübschere, geilere, schlankere....Frauen gibt, die sich anbieten und unsere Männer verführen wollen. Und die wollen gar nix dafür ! Und die Männer sehen das, lassen sich verführen, da es bequem ist und ohne jede Anstrengung permanent verfügbar. 


Nur wenige Male einen Orgasmus zu Pornos und das Hirn hat es intus..ohne jede Art von Anstrengung kann Mann Glücksgefühle bekommen. Mann verlernt sozusagen um seine Frau zu "werben". Durch das ständige Pornogeglotze ist man unnatürlich permanent erregt und fixiert auf Praktiken, die im Porno als völlig normal dargestellt werden. Zudem verkommen diese Werte, ich meine Treue, Vertrauen, Liebe. Das wird nicht mehr mit einer Person verbunden. 


Das "werben" ist es aber, was Frauen brauchen um erregt zu werden. Wir sind nicht von jetzt auf gleich scharf wie die Pornotanten. Und das "Werben" hat ja den Sinn dass die Frau möglichst erregt den Sex geniessen kann. Für den Mann bedeutet das, dass er erst mal eine Art Anstrengung unternehmen muss, um das Glücksgefühl zu bekommen. Wie bei einem Marathon, oder einer Bergtour....fahre ich mit der Seilbahn auf den Gipfel gibt es kein nachhaltiges Glücksgefühl. Und der Frau zeigt das Werben: WOW, der will MICH, der macht viel dafür....Ergo fühlt sie sich attraktiv und kann Lust zulassen. Wenn man sich nicht attraktiv fühlt, kann man das einfach nicht so zulassen und macht halt irgendwie "mit" damit die Harmonie nicht leidet. Aber Ekstase erwarten brauchst Du dann nicht. Frage Dich mal ob Deine Freundin sich für Dich attraktiv fühlt, bzw. wie Du ihr das zeigst. Es genügt nicht zu sagen: Du siehst so toll aus. Es muss dieses "Werben" sein. Und dieses Werben beinhaltet all die Dinge wie füreinander da sein, ihre Tränen auch mal trocknen, ihr zuhören..ihr zu zeigen dass sie sich auf Dich verlassen kann, dass sie für Dich wirklich die EINZIGE ist...(leider ist das bei bekanntem Pornokonsum extrem schwierig wieder herzustellen)....all die Dinge die auf den ersten Blick nicht unbedingt sexuell erscheinen, ihr aber zeigen: Der meint es ehrlich, der liebt mich, der findet mich attraktiv.... Du darfst (sollst) ja zeigen dass Du scharf auf Sie bist, aber nicht aus reiner Triebabfuhr, sondern auf SIE als Mensch. Und frage Dich in wie weit Dein Pornokonsum Dein Verhalten auf das Werben bezogen bereits ruiniert hat. Du erwartest ja dass sie Lust hat und bist angefressen wenn sie das nicht zeigt (kein Vorwurf an Dich!) weil vielleicht in Deinem Kopf doch diese Situationen aus den Pornos dominant sind : Frau macht den Anfang, will ständig....ganz ohne dass im Vorfeld dafür was getan wird. 


Als Pornosüchtiger müsste man auch da ansetzen und diese ganzen Werte neu definieren. Nicht nur das Suchtmittel in die Ecke stellen und den Sex mit der Partnerin dazu nutzen um den Porno  zu ersetzen und möglicherweise den Entzug zu mildern. Das geht schief! Echter Sex ist kein Ersatz, sondern sollte der Massstab sein. Und echter (Beziehung)Sex darf keine blosse Triebbefriedigung sein, sondern was viel tieferes. Anders eben als Pornos. 

Ich sehe darin das Problem in Beziehungen die einen Pornohintergrund haben. Man sieht und erkennt vielleicht eines Tages das Problem ist : Porno. Die Lösung liegt dann nahe: Einfach auf Porno verzichten, nicht mehr onanieren. Aber das alleine genügt nicht, es muss so sein dass die Folgen die der Pornokonsum angerichtet hat, im Kopf (und im Herz) repariert werden müssen. Dazu muss man nachdenken, reflektieren und ganz ganz ehrlich zu sich selbst sein. Sich eingestehen wie weit der Pornokonsum eben die Persönlichkeit, die Werte und Ansichten verändert hat. Auch die Präferenzen. Und auch reden können, über ganz tiefe Gefühle, Ängste....und den absoluten Willen haben das Ganze anzugehen. Werte neu definieren, die Werte die die Pornos massiv zerstört haben. 

Ich laufe ja selbst gegen Windmühlen hier in meiner Ehe. Pornokonsum gibt es ja nicht mehr, no Fap ist angesagt aber trotzdem hört das Dilemma nicht auf. Weil ich meinem Mann unterstelle all diese "tieferliegenden" Punkte nicht ernst zu nehmen - somit unsere komplette Ehe nicht ernst zu nehmen. Weil mir das alles sehr wichtig ist dass er sieht was genau Porno mit ihm angerichtet hat und ich möchte den Willen sehen dass er darüber nachdenkt und da was ändern will, an diesen Werten. Und er argumentiert halt: Was willst Du denn noch...ich schaue doch nicht mehr....ich fasse mich nicht mehr an....ich finde Dich doch attraktiv. Sehr schwierig da auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen! (unmöglich?)

Man liest recht oft dass Männer sagen: im Porno sieht man dass die Frau gef...werden will und das ist geil. 
Ich übersetze das so dass diese Männer eigentlich nur "angenommen" werden wollen, sie wollen "geliebt" und "gebraucht" werden. (Sie suchen also nach Liebe und nicht wirklich nach einsamen Pornosex) Warum werden sie es dann nicht in ihrer Beziehung, warum bekommen sie da nicht dieses Gefühl? Weil sie nicht genug geben dafür.......weil sie es nicht mehr können, da unsere sexualisierte Pornowelt genau da ansetzt, (alles bekommen ohne zu geben und das geht schon los bei Werbefotos wo man Frauen nackt bestaunen kann ohne was dafür zu tun) sie sehen das nicht mehr. Eigentlich würde doch alles so prima passen zwischen Mann und Frau, wenn Liebe da ist. Wenn Mann gibt was Frau braucht (Liebe) , bekommt er was er braucht (Liebe). Der perfekte Deal, eine Synergie. Doch wenn Mann nicht gibt, kann Frau eben auch nicht geben. Daher kommen die ganzen Aussagen wie : Meine Frau macht nie den Anfang.....nie zeigt sie dass sie Lust hat....meine Frau ist so verklemmt....Wenn diese natürlichen Bedürfnisse vom Mann befriedigt werden, dann gibt es keine Verklemmtheit, dann hat man das Vertrauen sich fallen zu lassen. Kann man das nicht, fehlt einfach was WICHTIGES. Und darunter leiden dann beide. Anstatt das Problem zu analysieren und anzugehen, schaut Mann halt einfach Porno, da findet er für einen kurzen Moment das Gefühl des "gewollt Werdens". Doch zu welchem Preis? Was geht dadurch kaputt? Und es ist eben nicht echt, es ist nicht real. 

Ich muss mich derzeit diesen Anschuldigungen stellen, deshalb ist das Thema für mich aktuell interessant. Mein Mann wirft mir vor ich hätte zu wenig Lust gezeigt und nie den Anfang gemacht, deshalb hätte er eine Pornosucht entwickelt bzw zu den Pornos gegriffen. Ich sage: Ich konnte nicht weil ich nichts bekam im Vorfeld (dieses Werben meine ich) ...weil Du Deine Energie damals schon in die Pornos gesteckt hast (wenn auch "nur" sporadisch...) und Erwartungen hattest die ich nicht erfüllen konnte. (Ohne damals zu wissen dass es Pornos waren) . Was war also zuerst da, die Henne oder das Ei? Und es waren die Pornos, die zuerst da waren, da bin ich mir so sicher. Die sind nämlich (leider) schon in ganz jungen Jahren da und prägen. Und das müsste angegangen werden, nicht nur die Pornos weglassen und gut ist. Nix ist gut, es muss gesehen werden was das anrichtete. Er muss zugeben können, auch vor sich selbst und das ganz ehrlich, dass nicht ich ein Problem hatte, sondern er selbst schuld war dass seine Frau eben oft lustlos war und ihm nicht das Gefühl gegeben hatte "gewollt zu sein". Er fühlte sich also ungeliebt, da ich offenbar zu wenig Lust an den Tag legte und ihm damit zeigte dass er nicht von mir gewollt war. Ich fühlte mich ungeliebt weil er erwartete ohne zu werben. Und so wurde ich lustlos...und er griff halt weiterhin zu den Pornos um diese Sehnsucht zu stillen, bis es suchtartig wurde und zum normalen Tagesablauf gehörte. Bis er nicht mehr er selbst war. Bis fast die Familie zu Grunde ging.

Ich will keineswegs hier alle Männer beschuldigen alles falsch zu machen. Nein, ich will nur darstellen was genau eine Frau dazu braucht um so zu sein wie ihr das wollt. Um Euch das Gefühl zu geben "gewollt zu sein", dieses Gefühl was man offenbar in den Pornos sucht. Aber das so richtig, und in echt. Und ja, da muss was vom Mann kommen, zuerst. Die Pornos lügen so, es gibt keine Frauen die es immerzu wollen ohne was zu bekommen. Lust entwickelt sich langsam, das ist ja das schöne. Und das durch Dinge die oft gar nichts mit dem ganzen Thema zu tun haben. Es ist nicht der Griff in den Schritt oder der dirty Talk an sich. Es ist was anderes. Der Griff in den Schritt oder der Dirty Talk kann dann folgen und das Ganze noch steigern....aber ausschlaggebend ist was anderes. Das muss passen! 

Schokiprinz, kannst Du mir da überhaupt folgen oder habe ich Dich erdrückt mit dem emotionalen Text? Ich hoffe dass trotz deutlichem Männerüberschuss :0) hier im Forum Texte wie meiner trotzdem dem ein oder anderen helfen können. Zumindest das Thema Pornosucht nicht nur rein wissenschaftlich zu sehen, sondern emotionaler anzugehen. Wir können diese Welt nicht ändern, die Pornos und anrüchigen Werbebilder werden nicht verschwinden, aber wir können unsere Werte dahingehend ändern dass diese Bilder verblassen neben der Realität (Deine Freundin) , die der Massstab sein sollte. Ihre Lust willst Du doch eigentlich  spüren und nicht die der anonymen Pornotanten. 

Habt einen schönen, pornofreien Tag! 
Zitieren
#72
Wow ! Toller Beitrag Partnerin 76,

hab ihn komplett gelesen, auch wenn es bei der Länge nicht selbstverständlich ist das durchziehen.

Große Teile des Textes könnten auch von meiner Frau geschrieben worden sein, sie erklärt mir auch immer wieder das Die Lust nicht in 5 Minuten kommt sondern in einem netten, zuvorkommenden, fürsorglichen und bewunderndem Umgang über den ganzen Tag aufgebaut wird ....

Dazu fällt mir immer der Spruch ein : "Wer ficken will muss freundlich sein!"

Frauen brauchen das werben und bewundert werden, um sich attraktiv und geliebt zu fühlen, das ist Vorraussetzung das Sie auch in Stimmung kommen und Lust empfinden.
Ein paar eingespielte Grapscher reichen da nicht aus .. Mann muß sich halt viel mehr Mühe geben um zum Erfolg zu kommen, und wenn es mal nicht klappt, warum auch immer darf Mann Ihr nie einen Vorwurf daraus machen, das tötet die Lust fürs nächste Mal!

Ich denke das genau diese Tatsache es auch war die mich in die Pornosucht getrieben hat, da die "Schlampen" dort .. immer bereit waren und man nie um sie werben brauchte.
Sie sind einfach da und immer verfügbar ohne Anstrengung, genau das macht Internetpornografie so gefährlich und süchtigmachend.

Ich bin auch einem guten Weg zur Zeit und spüre den Drang nur noch alle paar Tage, er verschwindet dann aber auch wieder wenn ich Ihm nicht nachgehe.

Euch allen noch viel Erforlg auf dem Weg!
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=18564]
Zitieren
#73
Erst einmal vielen Dank an Partnerin 76, Burnham, Phoenix und IT Guy. Eure Beiträge zeigen mir mal wieder wie wertvoll dieses Forum ist. Wenn ich nun nur auf den Beitrag von Partnerin 76 eingehe, so hat es denn Grund das die Beiträge der anderen Teilnehmer sich hauptsächlich auch auf ihre Beiträge beziehen. Also bitte nicht böse sein!

Liebe Partnerin74,

vielen Dank für deine beiden tollen Beiträge. Ich weiß, dass du zum Schreiben dieser Beiträge nicht eben mal 5 Minuten gebraucht hast, sondern dir viel Zeit genommen hast.
Es ist für mich sehr wertvoll, von dir als Frau eine Meinung zu meinem Problem zu lesen.
Du hast soviel geschrieben, dass ich nicht auf einzelne Passagen eingehen kann, aber ich werde deine Beiträge bestimmt noch etliche Male durchlesen, weil sie für mich so unsagbar wichtig sind. Du hast über deine Gefühle als Frau eines pornosüchtigen Mannes gesprochen und das ist tausendmal hilfreicher als jedes Gespräch mit einem Therapeuten. Vielen Dank!

Nun aber zum Thema.

Ich kann deinen Gefühlen und Meinungen nicht widersprechen.
Ich bin derjenige , der etwas ändern muss und will. Ja, ich konsumiere keine Pornos mehr und habe nicht die Absicht es je wieder zu tun. Ich setze mich aber auch aktiv damit auseinander, was ich ja dadurch bewiesen habe, dass ich das „Druck machen“ selbst als Folge des Pornoskonsums erkannt habe und deshalb um Ratschläge bitte.

Ich weiß, das ich nicht geheilt bin und mein Leben lang mich mit der Sucht auseinandersetzen muss, um ihr eben nicht mehr zu verfallen.
Du hast so toll die Gefühle aus der Sicht einer Frau beschrieben und mir das was ich schon wusste oder ahnte deutlich vor Augen geführt.

Ich liebe meine Freundin und ünterstütze sie täglich und bei allem so gut ich kann. Ich koche für sie , putze mit ihr gemeinsam, mache Wäsche und verbringe sogar viel Zeit zusammen bei ihrem Hobby, obwohl dies nicht mein Hobby ist. Ich nehme auch Rücksicht , wenn es ihr schlecht geht.

Ich weiß, dass ich meine Bedürfnisse hinten an stellen muss und wir nur dauerhaft glücklich werden können, wenn ich ihr beweise , dass es mir nicht mehr darum geht meinen Trieb zu befriedigen, sondern ihr Nahe sein zu können und gemeinsam mit ihr Lust zu erleben.

Pornos waren nie ein großes Thema zwischen uns. Sie hatte prinzipiell nichts dagegen, dass ich Pornos angeschaut habe. Aber du hast Recht, sie merkt, dass etwas nicht stimmt zwischen uns.

Neben den Pornos habe ich aber noch einen weiteren Aspekt entdeckt der für mein „Druck machen“ verantwortlich ist. Leider habe ich in gescheiterten Ehe erlebt, dass sich meine Frau krankheitsbedingt von dem Thema Sex verabschieden musste und damit auch für mich beschlossen hatte, dass Sex nicht mehr wichtig zu sein hat. Sie hat mich nie gefragt, wie es mir ohne Sex geht oder ob es vielleicht noch andere Möglichkeiten außer GV gibt, Initimität auszuleben. Dadurch ist bei die Angst entstanden, dass auch meine Freundin versuchen könnte mich sozusagen zu einer Beziehung ohne Sex zu „erziehen“.
Ich weiß, dass sie dafür nichts kann und ich ihr damit unrecht tue, aber ebenso wie die Pornoprogrammierung schwer aus dem Kopf zu kriegen ist, ebenso ist es auch schwierig Negativerfahrungen aus der Vergangenheit abzuschütteln.

Ich werde den Satz, dass ich auf Dauer nicht ohne viel Sex leben kann, ihr nicht sagen. Mein Ziel ist es mit ihr zu einem erfüllten lustvollen Sexualleben zu kommen ohne Definition der Häufigkeit.

Ja du hast Recht; Die Pornossucht ist nicht durch den Verzicht auf das Pornoschauen beendet. Ich würde schon sagen, dass ich keine Pornobilder mehr im Kopf habe. Aber die durch den Pornokosum veränderten Einstellungen sind sicher noch nicht geheilt. Deshalb bin ich hier. Es ist mein fester Wille, dass Alles wieder in Ordnung kommt und wie mein Motto des Tagebuches schon besagt, der Weg das Ziel ist. Ich bin auf dem Weg und habe mich nach Beendigung des Pornoskonsums ausgeruht. Jetzt ist es Zeit den Weg weiter zu gehen, um ans Ziel zu gelangen.

Ich freue mich über weitere Ratschläge und wünsche allen, egal ob Süchtige® oder Betroffene® viel Erfolg im Kampf gegen die hinterhältige Pornosucht.
Zitieren
#74
Ich gebe keine Tips, aber schreibe Dir über meine Empfindungen.

Wir hatten z.B. eine Woche keinen Sex, ich war bereits völlig testosterongeladen.
Die Stimmung war gut, es zeichnet sich ab ….. dann ein falsches Wort irgendein Mist, Zack das war's.
Ich fühlte mich beschissen, geil wie sau und dann ….. Nichts.
Das geht nicht einfach weg, es stresst, die Hormone drücken, ich werde gereizt und missmutig.

Ich kann mich ein paar Tage ablenken, es muss nicht täglich sein.
Aber spätestens nach einer Woche wird der Druck extrem.
Das ist seit meiner Jugend so und hat sich nur wenig gelegt.

Ist meine Partnerin krank oder hat Probleme, stelle ich mich automatisch auf die Situation ein.
Im Wissen, dass dies eine Momentaufnahme ist, habe ich damit keine Probleme.
Zeichnet sich aber ab, dass dies ein längerer oder permanenter Zustand werden könnte, werde ich unzufrieden.
Dann "muss" ich mit SB Dampf ablassen, sonst werde ich ein Stinkstiefel.

Schon oft habe ich mir gewünscht, ich könnte den Trieb einfach ausschalten, nur um einfach meine Ruhe zu haben.

Toll, ich funktioniere wunderbar (ohne Pornos!) komme nicht zu früh und kann ohne Problem auch länger und oft Sex haben.
Wenn ich höre dass sich Frauen mehr Sex von ihren Männern wünschen, denke ich manchmal, was läuft falsch?

In einer Beziehung, ohne oder mit zu wenig Sex, komme ich auf Dauer nicht klar.
Kann ich mich in einem gesunden Rahmen mit meiner Partnerin ausleben, bin ich der zufriedenste liebste Mann. 
Macht meine Partnerin nur mir zuliebe mit, macht es keinen Spass, ich muss spüren, dass wir auf einer Wellenlänge sind.

Ohne eine gelebte, mal romantisch zärtliche, mal wildere animalische Sexualität funktioniert für mich eine Partnerschaft auf Dauer nicht.

Das die Frauen nicht ganz einfach zu verstehen sind, ist heute schon im Schulalter bekannt.
Der Mann mir seinen Facetten wird aus meiner Sicht noch heute viel zu einseitig gesehen.

Gerne würde ich einer Frau mal für einige Zeit Trieb und männliche Psyche ausleihen, um danach mit Ihr ein Gespräch über Beziehung, Verständnis, Liebe und sexuelle Bedürfnisse zu führen.


Ich hoffe es durchgedrungen, was ich ausdrücken wollte  Smile
Zitieren
#75
Hallo Phoenix,

dein Beitrag könnte von mir geschrieben sein. Mir geht es exakt wie dir.

Durch den Trieb komme ich mir zeitweise wie ein Bittsteller vor, was mir persönlich gar nicht gefällt. Ich möchte gerne Souveränität ausstrahlen, das Gefühl haben, dass auch meine Partnerin mich begehrt.

Gefäligkeitssex kotzt mich an. Ich finde er schadet der Beziehung weil er mich in den Augen meiner Partnerin noch mehr zum dauergeilen, schwanzgesteuerten Mann macht. Das will ich nicht sein.

Sex soll der Ausdruck gemeinsamer Lust sein.

Die ewig geile und allzeit bereite Frau ist wohl das schlimmste Fehlbild das die Pornosgrafie in unseren Kopf gepflanzt hat. Dieses Fehlbild wieder los zu werden und die Individualität der Frau wieder zu erkennen ist die größte Herausforderung für mich.

Ich arbeite hart an mir, um nicht in die durch mangelnden Sex hervorgerufene Unzufriedenheit zu geraten, die ich nicht verbergen kann.
Zitieren
#76
@Schokiprinz

Anscheinend ist doch nicht ganz durchgedrungen, was ich ausdrücken wollte.

Ich wollte darauf hinaus, dass der Mann sich seinen Trieb nicht selber ausucht.
Genau so wenig sucht sich die Frau Lustlosigkeit, Unwohlsein, Menstruation etc. aus.

Ich hatte NIE das Fehlbild der immergeilen Frau im Kopf.
Zwischen Realität und Pornos konnte ich immer klar unterscheiden.

Ich verstehe sehr gut, dass die Frau nicht immer Lust auf Sex hat.
Aber, verstehen auch die Frauen, wie es ist, beinahe täglich Lust zu haben, ohne diese in der Partnerschaft ausleben zu können?
Wie es ist sich im Versteckten einen runterzuholen, obwohl man lieber Sex mit der Partnerin hätte?
Versteht eine Frau wirklich, wie es ist, einen Trieb regelmässig unterdrücken zu müssen?
Was dabei im Kopf passiert, dass auch der Mann genervt und launisch wird?
Wie man als gestandener normaler Mann in den Pornosumpf abrutschen kann?
(Ich klammere Jugendliche die in die Pornosucht reinrutschen explizit aus!)

Männer sind nicht weniger different wie Frauen, die einen haben dauernd Lust die anderen selten.

Schokiprinz, ist es für Dich in Ordnung, dass Du Dich für Deinen Trieb beinahe schuldig fühlst?
Fühlt sich die Frau wegen Ihrer Unpässlichkeiten auch schuldig, oder muss sie verstecken?
Kommt Dir ebenso viel Verständnis für Deine Männerprobleme entgegen wie umgekehrt?
Wird nicht eher erwartet, dass wir das einfach unter Kontrolle haben sollen?


Pornos sind "nur" eine Variante die unseren Trieb bedient, leider mit permanenter Verfügbarkeit und hohem Suchtfaktor.
Vor den Pornos wurde fremdgegangen, Mätressen und Huren etc. gibt es schon seit hunderten von Jahren.


Nur über das WARUM wird selten ehrlich gesprochen, lieber wird verurteilt oder weggeschaut.
Warum geht der Mann fremd, ins Puff, konsumiert Pornos und macht sich selber dabei kaputt?

Dabei gäbe es in einer Beziehung Möglichkeiten, die solches Verhalten mehrheitlich verhindern könnten.
Zitieren
#77
(10.10.2018, 08:54)phoenix schrieb: @Schokiprinz

Anscheinend ist doch nicht ganz durchgedrungen, was ich ausdrücken wollte.

Ich wollte darauf hinaus, dass der Mann sich seinen Trieb nicht selber ausucht.
Genau so wenig sucht sich die Frau Lustlosigkeit, Unwohlsein, Menstruation etc. aus.

Ich hatte NIE das Fehlbild der immergeilen Frau im Kopf.
Zwischen Realität und Pornos konnte ich immer klar unterscheiden.

Ich verstehe sehr gut, dass die Frau nicht immer Lust auf Sex hat.
Aber, verstehen auch die Frauen, wie es ist, beinahe täglich Lust zu haben, ohne diese in der Partnerschaft ausleben zu können?

Wie es ist sich im Versteckten einen runterzuholen, obwohl man lieber Sex mit der Partnerin hätte?
Versteht eine Frau wirklich, wie es ist, einen Trieb regelmässig unterdrücken zu müssen?
Was dabei im Kopf passiert, dass auch der Mann genervt und launisch wird?
Wie man als gestandener normaler Mann in den Pornosumpf abrutschen kann?
(Ich klammere Jugendliche die in die Pornosucht reinrutschen explizit aus!)

Männer sind nicht weniger different wie Frauen, die einen haben dauernd Lust die anderen selten.

Schokiprinz, ist es für Dich in Ordnung, dass Du Dich für Deinen Trieb beinahe schuldig fühlst?
Fühlt sich die Frau wegen Ihrer Unpässlichkeiten auch schuldig, oder muss sie verstecken?
Kommt Dir ebenso viel Verständnis für Deine Männerprobleme entgegen wie umgekehrt?
Wird nicht eher erwartet, dass wir das einfach unter Kontrolle haben sollen?


Pornos sind "nur" eine Variante die unseren Trieb bedient, leider mit permanenter Verfügbarkeit und hohem Suchtfaktor.
Vor den Pornos wurde fremdgegangen, Mätressen und Huren etc. gibt es schon seit hunderten von Jahren.


Nur über das WARUM wird selten ehrlich gesprochen, lieber wird verurteilt oder weggeschaut.
Warum geht der Mann fremd, ins Puff, konsumiert Pornos und macht sich selber dabei kaputt?

Dabei gäbe es in einer Beziehung Möglichkeiten, die solches Verhalten mehrheitlich verhindern könnten.



Ja, ich verstehe das schon! Leider ist die Zahl der Männer, die ihren (starken) Trieb eben nicht mit ihrer Frau ausleben wollen, sondern dafür ständig neue Reize (Pornos...Huren...) "brauchen" exorbitant gestiegen, glaubt man den Forenaussagen in Frauenforen, den Paartherapeuten etc...in denen doch überall gejammert wird dass das neue Phänomen die lustlosen Ehemänner sind, die sich LIEBER heimlich einen schleudern (natürlich mit "neuen Frauen" im Kopf)  als zu ihrer Frau zu kommen. 

Natürlich gab und gibt es immer wieder ein Ungleichgewicht, Frauen die von Natur aus einfach weniger Lust verspüren und Männer heiraten die einen grösseren Trieb haben den sie aber in erster Linie GERNE MIT DIESER FRAU stillen würden. Oder andersherum, Frauen die unter einer mangelnden Libido des Mannes leiden. In solchen Fällen passt es halt leider einfach nicht, da sollte man sich trennen und einen passenderen Partner suchen. (Gibt es, da bin ich mir sicher)

Beim Schokiprinzen kommt aber einfach das Pornoproblem dazu und es liegt verdammt nahe dass genau das auch etwas mit der Unlust seiner Freundin zu tun hat. (nicht bewusst sondern unterbewusst) Und evtl. kommt ja der "Druck" bzw. wie er damit umgeht (umging) eben auch daher, da Pornosucht weitreichende Folgen hat. Und das wiederum könnte die Lust der Freundin bremsen. Wir wissen das ja nicht so genau aber es könnte eben gut sein dass es sich hierbei gar nicht so sehr um seinen natürlichen Trieb handelt sondern immer noch ein Ausläufer des Pornokonsums ist. (ist das möglich?)

Ich glaube nicht dass die Mehrheit der notorischen Puffgänger und Pornosüchtigen einfach die falschen Frauen geheiratet haben und zuhause einfach zu wenig Sex bekommen, da, selbst hier im Forum, von der weiblichen Seite der mangelnde Sex ja bitter beklagt wird. Diese Frauen würden doch alles dafür geben dass der eigene Mann mal wieder Lust auf sie zeigt. Ich glaube auch nicht dass ein Grossteil der Pornosüchtigen einfach einen grösseren Trieb mitbekommen hätte. Es ist doch oft der Reiz des "Neuen" der da ruft. Ich glaube dass das mehr dahinter steckt als eine triebgesteuerte Sache, es sind Bedürfnisse auf ganz anderer Ebene die damit kompensiert werden. Der Trieb passt sich den Gegebenheiten (Pornos finden uns überall...) dann halt an, es wird zur Routine, täglich, dann macht man das halt und ist unnatürlich dauergeil und irgendwann gehts nicht mehr ohne und man sagt sich selbst "ich hab halt einfach einen starken Trieb" und auf "meine Alte" keinen Bock mehr. (uahhhh...)

Das heutige Problem ist doch diese sexualisierte Gesellschaft, der man sich stellen muss. Überall liest und hört man von bindungsunfähigen Männern (und Frauen) die sich emotional nicht mehr aufeinander einlassen können, aber ständig wechselnde Sexpartner brauchen - weil sie mit der EINEN nicht mehr befriedigt werden, obwohl die ja will. Wird alles viel zu schnell langweilig und neues muss her. Ja, ich weiss, im alten Rom gabs das auch schon alles, aber auch da war die Versuchung permanent viel zu präsent, ein "zuviel" des Guten ist ja in allen Lebensbereichen nie so der beste Weg. Und heute gehts ja fast nicht mehr schlimmer. Damit müssen wir täglich leben. 

Wenn ein Mann einen starken, natürlichen Trieb hat und diesen mit seiner Frau , die diesen lustvoll erwidert, auslebt, sind doch alle happy, das ist ja perfekt. Das wünschen wir uns doch eigentlich alle....

Der Schokiprinz soll sich nicht schämen müssen für seinen Trieb, er sollte doch nur darüber nachdenken, woher der kommt, ob er vielleicht durch die Pornos doch noch Erwartungen an seine Freundin hat, die bei ihr unausgesprochen ankommen und ihr die Lust nehmen. Er liebt sie ja und somit sollte man eben alles unternehmen dass diese unlustvolle Zeit bei den beiden ein Ende hat und eine neue Ära anbrechen kann. Gleich die ganze Beziehung in Frage stellen ist verfrüht, Schokiprinz hat sich ja schliesslich im Pornosuchtforum angemeldet, da liegt doch zumindest schon mal ein Teil der Lösung. 

Und ja, natürlich fühlt sich eine Frau schuldig für ihre Unpässlichkeiten, deshalb macht sie "halt mit" und sagt nicht : Ich habe SO keinen Bock auf Dich. Oft weiss Frau gar nicht warum sie keine Lust hat, aber es hat definitiv viel mit den von mir geschrieben Dingen zu tun. (Vertrauen an Stelle 1) Frau fühlt sich sogar extrem schuldig wenn man sieht wie sauer oder enttäuscht Mann da reagiert. (Teufelskreislauf, da da wieder ein Stück Lust gekillt wird) Aber genau das ist ja der Zustand den man beenden muss, man muss herausfinden woher die Unlust bei der Schokiprinzessin kommt und in wie fern der Prinz da seinen Anteil daran hat, ohne das jemals so bewusst gewollt zu haben. Und auch Schokiprinzessin sollte nachdenken und benennen können was ihr da genau fehlt. Der Schokiprinz muss dann in sich gehen und entscheiden ob sie ihm das wert ist, ob er ihr geben kann was sie braucht um Lust zu haben oder nicht. Und auch sie müsste ihm einen Schritt entgegenkommen...man sollte sich doch immer in der Mitte treffen, alles andere ist auf Dauer ungesund. 

Schokiprinz, weiterhin alles Gute für Dich und Deine Freundin!  





 
Zitieren
#78
Mit 18J. begann Schokiprinz Pornohefte etc. zu konsumieren.
Nichts Aussergewöhnliches, hat beinahe jeder Mann in unserer Generation gemacht, wenn er an Pornohefte oder VHS-Videos rankam.

Spannend wird es wenn man die Zeitachse beachtet!
Er kam jung mit seiner EX zusammen und hatte bis dahin nach eigener Aussage noch keine Probleme.
Die Ex brauchte wenig Sex, wie er selber erwähnt, also war's ihm zu wenig, da machts bei mir schon klingelingeling.
Dann nimmt der wenige Sex krankheitsbedingt noch ab …. und er wird zu Pornojunkie.

Nach 30Jahren trennt sich, weil er eine neue Frau kennenlernt ….. und schwupps hat er 2Jahre lang tollen Sex!
Dann geht derselbe Mist krankheitsbedingt wieder los ….
Das zeigt erstens, dass er kein dauergeschädigter Pornokrüppel ist und zweitens, dass er guten Sex den Pornos klar vorzieht.  

Wenn man da den Zusammenhang nicht erkennt …

Schokiprinz möchte immer noch gerne tollen Sex mit seiner Partnerin haben.
Und er hätte ihn auch, wenn es seitens Partnerin möglich wäre.
 

Wäre es so weitergegangen wie die ersten 2Jahre, währe er nicht hier gelandet, stimmt's Schokiprinz?
Für mich hast Du kein extremes Pornoproblem, sondern vermisst und brauchst guten Sex. 


Ich wünsche Dir, dass es wieder wird wie es begonnen hat!!!
Zitieren
#79
Hallo Partnerin74, hallo Phoenix,

vielen Dank für eure Beiträge. Ich versuche mal darauf einzugehen.

Ich sehe es wie Phoenix, dass es, mit Ausnahmen auf der einen oder anderen Seite, wirklich so ist, dass der Mann mehr Lust und Bedarf nach Sex halt als die Frau.

Eine Frau zu finden, die in gleichen Maße Sex will, wie man selbst will ist ausserordentlich schwierig. Ich schäme mich nicht für meinen Trieb und meiner Freundin ist sehr wohl bewusst, dass ich, unter dem aktuell wenigen Sex, leide.
Ich glaube mit meiner Freundin jemanden gefunden zu haben, bei der es neben vielen anderen Dingen, die in einer Beziehung passen sollten, auch mit dem Sex passen kann. Ich habe dies selbst in den ersten 2 Jahren unserer Beziehung erlebt.

Leider leidet meine Freundin sehr unter dem Erschöpfungssyndrom. Sie kann zur Zeit eben nicht nur nicht viel Sex haben, sondern ist auch bei allen anderen Dingen im Leben extrem eingeschränkt.

Sie kann zur Zeit auch nicht arbeiten, weil sie eben null leistungsfähig ist.

Wir wissen erst seit gut 2 Monaten, was der Auslöser des Erschöpfungssyndrom ist und sind zur Zeit dabei Therapiemöglichkeiten auszuloten. Wir haben deshalb auch die Hoffnung, dass ihr hoffentlich bald besser geht.

Ich war, geprägt durch meine gescheiterte Ehe, in der ich weder in der Anfangszeit noch vor Ausbruch der Krankheit so viel Sex hatte wie mit meiner jetzigen Freundin, völlig verblendet.

Ich habe die Krankheit meiner Freundin lange nicht ernst genommen, sondern nur gedacht:“Nicht schon wieder!“
Ich habe den wenigen Sex im Vergleich zur Anfangszeit, als abnehmende Lust ihrerseits angesehen und deshalb angefangen Druck zu machen.

Ich habe ihr deutlich gemacht, dass neben vielen anderen Gründen, der mangelnde Sex und das fehlende Verständnis meiner Ex für meine Bedürfnisse ein wichtiger Grund war, warum meine Ehe gescheitert ist.

Ich war lange Zeit einfach in punkto Sex deshalb ein rücksichtsloses Arschloch ihr gegenüber und bin es zeitweise immer noch, wenn der Trieb so stark ist. Aber ich weiß es jetzt und kann dagegen arbeiten.

Durch das Beendigen des Pornosschauen und der Rückbesinnung auf meine Beziehung als einziger Ort, wo ich mein sexuelles Verlangen ausleben möchte, hat sich dieser Druck sogar noch erhöht.

Manche werden vielleicht sagen, masturbiere doch einfach weiter zu Pornos bis es deiner Freundin besser geht und höre dann auf. Aber das wäre ein Teufelskreis. Gerade das Beendigen des Pornoskonsums hat mir die Augen geöffnet, das die fehlende Empathie für ihre Krankheit, eine Folge des Pornoskonsums ist.

Die Zeit ist, was das Thema Sex betrifft, echt hart für mich. Andererseits merke ich, dass wir zur Zeit dabei sind an der Lösung unseres Sexproblems zu arbeiten.

Wir haben eine Basis gefunden wieder eentspannt über Sex und unser Empfinden zu reden, ohne gegenseitige Vorwürfe und persönliche Angriffe. Meine Freundin berichtet mir von ihrer Lust, die sie spürt , aber noch nicht ausleben kann, weil sie immer noch Angst hat, dass es wieder zu Diskussionen kommt.

Sie ist für mich absolut glaubwürdig und ich sehe es nicht als Hinhaltetaktik. Ich brauche ihr nicht mehr sagen, dass ich viel Sex brauche. Sie weiss es und will auch mehr Sex. Aber dazu müssen wir gemeinsam unsere Probleme lösen und Geduld haben.

Phoenix, hinsichtlich deiner These, dass ich bei der gleichen Sexhäufigkeit, wie in den ersten 2 Jahren, keine Pornos gebraucht hätte kann ich Folgendes sagen: Selbst in der Sex Hightime habe ich regelmäßig Pornos angeschaut. Ich war schon viel zu tief in der Sucht drin, um damit aufzuhören.

Partnerin, deine These dass die notorischen Puffgänger und Fremdgänger, dies nicht aus mangelnder Zuwendung ihrer Partnerin tun, sondern weil ihnen eben eine Frau nicht mehr genügt, kann ich aus meiner Sicht nicht teilen.

Ich kenne zahlreiche Fälle, wo die Partnerin, nach Abschluss der Familienplanung einfach das Thema Sex ad acta oder zumindest stark zurückgefahren werden. Viele Frauen stempeln ihre Männer nach einigen Jahren einfach als dauergeil ab und lassen ihn mit ihrem Problem allein oder geben ihm bestensfalls noch leidenschaftslosen Sex. Dieser Männer sind dann eben besonders empfänglich sich zunächst einmal in Pornos zu flüchten, um ihr dringlichstes Bedürfnis, nämlich sexuelle Befriedigung, zu erlangen. Sie erkennen nicht, dass dies in vielen Fällen auch der Anfang vom Ende der Beziehung ist. Es wird dann eben das Bemühen um eine harmonische Beziehung eingestellt, die Empathie geht verloren und man bleibt dann irgendwann nur noch aus Gewohnheit zusammen.

Ich sage damit nicht, dass die Frauen generell dafür verantwortlich sind, dass Männer pornosüchtig sind oder werden, aber es gibt sicher diese Fälle.

Ich glaube, dass mit Ausnahme von Männern die einen unterdurchschnittlichen Sexualtrieb haben, alle Männer schon mal Pornos angeschaut haben. Die Gefahr ist eben, das uns nicht bewusst ist, dass das Pornoschauen unser Gehirn massiv verändert. Die Empathie für und das Bemühen um Frauen nimmt ab. Wir werden antrieblos, depressiv und geben unser Leben aus den Händen.

Ich hoffe die Pornossucht für immer los zu sein. Weiß aber das ich sehr aufmerksam sein muss.
Zitieren
#80
Danke für Deine wertvolle Erklärung Schokiprinz!

In Deinen Worten sehe ich Vieles bestätigt.
Die sexarme Zeit mit der Ex hat auch bei Dir Spuren hinterlassen.
In einer neuen, sexuell aktiveren Beziehung, verschwindet die Sucht nicht von heute auf morgen, aber motiviert Etwas zu ändern.

Obwohl Du nun über Deine Freundin Bescheid weisst, also Verständnis hast, leidest Du unter dem Sexmangel.
Das zeigt, dass sich der Trieb bei aller Liebe und Verständnis auf Dauer mit Worten und Theorie nicht austricksen lässt.

Du beschreibst wunderbar, was in einer Beziehung passiert, wenn die gemeinsame Sexualität stirbt.

Für mich ist die gemeinsame, liebevolle und erfüllende Sexualität das Schönste was es gibt.
Dafür gibt es keinen Ersatz, lieber verzichte ich auf Anderes als die Liebe mit meiner Partnerin.

Ich wünsche Euch sehr, dass der gemeinsame Einsatz für Beziehung und Sexualität Früchte trägt.

LG
phoenix
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste