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Reboot bewirkt das Gegenteil??
#11
Hi JSO,

naja, mit Selbstdisziplin hat das bei ihm momentan wenig zu tun. Er empfindet kein Verlangen. Von daher ist es wohl für ihn ein Einfaches. Der Pornoverzicht/SB sind für ihn deutlich schwieriger.

Zum Thema Pornoclips bei Whatsapp: Man erkennt natürlich schon, was das für ein Video ist. Sicher, kann der ein oder andere ganz gut damit umgehen. Er verzichtet allerdings weitestgehend auf Emails, YouTube, diverse Zeitungen, weil dort ab und an mal ein Bild von einer halbbekleideten Dame auftaucht. Verstehe dann den Unterschied nicht so wirklich.
Das er ein Problem mit Pornografie hat, muss er ihm natürlich nicht sagen, aber wenn man alles "Schädliche" vermeiden möchte, dann gehört das für mich irgendwie dazu..

Vielleicht bist du da auch ein bisschen stärker und fühlst dich nicht so schnell getriggert? Immerhin gibt es in der Realität keine Frau die ihn reizt. Da ist eine verpixelte Frau schon verführerisch.

LG Marina
#12
Hey Marina!

Oft geht es gar nicht, um "Pixelfrau" und echte Frau.

Der Unterschied besteht oft nicht darin, wie die Frau aussieht, sondern in der Situation als solches.

Wir Pornosüchtigen haben uns über jahre hinweg (unwissend) antrainiert, sexuelle Erregung nur dann zu verspühren, wenn man vor einem Laptop in seiner Lieblingsposition sitzt und alleine ist. Das Gehirn hat jahrelang das als sexuelle Erfüllung gelernt.

Wenn jetzt aber eine echte Frau bei uns ist, auf die wir achten müssen, die uns anguckt, die geliebt werden will, ist das nicht, was unser Gehirn gelernt hat. Unser Gehirn will allein sein, anderen zugucken, auf niemanden achten müssen. Es geht nicht um das Aussehen der Frauen, sondern um die Situation des Aktes.

ABER sowie das Gehirn dieses Verhalten gelernt hat, so wird es dieses Verhalten durch den Reboot auch wieder verlernen. Viele sprechen von "Rewiring", also die umverdrahtung deiner Gehirnstrukturen. Wenn dein Freund mit dem Reboot irgendwann fertig ist und ihr irgendwann langsam anfangt wieder Sex zu haben. Wieder Liebe und Lust zu spühren. Dann wird dein Freund ein natürliches Lustverhalten lernen. (Dafür ist der Reboot ja auch da).

Also mach dir nicht zu viele Sorgen, dass du als reale Frau "nicht ausreichst". Darum geht es nicht. Es geht darum, dass sich das Gehirn deines Freundes davon erholt, zu denken, dass sexuelle Lust = Laptop + allein ist. Smile
Und das wird durch den Reboot 100% klappen.


RedBlob
#13
Hallo Marina,
ich habe 2 Reboots hinter mir (s.u.) und bin seit über 20 Jahren glücklich verheiratet. Meine Frau weiß von meinem Problem und unterstützt mich. Ich erzähle aber keine Details. Sie nimmt es auch nicht persönlich, zumindest nicht zu sehr...
Meine Reboots haben gut so funktioniert, dass ich ehelichen Sex hatte, aber Pornos und sexuelle Stimulation gemieden habe; dazu gehören bei mir auch Zeitschriften, Mode-Werbung, Liebesszenen in Spielfilmen und das genüssliche Betrachten von fremden Ausschnitten etc.
Meine Frau konnte / kann ich ohne Pornos viel mehr genießen, auch den Anblick.
Ich kenne auch das gesteigerte Porno-Verlangen nach echtem Sex, wenn man es weiß, ist es aber gut zu managen.
Ein Problem von Pornosüchtigen ist ja die Illusion von Kontrolle. Dein Partner ist es gewohnt, selbst zu bestimmen, was er sich ansieht, wie lange, und selbst der Orgasmus ist ja "kontrolliert". Außerdem ist sein "bestes Stück" die Kontrolle und Intensität seiner Hand gewöhnt. Klar dass reale Stimulation eurch Blicke, Romantik, Geduld, Abwarten,sich gegenseitig "heiß machen" und die Wünsche des anderen zu respektieren etwas Neues ist, das er lernen muss.
Asexualität finde ich persönlich zu weit, aber wichtig ist tatsächlich, auf die Probleme dahinter zu schauen. Wenn er hier im Forum ist, weiß er das.
Wenn er bereit für so einen harten Reboot ist, ist er vielleicht ja auch bereit für ein paar reale Beratungsgespräche?
Gruß
Thomas
4 Reboots: 210 / 110 / 121 / 139+ Tage pornofrei. Ziel: Freiheit ohne Rückfälle.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8463]
#14
Danke RedBlob, Danke Thomas, ihr macht mir sehr viel Mut daran zu glauben, dass es irgendwann wieder normal wird. Nun geht er auf Tag 80 zu und bisher gab es immer noch keine Veränderung..RedBlob du hast recht. Man könnte förmlich dabei zuschauen, wie er "faul" geworden ist hinsichtlich realer Frauen. Es war ihm zu anstrengend sich mit meinen Bedürfnissen zu beschäftigen, weil die Damen im Porno so etwas nicht hatten. Das war natürlich viel einfacherer. Was mich aber noch beschäftigt...Was darf man denn nach einem Reboot und was nicht? Triggert es ihn, wenn ich Kostüme oder Sonstiges anziehe? Darf man nichts mehr versautes sagen, weil es quasi eine Art Pornogespräch ist? Ich denke immer, dass ich mich dann völlig zurücknehmen muss und alles eher in die Richtung Blümchensex (nicht negativ gemeint) laufen muss? Thomas, toll dass es zwischen dir und deiner Frau funktioniert. Ich als Frau glaube schon, dass deine Frau sicher verletzt war durch die Sucht. Das geht an uns allen nicht ganz spurlos vorbei. Sie will dich da aber sicher gut unterstützen und nach solch einer langen Ehe habt ihr da auch einfach ein gutes Fundament. Verzichtest du auch nach deinem Reboot komplett z.B auf Liebesszenen im Film? Wie machst du das dann? Schaust du bewusst weg, oder versuchst du auf andere Gedanken zu kommen? Wie meinst du das mit den realen Beratungsgesprächen? Mit mir, oder bei Therapeuten? Es wird diesbezüglich proffesionell betreut. Mit mir will er nicht darüber sprechen. 
Ich weiß auch von vielen hier, dass der Druck nach dem Sex wohl sehr hoch ist. Das wird aber sicher erstmal so bleiben und da muss man einfach lernen mit umzugehen. Er kann ja nicht ewig ohne Sexualität leben, nur um Pornos zu vermeiden. So klingt es bei ihm aber manchmal..
Und noch wegen dem Thema Asexualität...Das sollte keinesfalls herablassend klingen. Aber für einen Mann mit keiner Vorhanden Libido und keinem Interesse ist mir kein anderer Begriff eingefallen. Er ist wahrscheinlich kein Dauerzustand, aber seit ein paar Monaten definitiv schon eine gewisse Art von Asexualität. LG Marina
#15
"Was mich aber noch beschäftigt...Was darf man denn nach einem Reboot und was nicht? Triggert es ihn, wenn ich Kostüme oder Sonstiges anziehe? Darf man nichts mehr versautes sagen, weil es quasi eine Art Pornogespräch ist?"

Derartige Fragen stellen sich für mich gar nicht. Wenn sexuelles Begehren "pornofrei" und "fantasielos" ist, ist es für mich in Ordnung. Und "Trigger"? Hier kommt es darauf an, was so ein "Trigger" auslöst, geht es in Richtung Porno oder geht es in Richtung sexuelles Begehren. Und (pornofreies) sexuelles Begehren muss doch nicht in "Blümchensex" münden.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=21385]
#16
(06.04.2019, 06:12)HansG schrieb: "Was mich aber noch beschäftigt...Was darf man denn nach einem Reboot und was nicht? Triggert es ihn, wenn ich Kostüme oder Sonstiges anziehe? Darf man nichts mehr versautes sagen, weil es quasi eine Art Pornogespräch ist?"

Derartige Fragen stellen sich für mich gar nicht. Wenn sexuelles Begehren "pornofrei" und "fantasielos" ist, ist es für mich in Ordnung. Und "Trigger"? Hier kommt es darauf an, was so ein "Trigger" auslöst, geht es in Richtung Porno oder geht es in Richtung sexuelles Begehren. Und (pornofreies) sexuelles Begehren muss doch nicht in "Blümchensex" münden.

Hi Thomas,


Danke auch für deine Rückmeldung.

Für mich persönlich stellt sich diese Frage eigentlich auch nicht. Allerdings habe ich in der Vergangenheit oft bemerkt, dass ein gewisser Satz, oder eine gewisse "sexuelle" Anspielung von mir, bei ihm etwas ausgelöst haben. Auch wenn er vorher gedanklich bei mir war, hatte ich dann plötzlich das Gefühl ihn an etwas zu erinnern und er war dann wieder in einer Pornophantasie. Alles was dann vorher zwischen uns war, war plötzlich weg und ich war die Darstellerin und er der Darsteller.  Deshalb bin ich mir ziemlich unsicher, wie das für ehemalige Süchtige wohl so ist. Auch nach einer langen Reboot-Zeit von ca. 9 Monaten hatte er noch so reagiert. Vielleicht hilft dieser Reboot nun besser?
#17
(06.04.2019, 22:05)Marina1988 schrieb: Für mich persönlich stellt sich diese Frage eigentlich auch nicht. Allerdings habe ich in der Vergangenheit oft bemerkt, dass ein gewisser Satz, oder eine gewisse "sexuelle" Anspielung von mir, bei ihm etwas ausgelöst haben. Auch wenn er vorher gedanklich bei mir war, hatte ich dann plötzlich das Gefühl ihn an etwas zu erinnern und er war dann wieder in einer Pornophantasie. Alles was dann vorher zwischen uns war, war plötzlich weg und ich war die Darstellerin und er der Darsteller.  Deshalb bin ich mir ziemlich unsicher, wie das für ehemalige Süchtige wohl so ist. Auch nach einer langen Reboot-Zeit von ca. 9 Monaten hatte er noch so reagiert. Vielleicht hilft dieser Reboot nun besser?

Ich denke schon, dass Mann da auch irgendwie an sich und seinem Blick auf die eigene Frau oder die Frauen arbeiten muss. Pornoverzicht allein wird da nicht genügen, sondern eben auch Arbeit an den Triggern bzw. eben der Versuch, eine andere Einstellung und Praxis zum Sex zu bekommen.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=21385]
#18
(06.04.2019, 22:48)HansG schrieb:
(06.04.2019, 22:05)Marina1988 schrieb: Für mich persönlich stellt sich diese Frage eigentlich auch nicht. Allerdings habe ich in der Vergangenheit oft bemerkt, dass ein gewisser Satz, oder eine gewisse "sexuelle" Anspielung von mir, bei ihm etwas ausgelöst haben. Auch wenn er vorher gedanklich bei mir war, hatte ich dann plötzlich das Gefühl ihn an etwas zu erinnern und er war dann wieder in einer Pornophantasie. Alles was dann vorher zwischen uns war, war plötzlich weg und ich war die Darstellerin und er der Darsteller.  Deshalb bin ich mir ziemlich unsicher, wie das für ehemalige Süchtige wohl so ist. Auch nach einer langen Reboot-Zeit von ca. 9 Monaten hatte er noch so reagiert. Vielleicht hilft dieser Reboot nun besser?

Ich denke schon, dass Mann da auch irgendwie an sich und seinem Blick auf die eigene Frau oder die Frauen arbeiten muss. Pornoverzicht allein wird da nicht genügen, sondern eben auch Arbeit an den Triggern bzw. eben der Versuch, eine andere Einstellung und Praxis zum Sex zu bekommen.

Entschuldige Hans, hatte sich vorhin mit dem falschen Namen angeschrieben Confused


Du hast natürlich recht. Er muss komplett umdenken. Momentan glaube ich, dass er noch auf die 90 Tage Hardmode vertraut. Er fühlt sich darin ziemlich sicher. Aber es wird sich natürlich zeigen. Ich werde es sicher merken, wenn er Kopfmäßig noch nicht soweit ist. Aber momentan ist der Körper nicht mal ansatzweise "Rebootet". Scheint eine längere Geschichte zu werden...
#19
(06.04.2019, 23:09)Marina1988 schrieb: Du hast natürlich recht. Er muss komplett umdenken. Momentan glaube ich, dass er noch auf die 90 Tage Hardmode vertraut. Er fühlt sich darin ziemlich sicher. Aber es wird sich natürlich zeigen. Ich werde es sicher merken, wenn er Kopfmäßig noch nicht soweit ist. Aber momentan ist der Körper nicht mal ansatzweise "Rebootet". Scheint eine längere Geschichte zu werden...

Sein Leben ernsthaft und nachhaltig zu ändern ist meist eine "längere Geschichte", da sollte man sich nicht von spektakulären "von heute auf morgen fällen" beeindrucken lassen. So etwas mag es ja geben, das sind aber ausnahmen, die die Normals nur noch zusätzlich unter Druck setzten.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=21385]
#20
(07.04.2019, 05:41)HansG schrieb:
(06.04.2019, 23:09)Marina1988 schrieb: Du hast natürlich recht. Er muss komplett umdenken. Momentan glaube ich, dass er noch auf die 90 Tage Hardmode vertraut. Er fühlt sich darin ziemlich sicher. Aber es wird sich natürlich zeigen. Ich werde es sicher merken, wenn er Kopfmäßig noch nicht soweit ist. Aber momentan ist der Körper nicht mal ansatzweise "Rebootet". Scheint eine längere Geschichte zu werden...

Sein Leben ernsthaft und nachhaltig zu ändern ist meist eine "längere Geschichte", da sollte man sich nicht von spektakulären "von heute auf morgen fällen" beeindrucken lassen. So etwas mag es ja geben, das sind aber ausnahmen, die die Normals nur noch zusätzlich unter Druck setzten.

ganz klar, eine Wunderheilung wird es bei keinem geben. Ich lese nur sehr viel die Tagebücher und nach ein paar Tagen/ Wochen, spüren die meisten schon Veränderungen  Entweder körperlich, oder Kopfmäßig. Bei meinem Mann leider nicht. Natürlich sollte Druck keine große Rolle spielen, allerdings muss auch der Partner immer auf seine eigenen Bedürfnisse achten. Ich bin noch "relativ" jung und wünsche mir irgendwann ein zweites Kind. Natürlich ist für mich die Zeit ohne Sex auch nur begrenzt uns kein Dauerszustand. Eine Beziehung ohne Sexualität funktioniert meiner Meinung nach nicht. Vielleicht nur, wenn beide das so wollen. Die Frage ist natürlich nur, wie lange man so einer Sache Zeit gibt? 3 Monate? 6 Monate? 1oder 2 Jahre? So mega lange schaffe ich das nicht mehr. Ich muss ja auch dazu sagen, dass wir ja insgesamt schon weitaus länger nicht wirklich sexuell aktiv sind. Also nicht nur die 90 Tage Reebot.

Dieser blöde Pornomist...Manchmal mache ich mir auch Vorwürfe, da ich ihm immer gefallen wollte und in all seine Rollen geschlüpft bin, die er haben wollte. Ich sage nir dazu Co-abhängigkeit  Angry




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