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Wer ist dieser Mann eigentlich?
#21
Auweia, @Finchen, das klingt nicht nur beängstigend, sondern auch ziemlich verstörend.

Mit Aussagen wie (sinngemäß) "Ich will nicht mehr weiterleben." oder "Dann ist die Beziehung beendet." und so weiter schiebt er Dir einfach den Riegel vor, nach Motto: Sei still, sonst... Er stellt sich als Opfer dar, und das, was Du schreibst, klingt wirklich sehr nach einem Narzissten. Das, was er da mit Dir gemacht hat, nennt man Täter-Opfer-Umkehr.

Klar kann ich das als Außenstehende nicht verlässlich beurteilen, aber egal, was er hat oder nicht, ist sein Verhalten sehr beunruhigend, und dann die Kinder noch mittendrin... Das macht mir echt Angst. Ich weiß ziemlich genau, was Dir jetzt das Sorgentelefon oder womöglich jeder, den Du um Rat fragst, nahelegen würde: Dich und Deine Kinder zu schützen. Man weiß nie, wo so ein Verhalten hinführt, auch wenn es 1000x vorher nur heiße Luft gewesen ist...

Was nicht zum Narzissten passt, ist, dass er selbst sagt, er sei krank. Für den Narzissten sind eigentlich die anderen krank, niemals er selbst. Auch ist es eher unwahrscheinlich, dass ein Narzisst freiwillig eine Therapie befürwortet oder gar aufsucht. Aber da es verschiedene Arten und Ausprägungen von Narzissmus gibt, will ich mich da nicht aus dem Fenster lehnen.

Die Aussage, dass ihn niemand vermissen würde, ausser die Nutten in den Pornos, sagt meiner Meinung nach auch ziemlich viel aus: 1. Er ist aktuell tatsächlich "auf Entzug" aber 2. auch, dass er nicht selbst einsieht, versteht und aufhören will. Du bist der Bumann, der ihm das alles wegnehmen möchte. Du bist der Feind, nicht die Pornos. Er hat eine starke Bindung zu den Pornos aufgebaut (...Die würden ihn vermissen...). Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Fakt ist doch, die wissen nicht mal, dass er existiert! Für ihn sind sie scheinbar tatsächlich Realität. Gruselig.

Es kann schon sein, dass er so empfindlich ist, weil er sich aktuell nicht betäuben kann. Mein Mann war im Reboot auch gereizt. Pornos haben schließlich lange Zeit als eine Art Ausschalter fungiert: schlechtes Gefühl = Porno an, Frust = Porno an, Sorgen = Porno an, Probleme = Porno an, Sehnsüchte = Porno an, Einsamkeit = Porno an usw. Er hat verlernt, damit normal umzugehen, sowas auch mal auszuhalten, ist immer weggerannt. Das kann nun wie eine Welle über ihn hereinbrechen.

Trotzdem ist so ein Verhalten wirklich alarmierend, und in einem Punkt gebe ich ihm Recht: Er scheint tatsächlich krank zu sein und sollte sich Hilfe suchen. Wenn sich dieser Zustand nicht bald bessert, bezweifle ich, dass Ihr das alleine schafft.

Ich hoffe, Du nimmst mir meine direkten Worte nicht übel.

Pass bitte auf Dich auf!
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#22
Ja genau für mich sind diese Aussagen auch reine Erpressung und geben mir so ein emens schlechtes Gefühl, wenn er wirklich was anstellt bin ich auch noch schuld dran, und so begann die beziehung schon fast als er mir damals erzählte er wollte sich mal das Leben nehmen. Das sind unsichtbare fesseln die damals schon mein helfersyndrom aktivierten. Schlimm

Seine Aggression richtet sich auch jedes Mal gegen mich, nicht gegen sich oder die pornos die er in klaren Momenten manchmal als schuldigen identifiziert.
Naja was heißt selbst gesucht am 1.12 kams raus, ewig geredet, am 15.12 hab ich noch son sozialdienst angeschrieben und erst danach ist er tätig geworden, also eigentlich wirklich erst nach wochenlangem Gerede und sicher auch viel Druck von mir.
Wenn er in den Momenten sagt er ist krank klingt das auch eher als Ausweg um sich weiteren Worten zu entziehen. Das er krank ist ist nun die Erklärung für alles und ich habe dadurch keine Antworten mehr zu erwarten sozusagen. Das ist schon ziemlich unfair, denn er hat sich trotzdem jeden Tag dafür entschieden und sollte einfach mal Verantwortung für sein Handeln übernehmen und das will er nicht. Auch die Aussagen es ginge nicht um ihn. In den letzten Monaten geht es ausschließlich um ihn, die ganzen Jahre war ich da und hab ihn aus jeder scheiße rausgeboxt, ich kann nicht verstehen wie man in solchen Momenten so zügellos sein kann und so etwas behaupten kann. Das ist echt verletztend.

Nein, ich bin für deine direkten Worte und dem Blick von außen sehr dankbar. Ich bemängel auch seit einigen Wochen das ständige erinnern an das Schreiben seines kleinen Tagebuches hier zu Hause und das er in den letzten Tagen auch nicht weiter telefoniert hat. Wenn er doch so krank ist ist es doch das aller wichtigste alle Energie in die arztsuche zu stecken und nicht tagelang in einer schockstarre zu verharren weil man im Kopf nicht weiter kommt. Er berichtet ja nun seit sieben Tagen, also seit dem letzten sex, davon das nix passiert, die Gefühle weg sind und er geistig nicht weiter kommt und macht komplett zu.
Reue ist Verstand der zu spät kommt.Niemand glaubt leeren Worten, wenn keine Taten folgen. 
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#23
Sag mal Finchen - ich will dir nicht zu nahe treten, aber hättet ihr eine Möglichkeit eine zeitlang mal getrennt zu wohnen oder so? Das klingt wirklich schlimm, beunruhigend.... Es tut mir sehr leid. das ist eine Nummer zu groß, dem mann scheint alles zu viel geworden zu sein, der ist in einer Ecke, wo man nicht mehr sagen kann wie er reagiert wenn man ihn anspricht....Mir tut das so leid zu lesen - auch der Kinder wegen... und dir wegen... so ein Verhalten begleiten zu müssen ist echt schwierig, ich würde ihn derzeit ehrlich gesagt in Ruhe lassen, möglichst wenig anstreifen und einen Plan B entwickeln, denn so darf er mit euch nicht umspringen.....
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#24
Leider schwierig, hatte ihn vor Wochen schon mal gefragt ob ich erstmal zu ner Freundin soll, das wollte er nicht und jetzt ist sie aktuell auf Kur. Er selbst hat niemand hier, kommt ausm Westen und hat hier auch keine Freunde. Also wirklich Distanz ist hier aktuell nicht so richtig Machbar, zumal wir durch Corona nun eigentlich ja auch in Quarantäne sitzen.arbeiten ging er letzte Woche trotzdem, er hats halt nicht so mit Ehrlichkeit. Hab ihm gestern auch gesagt das ist mir zu viel und ich kann ihm jetzt wirklich nicht mehr helfen. Hab ihm das Handy hingelegt und ihn gebeten sich einweisen zu lassen, das geht so nicht weiter. Bin dann aus der küche gegangen. Den restlichen Abend sagte er wie gehabt kein Wort und ging dann früh schlafen.
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#25
Guten Morgen, vorgestern(Sonntag) nutze er tatsächlich mal mit den Kindern. Er war zwei Stunden spazieren und danach noch auf dem Spielplatz. Ich blieb zu Hause. Der Abstand war ganz gut, auch er konnte mal frische Luft durch den Kopf ziehen lassen. Der Tag verlief ansonsten ruhiger schrieb nach vier Tagen endlich mal wieder in sein Tagebuch. Warum er das so vernachlässigt mittlerweile weiß ich nicht, macht mir aber Sorgen zumal er sich natürlich dann nicht mehr an wichtige Ereignisse der Tage erinnern kann. Sehr schade.
Gestern, Tag 8 im hardmode, er sucht wieder Nähe, ist Gesprächsbereiter. Er rief bei drei Psychologen an, bekam aber keinen Termin. Bei einem schrieb er abends noch eine e mail wie vorher telefonisch besprochen.

Wir führten gestern eine Übung aus dem hörbuch von stefanie Stahl "das Kind in dir muss heimat finden" durch. Er beschäftigte sich hier mit den negativen Eigenschaften seiner Eltern und den übermittelten Glaubenssätze. Er beschreibt ja das er keine Gefühle hat bzw sie abgestellt sind, ewig schon und vermutet die Ursache tieferliegend in der Kindheit. Er ist traurig darüber das er so viele Erinnerungen garnicht mehr hat, auch die an seinen Vater der starb als er 15 war. Es macht ihn fertig das er seinen Vater nicht wirklich beschreiben kann, es fehlen viele Stücke in seinem Erinnerungen, das macht das aufarbeiten nicht einfacher. Und trotzdem, diese Übung löste Knoten, brachte ein paar Erinnerungen hervor und verdeutlichte innere glaubenssätze die ihn durch sein Leben begleiten. Die Charaktereigenschaften mit denen er seine Mutter in der kindlichen Wahrnehmung beschrieb, kann er selbst fast 1 zu 1 auf sein Erwachsenen ich übertragen. Überfordert, schwach, inkonsequent, launisch, geringes Selbstwertgefühl hat er zb genannt. Glaubenssätze Wie "ich darf nicht fühlen", ich muss stark sein und ich muss es allein schaffen welche vorallem in der Trennungsphase der Eltern auftauchten verfolgen ihn ja irgendwie bis heute, wer sich vornimmt nix zu fühlen der fühlt dann auch irgendwann nix mehr. Er berichtete hier von der Situation als der Vater ihn von den Wochenenden nach Hause brachte und er dann immer weinte, merke das dies auch seine Mutter traurig machte und versuchte dann einfach irgendwann stark zu sein. So zieht sich das bis heute. Er würde manchmal gern weinen, aber er kann es nicht, mittlerweile belastet ihn das sehr.

Im Bett dann zeichnet sich ein bild wie in den letzten wochen, (er wurde immer am tag 9 rückfällig mit mir) . Der feste Vorsatz von" ich halte diesmal durch" wandelt sich ganz plötzlich in, "ist das denn schlimm, wie soll ich das nur drei Monate aushalten".Ich frage mich hier ob das sein suchtgedächtnis ist welches in den Momenten dann spricht wenn er gerade so hormondurchflutet ist???? Weiß das jemand? Wenn man dann schafft voneinander abzulassen und diese geilheit verfliegt kann er wieder anders sprechen. Vielleicht gestern auch hergerührt von den teilweise aufrüttelnden unangenehmen Gefühlen der Übung, welche ja sonst direkt mit pornos gekonnt eliminiert werden konnten. Ich bezweifle das er diesmal überhaupt in den zweistelligen Bereich einer absoluten Abstinenz kommt,sowie beide Male zuvor. Ist das wirklich soooo hart, ich als Frau kann mir das vielleicht einfach nicht wirklich vorstellen. Ins Tagebuch schrieb er abends wieder nicht.
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#26
Ich weiß natürlich nicht was gerade in deinem Partner vorsich geht.

Aber es kann hart für ihn sein. Wenn er seine Traurigkeit mit Filmen vorher betäubt hat und diese nun nicht mehr da sind.
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#27
Hab mir heute bei Amazon prime die reportage "addicted to porn-die suche nach dem pappschmetterling angesehen". Er ist leider bei der Hälfte eingeschlafen. Mir liefen zwischendurch wieder die Tränen als eine Frau über ihre Ehe mit ihrem pornosüchtigen Partner erzählte, wie sie sich fühlte, die leeren Versprechen usw. Es ist "drei Monate" danach aber die Wunden frisch wie am ersten Tag. Ich bin immer wieder entsetzt wie wenig Empathie er in solchen Momenten zeigt, bzw nicht zeigt. Das tritt immer noch so richtig nach. Ob er jemals an den Punkt gelangt an dem er wirklich versteht was er seiner Familie damit über die Jahre angetan hat?
Er hat heute wieder nicht in sein Tagebuch geschrieben, das läuft seit ner weile schon sehr schleppend. Schade eigentlich. Auch ging die therapeutensuche nicht weiter. In zwei Wochen ist seine erste Gruppensitzung bei lost in space in Berlin.
Dafür hat er heute mal geschafft seinen Roller wieder zu reparieren, schob er schon seit Monaten vor sich hin. Gestern brachte er auch mal unaufgefordert den Müll raus. Ansonsten war er auf der Arbeit heute wohl ziemlich gereizt und sucht zu mir wieder vermehrt körperkontakt der in der Regel immer schnell in sexuelle Richtungen gelenkt ist. Ich verschmähe das natürlich nicht, bemerke aber das dies ein regelrechtes suchtbedingtes getrieben sein scheint.
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#28
Liebe @Finchen,

zumindest lese ich heraus, dass er hier und da mal was tut und nicht völlig resigniert. Auch wenn es an Konsequenz und Regelmäßigkeit noch stark hapert, scheint er sich zu bewegen.

Dass er Zeit mit den Kindern verbracht und zumindest mal bei Psychologen angerufen hat, sich auf die Übung mit Dir einließ, scheint zumindest etwas Willen zu zeigen, dass er vorankommen will.

Ich finde solche Übungen durchaus sinnvoll, weil sie es erleichtern, genauer hinzusehen und evtl. Ursachen ausfindig zu machen. Auch dieses Konfrontieren mit vergangenen Ereignissen und dem eigenen Ich ins Gesicht zu sehen, ist wichtig, wo doch so viel oder gar alles so lange weggeschoben, betäubt, überdeckt wurde. Vielleicht könnt Ihr zusammen weiter mit solchen Übungen arbeiten.

Dass er nach einiger Zeit immer ins sexuelle mit Dir driftet, könnte suchtbedingt sein und hilft ihm vielleicht, durchzuhalten. Aber es könnte auch einfach die natürliche Lust auf Nähe mit Dir sein, die sich durch die Pornoabstinenz wieder einstellt. Alles in allem ist ja das Ziel, von den Pornos weg und hin bzw. zurück zu natürlicher Sexualität zu finden. Dem einen hilft Sex während dem Reboot, den anderen bremst es eher aus. Mein Mann sagte mir irgendwann, dass er so manches Mal rückfällig geworden wäre, wenn ich nicht ab und an mit dem Sex auf ihn zugegangen wäre, denn er tat das ja nie, sagte auch nichts in der Richtung.

Er beschrieb es so, dass er immer nach einer gewissen Zeit totale Probleme hatte, die Pornos sein zu lassen. Das steigerte sich irgendwie immer mehr, bis er Sex mit mir hatte. Darüber war er wohl froh, denn dann fiel es ihm wieder leichter. Vielleicht ist das bei Deinem Mann genauso.

GLG Geduldige
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#29
Ja wir sind da immer noch am hin und her überlegen. Anfang Dezember war er von einem reboot im hardmode komplett abgeneigt. So hatten wir dann bis auf wenige Ausnahmen und flatlines täglich sex bis Ende Januar. Ich empfand das allerdings oft als umlenken, anstatt porno war ich halt jeden Tag dran. Im kopf passierte in dieser Zeit nicht viel. Seit 1.2 ist er ja nun auf eigenen Wunsch hin im hardmode und wurde mit mir zweimal am Tag 9 rückfällig. Bei beiden malen beschrieb er allerdings das die Tage danach nicht toll waren und er irgendwie wieder geistig komplett blockiert war. Die meiste Entwicklung passiert da wohl tatsächlich bei kompletter Abstinenz. Vieles kann er natürlich nicht klar definieren und ich frage mich natürlich oft welche Verhaltensmuster eindeutig pornoinduziert sind und welche von ihm wirklich stammen. Er sagt ihm fehlen die pornos komplett 0,das finde ich immer noch merkwürdig. Er beschäftige sich geistig wohl nur damit wenn ich mit fragen diesbezüglich komme da er dann in seinen Erinnerungen graben muss. Beim Film gestern kam dort ein Schlagwort zu einer Praktik, wo er mir heute mitteilte das direkt davon ein Bild in seinen Kopf schoß. Bin dankbar für die Ehrlichkeit und das er das mal von alleine erzählt aber es zeigt mir doch wie tief die Erinnerungen in seinem Hirn kleben und vielleicht nie verblassen..?
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#30
Ich melde mich mal wieder. Nach 16 geschafften Tagen im hardmode reboot hat er es dann am Mittwoch nicht mehr ausgehalten, es folgte somit eine zügige druckabbau Nummer mit mir. Er will den reboot nun sein lassen. Weiter rumtelefoniert zwecks therapieplatz hat er nicht. Ich weiß nicht was ich davon halten soll
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