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Wer ist dieser Mann eigentlich?
Hallo ihr lieben, er ist jetzt seit 1 Woche auf der krisenstation.ich denke angekommen ist er noch nicht. Er ist jeden Tag anders.am Freitag löschte er ja Facebook und nutzte sein Handy nur für news,WhatsApp,Emails. Er hielt die Ruhe dort kaum aus weil sich vermehrt der Kopf meldete und auch Gefühle durchdringen,das auszuhalten fällt ihm sehr schwer.dienstag und Donnerstag gab es dann einzelsitzungen mit Psychologen. Zum schlafen bekommt er quetiapin. Donnerstag sagte ihm die Psychologin das sie ihn beobachtet hat,er rennt mehrere Stunden um das haus und hat permanent das handy in der hand, lenkt sich also immer noch ab. Sie sagte das er jetzt soviel mit mir schreibt ist ebenfalls suchtverlagerung.das hat echt gesessen bei mir,ich denke da passiert was,er schenkt mir endlich Aufmerksamkeit,wirkt einsichtig, dabei ist das lediglich suchtverlagerung. Erschreckend und traurig.er sollte das Handy abgeben,das wollte er nicht, ließ sich aber darauf ein es im nachtschrank zu lassen und nur kurz abends zu nutzen. Dadurch verschärft sich seine Lage.es geht ihm richtig schlecht, er hatte den ganzen Tag starke Kopfschmerzen.er bekommt dort Aufgaben die für ihn schwer zu bewältigen sind.....zb ein sucht Verlauf erstellen,wie einen zeitstrahl......Computerspiele,pornos,ICQ, chatten,Nikotin,Bier, sozial Media.....die reine Realitätsflucht seit der Jugend,mehr als die Hälfte seines Lebens. Die Psychologin vermutet neben pornosucht/internetsucht und schweren Depressionen nun noch borderline,alle marker wären dafür erfüllt,jedoch will sie nicht vorschnell urteilen. Er spielt immer wieder mit den Gedanken abzubrechen.

Uns geht es soweit gut, es ist ruhiger,ich bin ausgeglichener, die Kinder vermissen ihren Papa, vorallem der 7 jährige. Ich beschäftige mich leider immer noch sehr viel mit seiner Sucht,mit der Suche nach Ursachen usw. Ich bin co Abhängig. Mir fällt es schwer darüber nachzudenken wann das begann, wahrscheinlich schon ganz zu Anfang, er wirkte ja immer eher schwach und hilfebedürftig,natürlich bin ich die ersten jahre darin aufgegangen aber das muss sich auflösen. Für die Kinder habe ich heute kuranträge ausfüllen lassen,meinen hole ich in der nächsten Woche. Ich lese viel über die co Abhängigkeit, tausche mich viel mit Freundinnen aus. Dadurch das er nicht anwesend ist, fällt es leichter Kraft zu tanken,wir versuchen uns gutes zu tun und langsam zu heilen. Ich berichte weiter
Reue ist Verstand der zu spät kommt.Niemand glaubt leeren Worten, wenn keine Taten folgen. 
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Also wenn man das Einstiegsposting so liest und den Rest überfliegt fragt man sich schon (ich zumindest), warum tust Du Dir das überhaupt an? Wäre eine Trennung nicht wesentlich einfacher?
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Hallo liebe mitleidende,
Ich wollte mal wieder berichten.
Aus seinen 4 Wochen psychiatrie wurden dann nur 2 weil er durch eine Lungenentzündung verlegt wurde. Anfang Dezember kam er nach Hause. Er nutzte das Handy weniger, saß aber im Endeffekt statt mit dem Handy stundenlang in der Küche, dann eben mit der Kanne Tee dort. Durch die Lungenentzündung hörte er auf zu dampfen, er ist bis heute rauchfrei und hat das durchgestangen.die beantragte reha wegen mediensucht wurde sehr zügig bewilligt und so ist er nun seit dem 10.01.24 in einer suchtklinik in lindow. Das Handy wurde ihm abgenommen, der Umgang mit Alkohol als suchtmittel scheint rückblickend prägnanter zu sein als bisher angenommen.er lernt dort gerade so einiges über sich und scheint langsam angekommen zu sein. Er macht natürlich ständig mittagschlaf und berichtet wohl gerade wieder in eine depressive Phase zu rutschen weil er bemerkt das ihm der antrieb fehlt, immerhin stellt er das schon mal selber fest.

Wir sind somit fast im no contact und das tut uns auch ganz gut. Finanziell versorge ich uns von meinen Lohn.er wurde während des kliniksaufenthaltes im November ja in der probezeit gekündigt und die Krankenkasse zahlt lmmer noch kein Krankengeld und dementsprechend die rentenkasse auch noch kein Übergangsgeld. Finanziell haben wir da aktuell natürlich ziemlich zu knabbern, Ansprüche auf bürgergeld zum aufstocken oder ähnliches sind natürlich auch nicht möglich da kein Krankengeld berechnet ist. Für uns selbst kann ich auch nix beantragen da er ja offiziell hier wohnt und es nicht scheint als würde er in naher Zukunft ausziehen.
Irgendwie glaubt man tief drin immernoch an den glorreichen Abstinenzprinz der eigentlich nie erscheinen wird, typisch co-abhängig. Bis bald .finchen
Reue ist Verstand der zu spät kommt.Niemand glaubt leeren Worten, wenn keine Taten folgen. 
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Oh ja, Finchen. Das kenne ich nur zu gut, typisch co-abhängig. Obwohl Co-abhängig ja genau genommen beschreibt, dass Du ihm alles Recht machst und den Weg bereitest, für das Fortführen der Sucht, obgleich man immer wieder dagegen hält. Man passt sich quasi an. Traurigerweise zeigt sich hier eher (oder auch) das sogenannte Trauma-Bonding. Du glaubst daran, dass alles gut wird und krallst Dich fest, obwohl Deine Alarmglocken ohrenbetäubend läuten, dass es wenig Aussicht auf Erfolg gibt. Heißt, der Bogen ist weit überspannt, man kann nicht mehr, hält aber trotzdem an der Beziehung fest und hofft auf das Happy End.

Das gibt es aber nur, wenn er alles selbst sieht und auch tut, nicht, wenn Du es herbeiführst oder ihn darum bitten musst. Wenn doch, heißt es für ihn, auch für Dich gleichermaßen dazusein, sobald er stabil ist. Das verletzende und mitunter egoistische, kalte Verhalten eines Süchtigen hinterlässt Spuren beim Partner, auch wenn er sich noch so sehr mit den Gesichtern einer Sucht auseinandersetzt, liest, hinterfragt, sich hineinversetzt und Verständnis zeigt, viel erträgt und aushält.

Jeder Schritt, den er nicht aus eigenen Stücken getan hat, wird an Dir nagen und Dir das Gefühl vermitteln, dass er alles auf's Spiel gesetzt hat und nur durch Dich das Boot nicht gesunken ist. Außer, er erlangt diese Einsicht irgendwann, entschuldigt sich und zeigt Dir, dass es ein Fehler war und er daraus gelernt hat. Ansonsten wirst Du ewig keinen Frieden finden, und das immer mit Dir herumtragen.

Aber hey, er ist in einer Klinik! Es gibt Hoffnung, und es tut sich was. Der Abstand tut Dir gut. Nutze die Zeit, um einen klaren Blick darauf zu bekommen, was Du willst und brauchst, was DIR wichtig ist. Es kann sich nicht immer nur um den Süchtigen drehen! Du bist dafür nicht verantwortlich und musst auch sehen, wo Du dabei bleibst. Aber das weißt Du.

Wer den Partner strapaziert und hinnimmt, dass er leidet, ob krank, süchtig oder was auch immer, hat das anschließend wieder grade zu biegen, indem er Verantwortung übernimmt und genauso für den anderen da ist. Bleibt das aus, entsteht eine Mauer aus Wut, Verletzung und Distanz, die sich nicht mehr einreißen lässt.

Zu lange auf den anderen zu warten und zu hoffen, bis man selbst Hilfe braucht, ist aussichtslos. Das sollte ihm auch klar sein. Wenn man sich nicht helfen lässt und die Gefühle und Kraft des Partners überstrapaziert, bis der selbst nicht mehr kann und die emotionale Unterstützung des Partners braucht, ist Hopfen und Malz verloren. Denn beide erwarten dann und können nicht mehr.

Alles Gute und Liebe

Geduldige
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